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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2021

Nicht nur für Mythologiefans lesenswert

Ich bin Circe
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Wer kennt nicht die Zauberin Circe, die Odysseus auf ihrer Insel traf? Dieser Roman erzählt Circes Geschichte von Anfang an, und zwar durch Circe selbst.

Wer sich ein bisschen in der griechischen Mythologie ...

Wer kennt nicht die Zauberin Circe, die Odysseus auf ihrer Insel traf? Dieser Roman erzählt Circes Geschichte von Anfang an, und zwar durch Circe selbst.

Wer sich ein bisschen in der griechischen Mythologie auskennt, wird hier manches wiedererkennen, aber Madeline Miller hat allem ihren eigenen Stempel aufgedrückt. Schon alleine, dass sie Circe in Ich-Form selbst erzählen lässt, ist perfekt, so bekommt man alle ihre Gedanken und Emotionen hautnah mit. Circe hat es nicht immer leicht, schon innerhalb ihrer Familie ungeliebt, muss sie von Anfang an kämpfen. Sie zeigt aber auch immer wieder, dass sie Herz hat, z. B. wenn sie auf Prometheus trifft. Schließlich landet sie auf einer Insel, Aiaia, die zu ihrer wird.

Die Autorin schreibt sehr packend, manchmal mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Die bekannten mythologischen Figuren wiederzutreffen hat mir gut gefallen, und die teilweise Neuinterpretation sowie das Ausfüllen der Lücken, die die Mythologie lässt, durch die Autorin finde ich sehr gelungen.

Die Charaktere, allen voran natürlich Circe, sind der Autorin gut gelungen, man kann sich gut in die Protagonistin hineinversetzen, und auch die anderen werden zu greifbaren Persönlichkeiten. Manche berühren Circes Leben nur kurz, andere hinterlassen Spuren, die lange nachwirken.

Das Ende erscheint mir besonders gut gelungen, ich habe den Roman zufrieden beendet, er wird mich auch noch ein wenig länger nachdenken lassen, denn die Autorin spricht manches Nachdenkenswerte an.

Im Anhang findet sich ein Personenregister mit Erklärungen zu den einzelnen Charakteren.

Als Mythologiefan hat mir der Roman sehr gut gefallen, doch ich denke, man wird auch gut unterhalten, wenn man (noch) nicht viel über die griechische Mythologie weiß. Der Roman ist spannend, die Ich-Perspektive sehr passend, und er bietet Nachdenkenswertes. Ich vergebe volle Punktzahl und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Episch, spannend, lesenswert

Schattenelfen - Die Blutkönigin
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Eine Assassine, ein Jäger, ein Wolfself, eine Herrscherin mit einem dunklen Geheimnis, ein Kobold, eine Lutin, Himmelsschlangen – in diesem Roman hat der Autor eine ganze Reihe interessante Charaktere ...

Eine Assassine, ein Jäger, ein Wolfself, eine Herrscherin mit einem dunklen Geheimnis, ein Kobold, eine Lutin, Himmelsschlangen – in diesem Roman hat der Autor eine ganze Reihe interessante Charaktere aufgefahren. Manche kennt man bereits aus anderen Romanen, manche noch nicht, spannend und packend sind sie alle.

Vor allem sind sie gut beschrieben und werden beim Lesen lebendig, mir kamen sie sehr nahe, und oft wusste ich nicht, für wen ich jetzt die Daumen drücken sollte, denn nahezu alle sind ambivalent angelegt, und so kommt es schon mal vor, dass man mit jeder der gegnerischen Seiten mitfühlt, zumindest zeitweise. Aber nicht nur die Charaktere, sondern auch ihre Umwelt wird lebendig – mein Kopfkino hatte viel zu tun. Zwischendurch gibt es Informationen in Form von verschiedenen Publikationen und im späteren Verlauf zudem einen Zeitsprung, ab da wird das Geschehen aus zwei, tatsächlich sogar drei, eng miteinander verknüpften Zeitebenen weiter erzählt.

Ich wurde sofort gepackt, der Roman entwickelte sich zum Pageturner und hat mich bis zum Schluss gefangengenommen. Die vielen kurzen Kapitel und die häufigen Perspektivewechsel tragen das ihre zur Spannung bei. Auch wenn man nicht alle Romane kennt, aus denen der ein oder andere Charakter stammt, oder zu dem es Verknüpfungen gibt, macht das nichts, die Geschichte steht für sich selbst, macht aber Lust darauf, alle anderen Elfenromane Bernhard Hennens zu lesen.

Personenregister und Glossar runden den Roman ab.

Dieser Roman ist eines der Bücher, die man am liebsten immer weiter lesen möchte. Ich bin froh, dass es noch ein paar Elfenromane Hennens gibt, die ich noch nicht kenne, und auch dieser noch nicht das Ende ist – ich freue mich auf eine Fortsetzung und vergebe selbstverständlich volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für Fantasy-Fans. Wer Hennens Elfenromane, liebt sollte auf jeden Fall zugreifen!

