Das Buch ist recht humorvoll geschrieben und der dritte Band der Andrea Schnidt – Reihe. Die Vorgängerbände kannte ich nicht, war aber wohl auch nicht nötig. Der Einstieg in die Geschichte gelang mir auch ...
Das Buch ist recht humorvoll geschrieben und der dritte Band der Andrea Schnidt – Reihe. Die Vorgängerbände kannte ich nicht, war aber wohl auch nicht nötig. Der Einstieg in die Geschichte gelang mir auch so mühelos.
Die Handlung ist mitten aus dem Leben gegriffen – ein Einkauf bei IKEA mit den Kindern, die dort zwischenzeitlich sich im Spielparadies vergnügen, eine S-Bahn Fahrt und leider keinen Fahrschein hat, die Vorbereitung einer Geburtstags-Überraschungs-Party für den Mann.
Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden – zu ihrer Geburt mit PDA, zur Hochzeit, zum Türkei-Urlaub.
Der vierte Band der Reihe ist dann „Treuepunkte“ und spielt ein paar Jahre später.
Dies ist eine Art Tagebuch, ein E-Mail-Verkehr, zu Beginn des Lockdowns zwischen Susanne Fröhlich und Constanze Klein.
Von Tag 1 (16. März 2020) bis Tag 64 und zwei Monate später. Jeder wird das eine ...
Dies ist eine Art Tagebuch, ein E-Mail-Verkehr, zu Beginn des Lockdowns zwischen Susanne Fröhlich und Constanze Klein.
Von Tag 1 (16. März 2020) bis Tag 64 und zwei Monate später. Jeder wird das eine oder andere entdecken, was ihm selbst widerfahren ist oder was er gedacht hat. Und vielleicht auch herausgefunden hat - z. B. dass man gelenkiger als gedacht ist. Dass man den Knopf am Aufzug mit dem Knie betätigen kann, hätte ja vorher keiner für möglich gehalten. Und den Türgriff mit dem Bein betätigen? Interessante Lösung, die vielleicht mal als Corona-Yoga in die Geschichte eingeht? Bei mir wäre es die Türe mit dem Ellenbogen oder dem Arm aufmachen.
Das Buch ist einerseits mal etwas lustig, auf der anderen Seite auch etwas traurig. Corona bestimmt das Hauptthema - von Lockdown bis Lockerung, von Maskengebot bis Maskenpflicht, von Hamsterkäufen und mehr.
In diesem Buch der Kabarettistin Monika Gruber und dem Journalisten Andreas Hock geht es nicht nur um Corona. Die Pandemie spielt schon mit, und auch wie sich manche Sichtweisen dadurch verändert haben. ...
In diesem Buch der Kabarettistin Monika Gruber und dem Journalisten Andreas Hock geht es nicht nur um Corona. Die Pandemie spielt schon mit, und auch wie sich manche Sichtweisen dadurch verändert haben. Der Paketbote der die Pakete einfach über den Gartenzaun wirft, ist plötzlich nicht mehr der böse sondern wird plötzlich hoch wertgeschätzt.
Es geht in diesem Buch auch um die Politik und die Regeln, die sie einem aufzwingt. Ob die alle so sinnvoll sind? Früher jedenfalls hat es kaum einen interessiert, wenn der Hund auf den Bürgersteig schiss, heute gibt es Bußgelder für mit einem Freund auf der Parkbank sitzen und ein Stück Kuchen essen. Oder warum nimmt man es so genau mit der exakten Dachrinnenkrümmung und der ordnungsgemäßen Ableitung des Niederschlagswassers? Man muss hier wohl mehr Auflagen einhalten als ein vorzeitig aus der Sicherungsverwahrung entlassener Schwerkriminieller im Resozialisierungsprogramm.
