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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2021

Struktur gut, Inhalt mau

Bock
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Da meine Erfahrungen mit dem Vorgänger „Sie hat Bock“ eher mäßig waren, hatte ich nicht vor, das Buch zu lesen. Bis ich auf Social Media darauf stieß und die zahlreichen Kommentare, die es auslöste. Glücklicherweise ...

Da meine Erfahrungen mit dem Vorgänger „Sie hat Bock“ eher mäßig waren, hatte ich nicht vor, das Buch zu lesen. Bis ich auf Social Media darauf stieß und die zahlreichen Kommentare, die es auslöste. Glücklicherweise hatte Netgalley den Text im Programm.


Worum geht es?


Das Leben eines Mannes, vom Kreissaal bis zur Urne. Fokussiert auf seine Sexualität. Angesprochen werden u.a. Beziehungen, der Stellenwert von Sexualität in verschiedenen Lebensphasen, Verhütung usw.


Wie hat mir das Buch gefallen?


Zu sagen, dass eine Frau sich anmaßt, über Männer zu schreiben und dass das nicht funktionieren könne, das wäre zu einfach. Das Problem ist aus meiner Sicht: Zeit.


„Bock“ hat sich das hohe Ziel gesetzt, das Narrativ des Mannes zu hinterfragen. Das bedingt aber, dass 90 % des Buches aus genau jenem Narrativ bestehen – des taffen Kerles, der seine Persönlichkeit durch seine Sexualität definiert, von dem ständigen Konkurrenzkampf mit seinen Leidensgenossen ausgelaugt ist und an Grenzen stößt, wenn er seine vermeintliche Stärke aufgeben möchte. Ich habe schon einige Bücher zum Thema gelesen und nur wenig Neues erfahren. Paradox ist, dass Lewina auch einige „Standardwerke“ zitiert, aber außen vor lässt, dass dort auch von matriachalen Strukturen in bestimmten sozialen Gruppen die Rede
ist.


Ich fand es sehr schade, dass der (heterosexuelle, weiße) „Mann“ wieder zum „Opfer“ stilisiert wird. Männer leiden von der Geburt bis zum Ende darunter, dass an sie hohe Maßstäbe angelegt und dass sie missverstanden werden. Aber Lewina erzählt nicht, was das mit den Geschlechtern macht. Wenn sich das Rollenbild des Mannes verändert, dann bricht das auch die Erwartungen „der Frau“ auf, die davon
ausgeht, dass das Männchen immer „will“. Weil sie ihren Wert aus ihrer Bereitschaft für Sex beziehen. Das abzulehnen, das überträgt Partnerinnen die Aufgabe, Verantwortung für den Mann zu tragen, von dem man erwartete, dass er seine Probleme selbst löst. So etwas kann die Beziehung verändern. Es bedeutet auch für Frauen, dass sie sich aus ihrer passiven Rolle herausbewegen und Forderungen stellen können. Oder dass Männer fordern, sie als gleichwertig zu betrachten.

Die Autorei begnügt sich an vielen Stellen damit, Bekanntes nachzuerzählen und ihre Gesprächspartner reden zu lassen. Eine Schlussfolgerung, eigene Gedanken, die liest man selten.


Dem gegenüber stellt sie Zitate von Männern, mit denen die gesprochen hat – und die ich sehr interessant finde z.B. zur Frage, wie Männer gemeinsam ihre Sexualität entdecken, ohne sich als homosexuell zu empfinden. Warum manche Männer ins Zölibat gehen. Und warum Männer über Vergewaltigungen durch Frauen eher mit Männern reden sollten als mit
Frauen. Das sind Aspekte, die man hätte hinterfragen können. Beispielsweise erklärt der Pfarrer, dass Masturbation für ihn nur Treibbefriedigung ist – andererseits hinterfragt er, warum ihn das nicht emotional erfüllt. Ich hätte dazu gern mehr gelesen. Auch die Idee, dass
Männer Schutzräume brauchen, weil man untereinander nur selten darüber redet, wenn eine Frau Grenzen überschritten hat, diese wird oft nur belächelt. Weil erwartet wird, dass es Männern leicht fallen würde, ihre „Privilegien“ abzugeben. Auch hier hätte ich gern erfahren, warum Frauen keine sinnvollen Gesprächspartner sein können. Warum es eine Kultur
braucht, in der der Mann jenseits des gesellschaftlichen Drucks existieren kann.


