Ein guter Auftakt mit Potential
Inhalt
Im Jahr 1933 reist Elena Standish, die Tochter des ehemaligen britischen Botschafters, gemeinsam mit ihrer Schwester nach Amalfi in Italien. Als sie dort den britischen Journalisten Ian Newton ...
Inhalt
Im Jahr 1933 reist Elena Standish, die Tochter des ehemaligen britischen Botschafters, gemeinsam mit ihrer Schwester nach Amalfi in Italien. Als sie dort den britischen Journalisten Ian Newton kennenlernt, beginnt Das Spiel des Verräters. Ian wird auf der Zugfahrt nach Paris getötet und gesteht Elena im Sterben: Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes MI6 zu sein. Die junge Fotografin begibt sich auf die Reise nach Berlin, um dort ein Attentat zu verhindern. Ihr Vorhaben scheitert jedoch und sie wird plötzlich selbst als Attentäterin gesucht.
Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, zum einen begleitet der/die Leser/in Elena auf ihrer Flucht und zum anderen ihre Familienmitglieder, auf der Suche nach ihr. Besonders das sehr gute Verhältnis zu ihrem Großvater Lucas Standish wird immer wieder deutlich. Die Charaktere sind mit ihren Ecken, Kanten und Geheimnissen gut in die Handlung integriert, sodass man als Leserin zwischendurch gar nicht mehr weiß, wem man eigentlich vertrauen kann.
Spoilerwarnung
Das Ende kam für mich nicht wirklich überraschend, denn tatsächlich hatte ich den Täter schon recht früh im Visier, denn aus meiner Sicht hat er sich von Anfang an auffällig verhalten. Dennoch war es nicht langweilig oder vorhersehbar, da Anne Perry auch andere Möglichkeiten bot.
Spoilerende*
Inhaltlich hat mir dieser historische Krimi also gut gefallen, wobei hier und da doch die Spannungsmomente gefehlt haben. Meiner Meinung nach hätte es mehr Verfolgungsszenen geben können.
Schreibstil
Hier haben mir besonders die Beschreibungen von Szenarien und Umgebungen gefallen. Um ein Beispiel zu nennen, ohne zu spoilern: Durch den geschickten Einsatz von Sprache und Symbolik wurde die Grausamkeit der Nacht der Bücherverbrennung lebendig, sodass ich es auch jetzt nach dem Lesen noch wie Bilder vor Augen habe. Nicht, dass ich mich freue Grausamkeiten vor Augen zu haben, aber es macht doch einen guten Schreibstil aus, Szenen so zu verbildlichen.
Autorin
Anne Perry ist eine britische Autorin, die vor allem für ihre historischen Kriminalromane um William Monk bekannt ist. Das Spiel des Verräters ist laut Klappentext der Auftakt einer neuen Serie und ich bin sehr gespannt, was folgt.
Zum Schluss bedanke ich mich noch beim Goldmann-Verlag für das Rezensionsexemplar und hoffe, dass ich mit der Rezension weiterhelfen konnte.