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Die Geschichte wird gelungen weitergeführt

Stormsong
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Aeland hat noch mit den Ereignissen aus dem ersten Band zu tun, ein schlimmer Wintersturm bahnt sich an, und die Amaranthine sind mit bestimmten Erwartungen angereist. Grace Hensley ist die neue Kanzlerin ...

Aeland hat noch mit den Ereignissen aus dem ersten Band zu tun, ein schlimmer Wintersturm bahnt sich an, und die Amaranthine sind mit bestimmten Erwartungen angereist. Grace Hensley ist die neue Kanzlerin des Landes, und als ob sie nicht genug mit diesen Problemen zu tun hätte, gibt es auch noch einen Mord.

Im zweiten Band steht nicht mehr Miles Hensley im Mittelpunkt, sondern seine Schwester Grace, die man bereits aus Band 1 kennt, wirkt nun als Ich-Erzählerin. Sie hat starke magische Kräft, war an der Zerstörung des Aether-Netzwerkes beteiligt und steht nun im Zwiespalt zwischen den Wünschen der Monarchin, die möglichst unbeschadet davonkommen möchte, und ihrem eigenen Wunsch, vor zu gunsten des Landes und all seiner Bewohner zu handeln. Grace ist ein starker Charakter und braucht ihre ganzen diplomatischen Fähigkeiten, um die Krise zu meistern. Dabei ist nie ganz klar, wem sie trauen kann – nur ihr Bruder Miles, der allerdings noch mit seinen Verletzungen zu tun hat, steht ihr bedingungslos zur Seite.

Neben schon aus Band 1 bekannten Charakteren wie z. B. Miles und dessen Lebensgefährten Tristan, lernt man auch ein paar neue kennen, einige davon näher, und nicht jeden kann man gleich richtig einschätzen.

Wie Band 1 hat mich auch Band 2 schnell in seinen Bann gezogen. Die Welt, in der die Geschichte spielt, ist unserer eigenen vor etwa 100 Jahren ähnlich, unterscheidet sich aber auch in vielem, nicht nur in der Magie. Die Ausgrenzung einer ganzen Bevölkerungsgruppe weckt ungute Gefühle, und bringt einen erheblichen Anteil Gesellschaftskritik mit sich, die man durchaus übertragen kann. Viele, vor allem die „Mächtigen“ wollen einfach nur eigene Interessen durchsetzen, und gleichzeitig ihren eigenen Anteil am Geschehen verheimlichen. Dies ist in diesem Band noch viel deutlicher als im Vorgänger, der die Missstände ja erst aufdecken musste. Gut, dass es Menschen gibt, die sich davon nicht korrumpieren lassen …

C. L. Polk erzählt wieder sehr spannend und stellt Emotionen und Gedanken ihrer Protagonistin mit in den Mittelpunkt. Manche überraschende Wendung habe ich zwar bereits geahnt, dennoch hatte ich fesselnde Lesestunden. Am Ende ist manches gelöst, aber noch einiges offen, so dass ich schon sehr gespannt auf den nächsten Band bin, mal sehen, wer dann im Mittelpunkt stehen wird, und wie sich die Veränderungen, die sich hier ergeben, auswirken werden.

„Stormsong“ führt die Ereignisse aus „Witchmark“ gelungen fort, der Protagonistenwechsel ist gut durchdacht und tatsächlich nötig. Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung, allerdings sollte man unbedingt zunächst Band 1 lesen.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Auch Band 2 hat mich überzeugt

Die Spur der Grausamkeit
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„Ich tue, was mir passt“ (Josephine Baker)

1928: Josephine Baker ist in Paris ein gefeierter Star, ihre nächste Station ist Wien, wo sie zunächst aber nicht gut aufgenommen wird. Tristan Nowak erhält ...

„Ich tue, was mir passt“ (Josephine Baker)

1928: Josephine Baker ist in Paris ein gefeierter Star, ihre nächste Station ist Wien, wo sie zunächst aber nicht gut aufgenommen wird. Tristan Nowak erhält eine Karte zur dortigen Premierenfeier Josephines, und da er sie gerne wiedersehen möchte, reist er nach Wien. Dort überschlagen sich schon bald die Ereignisse, denn Josephines und Tristans Widersacher geben keine Ruhe.

Zwei Jahre sind seit den Ereignissen des ersten Bandes vergangen, in dieser Zeit haben Protagonist und Protagonistin einiges erlebt, aber immer wieder einmal an den jeweils anderen gedacht. Tristan kümmert sich nun im Regierungsauftrag mit seinen Freunden aus dem Boxclub um den Schutz von Politikern und anderen gefährdeten Personen, was ihm in Wien jedoch wenig nutzt, da er hier auf sich alleine gestellt ist, und sich z. B. auf die Polizei nicht verlassen kann. Dafür lernt er in Wien ein paar Menschen kennen, auf die er sich letztlich stützen kann.

Josephine hat nun einen Mann an ihrer Seite, Pepito Abatino ist mehr als nur ihr Manager. Dennoch freut sie sich Tristan wiederzusehen, auch wenn sie nicht damit gerechnet hat, denn von wem die Karte stammt, die Tristan bekommen hat, ist lange unklar.

