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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2017

Konnte mich trotz grandiosem Schreibstil nicht vollends überzeugen

Ist Fat Bob schon tot?
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Connor wird Zeuge eines Unfalls, bei dem ein LKW und ein Motorrad aufeinander treffen. Der Motorradfahrer zieht den Kürzeren. Im Verlauf des Buches versuchen die Polizisten Manny und Vikström die Frage ...

Connor wird Zeuge eines Unfalls, bei dem ein LKW und ein Motorrad aufeinander treffen. Der Motorradfahrer zieht den Kürzeren. Im Verlauf des Buches versuchen die Polizisten Manny und Vikström die Frage zu klären, wie es zu dem Unfall kam, beziehungsweise, ob es überhaupt ein Unfall war. Derweil stolpert Connor von einer aberwitzigen Situation in die nächste und merkt bald, dass er verfolgt wird.

Im Buch begegnen uns einige Charaktere, die vielseitig, unterschiedlich, skurril und interessant sind. Conner, der mit seinen Partnern ein dubioses Spendenunternehmen aufbaut. Die beiden Ermittler Manny und Vikström, die eine Hass-Liebe verbindet und die mit Situationskomik und humorvollen Dialogen aufwarten. Bei denen sich zeigt, dass sie gar nicht so unterschiedlich sind, wie sie denken und sich doch ständig gegenseitig aufziehen. Es treten noch andere Personen auf den Plan: der ein oder andere Kleinkriminelle oder auch ein etwas größerer Fisch aus der Ganovenszene.

Herausragend ist der allwissende Erzähler. Er erlaubt einen Rundumblick über Ereignisse und in die Gedankenwelt der Protagonisten. Er weiß nicht alles, stellt daher auch Vermutungen an und spekuliert. Er spricht den Leser direkt an. Dadurch, dass er immer wieder Parallelen und Zusammenhänge erklärt, Personen zusammen führt, wird ein sehr spannender und lesenswerter Plot kreiert.

Einziges Manko für mich war, dass ich sehr lange für das Lesen gebraucht habe, weil das Buch doch irgendwie langatmig daher kam. Es gab einige Erzählungen und Details, die eher unwichtig waren und die Story nicht voran getrieben haben, so dass ich oft das Gefühl hatte ewig zu lesen, um dann fest zustellen, dass es grade mal zehn Seiten gewesen sind. Woran genau es lag, kann ich gar nicht fest machen. Es lag NICHT daran, dass das Buch langweilig war oder dass nichts passiert ist, denn so war es ganz und gar nicht. Es ist tatsächliche sehr viel passiert, es gab viele tolle Charaktere, hatte einen grandiosen Schreibstil. Dennoch hat es mich leider nicht vollends fesseln und flashen können. Schade!

Veröffentlicht am 10.06.2017

Fortsetzung überzeugt leider nicht

Sumerland 2
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Das Buch beleuchtet vier verschiedene Perspektiven. Aus der einer unbekannte Erzählerin, die in der Realität lebt und über ihren Alltag und ihren Job berichtet. Außerdem wird sie nach einem Ereignis aus ...

Das Buch beleuchtet vier verschiedene Perspektiven. Aus der einer unbekannte Erzählerin, die in der Realität lebt und über ihren Alltag und ihren Job berichtet. Außerdem wird sie nach einem Ereignis aus ihrer Vergangenheit von Schuldgefühlen geplagt. Sie kann in eine Art Parallelwelt blicken und dort die Ereignisse im sogenannten Sumerland beobachten.

Ihre Nichte Susanne behauptet Sumerland erfunden zu haben, weil sie die Spielzeughersteller boykottieren wollte, in dem sie eine Beschäftigung für Kinder ganz ohne Gegenstände erschafft. Ihr Spiel sei jedoch außer Kontrolle geraten und hätte auf die ganze Welt übergegriffen.

Prinzessin Serisada herrscht über das Sumerland, welches sich mit den Einwohnern des babylonischen Stadtkegels von Waylhaghiri im Krieg befindet. Serisada begibt sich als Spionin in den Turm, um dort eine Revolution zu entfachen.

Dessen Herrscher Zazamael ist auf der Suche nach dem “Wilden Wein”, der seine Stadt retten soll. Außerdem sieht er in Serisada seine Seelenverwandte.

Diese Charaktere sind unterschiedlicher wie sie nicht sein könnten. Allerdings wirkt vor allem die unbekannte Erzählerin in ihren Ausführungen sehr wirr und gleichzeitig langweilig. Serisada und Zazamaels Geschichte ist sehr interessant und auch spannungsgeladen.

