Unser wildes Blut
Inhalt
Alex liebt Aysel und Aysel liebt Alex, doch diese Liebe darf nicht sein, denn Alex ist Christ und Aysel ist Muslima. Der Versuch ihre Gefühle geheim zu halten, ja gar dagegen anzukämpfen scheitert ...
Inhalt
Alex liebt Aysel und Aysel liebt Alex, doch diese Liebe darf nicht sein, denn Alex ist Christ und Aysel ist Muslima. Der Versuch ihre Gefühle geheim zu halten, ja gar dagegen anzukämpfen scheitert und zwingt beide zu drastischen Entscheidungen.
Meinung
Ein Buch bzw. ein Thema, dass gerade jetzt wieder brandaktuell ist. Das Aufeinandertreffen von zwei Kulturen und Religionen, die unterschiedlicher nicht sein können. In „Unser wildes Blut“ geht es um eine junge Liebe, die entsteht, obwohl sie es nicht sollte, wächst und kämpfen muss, gegen Vorurteile, Traditionen und auch Hass.
Die Geschichte rund um Alex und Aysel wird abwechselnd aus der Sicht von Alex und Ilhan, Aysels Bruder geschildert. Alex verkörpert den weltoffenen Christen, der sich zwar Sorgen macht, der aber auch nicht einsehen möchte, wieso diese Beziehung von Anfang an zum Scheitern verurteilt sein soll. Ilhan ist da etwas anders, er misst teilweise mit zweierlei Maß. Auf der einen Seite tut er alles dafür, damit seine Schwester unangetastet bleibt und durch ihr Verhalten nicht die Ehre der Familie beschmutzt, auf der anderen Seite behandelt er die deutschen Mädchen wie Auslegware. Etwas das man sich nehmen, benutzen und anschließend wegwerfen kann.
Zwischen den Stühlen sitzt Aysel, die den sicheren Schoß der Familie nicht verlassen, eine gute Tochter und die Ehre nicht verletzten möchte, aber dennoch diese Gefühle für Alex entwickelt. Ich finde es schade, dass man von Aysel, durch die gewählten Perspektiven, nur durch Alex und teilweise auch von Ilhan erfährt und sie nicht wirklich selbst zu Wort kommt. Dennoch kommt Aysels innere Zerrissenheit, ihr Wunsch es allen Recht zu machen gut rüber. Auch Alex‘ positive und kämpferische Natur sowie Ilhans innerer Konflikt und seine daraus resultierenden Handlungen wirken sehr authentisch und gut durchdacht.
Allgemein brilliert „Unser wildes Blut“ mit einer Geschichte, die einen in ihren Bann zieht, die einen fesselt und ja, eine Spannung hervorruft, die es in den Fingerspitzen kribbeln lässt. Dabei ist der Schreibstil der beiden Autoren schon fast poetisch. Nur Öneren und Wolfgang Schnellbächer haben wunderschöne Formulierungen und Metaphern ausgearbeitet, ihre Erzählweise ist wirklich etwas Besonders.
Fazit
Eine melancholisch angehauchte Geschichte über zwei Kulturen und eine Liebe, die allen Widrigkeiten zum Trotz entsteht.