Einen weiteren spannenden Aspekt fand ich am Ende, als es um Sexualität im Alter geht. Angesprochen wird u.a. dass es Kinder schwer fällt, ihre Eltern außerhalb der Eltern-Rolle zu sehen, ihnen eine Sexualität zuzugestehen und zu akzeptieren, dass sie verfallen. Dass Sexualität bei älteren Menschen vorhanden und gut für die Psyche ist, aber gewährleistet
sein muss, dass alles hygienisch abläuft und in gegenseitigem Einverständnis. Dass es manchmal nur Hautkontakt braucht, damit es ihnen besser geht.


Für mich waren das Glanzmomente des Buches, die aber rar gesäht waren.


Probleme


Zwischen „Sie hat Bock“ und „Bock“ liegen zwei Jahre und eine Pandemie. Während als Basis für das weiblichen Pendant die Kolumnen der Autorin dienten, hat sie hier zahlreiche Gespräche mit Männern geführt. Allerdings wollten nicht alle Gesprächspartner ihre Meinung, auch nicht anonym, in einem Buch lesen. Hinzu kommt, dass manche Dinge lieber persönlich erzählt werden als digital über Zoom oder Telefon – was in einer Pandemie nicht einfach ist. Zu manchen Aspekten wurden kaum Studien durchgeführt, weil man das Thema nicht gern behandelt.


Ich denke, der Text hätte besser werden können, wenn man ihm mehr Zeit gegeben hätte. Wenn man mehr recherchiert und journalistische Maßstäbe angelegt hätte.


Außerdem fehlt die Stimme der Autorin. „Sie hat Bock“ hat mich mit seinen persönlichen Erzählungen fasziniert, bei „Bock“ fehlt das oft.


Immerhin wird mit Doppelpunkten gegendert. Mir fiel das jedoch nur an wenigen Stellen ins Auge, ich hatte nicht das Gefühl, dass das durchgängig eingesetzt wird.


Fazit


Als gebundene Fassung zahlt man für 224 Seiten 20 EUR, als E-Book 16 EUR. Gemessen an dem, was ich gelernt und gefühlt habe, ist das zuviel Geld für zuwenig Stoff. Die gleiche Menge Info hätte ich auch bekommen, wenn ich ein paar Männer-Podcasts gehört oder mir Reviews einer Reality-TV angeguckt hätte. Für mich ein Text mit ein paar spannenden Aspekten, aber keine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Sehr wenig Neues

Forever and ever
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Ich hatte das Buch bei Netgalley angefordert, weil ich die Grundidee cool fand. Letztlich handelt es sich um einen klassischen Liebesroman mit vielen Logiklücken, der schnell vergessen ist.

Worum geht ...

Ich hatte das Buch bei Netgalley angefordert, weil ich die Grundidee cool fand. Letztlich handelt es sich um einen klassischen Liebesroman mit vielen Logiklücken, der schnell vergessen ist.

Worum geht es?

Umweltfreundin Parker fängt trotz reicher Eltern bei einem Umweltunternehmen an, hat jedoch ein Problem: Firmeneigner Franklin mag gebundene Mitarbeiter. Also bezahlt Parker einen Mann, der ihren Freund spielt. Außerdem hat sie Bindungsängste infolge eines traumatischen Erlebnisses in ihrer Teenagerzeit. Auch Bald-Freund Rhys hat ein Trauma mitgebracht, und dazu ein Sportstudio, das unverschuldet in den roten Zahlen gelandet ist. Gelöst werden die Probleme durch einige glückliche Zufälle.