Im Buch wird Wirklichkeit und Fiktion bunt gemischt und man fragt sich oft, was jetzt tatsächlich real ist. Das ist stellenweise sehr verwirrend. Die Geschichte ist jedoch sehr phantasie- und facettenreich. Sie enthält auch einiges an Gesellschaftskritik, denn Waylhaghiri ist unserer Welt sehr ähnlich, doch wird diese maximal überspitzt dargestellt.

Leider hatte ich auch hier große Schwierigkeiten beim Lesen. Mich hat das Buch einfach nicht gepackt. Die Idee der Story fand ich sehr gut, aber für mich hat es an der Umsetzung gehapert. Die ständigen Wiederholungen empfand besonders in diesem Band als störend und überflüssig. Die Story wird aus mehreren Perspektiven nahezu ähnlich berichtet. Daraus resultieren einige Längen, die das dran bleiben echt schwer machen.

Nachdem ich mit dem ersten Band schon nicht warm geworden bin, kann mich auch die Fortsetzung nicht wirklich überzeugen.

Veröffentlicht am 10.06.2017

Idee gut, Umsetzung naja..

Sumerland 1
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Das Buch beleuchtet vier verschiedene Perspektiven. Aus der einer unbekannte Erzählerin, die in der Realität lebt und über ihren Alltag und ihren Job berichtet. Außerdem wird sie nach einem Ereignis aus ...

Das Buch beleuchtet vier verschiedene Perspektiven. Aus der einer unbekannte Erzählerin, die in der Realität lebt und über ihren Alltag und ihren Job berichtet. Außerdem wird sie nach einem Ereignis aus ihrer Vergangenheit von Schuldgefühlen geplagt. Sie kann in eine Art Parallelwelt blicken und dort die Ereignisse im sogenannten Sumerland beobachten.

Ihre Nichte Susanne behauptet Sumerland erfunden zu haben, weil sie die Spielzeughersteller boykottieren wollte, in dem sie eine Beschäftigung für Kinder ganz ohne Gegenstände erschafft. Ihr Spiel sei jedoch außer Kontrolle geraten und hätte auf die ganze Welt übergegriffen.

Prinzessin Serisada herrscht über das Sumerland, welches sich mit den Einwohnern des babylonischen Stadtkegels von Waylhaghiri im Krieg befindet. Serisada begibt sich als Spionin in den Turm, um dort eine Revolution zu entfachen.

Dessen Herrscher Zazamael ist auf der Suche nach dem “Wilden Wein”, der seine Stadt retten soll. Außerdem sieht er in Serisada seine Seelenverwandte.

Diese Charaktere sind unterschiedlicher wie sie nicht sein könnten. Allerdings wirkt vor allem die unbekannte Erzählerin in ihren Ausführungen sehr wirr und gleichzeitig langweilig. Serisada und Zazamaels Geschichte ist sehr interessant und auch spannungsgeladen.

Im Buch wird Wirklichkeit und Fiktion bunt gemischt und man fragt sich oft, was jetzt tatsächlich real ist. Das ist stellenweise sehr verwirrend. Die Geschichte ist jedoch sehr phantasie- und facettenreich. Sie enthält auch einiges an Gesellschaftskritik, denn Waylhaghiri ist unserer Welt sehr ähnlich, doch wird diese maximal überspitzt dargestellt.

Leider hatte ich große Schwierigkeiten beim Lesen. Mich hat das Buch einfach nicht gepackt. Die Idee der Story fand ich sehr gut, aber für mich hat es an der Umsetzung gehapert. Die ständigen Wiederholungen empfand ich als störend und überflüssig. Die Story wird aus mehreren Perspektiven nahezu ähnlich berichtet. Daraus resultieren einige Längen, die das dran bleiben echt schwer machen.

Als besonders unbefriedigend kann man auch das Ende bezeichnen, welches einfach mitten in der Handlung endet. Gut, dass ich direkt den zweiten Teil zur Hand hatte.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Leider für mich too much

Green net
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Nach einem einschneidenden Ereignis in der Kindheit, spricht Mario mit Pflanzen. Er ist ein Außenseiter, der sich von Kindern in seinem Alter distanziert. Deshalb bringt seine Mutter ihn zu einem Psychologen. ...

Nach einem einschneidenden Ereignis in der Kindheit, spricht Mario mit Pflanzen. Er ist ein Außenseiter, der sich von Kindern in seinem Alter distanziert. Deshalb bringt seine Mutter ihn zu einem Psychologen. Doch zu der Sitzung kommt es nicht, da sie von einem mysteriösen Mann angegriffen werden. Die Erwachsenen fallen ins Koma.

