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Veröffentlicht am 04.09.2021

Anders als erwartet

Solange es Liebe gibt
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In Julies Leben geschieht eine Tragödie und sie fällt in eine tiefe Depression. Als dann ihr Vater verunglückt reist sie aus Berlin in ihren Geburtsort Dinzing. Dort steht sie vor der Aufgabe das geerbte ...

In Julies Leben geschieht eine Tragödie und sie fällt in eine tiefe Depression. Als dann ihr Vater verunglückt reist sie aus Berlin in ihren Geburtsort Dinzing. Dort steht sie vor der Aufgabe das geerbte Kaffeeunternehmen ihres Vaters zu führen und trifft außerdem ihre Großmutter Klara wieder.
Klaras Vergangenheit in der Zeit kurz bevor Hitlers Machtübernahme stattgefunden hat, wird aufgegriffen. Damals lernte sie den jungen Friedrich kennen und lieben. Doch um seine Aufmerksamkeit zu erringen, musste sie Opfer bringen.

Bereits das erste Kapitel hat mir das Herz gebrochen und ich war mir gleich sicher, dass mir dieses Buch genauso gut gefallen würde, wie schon Jahre zuvor „Honigtot“. Nur leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Der Schreibstil an sich war gefühlsbetont, nur kamen für mich viel zu oft Lebensweisheiten, die mich stolpern ließen.

Am Anfang eines jeden Kapitels steht ein Spruch, was mir sehr gut gefallen hat. Es ist was besonderes und wurde von Hanni Münzer originell angewandt. Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Aber die Vergangenheit kam dabei viel zu kurz. Obwohl gerade die Geschichte von Klara so viel Potenzial hat, hatte man das Gefühl, als wenn man nur einen kurzen Blick der Geschehnisse erhascht hat.

Die Handlung lief auch sehr langsam voran. Generell handelt es sich um einen sehr traurigen Roman und die Stimmung bedrückt einen ziemlich. Das fand ich auch realistisch und nachvollziehbar, bedenkt man die Ausgangssituation. Etwas mehr Abwechslung hätte ich mir aber dann doch gewünscht. Wären vielleicht mehr Kapitel aus der früheren Zeit dabei, hätte man Pausen von der trüben Gegenwart bekommen und es wäre ein richtiges Maß getroffen worden.

Die Charaktere waren gut ausgearbeitet, auch wenn ich nicht alle von ihnen sympathisch fand. Besonders Klara war stellenweise sogar gruselig und hauptsächlich egoistisch und verbittert. In Julie konnte ich mich gut hineinversetzen und fühlte mit ihr mit. Ihre Melancholie war verständlich und der Weg, wie sie ihre Trauer verarbeitet und wie sie zum Schluss ihre innere Stärke wiederfindet war bemerkenswert. Als sie dann noch ihren Dickkopf eingeschaltet hat, wurde sie umso liebenswerter.

Ich mochte es, dass ich nie wusste, wie es weiter geht. Selbst noch auf der letzten Seite konnte mich die Autorin nochmals überraschen. Zum Ende hin nahm die Geschichte an Fahrt auf und erzeugte eine hoffnungsvolle Stimmung, welche dennoch nicht kitschig wirkte.

Fazit:
Ein sehr trauriger und langsamer Roman, aber mit rasantem überraschenden Ende. Wer jedoch einen tiefen Einblick in die 1930ger Jahre erwartet, wird hier falsch sein.

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Abschluss der Geschichte um Ella und Reed

Paper Palace
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In diesem Teil gerät Reed in eine heikle Situation und seine Familie sowie auch Ella versuchen ihm beizustehen. Ein neuer Charakter taucht auf und stellt besonders Ellas Leben auf den Kopf.

Dieser Band ...

In diesem Teil gerät Reed in eine heikle Situation und seine Familie sowie auch Ella versuchen ihm beizustehen. Ein neuer Charakter taucht auf und stellt besonders Ellas Leben auf den Kopf.

Dieser Band war, verglichen mit den beiden Vorgängern, um einiges ernster. Die Stimmung war bedrückend, was an der Ausgangssituation lag und sie wurde nur selten zwischendurch mal aufgelockert. Das gab mir das Gefühl etwas schleppend voranzukommen. Der Schreibstil war aber genauso einfach und angenehm, wie in Band eins und zwei.

Die beiden Protagonisten haben nach und nach ihre kindliche Seite abgelegt und handelten reifer. Besonders Reed verhielt sich, je näher das Ende kam, erwachsener und konnte sein Temperament besser kontrollieren. Ellas Charakterentwicklung hat mir bereits in Band zwei nicht sonderlich gefallen und auch hier hat es mich gestört, wie sie in manchen Gegebenheiten reagiert hat. Sie hat sich ungewöhnlich fügsam verhalten und freundete sich schnell mit gewissen neuen Umständen an, wo ich mehr Widerstand von ihr erwartet hätte.