Es geht in diesem Buch auch um jene Trottel deren Sichtweise die Pandemie nicht verändert hat und für drei Stationen in der U-Bahn unbedingt einen Sitzplatz ergattern müssen oder die es Einbrechern leicht machen, weil sie jeden Tag neue Facebook-Fotos aus dem Urlaub posten. Es geht um Fleischkonsum, Flexitarier, Veganer und dass der Anbau der Sojabohne in Asien und Südamerika immer größere Fläche einnimmt und nach Angaben des WWF deshalb Lebensräume für Tiere und Pflanzen zerstört werden. Es geht um die jungen Leute von Fridays von Future, die von den Eltern einen Lebenswandel erwarten, selbst auf die Demos gehen aber sich dann doch nicht so klimafreundlich verhalten wie sie sollten, Stichwort IPhone / IPad.
Es geht ums Fernsehen, und das Moderatoren wie Frank Elstner z. B. ihren Gästen zuhören und um Straßenfeger von damals wie „Ich heirate eine Familie“, „Schwarzwaldklinik“ (ja, das waren nette Sendungen), „Monaco Franze“ und „Derrick“. Heute sind manche Tatort-Folgen ja sehr dunkel und nuschelnden Darstellern.
Von der Verrüpelung der Gesellschaft – ich selbst habe als Jugendlicher meine Füße nicht auf den gegenüberliegenden Trambahn-Sitz gestellt (und tue es als Erwachsener auch nicht) oder übe Gewalt gegen Polizisten, Rettungskräfte, Feuerwehrleute aus. Oder diejenigen, die im Kino zwei volle Stunden lang jedes Popcorn einzeln in den Mund schieben. Für Herrn Hock war es einer der wenigen Vorzüge der Corona-Krise, dass der nächste Zuschauer im Kino weiter entfernt saß als zuvor.
Am Ende des Buches wirft Frau Gruber einen Ausblick auf die Zeit nach Corona. Leider teile ich ihre Einschätzung, das der Mundschutz weiter unseren Alltag bestimmen wird (ich hoffe ja, nur im Winter) und ganz gewöhnen werde auch ich mich daran nie. Wobei ich zugeben muss, dass bei frostigen Temperaturen ein Mundschutz beim Abendspaziergang ganz angenehm ist. Vor allem, wenn die Nase frei bleibt – ich bin Brillenträger
Stellenweise war das Buch ganz interessant, z. B. für mich als Kinderloser zu erfahren, dass es für einen neu geborenen Sohn einen Brief mit einer Steuer-ID vom Finanzamt gab, noch ehe dieser vom Krankenhaus nach Hause kam. Manchmal wirklich zum Kopf schütteln über die Blödheit mancher Blödheit mancher Leute, manchmal aber auch zum Lachen. Z. B. bei den Handtüchern auf den Liegen die plötzlich weg waren oder beim Thema Fluchen: „Meine Oma sagte immer, >>Gott sieht nicht alles<<. Daher hoffe ich, er hört auch nicht alles.“
Dieses Buch - oder sollte ich Büchlein sagen, denn erstens hat es nur 223 Seiten und zweitens sind viele Seiten leider nur zur Hälfte bedruckt, ist eine Art Tagebuch über die ersten zweieinhalb Wochen ...
Dieses Buch - oder sollte ich Büchlein sagen, denn erstens hat es nur 223 Seiten und zweitens sind viele Seiten leider nur zur Hälfte bedruckt, ist eine Art Tagebuch über die ersten zweieinhalb Wochen Corona, seit dem der Pandemiefall festgestellt wurde (zumindest in Deutschland, aber ich denke in Norwegen wird das nicht anders gewesen sein). Die Autorin schreibt hier über den Zeitraum vom 11. – 29. März 2020. Sie wünschte, es wäre ein Buch. So wie die anderen wo sie über schlimme Themen schreibt und ihr Mann meint: „Es muss nicht so schlimm ausgehen, wie in deinen Büchern.“
Wir könnten uns in der einen oder anderen Situationen alle ähnlich gefühlt haben. Es wird über das Homeschooling geschrieben (drei A4-Seiten als Aufgabe für heute!) oder über das Händewaschen, das 20 Sekunden dauern soll. Dazu singen die Kinder am besten „Hurra for deg“ oder zweimal Happy Birthday. „Happy Birthday, dear Corona?“ Mir als Erwachsenen gefällt das nicht, aber wenn es den Kindern hilft solange auf Hygiene zu achten, warum nicht?
