Platzhalter für Profilbild

Venatrix

Lesejury Star
offline

Venatrix ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Venatrix über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2021

Eine Firmengeschichte

Eine zündende Idee
0

Von diesem Buch bin ich ein wenig enttäuscht, denn ich habe hier etwas anderes erwartet.

Das Buch liest sich stellenweise wie ein nüchterner Konzernbericht und andererseits ein wenig wie eine Selbstbeweihräucherung. ...

Von diesem Buch bin ich ein wenig enttäuscht, denn ich habe hier etwas anderes erwartet.

Das Buch liest sich stellenweise wie ein nüchterner Konzernbericht und andererseits ein wenig wie eine Selbstbeweihräucherung. Für welche Zielgruppe ist es geschrieben? Der Text könnte genauso gut auf der Firmenwebsite stehen. Manches wird mehrfach wiederholt.

Zahlreiche Personen, die von und mit der Firma Austin Power leben kommen zu Wort: Der Eigentümervertreter etwa, einige aktive und pensionierte MitarbeiterInnen oder der Betriebsrat oder Bürgermeister und andere Behördenvertreter.

Die Herausgeberin Andrea Schneider gewährt den Lesern einen Seitenblick auf die Umgebung und die Landschaft sowie auf das Stift St. Lambrecht. Zahlreiche Fotos aus dem Konzern und Faksimiles von Dokumenten vervollständigen die Unternehmensgeschichte.

Ich hätte mir mehr Geschichte zum Sprengstoff selbst und zur Entwicklung der Zündkapsel, die dessen Verwendung sicherer machen, erwartet. Daher kann ich nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 27.06.2021

Krimi mit Weinbegleitung

Blutroter Wein
0

Max Oban entführt seine Leser in die schöne Weingegend von Südtirol. Wie der Titel schon verspricht, dreht sich viel um den vergorenen Traubensaft. Das ist gleichzeitig das Plus und Minus dieses Krimis. ...

Max Oban entführt seine Leser in die schöne Weingegend von Südtirol. Wie der Titel schon verspricht, dreht sich viel um den vergorenen Traubensaft. Das ist gleichzeitig das Plus und Minus dieses Krimis.

Tiberio Tanner, seines Zeichens mäßig erfolgreicher Privatdetektiv, erhält zu einer Flasche Wein einen Weinstock als Gewinn. Dass er bei diesem Weinstock eine Leiche findet, löst eine etwas verwirrende Tätersuche aus, in deren Folge sein Freund Maurizio Chessler vom Dienst suspendiert wird und am Ende vier Menschen ihre Leben verlieren.

Meine Meinung:

Sowohl Tanner als auch Chessler sind nicht mehr die Jüngsten. Der eine 63, der andere 56 mussten schon die Erfahrung des beruflichen Abstellgleises machen. Sie wirken immer wieder deprimiert bis depressive und spülen ihren Frust mit dem einen oder anderen Glas Rotwein hinunter. Wein spielt, neben anderen Südtiroler Schmankerln in diesem Krimi eine große Rolle. Das ist auch ein wenig das Minus: Die Protagonisten sind auf dem besten Weg schwere Alkoholiker zu werden (wenn sie es nicht schon sind). Ein Gläschen Vernatsch am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen! Das scheint die Lebensphilosophie zu sein.
Nebenbei wirken Tanner und Chessler ein wenig weltfremd. Statt im Internet zu recherchieren wird in Archiven gekramt. Auch wenn man dem italienischen Staat allerlei Nachlässigkeit nachsagt, auch dort ist das Internet schon erfunden.

Gut gefallen hat mir, dass sich Tiberio Tanner selbst nicht ganz so wichtig nimmt. Er hat mit Paula eine Partnerin an der Seite, die manchmal den besseren Durchblick hat als er selbst.

Fazit:

Wer einen eher ruhigen Regionalkrimi mit Weinbegleitung lesen möchte, ist hier richtig. Mich hat er nicht ganz überzeugt, daher nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 24.06.2021

Hat mich nicht vollends überzeugt

Bretonische Idylle
0

Dieser 10. Fall für Pierre Dupin ist für mich nicht der beste. Obwohl es genügend Möglichkeiten für Spannung gäbe, werden sie nicht richtig genutzt.

Ja, es gibt zwei Morde, eine Entführung, eine Erpressung ...

Dieser 10. Fall für Pierre Dupin ist für mich nicht der beste. Obwohl es genügend Möglichkeiten für Spannung gäbe, werden sie nicht richtig genutzt.

Ja, es gibt zwei Morde, eine Entführung, eine Erpressung und Dupin löst diesen komplexen Fall innerhalb weniger Tage. OK, die ersten Stunden nach der Entdeckung eines Verbrechens sind entscheidend, aber das hier ...?

Da kann selbst die sommerliche Hitze, das Bad im Atlantik, die auftauchende Robbe oder die Beschreibung der Landschaft nicht mehr viel retten.

