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Veröffentlicht am 11.07.2023

Eine wunderbare Zeitreise nach Dresden, der der bleibende Eindruck fehlt.

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
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Anne Stern erzählt in ihrem Roman "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" über das Gefühlschaos der Elise Spielmann.

Elise Spielmann ist die Tochter von Georg Spielmann, Violinist an der Semperoper ...

Anne Stern erzählt in ihrem Roman "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" über das Gefühlschaos der Elise Spielmann.

Elise Spielmann ist die Tochter von Georg Spielmann, Violinist an der Semperoper in Dresden, der sich zu höherem berufen fühlt. Um dieses Ziel zu erreichen, schreckt er auch nicht davor zurück, seine Tochter mit Adam Jacobi zu vermählen, obgleich dieser Mann gleichen Alters wie er ist. Zufällig begegnet Elise auf dem Platz vor der Oper dem Malergehilfen Christian Hildebrandt und die beiden verlieben sich ineinander. Von da an beginnt für Elise ein Auf und Ab ihrer Gefühlswelt und sie muss sich letztendlich entscheiden zwischen den Interessen ihres Vaters oder dem Drang ihres Herzens. Wie wird ihre Entscheidung aussehen?

Die Geschichte des Romans spielt um das Jahr 1841. Die Semperoper ist für die Dresdner Bevölkerung und für alle Künstler und Musiker, die in ihr angestellt sind, etwas ganz besonderes. Somit ist der Roman natürlich auch mit einer Fülle von Verweisen auf die Musik zu dieser Zeit gespickt. Das Lokalkolorit Dresdens ist herausragend dargestellt. Jede(r), die/ der schon einmal in Dresden war, wandelt sofort mit den Protagonisten zusammen durch die Altstadt und geniesst regelrecht vor Augen den besonderen Flair der Elbe-Metropole. Leider kann die eigentliche Geschichte diesem positiven Aspekt nicht folgen. Es werden zu viele einzelne Erzählstränge aufgegriffen, die für mich am Ende nicht schlüssig genug zusammengeführt werden konnten. Zudem fehlt es mir an der auch für einen historischen Roman notwendigen Portion Spannung. Dieses macht die Lektüre des ca. 380 Seiten starken Romans nicht unbedingt begeisternd.

Ein Roman, den ich nicht zwingend noch einmal lesen würde.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Hyänen, die nicht so richtig beissen!

Die Stunde der Hyänen
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Der Thriller "Die Stunde der Hyänen" beginnt enorm vielversprechend.
Der VW-Bulli des Arbeitslosen Radek Malarczyk wird zu später Stunde in Berlin-Kreuzberg in Flammen gesteckt. Radek entkommt der Feuerbrunst ...

Der Thriller "Die Stunde der Hyänen" beginnt enorm vielversprechend.
Der VW-Bulli des Arbeitslosen Radek Malarczyk wird zu später Stunde in Berlin-Kreuzberg in Flammen gesteckt. Radek entkommt der Feuerbrunst mit nur knapper Not und muss, nachdem er dem Brandstifter noch kurz Auge in Auge gestanden hat, mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht werden. Neben der Polizei sind natürlich auch die Medien sofort an dem schrecklichen Ereignis interessiert und machen sich auf den Weg, den Tatort zu untersuchen und Radek zu befragen. Es beginnt die Fahndung nach dem Brandstifter, der den Leser/innen relativ früh bekannt ist, so dass wir der Polizei immer einen Schritt voraus sind.
So weit so gut. Viele Thriller und Krimis sind schon so mit einem spannenden Thema verfahren und konnten die Leser/innen auf einer atemlosen Jagd nach den Verbrecher/innen mitnehmen. Leider nicht so in diesem Fall.

Der Autor, Johannes Groschupf, macht - Achtung, passend in der momentanen Adventszeit! - zu viele Türchen auf. Will heißen, es werden den Leser/innen immer mehr Themen und soziale Brennpunkte präsentiert und die Fahndung gerät immer mehr in den Hintergrund. Neben der oben bereits beschriebenen Alkoholsucht beschäftigt sich der Thriller mit häuslicher Gewalt, Kindesmißbrauch, den Sinti-/Roma-Stigmen, der Selbstjustiz in Form einer Bürgerwehr, der Zwangsprostitution, Religionsminderheiten und dem Drogenhandel.
Für meinen Geschmack zu viele Brennpunkte, die jeder für sich für einen Thriller schon ausreichend wären. Das alles in einem 263 Seiten starken Buch ausreichend zu verpacken, ist schon eine gewaltige Aufgabe, die der Autor leider nicht spannend genug lösen konnte.

Fazit:
Ein absolut spannender Plot verliert sich in den zu vielen sozialen Problemen der Großstadt Berlin und verdient sich zum Ende auch das Prädikat Thriller nicht mehr! Sehr schade, denn hier war so viel mehr drin!

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Interessantes Ermittlerduo in nicht so spannender Ermittlung

Der Banker
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Mit "Der Banker" ist Siegfried Schneider in Bezug auf die Darstellung seines Ermittlerduos ein erster interessanter erster Fall seines Regionalkrimis gelungen.

