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Veröffentlicht am 11.07.2021

Dark Blue Rising

Dark Blue Rising (Bd. 1)
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Es gibt Bücher, die kaufe ich, ohne die Inhaltsangabe gelesen zu haben. Denn manchmal genügt es mir zu wissen, wer dieses Buch geschrieben hat. Erst kürzlich griff ich zu einem Buch, dessen Autorin mich ...

Es gibt Bücher, die kaufe ich, ohne die Inhaltsangabe gelesen zu haben. Denn manchmal genügt es mir zu wissen, wer dieses Buch geschrieben hat. Erst kürzlich griff ich zu einem Buch, dessen Autorin mich mit einer Buchreihe so begeistert hat, dass ich keine weiteren Argumente für ein neues Buch aus der Feder von Teri Terry suchen musste. Diese Autorin steht für innovative Ideen, die sie in ihre spannenden Geschichten einarbeitet. „Dark Blue Rising“ ist der erste Band zu ihrer neuen Reihe, die als Klima-Thriller angekündigt wurde.

Dark Blue Rising

In diesem ersten Buch lernen wir Leser die 16-jährige Tabby kennen, die ein recht ungewöhnliches Leben führt. Ungewöhnlich, weil sie zusammen mit ihrer Mutter Cate ein rastloses Leben ohne soziale Kontakte führt. Auch wenn Tabby sich oft nach Gesellschaft in ihrem Alter sehnt, warnt Cate sie niemanden zu trauen. Doch eines Tages überschreitet Tabby eine von Cates gesetzter Grenze und es geschehen Dinge, die sie sich nicht einmal in ihren schrecklichsten Träumen ausmalen konnte. Denn es hatte seinen Grund, warum Cate die normale Zivilisation gemieden und auch Tabby davon ferngehalten hat – Cate war nie ihre Mutter.

Von einer Kindesentführung zum Klima-Thriller?

So weit – so interessant. Jedoch fragt man sich zurecht, wie aus dieser Entführungsgeschichte ein Klima-Thriller wird. Eine präzise Antwort habe ich auch, nachdem ich das Buch gelesen habe, nicht. Teri Terry hat sich scheinbar viel für ihre neue Reihe vorgenommen. Sie streut viele Elemente und Ereignisse in die Handlung, die beim Leser viele Fragen aufwerfen und bis zum Ende des ersten Bandes nicht beantwortet werden. Zum Teil sind es literarische Figuren, die nur kurz in Erscheinung treten (und auch nicht wichtig für die Handlung erscheinen) und dennoch bei Tabby präsent bleiben.

„Dark Blue Rising“ könnte man in Einleitung, Mittelteil und Ende, welches wie ein wahrer Hauptteil anmutet. In der Einleitung lernen wir Leser Cate und Tabby kennen, deren Leben unerwartet aus den Fugen gerät und alles ändert. Diesen Abschnitt habe ich sehr gerne gelesen und es war sehr spannend, sich mit der Frage zu beschäftigen, warum beide so ein rastloses Leben führen.

Der Mittelteil war für mich sehr ermüdend und langatmig. Hier begleiten wir Tabby auf einem komplett neuen Lebensweg, den sie selbst nie beschreiten wollte. In diesem Abschnitt drehen sich die Handlung und auch die literarische Hauptfigur wie im Kreis. Etwas erfrischender kommt der letzte Teil daher, denn hier wird das Geschehen etwas fantastischer. Tabby erkennt, welche unglaublichen Fähigkeiten sie besitzt. Und sie macht Entdeckungen, die ihr beweisen, dass Cates Warnungen nicht ohne Grund ausgesprochen wurden.

Auch wenn das Ende von „Dark Blue Rising“ mich wieder an Teri Terry atemberaubenden Stil erinnert hat, werde ich diese Reihe nicht weiterverfolgen. Die Autorin hätte sich gerade im nicht enden wollenden Mittelteil viele Seiten sparen können und am Ende womöglich eine bestechend gute Dilogie anstelle einer langatmigen Trilogie kreiert.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Ich lieb dich, bis die Kühe fliegen

Ich lieb dich, bis die Kühe fliegen
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Ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut habe, ist „Ich lieb dich, bis die Kühe fliegen“. Allein der Titel klang für mich so vielversprechend, denn ich liebe metaphorische Wortspiele in Büchern. Aber nicht ...

Ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut habe, ist „Ich lieb dich, bis die Kühe fliegen“. Allein der Titel klang für mich so vielversprechend, denn ich liebe metaphorische Wortspiele in Büchern. Aber nicht nur der Titel hat mich neugierig gemacht, sondern auch die wunderbare Illustration auf dem Cover. Als das Bilderbuch dann endlich bei uns einziehen durfte, war die Freude groß. So groß unsere Freude am Anfang auch war, umso schwerer fällt mir nun die Bewertung, die ich seit einigen Wochen vor mir herschiebe.

Ich lieb dich, bis die Kühe fliegen

Am besten beginne ich erst einmal mit dem, was mir an „Ich lieb dich, bis die Kühe fliegen“ gefallen hat: Das sind die überaus gelungenen Illustrationen von Kristyna Litten. Diese enthalten humorvolle, warmherzige und farbenfrohe Details, die man gerne etwas intensiver betrachtet.


Fliegende Kühe, schwebende Wölfe und steppende Hirsche

Die Autorin Kathryn Cristaldi hat ihrer Fantasie, bei der Gestaltung des Buchs, freien Lauf gelassen. Eine wirkliche Handlung enthält dieses Kinderbuch jedoch nicht. Vielmehr besteht diese große Liebeserklärung aus vielen kleinen Episoden in Reimform, in denen verschiedene quirlige Tiere über sich hinauswachsen und unglaublich skurrile Dinge erleben.


„Ich liebe dich, bis die Wölfe schweben mit dem Wind zu Bergeshöh`n und die Schweine winken schön. Ich lieb dich, bis die Wölfe schweben.“


Vielleicht kann der eine oder andere an diesem Zitat schon erkennen, was mir persönlich gar nicht an diesem sonst so schönen Buch gefallen hat. Genau, es sind die Reime. Es fällt mir auch sehr schwer, auszudrücken, woran es hapert. Ist es die Übersetzung, die den Reimen ihren einstigen Humor und ihren Charme genommen haben? Für mich wirkten sie einfach lieblos aneinandergereiht und ich bin einfach nicht warm mit ihnen geworden. Einige Wiederholungen waren meiner Meinung nach völlig überflüssig und gaben dem Text etwas sehr Behäbiges.

Gerade weil es so zahlreiche sehr positive Meinungen zu „Ich lieb dich, bis die Kühe fliegen“ im Netz gibt, dachte ich, dass es an mir liegt. Deshalb habe ich dem Buch mehrfach eine Chance gegeben und es in verschiedenen Stimmungslagen zur Hand genommen. Habe mein Kind beim Vorlesen beobachtet und bin trotzdem immer wieder zum selben Ergebnis gekommen.

Die Idee zum Bilderbuch „Ich lieb dich, bis die Kühe fliegen“ von Kathryn Cristaldi und Kristyna Litten und die Botschaft, die es enthält, ist überaus gelungen. Genau wie die wunderbaren Illustrationen. Jedoch wird ihnen durch den Text sehr viel Charme genommen.

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Veröffentlicht am 16.06.2019

Ich habe mir mehr erhofft

Zusammen sind wir unendlich
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Zusammen sind wir unendlich …
Was für ein klangvoller und wunderschöner Titel für ein Buch. Nachdem ich diesen Titel im Programm des Carlsen Verlages gesehen habe, konnte ich nicht mehr an diesem Jugendbuch ...

Zusammen sind wir unendlich …
Was für ein klangvoller und wunderschöner Titel für ein Buch. Nachdem ich diesen Titel im Programm des Carlsen Verlages gesehen habe, konnte ich nicht mehr an diesem Jugendbuch vorbei. Jedoch nicht nur wegen des Titels. Auch die Beschreibung klang großartig und nach einer willkommenen Abwechslung für meinen vorherigen grauen Lesealltag.

