Ich kann es in seiner Gänze leider nicht empfehlen ...
Das Herz, das für dich schlägtNach langem Zögern beschließt Lisa sich auf einer Online-Dating-Plattform anzumelden. Kann ja nicht schaden, oder? Trotz ihres eher kleinen Suchradius werden ihr eine handvoll Matches angezeigt. Darunter ...
Nach langem Zögern beschließt Lisa sich auf einer Online-Dating-Plattform anzumelden. Kann ja nicht schaden, oder? Trotz ihres eher kleinen Suchradius werden ihr eine handvoll Matches angezeigt. Darunter auch Tom, den Lisa direkt kontaktiert. Schnell kommen sich die beiden näher, da sie auf einer Wellenlänge zu sein scheinen. Doch gleichzeitig hält Tom Lisa auf Abstand. Immer wieder erwähnt oder macht er Dinge, die Lisa nicht ganz geheuer sind. Im einen Moment sagt er ihr, dass er nie gedacht hätte jemanden wie sie zu treffen und im nächsten, dass sie sich niemals treffen werden und sie nicht ihre Zeit mit jemanden wie ihm verschwenden sollte. Doch Lisa gibt nicht auf, bis sie schließlich doch noch hinter Toms Geheimnis kommt...
Charactere (4/10):
Puh, ich bin mal wieder die Buhfrau, die als einzige was zu meckern hat. Aber ich kann es auch nicht ändern, also legen wir mal los. Lisa und Tom waren menschlich gesehen in vielen Hinsichten schon angenehme Protagonisten. Man hat gemerkt, dass sie an sich gute Menschen sind und für den anderen starke Gefühle entwickelt haben. ABER leider muss ich sagen, dass es für mich manipulative Tendenzen hatte. Tom hat ihr immer wieder einen kleinen Finger gereicht, ein kleines bisschen Hoffnung gegeben, nur um sie dann doch wieder auf Abstand zu halten. Wodurch Lisa dann auch wirklich paranoid und versessen wurde. Obwohl er sie immer wieder abgewiesen hat, hat sie sich manisch an der Vorstellung von ihm festgeklammert. Ich empfand das Verhalten von beiden ehrlich gesagt für wirklich ungesund. Natürlich kommt am Ende des Buchs eine Auflösung, warum Tom sich so verhalten hat und Lisa ist die großherzige Heldin, die für die wahre Liebe gekämpft hat, aber wenn ich ehrlich sein darf unterstütze ich die Message des Buchs so nicht. Außerdem fand ich Lisa und ihre Freundinnen einfach wahnsinnig naiv und nicht ihrem eigentlichen Alter entsprechend. Ich hätte ihr persönlich nicht geraten sich auf ihn einzulassen und ich hoffe, dass meine Freundinnen das bei mir, bezogen auf die ersten ca. 400 Seiten, auch nicht zugelassen hätten.
Atmosphere (3/10):
Das Buch wird auf amazon unter anderem als romantischer Thriller geführt, weshalb die Atmosphäre teilweise auch ein bisschen in eine leichte Thriller-Richtung geht. Wobei ich auch hier sagen muss, dass ich persönlich es einfach als toxisches, ungesundes Verhalten empfunden habe und nicht als wäre es eine Unterart eines Thrillers. Mag jetzt eine subjektive Empfindung sein, aber ist ja nun mal bei jedem Buch so. Für mich widersprechen sich die Wörter "romantisch" und "Thriller" auch ehrlicherweise. Es klingt einfach schon nach ungesunder Beziehung.
Writing Style (5/10):
Vieles am Schreibstil mochte ich sehr gerne. Persönlich liebe ich, wenn sich in Büchern zwischen Text und Chatnachrichten abgewechselt wird. Die Autorin hat sogar noch Gedichte einfließen lassen, die ich sehr gut fand. Leider war mir der Chat-Anteil aber persönlich zu ausschweifend. Und ich muss leider auch sagen, dass ich an vielen Stellen den Humor einfach nicht geteilt habe. Dennoch hat es sich alles in allem gut lesen lassen.
Plot (4/10):
Die Handlung geht für mich mit dem einher, was ich schon gesagt habe. Ich persönlich mochte sie einfach nicht. Die letzten ca. 80 Seiten, als Toms Geheimnis gelüftet wurde, fand ich tatsächlich wirklich gut, fesselnd und berührend, aber mit den 400 Seiten davor bin ich leider nicht warm geworden. Ich hätte mir da eher gewünscht, dass er Lisa gegenüber ehrlich ist und der Konflikt darin besteht, dass sie für sich herausfinden muss, ob sie mit der Enthüllung klarkommt oder nicht. So war es für mich persönlich einfach ein wahnsinnig ungesundes und unfaires Verhalten beiderseits. Mir war es auch ehrlich gesagt etwas zu langatmig. 500 Seiten finde ich für einen Liebesroman einfach in jeden Fall zu viel. Natürlich gibt es aber auch Leser:innen, die genau das gut finden. Wenn ihr euch also dazu zählt, dann ist das absolut in Ordnung!
Intrigue (5/10):
Die Spannung würde ich im Mittelfeld anordnen. Teilweise wollte ich schon echt wissen wie es weiter geht und was dann die Wendung sein wird, teilweise habe ich aber auch mit dem Gedanken gespielt, ob ich es nicht abbrechen soll, weil ich einfach Lisa und ihre Freundinnen so unangenehm naiv fand, mit den Dialogen nicht warm geworden bin und wie gesagt auch Toms Verhalten absolut nicht unterstützenswert finde. Auch hier haben die letzten 80 Seiten die Bewertung etwas nach oben gezogen.
Logic (3/10):
Ich halte mich jetzt mal kurz. Ihr könnt euch ja aufgrund meiner bisherigen Bewertung schon denken, dass für mich das Buch leider an vielen Stellen nicht logisch war. Dazu zählt auch beispielsweise Lisas detektivische Arbeit. Am Anfang wurde noch betont, dass sie so einen kleinen Radius eingestellt hat, dennoch kam sie nicht darauf mal zu schauen, was sich so alles in ihrem Umkreis befinden könnte.
Enjoyment (4/10):
Auch hier halte ich es kurz. Es gab die ein oder andere Sache, die ich an dem Buch mochte. Dazu zählen vor allem letzten 80 Seiten und ein Teil der Grundidee, aber vieles war für mich persönlich auch leider einfach nicht so mein Fall.
Fazit (4,0/10):
Zusammenfassend lässt sich also sagen, mit 4,0 Punkten gibt es von mir leider nur zwei Sterne, Tendenz zu drei. Es gab durchaus Elemente, die ich an dem Buch mochte und mir tut es immer echt leid, dass ich die kritische Leserin bin, die immer was zu meckern hat. Neben meiner Rezension gibt es ja ansonsten eigentlich fast nur vier oder fünf Sternebewertungen und das freut mich natürlich für die Autorin! Bücher bzw. auch Serie, Filme etc. sind Medien, die man nur subjektiv bewerten kann. Ich habe versucht euch bestmöglich zu verdeutlichen, weshalb es von mir die Bewertung bekommen hat, die es bekommen hat. Letztendlich müsst ihr dann für euch entscheiden, ob ihr in meiner Rezension Punkte findet, die euch auch stören würden oder ob ihr vielleicht sogar sagt, für euch sind es positive Argumente für das Buch. Ich kann nur sagen, dass ich es persönlich leider in seiner Gänze nicht empfehlen kann, aber lest super gerne noch andere Rezensionen und entscheidet, ob ihr euch selbst ein Bild machen möchtet oder eure Zeit lieber in etwas anderes investieren mögt.