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Veröffentlicht am 27.07.2021

Grandioser Schreibstil!

Wir für uns
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Barbara Kunrath hat einen wundervollen Roman über unerwartete Freundschaften, familiäre Konflikte und Geheimnisse, schwierige Entscheidungen und mutige Neuanfänge erschaffen.

Bereits das zauberhafte Cover ...

Barbara Kunrath hat einen wundervollen Roman über unerwartete Freundschaften, familiäre Konflikte und Geheimnisse, schwierige Entscheidungen und mutige Neuanfänge erschaffen.

Bereits das zauberhafte Cover strahlt für mich, trotz der suggerierten Leichtigkeit aufgrund der niedlichen Vögelchen, eine gewisse Tiefgründigkeit aus, und die stilvolle, gedeckte Hintergrundfarbe sowie die goldenen Elemente verleihen der Gestaltung einen hochwertigen, edlen Touch. Jener authentische Eindruck setzt sich im Laufe des Romans fort, in dem facettenreiche, aus dem Leben gegriffene Figuren mit realistischer Ernsthaftigkeit ausgearbeitet worden sind, ohne dabei Sympathiepunkte einzubüßen.

Josie, knapp über Vierzig, hört in der Ferne bereits die biologische Uhr ticken, als sie überrascht feststellt, dass sie schwanger ist. Für ihren Partner Bengt (der diese Bezeichnung im Grunde gar nicht verdient, denn offiziell ist er nicht IHR Freund, sondern der Ehemann einer Anderen – und Vater deren Kinder) steht fest, dass Josie die Schwangerschaft abbrechen muss. Kathi, 70, frisch verwitwet, hat ganz andere Sorgen. Fünfzig Ehejahre liegen hinter ihr - wie soll es nach dem Tod ihres Werners nun weitergehen? Ihr Sohn Max und sie haben sich voneinander entfremdet; er kämpft mit seinen eigenen Problemen, die Kathi nur schwer akzeptieren kann. Ihre einst innige Mutter-Kind-Beziehung scheint, aller Bemühungen zum Trotz, nicht mehr zu kitten. Tief in Kathi schlummert zudem der Wunsch, ihren ehemaligen Lebensmittelladen neu zu eröffnen, der einen großen Teil ihres Lebens geprägt, allerdings auch für familiäre Unstimmigkeiten gesorgt hatte. Aber ist diese Sehnsucht überhaupt realistisch oder sollte man das Vergangene lieber ruhen lassen?

So unterschiedlich beide Frauen in ihrem Wesen, ihren Lebenserfahrungen und Überzeugungen sind, so selbstverständlich ergänzen sich ihre Charakterzüge zu einer von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägten Freundschaft. Beide weiblichen Hauptfiguren sind mir auf ihre ganz eigene Art ans Herz gewachsen und ich freute mich aufrichtig über ihre persönliche Entwicklung. Ein weiteres bedeutendes Thema in dieser Geschichte sind die gesundheitlichen Risiken und mütterlichen Ängste spätgebärender Frauen, insbesondere im Hinblick auf die Chromosomenanomalie Trisomie 21.

Erzählt wird die samt Epilog in sechs Abschnitte unterteilte Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Josie (Ich-Form) und Kathi (in der 3. Person). Der klare Schreibstil der Autorin ist geprägt von Authentizität und Feingefühl und hat mir unheimlich gut gefallen.

Fazit: Ein stilles, empathisches, aber auch kraftvolles Buch, das zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Zeitlos schön!

Jane Austen, Stolz und Vorurteil. Illustrierte Schmuckausgabe mit Goldprägung
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"Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein Junggeselle von ansehnlichem Vermögen zwingend auf der Suche nach einer Ehefrau ist." Mit diesem gleichermaßen weisen wie ironischen Satz beginnt der ...

"Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein Junggeselle von ansehnlichem Vermögen zwingend auf der Suche nach einer Ehefrau ist." Mit diesem gleichermaßen weisen wie ironischen Satz beginnt der in jeglicher Hinsicht brillante Klassiker 'Stolz und Vorurteil' von Jane Austen, der über die Jahrhunderte nichts von seinem Glanz eingebüßt hat und sich zu meinem liebsten literarischen Werk aller Zeiten gemausert hat.