In „Zusammen sind wir unendlich“ treffen zwei außergewöhnliche literarische Figuren aufeinander, nach denen man im Jugendbuch-Genre lange suchen muss. Außergewöhnlich, weil beide auf ihre ganz eigene Weise versuchen, mit einer besonderen Begabung zurechtzukommen. Oder besser – mit der Reaktion ihres Umfeldes auf ihre Art zu leben.

Ein Hobby-Magier verliebt sich in ein Mathegenie
Jetzt fragt ihr euch sicher, was an der Art der Hauptprotagonisten so außergewöhnlich ist. Josh ist ein eher zurückhaltender Junge, dessen Hobby die Magie ist. Schon als kleines Kind konnte er die besten Tricks der bekanntesten Magier der Welt durchschauen. Leider hilft ihm diese Begabung im Umgang mit seinen Mitmenschen eher weniger. In der Schulzeit zieht er die Einsamkeit vor. Sophia ist der zweite etwas schwierigere Charakter dieser Geschichte. Ihre überdurchschnittliche Intelligenz ermöglicht es ihr, in kürzester Zeit Fremdsprachen zu lernen. Jedoch kann sie das Verhalten von Menschen nicht verstehen und Berührungen machen ihr eine große Angst.

Was passiert, wenn diese beiden Charaktere aufeinander treffen und sich gar verlieben, erfahren wir Leser in dem Jugendbuch „Zusammen sind wir unendlich“ von Melissa Keil. Ob man das Verhalten oder die Beweggründe ihrer Verliebtheit verstehen kann, ist ein anderer Punkt. Ich persönlich habe mich mit beiden literarischen Figuren und der Handlung etwas schwerer getan.

Zum einen lag es an Sophia, denn ich konnte ihren Charakter nicht wirklich greifen. Sie erschien mir in vielen Szenen zu eindimensional und absolut nicht authentisch. Zum anderen war es Josh. Allerdings nur zu Beginn der Geschichte. Denn hier berichtet er von seiner Liebe für Sophia, die für mich eher den Hauch einer Besessenheit. Die Gründe für seine Verliebtheit habe ich nicht erfahren. Doch im Laufe der Handlung bekam ich Zugang in seine Gedankenwelt. Wahrscheinlich erging es mir da ähnlich wie Sophia. Denn anfangs erscheint ihr jede verliebte Geste von Josh wie ein Rätsel. Mit jeder weiteren Begegnung wächst ihre Neugier auf die Person Josh.

Es mag Leser geben, die es lieben, wenn man sich eine Handlung erst erarbeiten muss.
Zu Beginn musste ich mich zwingen, die Geschichte weiterzulesen. Denn diese tröpfelte etwas vor sich her. Es mag Leser geben, die es lieben, wenn man sich eine Handlung erst erarbeiten muss, indem man langsam und gemach die literarischen Figuren und ihr Umfeld kennenlernt. Für mich vergingen erst einmal ca. 100 gelesene Seiten, bevor ich mich mit diesem Buch wohlfühlte. Dann kam eine etwas längere Passagen, die ich wirklich gebannt gelesen habe. Doch zum Ende flaute es wieder ein wenig ab und Sophia und Josh ließen mich mit vielen Fragen zurück. Denn dieses Zusammen sind wir unendlich habe ich in dieser Geschichte nicht gefunden.

Eine Abwechslung zu meinem vorherigen grauen Lesealltag war „Zusammen sind wir unendlich“ von Melissa Keil schon. Jedoch habe ich mir so vieles mehr von dieser Geschichte erhofft.

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Veröffentlicht am 01.06.2019

Was für ein Durcheinander!

Dies ist keine Liebesgeschichte
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Wenn du nach einer lockerleichten Geschichte suchst, die dir deine Lesezeit mit etwas Herzschmerz und bewegenden Momenten versüßen soll, dann sei doch bitte nicht so dumm – wie ich – und greife zu einem ...

