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Veröffentlicht am 25.04.2022

Der Titel ist Programm und Finale

Tag der Asche
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Im Elsass sind die letzten Tage der Weinlese als in einer Kapelle unter Trümmern und Gerüstteilen die Leiche von Samuel, einem Mitglied der Täufergemeinde gefunden wird. Ist er von der herabstürzenden ...

Im Elsass sind die letzten Tage der Weinlese als in einer Kapelle unter Trümmern und Gerüstteilen die Leiche von Samuel, einem Mitglied der Täufergemeinde gefunden wird. Ist er von der herabstürzenden Decke und der Rüstung erschlagen worden? Oder liegt vielleicht sogar ein Mord vor? Um das zu ermitteln fährt Pierre Niemans ins Elsass und parallel dazu schleust sich seine junge Kollegin als Saisonarbeiterin auf das abgeschottete Weingut der Glaubensgemeinschaft ein. Kein ungefährliches Unterfangen, wie sich bald herausstellt.
Dem Autor ist es gelungen, die Abgeschiedenheit und den bizarren Glauben dieser isolierten Gemeinschaft zu vermitteln, auch wenn ich ihm nicht alles glauben konnte. Während des Lesens trifft man immer wieder auf wunderbar bildhafte Beschreibungen. Das hat mir gefallen. Ein Beispiel dazu ist die Beschreibung von Ivanas Erziehung. Sie ist in Heimen und Pflegefamilien aufgewachsen und der Autor beschreibt ihr Wesen als „geflickten Mantel, der eine Menge Zugluft“ durchlässt. Der Krimi lebt auch durch die schon eigenwillige Hauptfigur – Pierre Niemans. Pierre ist kein Mensch, der auf Harmonie aus ist. Er ist auch nicht unbedingt was man einen Menschenfreund nennt. Was er an diesem Tatort vorfindet, hebt seine Sympathien gegenüber den örtlichen Ermittlern keinesfalls. Mehrmals zitierte Anweisung an die örtliche Polizeichefin, Capitaine Stephane Desnos: „Hör auf Antworten zu geben, bevor du Fragen gestellt hast.“ Trotzdem hat mir dieser Ermittler gefallen.
Das ganze Ausmaß der Lebensweise dieser, ja ich möchte sie schon Sekte nennen, ahnt man anfangs nicht. Dieses Buch zeigt aber, dass es immer noch Steigerungen gibt. Ich fand es interessant, wenn auch nicht immer glaubhaft. Von mir gibt’s 3,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

erst allmählig kommt Spannung auf

Todesdorf
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Ein idyllisches Dorf in Österreich. Hier lebt Diana auf den elterlichen Bauernhof, den sie einmal erben soll, mit ihrem Mann. Eines abends hört sie einen Schuss und findet ihren Mann Oliver angeschossen ...

Ein idyllisches Dorf in Österreich. Hier lebt Diana auf den elterlichen Bauernhof, den sie einmal erben soll, mit ihrem Mann. Eines abends hört sie einen Schuss und findet ihren Mann Oliver angeschossen und stark blutend in der Scheune. Leider kann auch die herbeigerufene Hilfe sein Leben nicht mehr retten. Die Polizei geht von Selbstmord aus, doch Diana glaubt das nicht und beginnt selbst nachzuforschen. Nicht ahnend welche Reaktionen sie damit auslöst …..
Man lernt Diana, die in der Ich-Form ihre Gedanken mit dem Leser teilt, kennen und die immer wieder stumme Dialoge mit ihrem Toten Ehemann führt. Das war mir irgendwann etwas zu ausführlich und hat bei mir nicht zur Spannungsbildung geführt. Erst ab der Hälfte des Thrillers kam die bei mir auf. Erst dann, als die Hatz der Dorfbewohner gegenüber der Familien Seeleitner und Heuböck ungeheure Ausmaße annahm. Diana hat mit ihren Fragen schlafende Hunde geweckt und eine Welle der Gewalt losgetreten.
Gut gefallen hat mir, wie die Autorin diese Bedrohungswelle für Dianas Familie aufgebaut und begründet hat. Da das alles aber erst sehr spät erfolgt, war für mich die erste Hälfte des Buchs eher langatmig. Insgesamt betrachtet gebe ich diesem Thriller daher auch nur 3,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

manchmal ist weniger mehr

Mohnschwestern
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1943 ist Lotte 20 Jahre alt, lebt mit ihrer Mutter in Darmstadt, der Vater ist an der Front. Für Lotte steht fest, sie heiratet Hans, ihren Jugendfreund sobald der Krieg vorbei ist. Doch dann lernt sie ...

