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Veröffentlicht am 09.07.2021

Eine gefährlich heiße Dark Romance Story

Violas Versprechen
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Von der Autorin habe ich bislang noch kein Werk gelesen und hatte demnach auch kein Gefühl dafür, was mich erwarten würde. Das Cover selbst sprach mich nicht sonderlich an, dafür klang der Klappentext ...

Von der Autorin habe ich bislang noch kein Werk gelesen und hatte demnach auch kein Gefühl dafür, was mich erwarten würde. Das Cover selbst sprach mich nicht sonderlich an, dafür klang der Klappentext sehr verheißungsvoll. Da es bekanntlich auf den Inhalt ankommt, war ich neugierig auf die Geschichte.

Da es sich hierbei um den Start in die „Wolkow-Bratwa“ Reihe handelte, waren noch keinerlei Vorkenntnisse von Nöten. Es wurde auch relativ schnell deutlich, dass die komplette Story im kriminellen Bereich angesiedelt gewesen ist. Beide Protagonisten waren ein Teil davon, Viola als Autodiebin, Kolja als hochrangiges Mitglied der russischen Mafia. Dementsprechend war der Umgangston rauer und die Atmosphäre brannte vor unterschwelliger Gefahr.

Erzählt wurde die Geschichte aus Sicht von Viola und Kolja im Wechsel zu den betitelten Kapiteln. Eine Gefahr der Verwechslung bestand jedoch nie, da vor jeder neuen Erzählung der Name desjenigen stand, der das Wort bekam. So wusste ich immer, wen ich begleiten durfte. Beide Protagonisten brachten mir die kommenden Ereignisse, Gefühle und Handlungen auf ihre eigene Art näher und so kam ich leicht in die Geschichte hinein.

Viola war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist ziemlich clever, weiß genau, was sie will und wie sie es erreichen kann. Gefahren abzuschätzen war für sie immer überlebenswichtig und dank Rückblenden in ihre Vergangenheit konnte ich oft sehr gut ihre Handlungen nachvollziehen. Besonders ihr Mitgefühl für schwächere Menschen machte sie zu einer liebenswerten Persönlichkeit. Ich mochte vor allem an ihr, dass sie sich nie endgültig in die Knie zwingen ließ.

Kolja hingegen war für mich oft eine ziemlich undurchschaubare Person. Er handelte oft überlegter als Viola, die eher impulsiv war. Dafür war er ein extrem harter Brocken und mit ihm war wirklich nicht gut Kirschen essen. Obwohl ich auch bei ihm einen Blick in seine Lebensgeschichte werfen durfte, wurde ich aus ihm nie so richtig schlau. Einen richtigen Draht fand ich nicht zu ihm, was aber auch gar nicht so schlimm gewesen ist. So blieb alles unvorhersehbar und erhöhte seine gefährliche Aura.

Beide Protagonisten waren in ihren Charakteren interessant ausgearbeitet worden und es war spannend zu beobachten, wie sie sich weiterentwickelten. Die Veränderungen waren wenig und kamen langsam, sodass sie trotz der kurzen Zeitspanne, in der die Ereignisse geschahen, glaubwürdig waren.
Insgesamt kam die Geschichte mit einer überschaubaren Anzahl an Nebenfiguren aus, sodass ich hier den Überblick spielend leicht behalten konnten. Zwei davon blieben mir intensiver im Gedächtnis.
Da wäre zum einen Koljas Halbbruder Grisha. Ein Widerling sondergleichen und dadurch extrem gefährlich. Sein ganzes Wesen war unkontrollierbar und er brachte viele bedrohliche Momente in den Handlungsaufbau.
Besonders faszinierte mich einer von Koljas besten Männern, Miron. Ein sehr schweigsamer Geselle und noch schwerer zu durchschauen. Aber gerade das machte ihn besonders interessant und ich bin gespannt, ob ich noch mehr von ihm im zweiten Band lesen werde.