Diese wunderschöne, mit filigranen Goldelementen verzierte Schmuckausgabe im hochwertigen Einband ist der absolute Hingucker im Bücherregal und kann sich auch von innen sehen lassen: Die edlen Zeichnungen vom berühmten Buchillustrator Hugh Thomson werten das Buch zusätzlich auf und lassen das Herz eines jeden Austen-Fans höherschlagen. Aufgrund der klaren Sprache und der geistreichen, humorvollen Dialoge ist es ein Leichtes, sich in die damalige Zeit hineinzuversetzen, als unverheiratete Damen und Herren sich maximal beim Tanzen körperlich näherkommen konnten und andernfalls stets von den strengen Augen ihrer Anstandsdamen überwacht wurden. Auch wenn manch spezieller Wortwitz aufgrund der Übersetzung ins Deutsche nicht exakt übernommen werden konnte, tut dies dem Lesegenuss dieser legendären, in ein Sittenportrait eingebetteten Liebesgeschichte keinerlei Abbruch.

Mit einem Augenzwinkern und einem einzigartigen Sinn für Ironie beleuchtet Jane Austen die gesellschaftlichen Normen des englischen Landadels und zeigt am Beispiel der Familie Bennet, welche mit fünf – bisher unverheirateten – Töchtern 'gesegnet' ist, dass insbesondere nicht wohlhabende Frauen im frühen 19. Jahrhundert relativ wenig Einfluss auf ihre Lebensgestaltung hatten, sei es im Hinblick auf berufliche Ambitionen und individuelle Entfaltungsmöglichkeiten, amouröse Hoffnungen oder finanzielle Mittel, von denen nicht unwesentliche Lebensumstände (wie beispielsweise die eigene Wohnsituation) abhingen. Kein Wunder, dass Mrs. Bennets Gedanken sich rund um die Uhr um die vorteilhafte Vermählung und Absicherung ihrer Töchter drehen und ihr Lebensinhalt einzig aus der Suche nach wohlsituierten Heiratskandidaten zu bestehen scheint.

Aus heutiger, oftmals stark romantisierter Sicht auf die Vergangenheit mögen uns gewisse Handlungselemente in historischen Romanen als akzeptabel erscheinen, tragen sie doch zu unserem unterhaltsamen Leseerlebnis bei, aber so gerne ich mich in Schwärmereien über Mr. Darcy verliere und wie liebend gerne ich auch einen rauschenden Ball auf Pemberley miterleben würde – auf Dauer könnte ich mir solch ein fremdbestimmtes Leben nicht vorstellen. Immerhin hatte nicht jede Frau solch ein Glück wie Elizabeth, der letztlich trotz – oder gerade wegen – ihres Auflehnens gegen die zeitgenössischen Gepflogenheiten ein Happy End vergönnt war, man denke nur an ihre beste Freundin Charlotte.

Fazit: Ein wundervolles, ebenso tiefgründiges wie amüsantes Werk über eine intelligente, selbstbewusste junge Frau, die – entgegen der damaligen Norm – ihr Herzensglück über ein abgesichertes, aber dafür liebloses Leben stellt und im Laufe der Zeit lernt, dass der erste Eindruck nicht zwangsläufig der richtige sein muss. Diese bezaubernde Sonderedition aus dem Anaconda Verlag wird nicht nur Janeites begeistern, sondern eignet sich auch ideal für alle Leser/innen, die den Einstieg in die klassische Weltliteratur wagen möchten.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Herrlicher Feel-Good-Roman!

Herzklopfen unterm Sternenhimmel
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Da ich in der Vergangenheit bereits das Glück gehabt hatte, einen anderen Roman der Autorin lesen zu dürfen (geschrieben unter ihrem Pseudonym Isabel Morland), wusste ich, dass mir aufgrund ihres einnehmenden ...

