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Veröffentlicht am 13.09.2021

Packender Auftakt

KNIGHTS - Ein gefährliches Vermächtnis
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Lena Kiefer konnte mich bereits mit ihrer Ophelia Scale-Reihe völlig überzeugen. Nachdem sie zwischenzeitlich New Adult geschrieben hat, hat sie sich nun mit Knights wieder an ein neues Genre herangewagt. ...

Lena Kiefer konnte mich bereits mit ihrer Ophelia Scale-Reihe völlig überzeugen. Nachdem sie zwischenzeitlich New Adult geschrieben hat, hat sie sich nun mit Knights wieder an ein neues Genre herangewagt.

In dieser neuen Urban-Fantasy-Reihe dreht sich alles um die Nachfahren der Ritter der Tafelrunde. Diese erben, je nachdem von welchem Ritter sie abstammen, besondere Gaben und haben sich in der Organisation KORT zusammengeschlossen um bestimmte Geschehnisse in der Welt zu beeinflussen. Charlotte, die Protagonistin des Romans, versteckt sich jedoch bereits seit ihrer Kindheit vor der Organisation und muss ihre besondere Gabe geheim halten. Als ihr Bruder plötzlich verschwindet und gleichzeitig Unbekannte auf sie jagt machen bleibt ihr jedoch keine andere Wahl als mit ihnen zusammenzuarbeiten. Obwohl sie ihnen nicht vertraut knüpft sie schon bald eine enge Beziehung zu dem Team, das sie gerettet hat und insbesondere zu Noel, einem Erben von Lancelot.

Schon nach wenigen Seiten des Buches hatte mich der packende Schreibstil von Lena Kiefer wieder in den Bann gezogen und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Thema Ritter ist mir im Jugendbuchbereich bisher noch nicht begegnet und spricht mich normalerweise auch nicht besonders an, wurde hier jedoch so gut in die aktuelle Zeit mit eingebunden und durch die besonderen Fähigkeiten der einzelnen Erben nochmal interessanter gemacht, dass es mir eher wie eine Mischung aus Geheimagenten und Superhelden-Geschichte vorkam als wie ein Roman über die Ritter der Tafelrunde.

Charlotte erfüllt zwar als Protagonistin das typische Jugendbuch-Klischee der „Auserwählten“, bringt aber eine gewisse Reife mit, die es angenehm macht die Geschichte aus ihrer Perspektive zu erfahren. Sie kann mit anpacken, sich selbst verteidigen, weiß aber auch wann sie die Hilfe von anderen annehmen sollte. Die Story kommt natürlich nicht ohne eine Liebesgeschichte aus, bei der es sich dann auch noch um Liebe auf den ersten Blick handelt. Dies wird aber so gut in die Rahmengeschichte der Ritter der Tafelrunde eingearbeitet und dadurch erklärt, dass ich diese Instant Love nicht als Kritikpunkt anführen kann.

Noel war mir als Person manchmal noch ein wenig zu glatt, auch wenn auch er eine sensiblere Seite hatte und es immer wieder Einblicke in seine Familie und seine Kindheit gab, die vieles erklärt haben. Dafür konnten mich aber die anderen Nebencharaktere sehr überzeugen, da ihnen schon im ersten Band eine eigene Persönlichkeit gegeben wurde und sie sich voneinander abgehoben haben.

Die Handlung selbst hat eine gute Balance zwischen Spannung, Charakterentwicklung und Erklärungen gehabt, letztere waren auch definitiv notwendig um die Welt rund um die Knights zu verstehen. Zuletzt folgt natürlich noch der große Plot-Twist mit Cliffhanger für den Lena Kiefer mittlerweile bekannt ist und bei dem mich erneut überrascht hat, dass ich zwar wusste das etwas kommen muss, aber den eigentlichen Plot-Twist nicht vorhersehen konnte.

Insgesamt hat mich Knights trotz ungewöhnlicher Thematik positiv überraschen können und durch den bildlichen Schreibstil und die gute Balance in der Handlung komplett mitgerissen. Von mir gibt es daher eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Spannender Auftakt!