„Violas Versprechen“ war ein Dark Romance Roman, der wirklich alles hatte, was dieses Genre so reizvoll macht. Jede Menge dunkler und sündig heißer Erotik, die bisweilen ziemlich roh und intensiv deutlich beschrieben wurde. Hier war beim Lesen Feingefühl angesagt, denn das, was nach einer Vergewaltigung aussah, war keine. Der Grad war aber extrem schmal und das sollte einem interessierten Leser bewusst sein.
Passend zum Milieu ging es recht gewaltsam zu. Blut spritzte und tropfte reichlich, hier und da brachen Knochen.
Obwohl die erotischen Szenen einen Großteil der Geschichte ausmachten, war ein sinniger Plot erkennbar und die erzeugte gefahrvolle Atmosphäre peitschte zwischen Lebensgefahr und heißer Anziehungskraft hin und her.
Was mich aber am Allermeisten begeistern konnte, war die Tatsache, dass Viola sich immer treu blieb. Auch wenn für den Moment Kolja sie unterwarf, im nächsten Augenblick hatte Viola ein Ass im Ärmel. Ihr nahm ich ihre Lebensgeschichte voll ab und es war total toll, dass mir endlich eine Protagonistin begegnete, die nicht sofort nach dem Ansturm auf ihre Libido von der großen Liebe schwafelte.

Der Schreibstil war angenehm flüssig und von einer guten Dynamik. Viele Szenen waren besonders bildlich beschrieben, sodass ich mir die Schauplätze und Szenarien sehr gut vorstellen konnte.
Einige Detailfragen, die mir beim Lesen in den Sinn kamen, wurden leider nicht aufgeklärt. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass dies im Folgeband passieren könnte.
Das Ende wusste mich zu überzeugen. Hier mochte ich, dass ich die Wahl habe, es mit diesem Teil enden zu lassen oder auch den zweiten Band zu lesen.

Fazit:
Eine gefährlich heiße Dark Romance Story, die wirklich nur etwas für Liebhaber dieses Genres ist. Herzchen und Blümchen sucht ihr hier vergeblich. Mir hat das gefallen und konnte mich überzeugen.

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Macht richtig Lust zum Wandern

Bayerische Voralpen. Wandern für die Seele
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Konfuzius sagte schon damals “Der Weg ist das Ziel” und als ich das erste Mal durch Katja Wegeners Buch blätterte, musste ich ihm im Stillen recht geben. Schon gleich zu Beginn hatte ich die Wahl, für ...

Konfuzius sagte schon damals “Der Weg ist das Ziel” und als ich das erste Mal durch Katja Wegeners Buch blätterte, musste ich ihm im Stillen recht geben. Schon gleich zu Beginn hatte ich die Wahl, für welche Wanderungsform ich mich entscheiden möchte. Lieber eine Erfrischungstour, die mich an kühlem Nass in Form von Seen oder Bächen vorbeiführt. Oder doch lieber die Verwöhntour, die mich tolle Gasthöfe entdecken lässt und welche für mein leibliches Wohl sorgen.
Zur Auswahl standen noch Auszeittouren für traumhafte Naturerlebnisse, Panoramaausflüge für einen atemberaubenden Ausblick auf die Weiten der Natur und die Entschleunigungsstrecken, die einen an besinnlichen Ruheorten vorbeiführen würden.

Diese Art der Aufteilung gefiel mir schon mal sehr, denn so kann nach dem eigenen aktuellen Gefühlszustand die passende Tour ausgewählt werden. Mindestens drei unterschiedliche Touren zu einem Wanderungsthema gab es im Anschluss zur Auslese. Das bringt Abwechslung und dauerhaft viele Möglichkeiten, dieses schöne Buch als Auswahl für andere Wanderstrecken zurate zu ziehen.

Die Orientierung im Buch wurde durch farbliche Markierungen erleichtert. Jedes Wanderthema hatte seine eigene Farbe. Dies war auch von außen gut erkennbar. Anhand des Buchschnitts ist sichtbar, wo sich die einzelnen Themenabschnitte befinden. Also eine Art Register. Ich fand das richtig toll, weil ich mir ein Tourenthema auswählen konnte und dann in den jeweiligen vorgeschlagenen Touren blättern konnte. Selbstverständlich geht es auch klassisch über das Inhaltsverzeichnis, wo auf dem ersten Blick ersichtlich ist, wie lang die Wanderstrecke ist, wie viele Höhenmeter überwunden werden müssen und wie viel Zeit eingeplant werden sollte.