Da ich in der Vergangenheit bereits das Glück gehabt hatte, einen anderen Roman der Autorin lesen zu dürfen (geschrieben unter ihrem Pseudonym Isabel Morland), wusste ich, dass mir aufgrund ihres einnehmenden Schreibstils auch das vorliegende Werk garantiert gut gefallen würde – zumal das Setting, die malerische Nordseeinsel Borkum, einfach perfekt für eine entspannte Sommer-Lektüre ist. Was soll ich sagen…ich hatte hohe Erwartungen und diese wurden sogar noch übertroffen!

Diese zauberhafte Geschichte voller liebenswerter Figuren, die man ruck, zuck ins Herz schließt, und entzückender tierischer Protagonisten (mit noch niedlicheren Namen, wie Tassilo oder Krümelchen) hat mich komplett begeistert! Erst im Nachhinein habe ich entdeckt, dass es sich um den 2. Band einer Reihe handelt (- wobei die Handlung in sich geschlossen ist und das Buch problemlos als Einzelband gelesen werden kann -) und der Vorgänger ist direkt auf meine Wunschliste gewandert.

Der verwitwete Tierarzt Hark lebt seit dem Reitunfall seiner Frau Julia ausschließlich für seinen Beruf, sehr zum Unmut der weiblichen Bevölkerung Borkums und seiner energischen, vor Lebensfreude strotzenden Mutter Frauke, die ihren attraktiven Sohn zu gerne wieder in einer Beziehung sehen würde (schon allein deswegen, damit er sich nicht ausschließlich von Dosenravioli ernährt) – am liebsten mit seiner Jugendliebe Ella. Ehe sie einst ein Paar wurden, waren Hark und Ella die besten Freunde, doch seit ihrem Liebesaus setzt vor allem die alleinerziehende Mutter Ella alles daran, Hark aus dem Weg zu gehen, was auf der kleinen Insel eine wahre Herausforderung ist. Die Frage nach dem Was-wäre-gewesen-wenn nagt immer noch an ihr, außerdem hat sie gerade ganz andere Sorgen: Ihre Mutter Brigitte, zu der sie stets ein angespanntes, eher liebloses Verhältnis hatte, ist aufgrund gesundheitlicher Probleme bei ihr eingezogen und treibt sie mit ihren sonderbaren Marotten und egoistischen Anwandlungen in den Wahnsinn. Ihr elfjähriger Sohn Rasmus wünscht sich unbedingt ein Haustier. Und das Kapitäns Eck, die kleine urige Strandkneipe, die sie nach dem Tod ihres Vaters übernommen hatte und mit der sie so viele bittersüße Erinnerungen verbindet, steht quasi vor dem Aus. Wie soll sie all den Anforderungen nur gerecht zu werden? Aber auf Borkum hält man seit jeher zusammen und hilft einander, wie Ella schon bald erfahren soll – und vielleicht gibt es ja auch eine zweite Chance auf die erste Liebe?

Nicht nur die sympathischen, facettenreich ausgearbeiteten Hauptfiguren, sondern auch die einzigartigen Nebencharaktere, welche die Story enorm bereichern und die Handlung vorantreiben, haben mir ausgesprochen gut gefallen! Ich bin unheimlich gerne in ihren Alltag eingetaucht und hätte noch ewig weiterlesen können, woran die humorvollen Dialoge und traumhaften Landschaftsbeschreibungen nicht ganz unschuldig sind.

Fazit: Diese romantische, warmherzige Geschichte macht wahrlich Lust auf Mee(h)r! Ein wundervoller Wohlfühlroman, den ich speziell Tierfreunden und Nordsee-Fans wärmstens empfehle!

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Veröffentlicht am 09.07.2021

Tiefgründiger, realistischer Frauenroman

Kaputte Herzen kann man kleben
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Für mich war dieser im Juni 2021 bei Lübbe Belletristik erschienene Frauenroman das erste Werk aus der Feder von Kristina Günak; ich hatte schon viel Positives über ihren Schreibstil bzw. ihre zuvor veröffentlichten ...

