Die dramaturgischen Fähigkeiten mit Blick in die jeweiligen Psychen machen diese frühen Erzählungen einzigartig.
Insgesamt sechzehn kurzweilige und spannende Stories, die für unbestimmbare Beklemmung sorgen durch die Unvermeidbarkeit des Bösen, der Unmöglichkeit der Liebe, ohne Suche nach Schuldigen oder Indizien. ...
Insgesamt sechzehn kurzweilige und spannende Stories, die für unbestimmbare Beklemmung sorgen durch die Unvermeidbarkeit des Bösen, der Unmöglichkeit der Liebe, ohne Suche nach Schuldigen oder Indizien. Die Stories entstanden zwischen 1937 und 1949, denen es auch am Sprachgebrauch und den geschilderten Lebensumständen- meist in New York als Schauplatz - anzumerken ist. In jeder Geschichte wird nur ein Ausschnitt aus dem jeweiligen Leben den Protagonisten im Detail beschrieben, ein Nachmittag, Tag oder eine kurze Periode, oft mit offenem Ende, sodass man sich diese Kurzgeschichte weiterspinnen kann/muss. Sie handeln z.B. von einem Au-Pair Mädchen, das aus Liebe ein Haus anzündet, von zwei jungen Müttern, die sich im Park begegnen; einem Schneckenforscher; einer Frau, die aus ihrer Ehe flieht; einer Frau, die Hilfe beim Psychiater sucht; zwei Fremden, die durch halb New York einer Tasche nachjagen oder vom Kloster Saint Fotheringay, einem Taxifahrer, einer Sekretärin – oft vom Leben gebeutelte, einsame Frauen und Männer. Happy Endings sollte man lieber nicht erwarten, eher eine dunkle Perspektive auf faszinierende Charakteren, hoffnungsvolle Versager, die mit der Trennung von einer alten Gewohnheit, einem Job, einem Menschen, einem Ort erneut keine Chance auf ein besseres Leben erhaschen können.
Diese nüchterne Intensität, das Spiel mit Perspektiven und die erzählerische Ökonomie sind bemerkenswert ausgeprägt.