Wenn du nach einer lockerleichten Geschichte suchst, die dir deine Lesezeit mit etwas Herzschmerz und bewegenden Momenten versüßen soll, dann sei doch bitte nicht so dumm – wie ich – und greife zu einem Buch, welches mit seinem Titel eigentlich komplett das Gegenteil aussagt. Was an dem Buch „Dies ist keine Liebesgeschichte“ von Don Zolidis hat mich also davon überzeugt, dass es vielleicht doch eine Liebesgeschichte ist? Waren es die zart roten Herzen, die das Cover auf verspielte Weise zieren? Oder liegt es daran, dass ich mir grundsätzlich keine Beschreibungen auf der Rückseite der Buchdeckel durchlese? Denn da steht es ja auch deutlich: „Die rasanteste und berührendste Nicht-Liebesgeschichte aller Zeiten!“ Doch auch ein Beziehungsdrama kann durchaus eine Liebesgeschichte sein.

Man nehme einen Nerd und das schönste Mädchen der Schule und mache daraus ein Paar …

Zugegeben – das klingt nicht nach einer völlig neu erzählten jugendlichen Liebesgeschichte. Und dennoch bleibt es eine Nicht-Liebesgeschichte. Auch wenn wir Leser einiges über Craigs erste große Liebe und die zahlreichen Trennungen und Versöhnungen erfahren. Vielmehr erfahren wir jedoch über Craigs (nerdige) Leben und die Probleme in seiner Familie. Jetzt könnte man denken, dass es doch eine interessante Mischung für ein Jugendbuch ist. Doch leider hat Don Zolidis meiner Meinung nach nicht viel aus diesem Stoff herausgeholt.

Allein die Tatsache, dass Don Zolidis seine Geschichte mit Trennung Nummer drei beginnt – ohne dass die Leser überhaupt wissen, wie alles begonnen hat – spricht für mich Bände. Nach der ersten beschriebenen Trennung lässt er seine literarische Hauptfigur Craig aus seiner Kindheit berichten, um anschließend mit Trennung Nummer fünf aufzuwarten. Mit dieser sehr sprunghaften Erzählweise bekommt die Handlung einen sehr unaufgeräumten und unscharfen Touch.

Was für ein Durcheinander!

Fast scheint es so als würde dem Autoren das On/OFF Prinzip der Beziehung der zwei Hauptprotagonisten nicht genügen. Denn die Geschichte wird aufgebauscht von einer Vielzahl an literarischen Akteuren, die mich persönlich immer wieder von dem eigentlichen Geschehen abgelenkt haben. Oftmals konnte ich sie gar nicht zuordnen. Am blassesten blieb für mich eine der wichtigsten Personen aus dieser Geschichte: Craigs große Liebe Amy. Bis zum Schluss habe ich ihre Beweggründe sich ständig von Craig zu trennen nicht verstanden.

Zwischen diversen Passagen blitzten die literarischen Fähigkeiten von Don Zolidis durch. Auch wenn ich in den spitzzüngigen und humorvollen Dialogen zwischen Craig und seiner Schwester die nötige Tiefe für die Geschichte nicht gefunden habe, konnten diese mich doch bestens unterhalten.

„Dies ist keine Liebesgeschichte“ von Don Zolidis verspricht in seinem Titel wirklich nicht zu viel. Es ist keine wirkliche zu Herzen gehende Liebesgeschichte. Vielmehr ist es eine Geschichte über einen nerdigen Außenseiter, dessen Erzählstil genau so durcheinander ist, wie sein Leben und sein Liebesleben. Mich persönlich konnte Craigs Geschichte nicht erreichen.

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Veröffentlicht am 22.03.2018

Ein klassischer Mittelteil

Manipuliert (Bd. 2)
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Es gibt Autoren, die wissen ganz genau, wie sie ihre Leser ab der ersten Zeile begeistern. Egal ob Einzelband oder Trilogie – Teri Terry ist für mich so eine Autorin. Sie schafft es immer wieder aufs Neue ...

