Spannende Tätersuche und emotionale Selbstfindung
Das Cover ist befremdlich. Eine junge Frau rennt vor jemandem weg. Sie hetzt in dunkler Nacht durch einen lichterfüllten Wald. Wird sie von einem Auto verfolgt? Das Cover ist ein schöner Einstieg in das ...
Das Cover ist befremdlich. Eine junge Frau rennt vor jemandem weg. Sie hetzt in dunkler Nacht durch einen lichterfüllten Wald. Wird sie von einem Auto verfolgt? Das Cover ist ein schöner Einstieg in das spannende Buch. Die kurzen Kapitel machen das Geschehen schnell.
Klara Kallenbach erwacht in einem nüchternen Krankenhauszimmer, ohne jegliche Erinnerung warum. Schnell ist klar, ihre Eltern wurden ermordet. Nur ihre Schwester und sie haben verletzt überlebt. Der Mörder läuft noch frei herum, aber er ist noch unbekannt. Die Polizei sucht fieberhaft nach einem Verdächtigen und schließt auch die Schwestern nicht aus.
Der Leser verfolgt das Geschehen durch Klaras Gedanken. Und das ist gut gemacht, wenn auch manchmal nicht einfach zu ertragen. Denn Klara entwickelt neben Angst auch Panik und Paranoia. So wird die Nacht zur schlaflosen Zeit und in dieser das Krankenhauszimmer kleiner. Die Menschen um sie herum könnten auch zur Gefahr werden. Die Vergangenheit spielt eine große Rolle. Für Klara ist es auch ein Weg zu sich selbst. Die Erinnerung kommt in Versatzstücken.
Die Charaktere werden nach und nach eingeführt. Kaum einer scheint derjenige zu sein, der er eigentlich sein sollte. Trugbilder werden offengelegt. Das macht dieses Buch so spannend. Die Familienmitglieder werden wie auch Freunde, Verwandte und Bekannte durchleuchtet. Und damit verschwimmen meist Gut und Böse. Die Tätersuche wird damit ungemein erschwert. Umwege und Abzweigungen führen den Leser an der Nase herum.
Das Buch ist kurzweilig. Die Tätersuche machte mir Spaß, die Auflösung und der Showdown haben mir gut gefallen. Das Cover kommt erst spät zum Tragen, ist aber stimmig.