Macht richtig Lust zum Wandern
Konfuzius sagte schon damals “Der Weg ist das Ziel” und als ich das erste Mal durch Katja Wegeners Buch blätterte, musste ich ihm im Stillen recht geben. Schon gleich zu Beginn hatte ich die Wahl, für ...
Konfuzius sagte schon damals “Der Weg ist das Ziel” und als ich das erste Mal durch Katja Wegeners Buch blätterte, musste ich ihm im Stillen recht geben. Schon gleich zu Beginn hatte ich die Wahl, für welche Wanderungsform ich mich entscheiden möchte. Lieber eine Erfrischungstour, die mich an kühlem Nass in Form von Seen oder Bächen vorbeiführt. Oder doch lieber die Verwöhntour, die mich tolle Gasthöfe entdecken lässt und welche für mein leibliches Wohl sorgen.
Zur Auswahl standen noch Auszeittouren für traumhafte Naturerlebnisse, Panoramaausflüge für einen atemberaubenden Ausblick auf die Weiten der Natur und die Entschleunigungsstrecken, die einen an besinnlichen Ruheorten vorbeiführen würden.
Diese Art der Aufteilung gefiel mir schon mal sehr, denn so kann nach dem eigenen aktuellen Gefühlszustand die passende Tour ausgewählt werden. Mindestens drei unterschiedliche Touren zu einem Wanderungsthema gab es im Anschluss zur Auslese. Das bringt Abwechslung und dauerhaft viele Möglichkeiten, dieses schöne Buch als Auswahl für andere Wanderstrecken zurate zu ziehen.
Die Orientierung im Buch wurde durch farbliche Markierungen erleichtert. Jedes Wanderthema hatte seine eigene Farbe. Dies war auch von außen gut erkennbar. Anhand des Buchschnitts ist sichtbar, wo sich die einzelnen Themenabschnitte befinden. Also eine Art Register. Ich fand das richtig toll, weil ich mir ein Tourenthema auswählen konnte und dann in den jeweiligen vorgeschlagenen Touren blättern konnte. Selbstverständlich geht es auch klassisch über das Inhaltsverzeichnis, wo auf dem ersten Blick ersichtlich ist, wie lang die Wanderstrecke ist, wie viele Höhenmeter überwunden werden müssen und wie viel Zeit eingeplant werden sollte.
Schon das Lesen der unterschiedlichen Wegbeschreibungen weckte in mir die Lust, alles selber entdecken zu wollen. Die dazu passenden Fotografien untermalten die beschriebenen Wanderrouten so herrlich, dass ich am liebsten gleich sofort meinen Rucksack und die Wanderschuhe geschnürt hätte.
Auf eine lockere und leichte Art beschreibt Katja Wegener die ausgewählten Touren. Markante Orte und Gaststätten werden besonders hervorgehoben und mit Zahlen markiert. Das gefiel mir super, denn am Schluss der Tourenvorstellung gab es zusätzlich eine kleine Karte, auf der die entsprechende Wanderung abgebildet und mit den dazu gehörigen Markierungen gekennzeichnet wurde. So bekam ich schon beim Lesen ein Gefühl für die Strecke.
Unterfüttert wurden die einzelnen Wanderrouten mit einladenden Bildern und kleineren Infotexten am Rand der Wegbeschreibung. Das machte alles greifbarer und lebendiger. Außerdem war spürbar, dass Katja Wegener alle Wege selber schon gewandert war und definitiv weiß, wovon sie dort schreibt.
Besonders toll empfand ich am Schluss jeder Wanderung die einseitige Rubrik “Alles auf einem Blick”. Neben nützlichen Parktipps war sofort ersichtlich, wie viel Entspannung, Genuss und Romantik diese Wanderung bereithält und zu welcher Jahreszeit sich diese lohnt. Auch zu finden war dort der jeweilige Schwierigkeitsgrad der Wegstrecke.
So gut ausgerüstet und erklärt ist die Wahl einer Wanderroute wirklich nicht leicht. Die bayrischen Voralpen haben eine Menge zu bieten, wenn es darum geht, einfach mal für ein paar Stunden dem Alltag zu entfliehen und die Natur zu genießen.
Wer mag, kann sich die GPS-Daten zum ausgewählten Ausflug auf der Verlagsseite downloaden und muss so das Buch nicht mit auf Wanderschaft nehmen.
„Bayerische Voralpen. Wandern für die Seele: Wohlfühlwege“ konnte ich leider noch keinem Praxistest unterziehen, da die bayrischen Voralpen nicht bei uns um die Ecke sind. Aber es stand die Überlegung im Raum, unseren Sommerurlaub dort zu verbringen und ich wollte mir im Vorfeld Anregungen holen. Dies ist mir auf jeden Fall gelungen, weil ich richtig Lust darauf habe, die beschriebenen Wege zu entdecken.
Aber die finale Wahl ist noch nicht getroffen, denn es gab keine einzige Tour, die mich nicht auf ihre Weise angesprochen hätte.
Sehr fasziniert war ich von der Tour durch den Paterzeller Eibenwald. Hier trifft nämlich Geschichte auf mystische Natur, also genau die Komponenten, die ich so sehr liebe.
Aber vielleicht zieht es uns auch zur Wandertour vom Fischbach zum Isarstausee, denn dort könnten wir auf unserer Wanderung gleich zweimal in einer Gaststube einkehren und uns bei gutem Essen entspannen.
Übrigens gibt es kilometermäßig ebenfalls für jeden etwas. Die kleinste Wanderroute ist gerade mal 4 Kilometer lang, die Längste bietet eine fünfstündige Tour rund um den Staffelsee mit insgesamt 21 Kilometern.
Fazit:
Ein lohnendes Buch, dass richtig Lust zum Wandern macht. Egal, ob als praktischer Wanderführer oder einfach nur so zum Lesen, hier stecken von der Autorin selbst erprobte Wanderrouten drin, die für jeden etwas parat halten.