1943 ist Lotte 20 Jahre alt, lebt mit ihrer Mutter in Darmstadt, der Vater ist an der Front. Für Lotte steht fest, sie heiratet Hans, ihren Jugendfreund sobald der Krieg vorbei ist. Doch dann lernt sie auf seltsame Weise Wilhelm kennen, der direkt in ihrem Garten vom Himmel fällt. Sie fühlt sich von ihm angezogen, spürt, dass es Wilhelm ebenso geht. Trotzdem zieht er sich zwischenzeitlich immer wieder von ihr zurück und lässt sie allein. Nur allmählig kommt Lotte hinter sein Geheimnis…
Mich hatte die Kurzbeschreibung des Buchs neugierig gemacht. Ich fand die Geschichte anrührend. Doch nun, im Nachhinein betrachtet, finde ich, dass die Autorin einmal etwas zu viel Gefühl was die Liebe von Lotte zu Wilhelm betrifft hat einfließen lassen. Es wurde in meinen Augen, wenn auch mit anderen Worten, immer wiederholt.
Die Beschreibungen zu den Bombardierungen, wie auch die Verfolgung der Juden oder die Bräute-Schule der Nazis fand ich dagegen wieder sehr interessant. Als Figur hat mir Lottes kleiner Bruder Otto sehr gut gefallen. Anfangs noch altersentsprechend kindlich naiv, muss und wird er wegen der Kriegsumstände vorzeitig erwachsen. Dabei setzt er für Lottes beste Freundin Ruth sogar sein Leben aufs Spiel. Was mich am Buch gestört hat, waren die Kapitel in die 2000er Jahren in denen Hazel die Hauptfigur ist. Zwar wird am Ende der Geschichte der Zusammenhang zwischen beiden Zeitebenen und Handlungen aufgeklärt, doch haben mich diese Abschnitte immer wieder aus der eigentlichen Geschichte um Lotte gerissen und zu einem gedanklichen Bruch geführt. Ohne diesen Teil hätte mir diese traurige Geschichte wesentlich besser gefallen.
Insgesamt betrachtet gebe ich 3,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 09.07.2021

wendungsreich, aber nicht sein bestes Buch

Die Verlorenen
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Die Verlorenen – ein treffender Titel. Hat doch Jonah Colley bereits vor 10 Jahren seinen vierjährigen Sohn, der spurlos vom Spielplatz verschwand während er eingeschlafen ist, verloren und kurze Zeit ...

Die Verlorenen – ein treffender Titel. Hat doch Jonah Colley bereits vor 10 Jahren seinen vierjährigen Sohn, der spurlos vom Spielplatz verschwand während er eingeschlafen ist, verloren und kurze Zeit später auch noch seinen langjährigen, besten Freund Gavin. Beide Männer sind, wenn auch in unterschiedlichen Abteilungen bei der Londoner Polizei tätig. Trotzdem hatten sie zehn Jahre keinen Kontakt mehr und nun ruft Gavin ihn um Hilfe an, verlangt ein Treffen in einer verlassenen Lagerhalle. Was Jonah dort erwartet, ist ein Bild des Grauens …
Was Simon Becket aus dem Hilferuf eines alten Freundes in diesem Thriller gepackt hat, ist beachtlich. Die Handlung ist an keiner Stelle vorhersehbar, zum Teil auch verwirrend. Der angeschlagene Jonah muss an seine Grenzen gehen, immer noch getrieben von der Hoffnung doch noch seinen Sohn zu finden. Ob Jonah nun nach einem Jahrzehnt noch erfährt, wo sein Sohn ist, ob er vielleicht sogar noch lebt und was damals passiert ist, muss schon jeder selbst nachlesen. Doch bei aller Spannung, die ohne Frage beim Lesen aufkommt, fand ich Jonah als Hauptfigur nicht überzeugend. Erstens war er gleich an Anfang aufgrund des Anschlags körperlich stark eingeschränkt und so ist dann auch im weiteren Ablauf immer wieder von stolpern, wegknicken und anderen Einschränkungen die Rede. Ein strahlender Held? Nicht wirklich. So empfand ich auch die vielen Wendungen bei der weiteren Entwicklung des Falls zum Teil sehr konstruiert, nicht überzeugend. Zu viele Böse, zu viel Rache von allen Seiten. Da habe ich schon bessere Bücher von Simon Becket gelesen. Darum gibt’s von mir auch nur 3,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 26.01.2021

habe etwas Spannung vermisst

Die siebte Zeugin
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Sonntagmorgen: Ein Amoklauf in einer Berliner Bäckerei. Ein Mensch wird getötet, zwei verletzt und der Täter wartet demütig auf seine Verhaftung und schweigt. Zentrale Frage ist und bleibt lange Zeit – ...

Sonntagmorgen: Ein Amoklauf in einer Berliner Bäckerei. Ein Mensch wird getötet, zwei verletzt und der Täter wartet demütig auf seine Verhaftung und schweigt. Zentrale Frage ist und bleibt lange Zeit – warum hat er das getan?
Kurze Kapitel mit wechselnden Orten, die aber durch die Überschriften beim gut auseinander zu halten sind, kennzeichnen diesen Krimi. Bei den Ausführungen zu den Gerichtsverhandlungsterminen merkt man, dass Florian Schwiecker seine praktischen Erfahrungen mit eingebracht hat. Das fand ich schon recht interessant, da man auch mal die Hintergründe und Denkweisen der dabei agierenden Personen vor Augen geführt bekommt. Gleichzeitig wirkt es dadurch auch sehr authentisch. Manchmal kam es mir, meist im Zusammenhang mit dem Oberstaatsanwalt, wie ein Jahrmarkt der Eitelkeiten vor. In meinen Augen und das habe ich sehr bedauert, kommt der gerichtsmedizinische Teil in diesem Buch zu kurz. Gerade wenn ich als Mitautor Tsokos lese, hätte ich da mehr erwartet. Schade.
Fesselte das Buch mich am Anfang noch mit der Frage >warum hat Nikolas Nölting das getan? < ist bei mir mit zunehmendem Lesefortschritt die Spannung immer mehr abgeflacht. Das konnte auch die brisanten Aufdeckungen des von Rocco Eberhard engagierten Privatdetektivs nicht mehr kompensieren. Insgesamt gesehen gebe ich diesem 1. Teil darum auch nur 3,5 Lese-Sterne

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