Lady of the Wicked
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Schon beim Aufklappen des Buches hat es mich durch die wunderschöne Innengestaltung und natürlich das Cover in den Bann gezogen. Glücklicherweise war hier nicht nur das äußere überzeugend, sondern auch ...

Schon beim Aufklappen des Buches hat es mich durch die wunderschöne Innengestaltung und natürlich das Cover in den Bann gezogen. Glücklicherweise war hier nicht nur das äußere überzeugend, sondern auch der Inhalt des Buches.

Der Roman beginnt direkt mitten im Geschehen und die Leserinnen lernen Darcia kennen, der nur noch das Herz einer Hexe fehlt um zur Herrin der Wicked zu werden. Sie lebt im New Orleans der Menschen, nachdem sie aus der magischen Schattenstadt Babylon verbannt wurde und ist eine Hexia, eine Halbhexe, deren Stärke insbesondere im Fluchbrechen liegt. Bei Darcia hat mir besonders gut gefallen, dass sie irgendwo zwischen Heldin und Antiheldin schwebt, ihre ganz eigenen Ziele verfolgt und dafür eben auch über Leichen geht und sich wenig um andere schert. Besonders lieb gewonnen habe ich aber ihre Begleiterinnen Tieno und Menti, die durch ihre süße und liebevolle Art überzeugen konnten.

Die Weltbeschreibung rund um die verschiedenen Schattenstädte, die mit einer menschlichen Stadt verankert sind, war gut verständlich und auch die verschiedenen magischen Wesen wurden alle mit bildlichen Erklärungen in die Geschichte eingeführt. Unterstützend konnte man zusätzlich in der Klappe des Buches nachschauen, wo die verschiedenen Arten von Hexen erklärt werden.

Neben Darcias Perspektive wird die Story auch aus der Sicht von Valens erzählt, einem Hexer, der verflucht wurde und dadurch auf Darcias Hilfe angewiesen ist. Zwischen den beiden entwickelt sich eine interessante Beziehung, die teilweise humorvolle Situationen hervorbrachte. Im Gegensatz zu Darcia sieht Valens meist das Gute in Anderen und unterstützt seine Freunde wann immer nötig. Im Laufe des Buches kommt in Form von Ruth, seiner besten Freundin, die immer noch in Babylon lebt und dort als Stadtwache arbeitet, eine dritte Perspektive dazu. Zunächst habe ich etwas gebraucht um in ihre Abschnitte hineinzufinden, da die Hauptstory bereits so fortgeschritten war, dass ich mit Darcia und Valens bereits warm geworden war, doch ihre Kapitel haben sich schnell zu meinen liebsten entwickelt, da man dadurch mehr über die Schattenstadt Babylon und weitere magische Wesen erfahren konnte.

Lady oft he Wicked war fast durchgehend handlungsreich, hatte immer wieder spannende Stellen und einen Spannungsbogen, der sich bis zum Showdown am Ende durchgezogen hat. Die facettenreichen Charaktere und das gelungene Worldbuilding haben einen tollen Auftakt für diese Dilogie ermöglicht und machen Lust auf mehr! Von mir gibt es daher 4,5 Sterne und viel Vorfreude auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Lohnenswert

The Watchers - Wissen kann tödlich sein
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„The Watchers“ ist bereits der dritte Near Future Thriller, den John Marrs in dieser wage zusammenhängenden Reihe veröffentlicht hat. Der Roman beschäftigt sich mit den technologischen Fortschritten, die ...

„The Watchers“ ist bereits der dritte Near Future Thriller, den John Marrs in dieser wage zusammenhängenden Reihe veröffentlicht hat. Der Roman beschäftigt sich mit den technologischen Fortschritten, die es möglicherweise in den nächsten Jahren geben könnte und dreht sich nach Partner finden per DNA-Match (The One) und autonomen Fahrzeugen (The Passengers) nun um die Möglichkeiten Staatsgeheimnisse sicher vor Hackern zu verstecken.