Es gibt Autoren, die wissen ganz genau, wie sie ihre Leser ab der ersten Zeile begeistern. Egal ob Einzelband oder Trilogie – Teri Terry ist für mich so eine Autorin. Sie schafft es immer wieder aufs Neue eine spannende und kluge Handlung zu stricken und sie mit Charakteren zu bestücken, die alles andere als eindimensional sind. Mit dem Thema von „Infiziert“ - dem ersten Band ihrer „Dark Matter“ - Trilogie hat sie mich völlig für sich einnehmen können, denn diese Thematik lässt sich hervorragend ins Hier und Jetzt übertragen: In „Infiziert“ bedroht eine Epidemie, die sich von Haus zu Haus, von Stadt zu Stadt und bis über die Landesgrenzen schleicht, die Bewohner Großbritanniens. Der Ursprung dieser Katastrophe liegt für die meisten Betroffenen jedoch im Verborgenen. Teri Terry nimmt ihre Leser von der ersten Sekunde des Ausbruchs mit und entführt sie in eine beachtliche Handlung. Auch wenn es für mich als Leser sehr faszinierend war mitzuerleben, wie ein vermeintlicher Erreger von Mensch zu Mensch getragen wird und katastrophale Zustände zur Folge hatte, gab es zum Ende dieses ersten Bandes einige ernüchternde Momente, weil vieles in der Handlung vorhersehbar und etwas überzogen war. Dennoch wollte ich unbedingt wissen, wie es den literarischen Helden aus dieser Geschichte ergeht.


In „Manipuliert“ dem zweiten Band aus der Feder von Teri Terry geht es vor allem um eine Frage: Wie lebt man mit der Schuld, dass alle Menschen, denen man nahe sein möchte, weil man sie liebt, sterben? Shay ist sich sicher, dass sie zu dem Ursprung des Ausbruchs gehört und sie überträgt. Kämpferisch sucht sie nach einer Lösung die Seuche aufzuhalten und isoliert sich. Doch die Seuche breitet sich weiter aus und über die Grenzen des Landes hinaus entbrennt eine Hetzjagd auf die Überlebenden. Die wahren Verursacher der Katastrophe bleiben jedoch für die meisten im Verborgenen.

Terrys altbekannte Charaktere haben mit der Einführung neuer Figuren etwas an Glanz und Vielseitigkeit verloren. Besonders Kai, der zunehmend hin- und hergerissen wirkt und sich genau wie die Handlung im Kreis dreht. Die neuen Protagonisten muten an, als hätte sie Teri Terry mit Gewalt in dieses Szenario gepresst, damit sie einen Kontrast zu allen anderen bieten.

Sehr gelungen fand ich die Beschreibungen zur Isolierung von Shay. Im ersten Band ließ die Autorin noch alle literarischen Figuren abwechselnd aus ihrer Sichtweise berichten. Mit Shays zunehmender Isolierung verschwinden auch ihre Schilderungen, um später mit einem Paukenschlag wieder aufzutauchen.

Gelungen war auch der wissenschaftliche Teil der Geschichte. Teri Terry erklärt viele für die Handlung wichtige Aspekte aus der Quantenphysik, sodass auch ein völlig ahnungsloser Leser wie ich es versteht.

Trotz der großartigen Thematik und einer meist rasanten Handlung ist „Manipuliert“ in meinen Augen dann doch ein klassischer Mittelteil, der lediglich dazu dient, viele Seiten mit oft belanglosen Taten der literarischen Helden zu füllen. Der erste gelesene Teil wies schon einige Längen auf, aber mit dem Folgeband wurde mein Durchhaltevermögen auf eine größere Probe gestellt. Ich hatte stets das Gefühl, mit der Handlung im Kreis zu laufen, ohne voranzukommen. Die literarischen Figuren sind durchgehend auf der Suche nach dem, was eigentlich offensichtlich ist und jeder Leser längst weiß. Dieser Aspekt war einfach sehr ermüdend.
Ich fieberte irgendwann nur noch dem Ende entgegen und vergaß dabei, dass dieser Teil nicht der letzte sein wird. Die Handlung wirkte für mich so, als wäre kein Stoff mehr für den finalen Band vorhanden. Jedoch hatte ich die Tricks der Autorin nicht bedacht. Teri Terry stampfte zu guter Letzt noch einen fiesen Cliffhanger aus dem Boden, der mir wieder verdeutlicht hat, dass die Geschichte noch kein Ende gefunden hat.

Etwas unschlüssig bin ich mir noch, ob ich diese Reihe wirklich weiterlesen möchte. Kommt Zeit, kommt Rat, denn unmittelbar nach dem Ende von „Manipuliert“ tendiere ich zu einem Nein.

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