Für mich war dieser im Juni 2021 bei Lübbe Belletristik erschienene Frauenroman das erste Werk aus der Feder von Kristina Günak; ich hatte schon viel Positives über ihren Schreibstil bzw. ihre zuvor veröffentlichten Bücher gehört und meine dementsprechend hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Die Hebamme Luisa trägt nicht nur den charmanten Nachnamen Haselnuss, sondern vor allem die Last der Welt auf ihren Schultern – bzw. auf ihrem Rücken, der ihr mit unerträglichen Schmerzen klar macht, dass es so nicht weitergehen kann in ihrem Leben. Als wäre der Alltag als Alleinerziehende nicht schon anstrengend genug, muss Luisa sich mit allerlei weiteren Sorgen herumplagen: Hannes, ihr Ex und der Vater ihrer entzückenden Tochter Amelie, drückt sich vor den Unterhaltszahlungen, tingelt im Van die spanischen Strände entlang und genießt samt neuer Flamme ein entspanntes Surfer-Leben, während Luisa unter den stressigen Arbeitsbedingungen des Klinikumfelds zusammenzubrechen droht und von schrecklichen Schuldgefühlen geplagt wird, da sie das Gefühl hat, ihrer eigentlichen Rolle – Schwangeren und frischgebackenen Eltern beizustehen – nicht mehr gerecht werden zu können. Hinzu kommen die übermotivierten Super-Müttern von Amelies Schule, denen von veganen Kindermenüs bis hin zu top organisierten Kinderhobbies alles locker von der Hand zu gehen scheint und die für die so offensichtlich überforderte Luisa nur ein mitleidiges Lächeln übrig haben. Als Luisa einen mittelschweren Nervenzusammenbruch erleidet (laut telefonischer Ferndiagnose ihrer Tante Mimi) bzw. an Burnout erkrankt (laut ihrem Arzt), reist sie samt Tochter und 6-wöchiger Krankschreibung im Gepäck von München nach St. Peter-Ording, um auf Tante Mimis Hof etwas zur Ruhe zu kommen. Tatsächlich kann sie an der stürmischen Nordsee bald zum ersten Mal seit langer Zeit dem ständigen Gedankenkarussell entfliehen – dank einer sympathischen Frauentruppe und den fachkundigen Händen des lokalen Osteopathen Tom…

Ob Luisa, ihre exzentrische Tante Mimi, der relaxte Schmied Malte oder Tom – die Figuren sind wunderbar glaubwürdig ausgearbeitet worden. Insbesondere das nette Frauengrüppchen (allesamt Mütter, die aus dem Teufelskreis des Perfekt-sein-wollens ausgestiegen sind und sich gegenseitig dabei helfen, die eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren) hat es mir angetan, solche Freundinnen wünscht man sich. Der Schreibstil ist einnehmend und bildreich, man ist direkt mittendrin in der Story, kann sich in Luisa hineinversetzen und spürt ihre Verzweiflung, ihre Wut und anfängliche Hilflosigkeit überdeutlich. Umso wohltuender wirkt sich der Ortswechsel auf sie aus – und auch an mir ging das von der Autorin stimmungsvoll eingefangene Flair von Meer und Strand nicht vorüber.

Ein, zwei kleine Kritikpunkte habe ich allerdings. Für mich war es nicht nachvollziehbar, wieso Tom als der Frauenheld schlechthin gilt, da weder etwas über seine vergangenen Beziehungen noch über sein Datingverhalten im Allgemeinen bekannt ist. Basiert diese Annahme also lediglich auf seinem attraktiven Aussehen? Er selbst amüsiert sich darüber - warum sein Umfeld ihn allerdings so einschätzt, ist auch ihm nicht klar; an seinem stets zuverlässigen und korrekten Verhalten kann es nicht liegen. Weiterhin kann ich zwar verstehen, dass die Autorin den Punkt 'vegetarisches/veganes/super gesundes Essen' als Beispiel für das übertriebene Verhalten mancher (selbsterklärter) Super-Mütter heranzieht, aber es gibt durchaus auch Menschen, die diese Art der Ernährung für sich gewählt haben, glücklich damit sind und es eben nicht jedermann auf die Nase binden oder Bekehrungsversuche unternehmen; hier klingt es jedoch manchmal so, als wäre vegane Ernährung automatisch etwas Negatives, das von einem Hang zum Perfektionismus zeugt. Den größten Stolperstein sehe ich allerdings darin, dass all die Schilderungen der typisch-elterlichen Probleme zwar unheimlich realistisch sind (und gewiss so manchen Eltern ein wiedererkennendes Schmunzeln entlocken werden), dafür allerdings das Potenzial haben, werdende Eltern ziemlich zu verschrecken. Man bekommt den Eindruck, dass ohne das sprichwörtliche Dorf, ohne die unterstützende Freundesgruppe oder Familie, die Erziehung eines Kindes ein nicht zu schaffender Gewaltakt ist, der Alleinerziehende zwangsläufig nicht nur den letzten Nerv, sondern auch jegliche Lebensenergie sowie finanzielle Absicherung kosten wird. Und das sind doch recht trübe Aussichten, die so – hoffentlich zumindest – nicht 1:1 den Tatsachen entsprechen.