Nachdem vorherige Versuche, die Geheimnisse sicher zu lagern, gescheitert sind beschließt die britische Regierung die Informationen in genetischen Code umzuwandeln und ausgewählten Zivilisten zu implantieren. Im Austausch dürfen die so genannten Wächter mit einer neuen Identität und ohne Geldprobleme ihr Leben verbringen. Allerdings macht schon bald jemand Jagd auf sie, sodass sie niemandem mehr vertrauen können.

Die Handlung wird, wie bereits von Marrs bekannt, abwechselnd aus den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Wächter erzählt. Dadurch bekommen die Leser*innen einen umfangreichen Rundumblick über die Gründe für den Eintritt der einzelnen Personen in das Programm, insbesondere aber auch auf die unterschiedlichen Auswirkungen, die die Implantation auf sie hat und wie sie mit ihrem neuen Leben umgehen. Die kurzen Kapitel mit den vielen Perspektivwechseln sorgen dafür, dass die Handlung schnell voranschreitet und keine größeren Längen entstehen, gleichzeitig dauerte es aber bis ich einen Überblick über die einzelnen Charaktere hatte und sie richtig zuordnen konnte.

Im Buch gibt es zahlreiche Anspielungen auf die beiden Vorgängerbände, die teilweise Spoiler enthalten, sodass ich nur empfehlen kann die Bücher in der Veröffentlichungsreihenfolge zu lesen. Trotzdem werden die Inhalte aus den Vorgängern so integriert, dass das Buch auch als Einzelband lesbar ist.

The Watchers besitzt eine konstante Spannung, da es immer wieder Vorgeschichten gibt, die nach und nach enthüllt werden, während die Bedrohung für die Wächter immer größer wird. Im Mittelteil wurde es kurzzeitig etwas ruhiger, im Gesamtbild war dieser Abschnitt aber trotzdem notwendig um den Übergang in das neue Leben der Wächter zu zeigen.

Insgesamt ist es ein lohnenswerter Near-Future-Thriller, bei dem die einzelnen Erzählstränge gelungen verknüpft sind, immer wieder spannende Wendungen auftreten und der eine unheimliche Aktualität mitbringt. Von mir gibt es daher 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Gelungene Mischung aus Space-Opera und Krimi

Der dunkle Schwarm
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Der dunkle Schwarm ist bereits vor einem Jahr als Hörbuch auf Audible erschienen und wurde nun auch als Buch veröffentlicht. Da die Story als Hörbuch konzipiert ist besteht das Buch aus 10 Folgen, die ...

Der dunkle Schwarm ist bereits vor einem Jahr als Hörbuch auf Audible erschienen und wurde nun auch als Buch veröffentlicht. Da die Story als Hörbuch konzipiert ist besteht das Buch aus 10 Folgen, die jeweils 4 Unterkapitel besitzen und auch in sich teilweise kleine Spannungsbögen besitzen, auch wenn das gesamte Buch auf einen großen Showdown hinarbeitet.

Das Worldbuilding ist, wie auch bei Neon Birds, unheimlich gut gelungen und die futuristische Welt hat mich von Anfang an fasziniert. Besonders die Grundidee der Vernetzung durch Hives, die sämtliche altmodische Kommunikations-Technologien ersetzen hat mir gut gefallen.

Die Protagonist*innen wurden mit der Zeit immer sympathischer. Anfangs wirkt Atlas ziemlich egoistisch und nutzt ihre Fähigkeit sich in Hive-Implantate zu hacken für alle möglichen zwielichtigen Geschäfte, solange diese genug Geld einbringen, entwickelt sich dann aber doch zu einer Protagonistin, die für ihre Meinung einsteht und jedes Risiko eingeht um ihrem ungewohnten Kunden Noah zu helfen. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Androiden Julien, der sie auch groß gezogen hat.