Rado, die Tochter des Psychologen, setzt sich für die Umwelt ein und ist auch gegen Tierversuche. Sie ist sehr klug und wissbegierig und ist nicht auf den Mund gefallen. Zusammen mit Mario versucht sie das Geheimnis der scheinbar unerklärlichen Krankheit der Eltern zu lösen.

Derweil plant die Pflanzenwelt Rache an der Menschheit. Alles, was die Menschen den Pflanzen in der Vergangenheit angetan haben (abholzen, schreddern, verbrennen, sie als Nahrungsmittel zu nutzen etc) sollen sie jetzt am eigenen Leib zu spüren bekommen. Alle Pflanzen sind über das sogenannte “Green Net” miteinander verbunden, welches man sich tatsächlich wie unser Internet vorstellen kann.

Das Buch lässt sich schwer in ein Genre einordnen, ein Oberbegriff wäre allerdings das Jugendbuch. Hier werden Zeitreisen, Science-Fiction und Fantasy gemischt.

Es gibt eine Vielzahl recht liebenswerter, vor allem aber skurriler Charaktere. Leider kommen diese eher oberflächlich daher. Besonders Mario und Rado empfand ich emotional eher nicht authentisch.
Das Buch war zwar durch den Schreibstil schnell zu lesen, allerdings war dieser auch eher holprig und leider nicht so flüssig. Es gab sehr viele Kapitel und dadurch eine Menge Perspektiven- und Ortswechsel, die zusätzlich Unruhe ins Buch bringen.

Das Buch behandelt aktuelle Themen wie Terrorismus, Umweltverschmutzung sowie die Ausbeutung der Natur. Es zeigt dem Leser das Szenario “Was wäre, wenn...” und hält vor Augen, wie sehr der Mensch von der Natur abhängig ist.

Mich hat die Idee und Intention hinter dem Buch sehr interessiert und fasziniert. Da es aber so viele Themen und Genres beinhaltet, war es für mich ein bisschen zu verrückt und einfach “too much”. An Ideen mangelt es dem Autoren auf jeden Fall nicht.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Spiritualismus, Dämonen, versklavte Seelen

Youtasia
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Nach dem dritten Weltkrieg ist nur noch ein kleiner Teil der Erde bewohnbar. Es gibt nur noch wenige Überlebende. Diese haben sich vor allem dem Spiritualismus und dem Reisen und Kommunizieren zwischen ...

Nach dem dritten Weltkrieg ist nur noch ein kleiner Teil der Erde bewohnbar. Es gibt nur noch wenige Überlebende. Diese haben sich vor allem dem Spiritualismus und dem Reisen und Kommunizieren zwischen verschiedenen Astralebenen verschrieben. Die Seelen der Menschen werden von furchterregenden Dämonen versklavt und gequält. Eine dieser Seelen gehört Jade. Doch dann gelingt es ihr Kontakt zu ihrem Bruder aufzunehmen. Dieser versucht mit der Hilfe seiner Freunde und seiner Mutter seine verlorene Schwester zu retten. Dabei geraten sie in große Gefahr.

Diese ersten beiden Handlungsstränge werden durch die Perspektiven von Herriett und Marek ergänzt. Sie dienen einem der Herrscher von Youtasia und wurden ausgesandt, um Flüchtige zu finden und wieder zurück zu bringen. Doch dabei geraten sie ins Visier einer dunklen Macht.

Der Wechsel zwischen Charakteren und Zeitebenen, die sich teilweise auch überschneiden, hat den Spannungsbogen permanent oben gehalten. Es wurde zwar manchmal vorweg genommen, was passieren wird, allerdings hat man dann nochmal erfahren, wie es genau zu dieser Situation gekommen ist. Als Leser hat man die Protagonisten so also in ihr Verderben rennen sehen.

Das Szenario empfand ich als sehr spannend, wobei ich gerne mehr erfahren hätte, wie es zu diesem Weltkrieg kam, was genau passiert ist und wie und warum sich die Menschen der Astralebene zugewandt haben. Hier blieb doch vieles unklar.

Ein großer Teil des Buches besteht aus Folterungsszenen, die nichts für schwache Nerven sind. Diese werden ausführlich und schonungslos aus der Sicht des Opfers beschrieben. Es wird nicht nur eine Person gequält, sondern im Verlauf des Buches gleich mehrere. Dementsprechend viel Raum nimmt diese Thematik auch ein. Für mich persönlich war es zu viel. Sowohl quantitativ als auch bezüglich des grausamen Detailreichtums.

Die Dämonen wirkten sehr beängstigend und sadistisch. Nach und nach wird allerdings auch erklärt, warum sie diese Versklavung und Folterungen durchführen (abgesehen davon, dass sie offensichtlich Spaß daran haben).

Alles in allem ein interessanter Auftakt, der einige Fragen offen lässt.