Es wird über die Abstandsregeln geschrieben, dass es viele an den See zieht und ob es für das Spazieren gehen nicht leerer im Wohnblock wäre? Das im Supermarkt in manchem der Jäger und Sammler erwacht, man braucht ja Paracetamol für einen Monat und Klopapier für ein halbes Jahr, obwohl das Virus ja die Lunge und nicht den Darm befällt.
Es ist von einer Maßnahmendauer von 18 Monaten zu lesen. Ich weiß nicht, wann dieses Buch fertig war und in den Druck ging, aber 18 Monate – das wäre August/September 2021. Vielleicht eine realistische Einschätzung. Ich weiß es nicht. Aber ich hoffe auf entsprechende Lockerungen, wenn das Impfen wirklich etwas bringt. Vielleicht ändert sich ja bei manchen was – mal sehen, ob Nachbarschaftshilfe bei manchen später immer noch so groß geschrieben wird wie zu Anfang der Pandemie.
Es ist kein lustiges Buch. Dazu ist gerade wenn es um die Situation in Italien geht, die Lage zu ernst. Es ist streckenweise schon starke Kost, aber auf der anderen Seite: Ja, auch wir selbst haben dies so oder ähnlich in den Nachrichten gehört. Auch wir müssen Abstand halten. Auch wir verzweifeln vielleicht am Homeschooling. Wir sind nicht allein, den anderen geht es auch so.
Das Buch ist in Wechselsicht aus der Perspektive von Poppy (29) und Cole (31) geschrieben. Poppy hat gerade ein Restaurant eröffnet und arbeitet die Geburtstags-To-Do-Liste von Jamie ab. Ihrem Mann, der ...
Das Buch ist in Wechselsicht aus der Perspektive von Poppy (29) und Cole (31) geschrieben. Poppy hat gerade ein Restaurant eröffnet und arbeitet die Geburtstags-To-Do-Liste von Jamie ab. Ihrem Mann, der vor 5 Jahren in einem Getränkemarkt erschossen wurde. Beim ersten Punkt trifft sie auf Cole – jenem Polizisten, der ihr vor 5 Jahren die schreckliche Nachricht überbracht hat und an diesem Abend bei ihr blieb. Er ist nämlich neben zu auch Karate-Lehrer. Ihr Karate-Lehrer, bei dem sie nun eine Probestunde hat.
Bei beiden ist nach dem ersten Schreck auch Sympathie im Spiel und vor allem Cole ist in ihrer Nähe sexuell erregt. Aber im weiteren Verlauf fühlt sich auch Poppy zu ihm hingezogen. Nebenhandlung des Buches ist Coles Polizeiarbeit, weswegen das Buch nicht ganz so lustig wie erhofft ist. Ich hätte mir gewünscht, dass Jamies Tod nur anfangs eine Rolle spielt und sich Poppy dann mehr und mehr öffnet und wieder mehr Freude am Leben entwickelt. Leider taucht der Mordfall und seine Aufarbeitung daran immer wieder auf. Dadurch war das Buch für mich nicht ganz so leicht zum Abschalten und in eine andere Welt eintauchen geeignet. Dennoch war es ein gutes Buch, das ich in ein paar Jahren gerne wieder zur Hand nehmen werde.
Anfangs hatte ich bei dem Buch sogar die Angst, dass es auch Zeitsprünge gibt, denn die Kapitelüberschriften mit „xx. Geburtstag“ ließen mich das zunächst denken. Doch dem war nicht so, das Buch ist schon chronologisch, bei den Zahlen handelt es sich nur um die Punkte, die Jamie bis zu diesem Geburtstag erledigt haben wollte. Einen Feueralarm auslösen zum Beispiel. Oder einen Tag auf Technologie verzichten. Oder in ein Taxi steigen und „Folgen sie diesem Wagen“ sagen.