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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2021

Aufwühlendes und unterhaltsames Familiendrama

Erben wollen sie alle
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Oma Bianca lebt auf Mallorca und hat dort ihren Traummann getroffen, mit dem sie endlich ihre lange gehegten Reiseträume verwirklichen will. Dafür wäre sie sogar bereit sich von ihrer schönen Finca zu ...

Oma Bianca lebt auf Mallorca und hat dort ihren Traummann getroffen, mit dem sie endlich ihre lange gehegten Reiseträume verwirklichen will. Dafür wäre sie sogar bereit sich von ihrer schönen Finca zu trennen! Dummerweise bekommen ihre Kinder in Deutschland Wind davon, da Biancas Reinigungskraft heimlich petzt. Die setzen sich samt Anhang natürlich sofort in den Flieger, um nach ihrer vermeintlich kranken Mutter Bianca zu sehen und dem dubiosen Heiratsschwindler Einhalt zu gebieten! Wie gut das Omas 75ster Geburtstag ansteht….

Der tiefgründige, aber dennoch sehr amüsante Familienroman „Erben wollen sie alle“ von Tessa Hennig spielt auf der Trauminsel Mallorca, im wunderschönen Städtchen Soller. Bianca besitzt dort eine Finca in Bestlage und dieses Besitztum kann schon Begehrlichkeiten wecken;)! Biancas Träume sind verständlich, mit 75 hat man nicht mehr alle Zeit der Welt und will es noch mal krachen lassen. Aber auch die Sorgen ihrer Angehörigen kann man nachvollziehen:). Die Autorin beschreibt die Konflikte und deren Auswirkungen auf das Hervorragendste. Wobei in der Handlung die Missverständnisse stetig größer werden und der Spannungsaufbau dabei kontinuierlich ansteigt, was sehr clever gemacht ist! Es kommen dabei auch Themen zur Sprache, die nachdenklich machen, wie Erben, Altenpflege, Alzheimer und andere Baustellen, (ich möchte nicht zu viel verraten;). Lustig zu Lesen sind auch Biancas Gedanken und Gefühle unterstützt mit so "Emojidingens"...;)in ihrem digitalen Tagebuch, ein wirklich amüsanter Einfall der Autorin. Das Cover ist auch wieder äußerst witzig illustriert, ein Hingucker.

Mein Fazit:
Die Romane der Autorin besitzen eigentlich immer einen unvergleichlichen Humor, aber auch ernsthafte Themen die Bewegen. Eine tolle Kombi, die mir gut gefallen und mich glänzend unterhalten hat. Perfekte Urlaubslektüre:).

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Veröffentlicht am 17.06.2021

Amüsant-schräge Krimikomödie aus Niederbayern

FLEISCHESLUST IN UNTERFILZBACH
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Die Gemeinde Unterfilzbach ist neuerdings aufgespalten, in die eingefleischte und die vegetarische Fraktion! Die Situation schaukelt sich immer weiter hoch, nachdem Hardcore-Veganer und Ex-Metzger Max ...

Die Gemeinde Unterfilzbach ist neuerdings aufgespalten, in die eingefleischte und die vegetarische Fraktion! Die Situation schaukelt sich immer weiter hoch, nachdem Hardcore-Veganer und Ex-Metzger Max Saxinger mit seiner Überzeugung fürs Tierwohl wüst durch die Gemeinde wütet!
Als der selbsternannte Tierflüsterer Max dann auch noch tot im Stall des Huber-Bauern aufgefunden wird, glaubt Hansi Scharnagl der Hobby-Detektiv vom Bauhof keinesfalls an einen Unfall und beginnt mit eigenen Ermittlungen...!