Schon das Lesen der unterschiedlichen Wegbeschreibungen weckte in mir die Lust, alles selber entdecken zu wollen. Die dazu passenden Fotografien untermalten die beschriebenen Wanderrouten so herrlich, dass ich am liebsten gleich sofort meinen Rucksack und die Wanderschuhe geschnürt hätte.

Auf eine lockere und leichte Art beschreibt Katja Wegener die ausgewählten Touren. Markante Orte und Gaststätten werden besonders hervorgehoben und mit Zahlen markiert. Das gefiel mir super, denn am Schluss der Tourenvorstellung gab es zusätzlich eine kleine Karte, auf der die entsprechende Wanderung abgebildet und mit den dazu gehörigen Markierungen gekennzeichnet wurde. So bekam ich schon beim Lesen ein Gefühl für die Strecke.
Unterfüttert wurden die einzelnen Wanderrouten mit einladenden Bildern und kleineren Infotexten am Rand der Wegbeschreibung. Das machte alles greifbarer und lebendiger. Außerdem war spürbar, dass Katja Wegener alle Wege selber schon gewandert war und definitiv weiß, wovon sie dort schreibt.
Besonders toll empfand ich am Schluss jeder Wanderung die einseitige Rubrik “Alles auf einem Blick”. Neben nützlichen Parktipps war sofort ersichtlich, wie viel Entspannung, Genuss und Romantik diese Wanderung bereithält und zu welcher Jahreszeit sich diese lohnt. Auch zu finden war dort der jeweilige Schwierigkeitsgrad der Wegstrecke.

So gut ausgerüstet und erklärt ist die Wahl einer Wanderroute wirklich nicht leicht. Die bayrischen Voralpen haben eine Menge zu bieten, wenn es darum geht, einfach mal für ein paar Stunden dem Alltag zu entfliehen und die Natur zu genießen.
Wer mag, kann sich die GPS-Daten zum ausgewählten Ausflug auf der Verlagsseite downloaden und muss so das Buch nicht mit auf Wanderschaft nehmen.

„Bayerische Voralpen. Wandern für die Seele: Wohlfühlwege“ konnte ich leider noch keinem Praxistest unterziehen, da die bayrischen Voralpen nicht bei uns um die Ecke sind. Aber es stand die Überlegung im Raum, unseren Sommerurlaub dort zu verbringen und ich wollte mir im Vorfeld Anregungen holen. Dies ist mir auf jeden Fall gelungen, weil ich richtig Lust darauf habe, die beschriebenen Wege zu entdecken.
Aber die finale Wahl ist noch nicht getroffen, denn es gab keine einzige Tour, die mich nicht auf ihre Weise angesprochen hätte.
Sehr fasziniert war ich von der Tour durch den Paterzeller Eibenwald. Hier trifft nämlich Geschichte auf mystische Natur, also genau die Komponenten, die ich so sehr liebe.
Aber vielleicht zieht es uns auch zur Wandertour vom Fischbach zum Isarstausee, denn dort könnten wir auf unserer Wanderung gleich zweimal in einer Gaststube einkehren und uns bei gutem Essen entspannen.

Übrigens gibt es kilometermäßig ebenfalls für jeden etwas. Die kleinste Wanderroute ist gerade mal 4 Kilometer lang, die Längste bietet eine fünfstündige Tour rund um den Staffelsee mit insgesamt 21 Kilometern.

Fazit:
Ein lohnendes Buch, dass richtig Lust zum Wandern macht. Egal, ob als praktischer Wanderführer oder einfach nur so zum Lesen, hier stecken von der Autorin selbst erprobte Wanderrouten drin, die für jeden etwas parat halten.

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  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 24.06.2021

Ein vielschichtiger Roman mit unglaublich bewegendem Unterhaltungswert

Das Lied der Wölfe
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Als ich „Das Lied der Wölfe“ zum ersten Mal in den Händen hielt, war ich erstaunt über die so klug durchdachte Umschlaggestaltung. Das Motiv von den schottischen Highlands zog sich von der Vorderseite ...