Meine Meinung

Für mich harkte der Roman an mehreren Stellen. Parker wollte ursprünglich Rhys Bruder engagieren - aber anstatt das Date abzusagen, nimmt Rhys es wahr, um ihr die Meinung zu sagen. Warum Parker bei einem Unternehmen mit einer fragwürdigen Firmenpolitik anfängt, obwohl sie studiert hat und durch ihre Eltern finanziell abgesichert ist, war mir auch nicht klar. Ohnehin sind ihre Eltern ein Teil des Problems, wirklich aufgearbeitet wird es nicht. Sowohl Parker als auch Rhys haben ein Trauma erlitten, was mir zu harmonisch war. Rhys' wird gut aufgearbeitet, Parkers schnell abgeharkt.

Der Roman versucht, Frauen mehr Raum zu geben z.B. indem die Klitoris in den Akt einbezogen wird, und weil Rhys übergriffig wird und sich später dafür entschuldigt. Das Problem war jedoch, dass Parker sich in der Situation kurz wehrt, aber das später nicht anspricht. Aus meiner Sicht fehlt hier das Vorbild, dass Frauen gehört werden und dass sie für ihre Meinung einstehen. Letztlich verursacht der Mann das Problem, aber er löst es auch.

Das unterstreicht auch die Geschlechter-Typen, die der Roman bedient - das starke Alphamännchen, die zarte Fee. Tiefsinnige Gespräche über Moral oder Interessen werden nicht geführt, nur der Umweltaspekt wird manchmal erwähnt. Und es gibt eine ausführliche Boxszene.

Immerhin wird es nur im Mittelteil explizit.

Auch das Ende wirkt sehr kurz, generell habe ich wenig Spannung verspürt.

Ich habe ein paar Referenzen an reale Personen erkannt, diese waren aber oft plump.

Fazit

Der Roman versucht, Bekanntem neues Leben einzuhauchen, bleibt aber oft bei Klischees und Oberflächlichkeit.

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Scheitern ist relativ

Das Liebesleben der Pinguine
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Ich hatte das Buch bei Netgalley angefordert, weil ich das knallige Cover mochte und weil mich die verlorenen Großstädter interessiert haben. Das Melancholische hat mich angezogen.

Rezi enthält Spoiler

Worum ...

Ich hatte das Buch bei Netgalley angefordert, weil ich das knallige Cover mochte und weil mich die verlorenen Großstädter interessiert haben. Das Melancholische hat mich angezogen.

Rezi enthält Spoiler

Worum geht es?

Das Buch folgt der Vergangenheit und Gegenwart von vier Figuren: Niko und Sascha, die sich in der Vergangenheit liebten, aber, anstatt sich das einzugestehen, so sehr verletzten, dass sie auch in der Gegenwart nicht zueinander finden. Nura, die damalige Freundin von Sascha, die nun im Bereich Online-Dating arbeitet und wiederum Franco hilft, eine Frau zu finden. Franco ist ein sensibler, tierlieber Italiener, der von seinem Onkel in die Rolle des Gangsters gedrängt wurde und später nach Deutschland geflüchtet ist - wo er auf Sascha traf. Und Niko wiederum hat kaum soziale Kontakte und wird von einem Online-Schachspieler nach Istanbul eingeladen, wo es zu körperlichen Annäherungen kommt.

Meine Gedanken dazu

Als ich am Ende auf die Beziehungen der Figuren schaute, die alle einen Partner haben, irgendwie, war ich mir nicht sicher, ob das "richtig" ist. Franco hat ein Frau gefunden, die ihn unterstützt, aber sich selbst vernachlässigt. Er ist glücklich, aber ich fragte mich, ob das länger halten wird, weil es "nur" die Sehnsucht nach Geborgenheit füllt.

Niko und Saschas Beziehung ist von Angst und falschen Erwartungen geprägt, die sie zu dummen Taten verführen. Ich hatte gehofft, dass sie zusammen kommen, aber sie schaffen es nicht, ihre Problem zu lösen.