Noah stammt aus reichem Elternhaus, misstraut aber seiner Familie und möchte herausfinden, warum seine Schwester ermordet wurde. Statt sich wie Atlas` normale Auftragsgeber im Hintergrund zu halten, möchte der etwas naive und idealistische Künstler trotz mangelnder Erfahrung in Ermittlungs- und Kampfsituationen immer mit dabei sein und geht Atlas dadurch zunächst ziemlich auf die Nerven. Mit der Zeit entwickelt sich aber eine gelungene Beziehungsstruktur zwischen den beiden, besonders gut hat mir hier mal wieder gefallen, dass zwar Potenzial für eine Lovestory da ist, dieses aber zunächst noch nicht genutzt wurde und der Fokus auf der Handlung und der Charakterentwicklung lag.

Die Handlung selbst ist eine Mischung aus Space Opera und Krimi und hat damit gleich zwei Genres bedient, die ich liebe. Sie war durchweg handlungsreich, hatte immer wieder spannende Momente und überraschende Wendungen, sodass ich das Buch kaum beiseitelegen wollte.

Besonders gelungen, fand ich die Art und Weise, wie Gesellschaftskritik in die Geschichte mit eingewoben wurde und Themen wie die Klimaerwärmung und Kritik an modernen Technologien in einem Maße eingebracht wurden, in dem sie zwar präsent, aber nicht dominierend in der Geschichte waren.

Obwohl die Haupthandlung zunächst einen Abschluss findet, bietet die Story noch viel Potenzial für Band 2, sodass ich mich jetzt schon darauf freue und etwas traurig bin, dass dieser zunächst wieder als reine Audible-Produktion erscheint. Für Band 1 gibt es von mir 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.07.2021

Spannende Space Opera!

Die Verstoßenen
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Ich hatte das Buch bereits auf Englisch im Auge und war dann umso glücklicher, als ich die Ankündigung der deutschen Übersetzung gesehen habe. Der Klappentext hat bereits diese „Aurora erwacht“ Vibes bei ...

Ich hatte das Buch bereits auf Englisch im Auge und war dann umso glücklicher, als ich die Ankündigung der deutschen Übersetzung gesehen habe. Der Klappentext hat bereits diese „Aurora erwacht“ Vibes bei mir geweckt und da das Space Opera Genre in Deutschland kaum vertreten ist, ist dieses Buch eine umso größere Bereicherung.

Von Anfang an war „die Verstoßenen“ eines dieser Bücher, die mich direkt gepackt haben, bei dem ich Tränen gelacht habe, die Protagonistinnen direkt ins Herz schließen konnte und es am liebsten an einem Stück durchgelesen hätte.

Einer der Punkte, die mir am meisten Gefallen haben war die Diversität der Protagonist
innen, aber auch die Tatsache, dass diese einfach Selbstverständlich war. Ob verschiedene Religionen, Gender, Sexualitäten, Kulturen oder Hautfarben, all diese Aspekte wurden mit einer Einfachheit in die Geschichte integriert, die erfrischend war und mir persönlich so im Fantasy- oder Sci-Fi-Genre noch nicht begegnet ist.

Der Fokus des Romans liegt definitiv auf der chaotischen Truppe von Verstoßenen, deren Charaktereigenschaften und -entwicklung im Vordergrund steht. Der eigentliche Plot hat mir ebenfalls sehr Spaß gemacht, denn auch wenn die Grundidee nichts bahnbrechend neues war, hat die Umsetzung gestimmt. Trotz der Kürze des Buches hatte ich das Gefühl, die Charaktere ausreichend kennengelernt zu haben, ohne dass es an Spannung oder Handlung gemangelt hat. Insgesamt eine sehr runde Geschichte, die auch als Einzelband wirklich gut funktioniert und kein großartiges technisches Vorwissen erfordert.

Ganz besonders gut hat mir zudem gefallen, dass es zwar sogar zwei Love Interests gibt, diese Lovestories sich aber nicht entwickeln, sondern vom Protagonisten gestoppt werden, da dieser die Rettung der Welt für wichtiger erachtet. Somit hat es dieses Buch geschafft einen meiner am häufigsten genannten Kritikpunkte in Büchern Nicht zu erfüllen, wofür ich einfach nur sehr, sehr dankbar bin.

Von mir gibt es daher 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung, denn ich würde mir wünschen, dass dieses Buch auch in Deutschland bekannter wird!

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