Als ich „Das Lied der Wölfe“ zum ersten Mal in den Händen hielt, war ich erstaunt über die so klug durchdachte Umschlaggestaltung. Das Motiv von den schottischen Highlands zog sich von der Vorderseite über den Buchrücken bis hin zur Rückseite und gipfelte in den jeweiligen Umschlagseiten. Schon allein das Motiv lud zum Träumen in der rauen Landschaft ein und weckte die Neugier auf eine Geschichte, die schon vom Klappentext her unglaublich faszinierend klang.

Genauso wechselhaft und mitunter rau wie das schottische Wetter war auch diese unglaublich schöne und sehr berührende Geschichte. Ich traf auf zwei Protagonisten, die nicht unterschiedlicher hätten sein können und die doch eine traumatische Vergangenheit in gewisser Weise einte. Beide hatten sie ihre Päckchen zu tragen und nur Stück für Stück wurde mir enthüllt, was sie innerlich so sehr quälte.
Besonders viel Nähe schuf Rena Fischer, indem sie Kaya und Nevis ihre Geschichten selber erzählen ließ. Ein besonderes Highlight waren hier die unterschiedlichen Schriftarten, die es mir ermöglichten, sofort zu erkennen, wer von beiden mir gerade die aktuellsten Ereignisse schilderte und mich teil an seinem Leben haben ließ.
Manchmal gab es innerhalb der Kapitel Zeitsprünge, die aber aus dem Kontext heraus gut zu ermitteln waren. Nur einmal war ich dabei ins Stolpern gekommen, aber das klärte sich zum Glück recht schnell auf.

Kaya, Biologin mit der Fachrichtung freilebende Wölfe, war mir auf Anhieb sympathisch. Na klar, ihre Begeisterung für Wölfe trug wesentlich dazu bei, dass ich sie sofort mochte. Aber ihr freundlicher Charakter und ihr wacher Geist sorgten ebenso dafür, dass ich sie ins Herz schloss. Am meisten mochte ich ihre direkte Art, wenn es darauf ankam.
Dank Kaya bekam ich noch tiefere Einblicke in das Familienleben wild lebender Wölfe und wie sehr sie auch die Natur durch ihre Anwesenheit positiv beeinflussen. Es war so eine Freude Kaya bei der Arbeit über die Schulter zu schauen und noch mehr über die Aufklärungsarbeit von Wolfcentern zu lernen.

Nevis, ein hochdekorierter Elitesoldat, war ein stolzer Mann, der auf den ersten Blick abweisend und kalt wirkte. Da ich ihn aber direkt begleiten durfte und von seiner schlimmen posttraumatischen Belastungsstörung wusste, fiel es mir leicht, hinter seine Fassade zu schauen und einen aufrichtigen, ehrlichen und sehr angenehmen Charakter zu entdecken. Es war nicht immer einfach, seine Flashbacks auszuhalten und dabei nicht nur maßloses Mitleid zu empfinden. Der Autorin gelang es PTBS weder zu verharmlosen noch mit lächerlichen Klischees zu bestücken oder noch schlimmer, mich damit zu erdrücken. Stattdessen flocht sie das Thema gekonnt in die Handlungen ein und zeigte auf, dass PTBS von Mensch zu Mensch unterschiedlich und diese Krankheit ein langer therapeutischer Kampf ist. Dennoch gab sie der PTBS nie zu viel Raum, sodass die Freude am Lesen immer erhalten blieb und ich nie in schwarze Löcher gesogen wurde, aus denen ich mich hätte befreien müssen.

„Das Lied der Wölfe“ kam mit angenehm wenig Figuren aus und strotze dennoch voller Leben. Es gab so viel zu entdecken und überall wuselte das Leben. Mal in Form von konfliktbehafteten Eltern-Kind-Beziehungen, von Liebeskummer über Liebesglück in unterschiedlichsten Facetten und der Erwähnung von unglaublichen Essenskreationen, die mir das Wasser im Munde zusammenlaufen ließen.
Obwohl die Handlungen stets unvorhersehbar blieben, verlor ich nie den roten Faden innerhalb der Geschichte. Nichts nahm zu viel Raum und auch nichts zu wenig davon ein. Es war ein sehr ausgeklügeltes Leseabenteuer, welches von einem sehr stimmungsvollen Schreibstil abgerundet wurde. Er war so bildlich, dass ich mir die schottischen Highlands wunderbar vorstellen konnte, das Wolfsrudel und das Leben in McKinley Manor. Immer gab es eine angenehme Spannungskurve, die hier und da natürlich auch nach oben schoss und alles noch aufregender machte. Es gab aber auch tolle Szenen, die mich zum Schmunzeln, Seufzen oder Lachen brachten, sodass ich immer mitfühlen konnte.