Nura ist eine starke Frauenfigur, die trotz schwieriger Vergangenheit gut allein klarkommt. Für sie ist es vor allem die Veränderung, die sie aus dem Leben reißt.

Was alle Figuren eint, ist der Sprung ins kalte Wasser, den auch der Pressetext erwähnt. Anstatt ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen, passen sie sich der Welt an und schaffen es nicht, eigene Wünsche zu kommunizieren.

Fazit

Für mich war "Das Liebesleben der Pinguine" ein interessantes, trauriges Buch, von dem leider nicht viel hängen bleibt. Die Geschichten greifen gut ineinander und ich konnte mit den Figuren mitfühlen. Letztlich sind es aber eher Porträts des vermeintlichen Scheiterns denn mitreißende Geschichten.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Schäfchenwolke

Mittwochs am Meer
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Ich kannte Alexander Oetker als Krimiautor und Reporter im Fernsehen. Da ich jedoch noch nie ein Buch von ihm gelesen habe, wollte ich das ändern. Spoiler am Anfang: Ein Krimi ist es nicht. Eher eine ...


Ich kannte Alexander Oetker als Krimiautor und Reporter im Fernsehen. Da ich jedoch noch nie ein Buch von ihm gelesen habe, wollte ich das ändern. Spoiler am Anfang: Ein Krimi ist es nicht. Eher eine leichte Liebesgeschichte, die das Potential zu einer Charakterstudie gehabt hätte, aber letztlich schnell vergessen ist.

Rezi enthält Spoiler!

Worum geht es?

Maurice ist Anwalt und arbeitet als Insolvenzverwalter. Jede Woche verbringt er ein paar Tage in den Firmen seiner Klienten und versucht, deren Unternehmen zu retten. Eines seiner Projekte ist eine Fabrik an der bretonischen Küste. Ein Job wie jeder andere, bis irgendwann eine mysteriöse Frau auftaucht - und sich alles ändert.

Meine Meinung

Anfangs fand ich das Buch nett - die Figur wird langsam eingeführt, die Stimmung ist ruhig, die Landschaftsbeschreibungen haben Flair. Aber als nach 40 Seiten (von ca. 146) noch nichts passiert war, wurde ich stutzig. Dann die Frau, die Maurice mit Gedichten von Rimbaud erobert. Und seitenweise Liebe, oberflächliche Gespräche und Schwüre. Und ein paar Akte. Maurice, dem Pünktlichkeit bisher sehr wichtig war und der erstaunliches Verhandlunggeschick besitzt, vernachlässigt seine Arbeit. Bis zur kleinen Katastrophe. Die Spannung im Buch steigt sehr langsam, alles fühlte sich rosa-rot und unglaubwürdig an. Ich hätte das Buch abgebrochen, wenn ich nicht in den Rezis gelesen hätte, dass es eine überraschende Auflösung gibt.

[Spoiler] Wer denkt, dass Zwillings-Motiv wäre so oft genug behandelt worden, der irrt. Warum sollte sich ein Mann in die Zwillingsschwester seinr großen Liebe vergucken, wenn doch auch Zwillinge unterschiedliche Menschen sind? [/Spoiler]

Ich finde die Auflösung simple und sie hat mich gar nicht gepackt. Ich habe auch nicht verstanden, warum sich Maurice nur in die Frau verliebt, weil diese ihn anspricht. Es fühlte sich an, als wollte er eine falsche Entscheidung aus seiner Vergangenheit korrigieren.

Ich fand es sehr schade, dass Maurice nicht "richtig" scheitert und ein Happy End bekommt. Ich habe auch nicht mit ihm mitgelitten, weil die Liebe alles übertönt.

Sehr gut fand ich die Darstellung Frankreichs - die Beschreibungen sind ausführlich, aber nicht nervig. Man fühlt sich wirklich, als sei man in der Bretagne und dieses Gefühl nehme ich über das Buch hinaus mit. Auch Vorurteile der Regionen untereinander werden angesprochen, was ich interessant und witzig fand.