Die Ermittler Farner und Terranostra müssen ...

Mit "Der Banker" ist Siegfried Schneider in Bezug auf die Darstellung seines Ermittlerduos ein erster interessanter erster Fall seines Regionalkrimis gelungen.

Die Ermittler Farner und Terranostra müssen gezwungenermaßen im Falle eines ermordeten Bankers mit Namen Waldner bei der Fahndung nach dessen Mörder zusammenarbeiten. Da sie bereits als Schüler aneinandergeraten sind, gestaltet sich dieses als schwierig. Werden sie sich zusammenraufen können und den oder die Mörder/in trotz aller Umstände ermitteln und fassen können?

Der Autor versteht es sehr bildhaft und ausführlich das wunderschöne Lokalkolorit der Südtiroler Stadt den Leser/innen zu vermitteln. Gleiches gilt unbedingt für die Wiedergabe der Rivalität zwischen den Ermittlern Farner und Terranostra, die so hautnah spürbar ist, dass man zwischenzeitlich einschreiten möchte, um zu schlichten.

Leider konnte mich "Der Banker" aber als Krimi nicht so wirklich überzeugen und abholen. Einige Passagen empfand ich als zu lang und nicht nah genug am Geschehen, so dass bei mir nicht die bei einem Krimi gewünschte Spannung aufkam.

Als entspannende Lektüre über die wunderschöne, mir sehr bekannte Region Südtirols und ihren Bräuchen und Sitten, mit ausgezeichneter Zeichnung der beiden Hauptpersonen ist "Der Banker" durchaus zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Interessante Geschichte, der es an Spannung fehlt!

Dicke Biber
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Bettina Balaka erzählt in "Dicke Biber" die Erlebnisse von Pico, der statt am Mittelmeer, die Sommerferien in einem Sommerhaus umgeben von einer Auenlandschaft zusammen mit seinen Eltern und ...

Bettina Balaka erzählt in "Dicke Biber" die Erlebnisse von Pico, der statt am Mittelmeer, die Sommerferien in einem Sommerhaus umgeben von einer Auenlandschaft zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester Marie verbringt. Dank einer schnellen Bekanntschaft mit Juanita und der interessanten Flora und Tierwelt in den Auen gefällt es ihm recht gut. Nach einiger Zeit kann Pico Juanita überreden, ihm die Biber aus der Nähe zu zeigen.
Als ein Biber erschossen aufgefunden wird, überlegen die Kinder, wer dieses Verbrechen wohl begangen haben könnte.

Der Autorin gelingt es sehr gut die jungen Leser für die Auenlandschaft und ihre Flora und Fauna zu begeistern. Auch zu den beiden jungen Hauptprotagonisten, Pico und Juanita, entwickelt man schnell Sympathie und kann sich sehr gut in ihre Gefühlswelten hineinversetzen. Natürliche Zusammenhänge werden jugendgerecht gut erläutert und in die Handlung gekonnt eingebettet.

Das große Manko für mich besteht jedoch darin, daß der Untertitel "ein Naturschutz-Krimi" verspricht. Das ist dieses Buch für mich leider auf keinen Fall! Wenn die einzige Spannung für die Leser darin besteht, daß sie Seite für Seite darauf warten, daß endlich etwas passiert, ist das für einen Krimi deutlich zu wenig.

Das Buch bietet eine gute und interessante Lektüre über Naturschutzthemen innerhalb einer Auenlandschaft, verpasst jedoch die Erwartungen an einen Krimi zu erfüllen. Daher leider nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.07.2021

Etwas langatmige Suche nach einem vermissten Säugling.

Mohnblumentod
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In "Mohnblumentod" von Lina Bengtsdotter wird ein Säugling von ihrer Mutter vermisst und das Verschwinden der Polizei gemeldet. Diese macht sich direkt nach der Befragung der Eltern Frida und Gustav auf ...

In "Mohnblumentod" von Lina Bengtsdotter wird ein Säugling von ihrer Mutter vermisst und das Verschwinden der Polizei gemeldet. Diese macht sich direkt nach der Befragung der Eltern Frida und Gustav auf die Suche. Doch das Kind bleibt verschwunden und die Suche erweist sich schwieriger als erwartet.


Der "Thriller" startet auf den ersten Seiten sehr rasant und es baut sich sogleich ein starker Spannungsbogen auf. Leider gelingt es der Autorin diesen Spannungsbogen jedoch nicht bis zum Ende aufrecht zu erhalten oder gar zu steigern. Die Suche wird durch immer mehr Personen und deren Lebenshintergründe stark beeinträchtigt.

Sehr gut gelungen sind die immer wieder eingestreuten Abschnitte über das Heimleben dreier Freundinnen, in denen diese über ihre schweren Schicksale berichten.

Das Buch wird meiner Meinung nach dem Genre Thriller nicht gerecht, sondern ist für mich eher ein gut ausgeklügelter Krimi mit einer sympathischen Kommissarin und bedrückend beschriebenen Heimleben drei junger Mädchen. Daher vergebe ich lediglich drei Sterne.

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