Das letzte Drittel von „Das Lied der Wölfe“ nahm mich mit auf eine Achterbahn der Gefühle und besonders mochte ich hier, dass eben nicht Disney mitgeschrieben hatte, sondern eine Autorin den Fokus auf das schonungslose Leben gelegt hatte. So war besonders das Ende sehr natürlich und ich mochte, dass auch etwas ungewöhnlich gewesen ist.
Übrigens versteckte sich ganz hinten im Buch noch ein Glossar, was auch eigenständig interessant zu lesen gewesen ist.

Fazit:
Ein Roman, der vielschichtig und authentisch war, dabei aber nie den Unterhaltungswert vergaß. „Das Lied der Wölfe“ lohnt sich für alle, die mehr als nur eine Liebesgeschichte im schottischen Highlands lesen wollen und gern auch etwas fürs Leben mitnehmen möchten. Große Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.06.2021

Tolle Bilder und Wissenswertes über die fünf norddeutschen Bundesländer

Von oben: Faszination Norddeutschland
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Wisst ihr, wo die angedichtete Heimat von Aschenputtel liegt? Ich wusste es nicht, obwohl ich in Norddeutschland wohne und lebe. Vielleicht interessiert euch dieses Detail nicht so besonders, dafür gibt ...

Wisst ihr, wo die angedichtete Heimat von Aschenputtel liegt? Ich wusste es nicht, obwohl ich in Norddeutschland wohne und lebe. Vielleicht interessiert euch dieses Detail nicht so besonders, dafür gibt es noch jede Menge andere spannende Fakten im Einklang mit den dazu stimmigen Bildern zu entdecken.

Die eindrucksvolle Bilderreise quer durch Norddeutschland mit überwiegend aus der Luft oder von höheren Punkten aus fotografierten Land- und Ortschaften faszinierten mich total. Kurze Bildunterschriften vermittelten spannende Fakten. Es gab aber auch detaillierte Vorstellungen von Besonderheiten, wie zum Beispiel vom Watt Töpfer Michel Claußen, der aus Schlick Keramiken herstellt.

So fand ich es besonders spannend, Menschen und ihre ungewöhnlichen Berufe kennenzulernen. Ganz begeistert war ich jedoch von der mir unbekannten Autorin Nashi, die ihre Mangareihe unter anderem in Schweriner Gebäuden spielen lässt. Das hatte natürlich meine Begeisterung geweckt und verleitete mich zum weiteren Recherchieren.
Angetan war ich ebenso von historischen Details mancher Orte, die nicht nur mein Wissen erweiterten, sondern mich durch die Bilder besonders abholten.
Das Mischungsverhältnis aus Großstädten, kleineren Orten, ländlichen und maritimen Bildaufnahmen war perfekt. Es war richtig schön abwechslungsreich und ich blätterte sehr gern durch diesen hochwertigen Bildband.
Der Textanteil war nicht übermäßig hoch, sodass das Betrachten der Fotografien im Vordergrund stand.

An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass sich auch das Buch “Norddeutschland bei Nacht: Bilder und Geschichten” lohnt, da es hier ein paar Überschneidungen gab. So sind beispielsweise die Herrenhäuser Gärten in beiden Bänden zu finden, einmal bei Nacht in dem einen Buch und einmal bei Tageslicht im anderen Band. Richtig schön anzusehen waren alle Bilder und die Informationen dazu unterschiedlich.

Fazit:
Ein gelungener Bildband mit tollen Informationen und schönen Eindrücken zu verschiedensten Themen, abgerundet mit beeindruckenden Boden- oder Luftaufnahmen von Norddeutschlands Bundesländern, deren zauberhaften Orten und dort lebenden Menschen.