Neben diesen beiden gibt es ein Wiedersehen mit einigen anderen Charakteren aus Band 1, manche sehr unerwartet. So sind z. B. Tristans Onkel und dessen Sekretär Paul Ballin ebenfalls in Wien, und spielen beide eine nicht unwesentliche Rolle. Zwei besonders interessante neue Charaktere trifft Tristan schon kurz nach seinem Eintreffen in der österreichischen Hauptstadt: Seine Zimmerwirtin Nora Salminger und den ehemaligen Dienstmann Anton Lowatschek.

Die Autorin hat erneut ihre fiktiven Charaktere gelungen in den realen historischen Hintergrund eingebunden. Besonders das erneute Auftreten Josephine Bakers, die eine faszinierende Persönlichkeit war, mag ich sehr, und auch hier hat die Autorin gekonnt Fiktion und Realität verknüpft. Erzählt wird spannend und mit einigen überraschenden Wendungen. Sehr gut gefallen hat mir auch das Wiener Lokalkolorit.

Auch dieser Roman ist wieder in sich abgeschlossen, liefert aber auch Möglichkeiten für die Fortsetzung. Ich freue mich bereits darauf. Auch der Anhang ist wieder lesenswert, u. a. gibt es ein Nachwort und historische Anmerkungen der Autorin sowie ein Literaturverzeichnis.

Der zweite Band der Trilogie um Josephine Baker und den fiktiven Tristan hat es wieder in sich, er hat mich schnell gepackt, ist spannend und bietet interessante Charaktere. Ich vergebe gerne wieder volle Punktzahl und eine Leseempfehlung. Man sollte allerdings zunächst Band 1 gelesen haben.

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Gelungener erster Band, der Lust auf die weiteren Bände macht

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Wien, 1893: Leopold von Herzfeldt tritt seinen Dienst bei der Polizeidirektion gleich mit einem Fauxpax an, brüskiert den ermittelnden Kollegen, und wird zunächst von diesem Fall ausgeschlossen. Doch einer ...

Wien, 1893: Leopold von Herzfeldt tritt seinen Dienst bei der Polizeidirektion gleich mit einem Fauxpax an, brüskiert den ermittelnden Kollegen, und wird zunächst von diesem Fall ausgeschlossen. Doch einer seiner Vorgesetzten ist wie er ein Verfechter der neuen Polizeimethoden und gibt ihm die Chance sich doch zu beweisen.

Zwei Fälle sind es, die der Protagonist zu lösen versucht. Zunächst soll er den Fall des Todes Bernhard Strauss‘ (illegitimer Sproß der Musikerfamilie) aufklären, der sich auf den ersten Blick als Selbstmord darstellt. Der viel wichtigere Fall sind aber die brutalen Morde an Dienstmädchen. Bei seinen Ermittlungen trifft Leopold den Totengräber Augustin Rothmayer, der ihm durchaus behilflich sein kann, auch wenn Leopold das nicht gleich erkennt.

„Das Buch des Totengräbers“ ist der erste Band einer neuen Reihe des Autors, auf deren weitere Bände ich mich schon freue. Oliver Pötzsch schreibt bildhaft, spannend und seine Charakterzeichnungen überzeugen mich. Vor allem hat es mir Augustin Rothmayer angetan, ein bisschen grantig, auf den ersten Blick nicht sehr anziehend, aber im Herzen ein guter Mensch mit viel Kompetenz und Wissen, das er in seinem Almanach niederschreibt. Ohne ihn wäre Leopold manches Mal aufgeschmissen gewesen. Aber auch Leopold gefällt mir gut, auf mich wirkt er gar nicht so arrogant und überheblich wie er bei seinen Kollegen ankommt. Neben diesen beiden gibt es auch eine weibliche Protagonistin, Julia Wolf, Telefonistin in der Polizeidirektion, mit mehr Hintergrund als zunächst gedacht. Nicht nur Leopold, auch ich, mochte sie schon nach kurzer Zeit.

Neben den Charakteren spielt auch Wien eine Rolle, nicht nur der Zentralfriedhof auf dem Augustin arbeitet. Zwei Karten sorgen dafür, dass man die Wege der Charaktere nachvollziehen kann.

Die Fälle sind interessant, man kann gut mitraten und die Auflösungen sind logisch. Es gibt überraschende Wendungen und Rückschläge. Nicht nur durch Augustin Rothmayers Beteiligung (und seinen Almanach, aus dem zwischendurch zitiert wird) gibt es sehr explizite Szenen und Beschreibungen, die wahrscheinlich nicht für jeden etwas sind, die aber in meinen Augen den Roman rund machen, immerhin steht es schon im Titel, und so sollte man darauf vorbereitet sein. Unbedingt sollte man auch das interessante Nachwort des Autors lesen.

Der erste Band der neuen Reihe des Autors hat mich schnell überzeugt, Charaktere, Setting und die Fälle sind gut gewählt und so freue ich mich schon auf den nächsten Band. Ich vergebe gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für Fans historischer (Kriminal)Romane.

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