Die starke Verbindung die Ella zu den Royals aufgebaut hat, hat mich sehr berührt und es war einfach nur schön zu lesen, wie liebevoll die Jungs und Callum mit Ella umgehen und sie als eine Royal anerkennen.

Die Handlung war, wie bereits erwähnt, etwas langsam und ich denke, man hätte definitiv etwas kürzen können. Das Ende war jedoch sehr spannend und hat mich überrascht. Die Autorinnen haben wiedermal viel Drama eingebaut, was ich gut fand. Interesse für den nächsten Teil, diesmal über Reeds Bruder Easton, wurde schon geweckt, nur muss ich zugeben, dass ich wahrscheinlich nicht mehr dazu greifen werde. Dafür hat mich die Reihe um Ella und Reed zu wenig überzeugt.

Fazit:

Eine eher mittelmäßige Liebesgeschichte. Zwar gibt es durchaus spannende Wendungen, nur im Gesamtpaket hat die Story so einige Schwächen. Ich vergebe wackelige 3 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Schwächer als Band 1

Paper Prince
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Ella ist mit gebrochenem Herzen aus Bayview geflüchtet. Reed wird bewusst, wie tief seine Gefühle für sie sind und er ist fest entschlossen, sie zu finden und zurückzuerobern. Doch nicht nur in Liebessachen ...

Ella ist mit gebrochenem Herzen aus Bayview geflüchtet. Reed wird bewusst, wie tief seine Gefühle für sie sind und er ist fest entschlossen, sie zu finden und zurückzuerobern. Doch nicht nur in Liebessachen läuft es nicht rund für ihn. Denn seine Brüder hat er ebenfalls gegen sich aufgebracht und an der Schule bricht Chaos aus.

Das Buch knüpft nahtlos an Band eins an und hat mich sogleich überrascht. Zum einen, weil eine für mich unvorhersehbare Wendung eintritt und zum Anderen, weil man als Leser nun auch Reeds Gedanken verfolgen kann. So konnte ich mich besser in ihn hineinversetzen, obwohl ich zugeben muss, dass ich trotzdem an einigen Stellen Schwierigkeiten hatte, sein Handeln gutzuheißen. Er reagiert oft gewalttätig in Situationen, wo der Auslöser so gut wie nicht vorhanden ist. Sonst hat mich seine selbstsichere und besitzergreifende Art allerdings nicht gestört.

Ellas Entwicklung hat mich jedoch mehr als enttäuscht. Ich fand sie im ersten Teil tough und selbstständig und hier wiederum verhält sie sich kindisch und stur.

In diesem Teil lernt man die Brüder besser kennen und auch wie sie miteinander umgehen. Man lernt ihre verletzliche Seite kennen, was dem Buch an Tiefe verleiht. Auch hier fand ich Easton wieder am sympathischsten und habe mich über seine humorvollen Witze gefreut. Der Tod seiner Mutter belastet ihn immer noch sehr. Ich fand es gut, dass er auch von einer anderen, ernsten Seite gezeigt wird. Callum hat mich erstaunt, denn man denkt, dass er nur mit sich selbst und seiner Trauer beschäftigt ist, aber dann stellt sich heraus, dass er doch mehr mitbekommt und seine Söhne beschützt.

Was mich noch schockiert hat, waren die Mobbing-Szenen. Das war wirklich schlimm, was an dieser Schule vorgeht und wie wenig Zivilcourage eingebaut wurde. Ich hoffe jüngere Leser nehmen sich an Ella kein Beispiel. Wie sie die Problematik gelöst hat, war meiner Meinung nach sehr fraglich.

Zweidrittel des Buches fand ich übrigens wenig spannend. Immer wiederkehrende, ähnliche Wortgefechte und Schauplätze. Es kam nicht so richtig in Fahrt. Und dann kam das Ende. Es hat mich so umgehauen. Es passierte plötzlich so viel, womit ich gar nicht gerechnet habe und ich saß nur noch mit offenem Mund da. Gut, dass ich den dritten Band gleich parat habe.

Fazit:
Eine eher schwächere Fortsetzung mit zum Teil enttäuschender Charakterentwicklung, aber mit einem sehr aufregenden Ende.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Auftakt einer Trilogie

Der Duft der weiten Welt
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Die Geschichte spielt im Jahr 1912 in Hamburg und es geht um die wohl situierte Tochter eines Kaffeeunternehmers, welche in die Fußstapfen ihres Vaters treten möchte und die Firma eines Tages zu leiten ...