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Veröffentlicht am 22.06.2021

Besonders für Einsteiger ideal

Dirty Tricks. Wie Sie unfaire rhetorische Tricks durchschauen, verbale Angriffe abwehren und schlagfertig reagieren. Ihr Kommunikations-Vorsprung durch die innovative Körper-Kopf-Balance-Methode!
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Das schlichte Cover passte für meinen Geschmack gut zum Sachbuch, welches mir auch in der Unterteilung gefiel. Der logische Buchaufbau bestand aus einem Vorwort, welches zusammenfasste, was Dirty-Tricks ...

Das schlichte Cover passte für meinen Geschmack gut zum Sachbuch, welches mir auch in der Unterteilung gefiel. Der logische Buchaufbau bestand aus einem Vorwort, welches zusammenfasste, was Dirty-Tricks sind und wie wir ihnen individuell auf unsere Persönlichkeit zugeschnitten begegnen können. Insgesamt gab es vierzehn Kapitel. Davon waren zehn für den jeweils ausgewählten Dirty-Trick reserviert worden.

Im ersten Kapitel erläuterte Claudia Berghaus die Körper-Kopf-Balance Methode (kurz K-K-B Methode), welche wichtig für die kommenden Kapitel sein würde. Sie erklärte die Taktik logisch und fundiert. Besonders gut gefiel mir hier, dass diese anhand eines Beispiels verständlich untermauert wurde. So verstand ich auf Anhieb, welchen Nutzen die Anwendung dieser Handhabung in einem Gespräch für mich haben kann. Denn Dirty-Tricks funktionieren immer über die Beziehungsebene. Wer diese für sich im entscheidenden Moment verlassen kann, kann einem Dirty-Trickser souverän begegnen.

Die zehn vorgestellten Dirty-Tricks waren interessant und vielfältig. Der ein oder andere ist auch mir schon mal begegnet, weshalb ich jene Kapitel mit besonders großem Interesse gelesen hatte. Aber auch die anderen verbalen Entgleisungen waren lehrreich.
Die Kapitel waren ähnlich aufgebaut. Zu allererst wurde der Dirty-Trick vorgestellt, dann sein Ziel erläutert und wie wir ihm gegenübertreten können, ohne dabei unter die Räder zu kommen, wie es sein Sender beabsichtigt hatte. Hier griff auch immer die K-K-B Methode, welche wichtig ist, damit wir unseren mentalen Stress reduzieren können, um klarer denken und effektiver reagieren zu können.
Claudia Berghaus griff jedes Mal auch reale Beispiele auf, anhand derer sie solche Situation aufzeigte und teilweise auch, wie das „Opfer“ diese Falle umschiffte. Besonders oft gab sie politische Debatten an, welche sie nicht nur erläuterte, sondern auch erwähnet, wo sie bei Bedarf nachgeschaut werden können.
Besonders gut gefielen mir die praktischen Übungstipps für die Atmung. Das ist besonders in stressigen Situationen sehr sinnvoll, aber auch, um zu Hause für den Ernstfall zu üben.

Der Schreibstil von Claudia Berghaus war flüssig und gut verständlich. Bisweilen wurde sie in ihren Erläuterungen etwas ausschweifend, sodass ich tatsächlich manchmal mit meinen Gedanken auf eigene Reisen ging. Wer es besonders ausführlich mag, hat dann an diesen Stellen besonders viel Freude. Insgesamt jedoch konnte ich allem sehr gut folgen. Jedoch eignet sich dieses Buch nur bedingt zum Kreuz und quer lesen. Manche Dirty-Tricks bauten ineinander auf, sodass an manchen Stellen noch mal Hinweise zu anderen verbalen Angriffen eingestreut wurden.

Die Rubrik „Wörterbuch der Zaubersätze und Kontertipps für Ungeduldige“ war eine schöne Zusammenfassung vom Buch. Jedoch eignet sich diese Anwendung meiner Meinung nach nur, wenn im Vorfeld der entsprechende Dirty-Trick gelesen und verstanden wurden. Ich würde daher empfehlen, das Buch wirklich vom Anfang bis zum Ende zu lesen.

Fazit:
Ein tolles Sachbuch, welches verbale Angriffe schonungslos skizziert und aufzeigt, was der Sender damit beim Empfänger anrichten will. Gut und fundiert erklärt, mit tollen Lösungsansätzen zum Nachdenken und Nachmachen.

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