Nichtsdestotrotz hat mich diese von authentischen Dialogen, humorvollen Elementen und facettenreichen (- auf angenehme Weise nicht perfekten -) Charakteren geprägte Geschichte herrlich unterhalten. Es ist, auch wenn man dies aufgrund des bunten Covers vielleicht vermuten würde, keine klassische Feel-Good-Story, denn die Autorin prangert – zu Recht – einige Missstände an, wie beispielsweise die Situation des deutschen Hebammensystems oder die Rentennachteile für Frauen. Trotzdem kommen Romantik und Nordsee-Atmosphäre nicht zu kurz, weshalb ich guten Gewissens 5 Sterne vergeben kann und mich schon jetzt auf weitere Werke der Autorin freue.

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Veröffentlicht am 07.07.2021

Uneingeschränkte Leseempfehlung!

Wildblütenzauber
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Dies war nach "Bernsteinsommer" nun schon der zweite Roman, den ich von der begabten Autorin lesen durfte. Erneut war ich restlos begeistert und kann nur sagen: Anne Töpfer alias Anne Barns ist eine Meisterin ...

Dies war nach "Bernsteinsommer" nun schon der zweite Roman, den ich von der begabten Autorin lesen durfte. Erneut war ich restlos begeistert und kann nur sagen: Anne Töpfer alias Anne Barns ist eine Meisterin des Wohlfühlromans!

Die Hauptprotagonistinnen dieser bezaubernden Geschichte um Freundschaft, Trauerbewältigung und Neuanfänge sind die Förderschullehrerin Sarah, die gerade ihre geliebte Mutter Barbara verloren hat, und Doreen, die seit klein auf wie eine Schwester für Sarah ist und ihr in dieser schweren Zeit nach besten Kräften zur Seite steht. Nicht nur, dass Sarahs Ex Kai uneingeladen auf der Beerdigung auftaucht – auch eine Unbekannte, die sich als Sarahs Großtante entpuppt, ist unter den Trauergästen. Als kurz darauf Barbaras Testament allerlei überraschende Details enthüllt, steht Sarah vor einer gänzlich neuen Familiensituation…

Die aufrichtige, von Loyalität und Offenheit geprägte Freundschaft der beiden Frauen sowie die wundervollen Beschreibungen der malerischen Schönheit der Vorpommerschen Boddenlandschaft waren für mich die Highlights dieses realistischen wie humorvollen Romans, in dem auch leise Töne nicht zu kurz kommen. Trotz ernster Themen wirkt die Geschichte nie schwermütig oder deprimierend, im Gegenteil! Die Autorin hat ein lebensbejahendes Werk voller liebenswerter Figuren und inspirierender Weisheiten erschaffen, das nach dem Lesen noch lange nachklingt. Als besonderes Schmankerl gibt es im Anhang gleich mehrere ausgewählte Rezepte (- angesichts der in die Handlung eingestreuten Rezeptideen und Essensbeschreibungen lief mir stets das Wasser im Mund zusammen -).

Fazit: Viel zu schnell war dieses durch und durch traumhafte Buch ausgelesen. Gerne hätte ich mehr als nur 5 Sterne vergeben!

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