Wir Leser haben das alles irgendwie schon gelesen. Nun gut, dass er diesmal mit einem Citroën Méhari unterwegs ist, ist vielleicht ungewöhnlich. Aber ansonsten ist alles wie immer: Nolwenn versorgt ihn mit Informationen, er läuft über den Strand, ausgedörrte Wiesen, trinkt zwei bis drei Cafés, isst das köstliche Salzlamm und leidet, weil er wieder einmal mit dem Polizeischnellboot, der „Bir“ fahren muss - und das zackig.


Fazit:

Es sieht so aus, als ob sich diese Reihe nun dem Ende zuneigt. Von mir gibt es diesmal nur enttäuschte 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.06.2021

Hat mich nicht vollends überzeugt

Abgründe der Schönheitschirurgie
0

Prof. Dr. Werner Mang ist ein bekannter plastischer Chirurg, der in diesem Buch mit der Schönheitschirurgie und deren Auswüchsen abrechnet.
Er schildert, dass es bereits Teenager gibt, die sich zum Geburtstag ...

Prof. Dr. Werner Mang ist ein bekannter plastischer Chirurg, der in diesem Buch mit der Schönheitschirurgie und deren Auswüchsen abrechnet.
Er schildert, dass es bereits Teenager gibt, die sich zum Geburtstag eine neue Nase oder einen optimierten Busen wünschen. Diese jugendlichen Klienten weist er grundsätzlich ab.

Werner Mang ist Spezialist der Nasenchirurgie („Mang’sche Nase“) und prangert jene Kollegen an, die ohne langjährige Operationspraxis sich an Nasen zu schaffen machen. Die Nase ist ein höchst komplexer Teil des Körpers, der noch dazu deutlich sichtbar ist. Fehler fallen sofort auf.

Was mich ein wenig an diesem Buch gestört hat ist, dass es viele Wiederholungen gibt. Ja, wir wissen, dass Mang mehrfach von neidischen Kollegen diffamiert und verleumdet wurde. Warum das x-fach wiederholen? Der aufmerksame Leser kann sich das merken. Ich halte dem Autor zugute, dass er sich wirklich ungerecht behandelt und gekränkt fühlt.

Was aber nicht passieren darf ist, dass Einbinden der Füße junger Mädchen nach Japan zu verorten. Hier hat das Lektorat nicht gut aufgepasst. Dieser barbarische Brauch, die Mädchenfüße zu verstümmeln („Lotosfüße“) stammt aus China. Selbst Mao ist es nicht gleich gelungen, dieses absurde Schönheitsideal auszurotten.

Fazit:

Ein Einblick in die Abgründe der Schönheitschirurgie, der ich 3 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 06.06.2021

Auftakt einer bissigen Krimi-Reihe

Mord im Mühlviertel
0

Als Hannes Hinterleitner Stallmist aus seinem Misthaufen auf den Miststreuer hieven will, hat er die Leiche seines Vaters auf der hydraulischen Gabel. Der eilends herbeigerufene Inspektor Grinninger ist ...

Als Hannes Hinterleitner Stallmist aus seinem Misthaufen auf den Miststreuer hieven will, hat er die Leiche seines Vaters auf der hydraulischen Gabel. Der eilends herbeigerufene Inspektor Grinninger ist das erste Mal in seinem Polizistenleben mit einem Mordfall konfrontiert.

Man glaubt, den Täter schnell gefunden zu haben, denn der uneheliche Sohn des Toten, genannt Goggala-Hansi hat versucht mit dessen Kreditkarte im Casino von Vissy Brod seinen Kontostand aufzubessern. Doch während der Goggala-Hansi noch Gast bei der Polizei ist, gibt es den nächsten Toten ...

Zusammen mit weiteren Ungereimtheiten beginnt Gerhard Grinninger den Gerüchten um dubiose Finanztransaktionen mit Gemeindegeld - also Steuergeld - nach zu gehen. Immer tiefer dringt er in die Geheimnisse von Aktien, Off-Shore-Produkten und ähnlichen Geldgeschäften ein. Da schmerzt ihn der Kopf nicht nur vom unmäßigen Alkoholgenuss im Dorfwirtshaus.

Meine Meinung:

Mit diesem Reihenauftakt ist dem Autor ein interessanter Regionalkrimi gelungen, der allerdings noch ein wenig Luft nach oben hat. Aber, es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Die Charaktere sind herrlich! Sie trinken nach wie vor ihr Rüscherl und delektieren sich am fetten Schweinsbraten mit Kraut und Knödel. Als Mühlviertel-Fan kann ich mir die oft rot-gesichtigen, sturen Figuren bestens vorstellen.

Auch das Lokalkolorit mit Misthaufen, Erdäpfeläckern sowie den sterbenden Dörfern ist gut gelungen. Die unheilige Allianz Bürgermeister-Wirt-Bankenchef ist wohl in vielen Dörfern möglich.

Einheimische werden Hinweise und Seitenhiebe auf das eine oder andere wahre Ereignis erkennen.

Fazit:

Ein durchaus bissiger Aufakt einer neuen Krimi-Reihe aus Oberösterreich, die noch einiges Potenzial in sich birgt. Gerne gebe ich hier 3 gute Sterne und lese demnächst die beiden Nachfolger „Springender Punkt-2“ und „Mühlviertler Schmankerl-3“.