Fazit

"Mittwochs am Meer" ist ein Versuch einer netten, sommerlichen Liebesgeschichte. Und diese wird sicher einigen Leuten gefallen, weil sie so "perfekt" ist. Für mich war der Text eher langweilig.

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Veröffentlicht am 06.02.2021

Ein Gregor macht noch keinen Lehrer

Der Mathelehrer und der Tod
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Ich hatte das Buch angefordert, weil ich einen humorvollen Cosy-Krimi lesen wollte und das Thema "Bildung" derzeit sehr präsent ist. Letztlich war es ein Roman, der an seiner Hauptfigur krankt.

Rezi enthält ...

Ich hatte das Buch angefordert, weil ich einen humorvollen Cosy-Krimi lesen wollte und das Thema "Bildung" derzeit sehr präsent ist. Letztlich war es ein Roman, der an seiner Hauptfigur krankt.

Rezi enthält Spoiler!

Worum geht es?

Um einen Mathe-Physik-Lehrer, der aus dem Fenster gestürzt ist. Und einen Deutsch-Geschichts-Lehrer, der sich in sein Spiegelbild verlieben würde, wenn er einen Spiegel aus dem passenden Jahrhundert finden würde.

Die Hauptfigur

Ich glaube, Gregor Horvath darf man hassen und das habe ich getan. Ich tat es jedoch nicht mit Freude und ich bin mir nicht sicher, ob es an der Figur liegt oder am Handwerk. Denn Gregor ist mit seiner Vorliebe für alte Klamotten und alte Musik so deutlich, dass es langweilig wird. Wenn er nicht gerade über den Täter spekuliert, beschreibt er sich selbst und seine Besonderheiten - man sieht ihn aber selten daran an seiner Umwelt scheitern. Ganz im Gegenteil: Mit den Schülern kommt er gut klar, mit einer Viererclique besonders. Feinde hat er nicht. Er mag starke Gefühle nicht, woran auch seine Beziehung zerbrochen ist. Vergleicht man Gregor mit ähnlichen Figuren wie den Sherlock-Darstellungen in "Sherlock" und "Elementary", dann fällt auf, dass Gregor weder besonders intelligent noch witzig ist noch dass er ein besonders schweres Päckchen oder eine interessante Vergangenheit mit sich herumträgt. Er ist "nur" aus der Zeit gefallen und hat leicht autistische Züge. Und er mag Tai-Chi. Und natürlich löst eine Frau plötzlich starke Gefühle in ihm aus. Ich habe aber kein Bedürfnis, ihn nochmal 180 Seiten über sich dozieren lesen zu wollen.

Die Schul-Referenzen waren nett, aber ich hatte mit einem Böhmermann-Video in 20 Minuten mehr Spaß und Aha-Momente als auf 180 Seiten.

Die anderen Figuren

Der Autor hat ein gutes Gefühl für Namen - jede Figur hat einen Namen, der passt. Ob Lokalpolitiker oder betrunkener Familienvater, ob Sonderling oder Polizist - ich fand das sehr stimmig.

Allerdings erinnerte mich Kriminaltechnikerin Betty zu sehr aus "Abby" aus "Navy CIS" - das war überdeutlich.

Die Spannung

Als erfahrene Krimiguckerin war mir bereits früh klar, dass das Tatmotiv, das 140 Seiten lang aufgebaut wird, nicht das richtige ist. Die Auflösung war überraschend, aber nicht sehr. Ein paar falsche Fährten werden gelegt, aber glaubwürdig war es nicht.

Problematisch ist, dass es nur einen Handlungsstrang gibt. Dadurch verpufft die Spannung.

Fazit

Das Buch ist einen nette Lektüre, aber kein Muss. Es gibt belletristische Bücher, die das Thema besser aufbereiten. Gregor, ich hab leider nur ne 3 mit Sternchen für dich.

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