Die Geschichte spielt im Jahr 1912 in Hamburg und es geht um die wohl situierte Tochter eines Kaffeeunternehmers, welche in die Fußstapfen ihres Vaters treten möchte und die Firma eines Tages zu leiten wünscht. Doch als Frau wird es Mina nicht einfach gestattet die Geschäfte zu führen. Mina gerät in eine Zwickmühle, in der sie entscheiden muss, ob sie tut, was von ihr erwartet wird oder ob sie auf ihr Herz hört. Denn dieses schlägt für Edo, welcher kein geeigneter Heiratskandidat ist. Es eröffnet sich die Möglichkeit nach Amerika zu emigrieren und dort ein neues Leben aufzubauen. Wird Mina das Erbe ihres Vaters aufgeben?

Ich konnte mich sofort in die Atmosphäre des 20. Jahrhunderts hineinversetzen und obwohl nicht viel in diesem Buch passiert ist, hat es die Sprecherin, Jodie Ahlborn, geschafft mit ihrer jungen, aufgeweckten Stimme die Handlung flott wiederzugeben. Dennoch war es eine eher ruhigere Lektüre.

Mina hat mir als Protagonistin gut gefallen. Sie ist ihrer Zeit voraus und eine kluge, pflichtbewusste, aber auch temperamentvolle junge Frau. Vor allem hätte ich sie älter geschätzt, als sie tatsächlich ist, denn ihr Verhalten war durchaus reifer. Ihr Handeln war stets nachvollziehbar.

Edo hingegen war mir sehr unsympathisch, aufgrund seiner stellenweise egoistischen und drängenden Art. Zudem war er im Vergleich zu Mina geradezu kindisch. Das Verhältnis der beiden fühlte sich oberflächlich an und hat mich leider nicht berührt. Die Beziehung zu ihrem Vater hingegen wurde umfassend beleuchtet, wodurch die Erzählung ein wenig an Tiefe gewonnen hat. Das Potenzial der Nebencharaktere wurde meiner Meinung nach nicht ganz ausgeschöpft. Vielleicht hat die Autorin sich das für die Folgebänder aufgespart.

Zusammenfassend ist wirklich nicht viel passiert und die Story war für mich eher fad. Der Klappentext des zweiten Bandes hat sich für mich auch nicht viel spannender angehört.

Da dies ein Auftakt einer Trilogie ist, bleiben verständlicherweise ein paar Fragen offen. Nur bin ich mir unsicher, ob ich diese Reihe weiter fortsetzen werde.

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Band 3 der Lost in Love Reihe

Mein Herz gehört dir
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Lucy, die beste Freundin von Cameron, hat ein geheimes Verhältnis mit Wills Bruder Colton. Doch Lucys ganzes Leben findet in New York statt. Ihr Job und ihre Familie verlassen sich auf sie. Daher soll ...

Lucy, die beste Freundin von Cameron, hat ein geheimes Verhältnis mit Wills Bruder Colton. Doch Lucys ganzes Leben findet in New York statt. Ihr Job und ihre Familie verlassen sich auf sie. Daher soll die Beziehung zu Colton locker und zwanglos bleiben, ohne das sich tiefere Gefühle entwickeln. Colton, der aufgrund seiner Leidenschaft, der Herstellung von Ahornsirup, in den Bergen Vermonts lebt, scheint so gar nicht in die Weltstadt zu passen. Schon bald wird die Romanze enthüllt und die beiden gestehen sich ein, das sie doch mehr füreinander empfinden, als beabsichtigt. Doch wird eine Fernbeziehung auf Dauer halten können?

Marie Force hat hier eine Wohlfühlreihe geschaffen, durch die man nur so durchfliegt, da es sich so einfach liest. Die Mitglieder der Familie Abbott sind so herzlich und fühlen sich so vertraut an, dass man sich in diesem Buch wie Zuhause fühlt. Auch die Paare der beiden ersten Bände trifft man wieder und erlebt mit ihnen zusammen kleine überraschende Momente.

Doch über die Geschichte von Lucy und Colton kann ich leider nicht so schwärmen. Obwohl ich Lucy stellenweise humorvoll fand, hat mich ihre ansonsten schüchterne und unsichere Art ganz schön angestrengt. Sie war mir zu ängstlich und pessimistisch. Colten war sehr nachsichtig und anständig gegenüber ihr, blieb mir als eigenständiger Charakter jedoch zu blass.

Die Handlung an sich war etwas eintönig, bestimmt bestand die Hälfte des Buches nur aus Sexszenen. Manchmal ist weniger einfach mehr. Die Zerrissenheit bezüglich der Fernbeziehung ist mir endlos vorgekommen, ohne das eine Lösung in Sicht kam.

Dieser Titel hat mich ziemlich enttäuscht, besonders, da die beiden ersten Bücher der Reihe echte Highlights waren. Ich hoffe, der 4. Band wird wieder mehr nach meinem Geschmack sein.

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