Die skurrile Kriminalkomödie von Autorin Eva Adam „Fleischeslust in Unterfilzbach“ kommt aus der Niederbayrischen Provinz und ist schon der vierte Fall für den selbsternannten Sherlock Hansi Scharnagl vom örtlichen Bauhof und seinen besten Kumpel Sepp Müller.
Das Buch liest sich wie geschmiert, die Seiten gleiten nur so dahin:), das liegt vor allem an den liebevoll konstruierten Figuren und der außergewöhnlich amüsanten und spannend gestrickten Handlung;)! Natürlich gibt’s auch einiges an regionalen Delikatessen, Brauchtum und Dialekt zu verdauen, man wird mit einem Augenzwinkern unterhalten und vielen liebenswerten Ausdrücken.
Eine brillante Idee der Autorin, dieses brisante Thema vegetarische Ernährung versus Fleischeslust mit all seinem Konfliktpotenzial zu wählen.
Das wunderbar bunt und witzig ausgestaltete Cover passt prima zum Buch, man erkennt sofort in welchem Genre sich das Buch bewegt.


Mein Fazit:
Sehr kurzweiliger Regionalkrimi, mit einem ungewöhnlichen Ermittler und jeder Menge humorvoller Szenen. Für Liebhaber skurriler Geschichten perfekt:).

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Sehr lebendiges Porträt einer außergewöhnlich starken Frau

Lady Churchill
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London 1908 - die junge politisch interessierte Clementine heiratet den aufstrebenden Politiker Winston Churchill. Die beiden ergänzen sich perfekt, denn Clementine versteht es besonders gut ihren Gatten ...

London 1908 - die junge politisch interessierte Clementine heiratet den aufstrebenden Politiker Winston Churchill. Die beiden ergänzen sich perfekt, denn Clementine versteht es besonders gut ihren Gatten in allen Belangen zu unterstützen und dabei auch ihre Ansichten und Überzeugungen einzubringen. Als sie Mutter wird, hadert sie aber mit ihrer Rolle als Frau, sie fühlt sich zerrissen allen Anforderungen gerecht zu werden! Die Mutterrolle liegt ihr nicht, sie will weiterhin an Winstons Seite stehen. Doch schwere Zeiten stehen beiden bevor, ein großer Krieg und Churchills Scheitern.....

Der Autorin Marie Benedict ist mit „Lady Churchill“ wieder ein großartiges Frauenporträt gelungen. Als Leser fühlt man sich der Protagonistin so nahe und erlebt die Politik ihrer Zeit, als stünde man neben Clementine. Sie wirkt lebendig, ihre Ansichten und Gefühle werden sichtbar, ihre Ängste, ihre Sorgen, ihre Gedanken; die Autorin versteht es hervorragend all das heraufzubeschwören. Auch Churchill bekommt ein Gesicht, man erlebt den manchmal hilflosen Menschen hinter der Politiker-Fassade, der die Energie seiner Frau nutzt und sie dabei beinahe gänzlich vereinnahmt! Doch auch Clementine ergreift geschickt die Gelegenheit im Hintergrund die Fäden zu ziehen, um besonders die Rechte und die Rolle der Frauen zu stärken! Der Roman wirkt sehr gut recherchiert und authentisch, auch bekommt man einen überraschenden privaten Eindruck von dem Liebespaar Pug und Cat;) was sicherlich auch an der sehr intimen Ich-Form des Buches liegt. Der Schreibstil ist sehr detailliert, aber dennoch gut und flüssig zu lesen.

Mein Fazit: Man erfährt viel über diese bewundernswerte Frauengestalt und ihr Leben im Schatten des imposanten englischen Politikers, ohne sie hätte sein Weg sicherlich anders ausgesehen! Das Buch ist unterhaltsam, lehrreich und emotional, ein gelungener Lesegenuss! Ich liebe solche historischen Porträts:).

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Interessanter Kriminalroman um eine Murnauer Künstlerin und ihre verhängnisvolle Vergangenheit

Die Blaue Reiterin
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Unvermutet schlittert Metzgerin Theres Hack in ihre nächste Ermittlung, als eine gute alte Freundin ihres Vaters Josef Hack vermisst wird. Unentschuldigte Unpünktlichkeit ist für die aus Murnau stammende ...

Unvermutet schlittert Metzgerin Theres Hack in ihre nächste Ermittlung, als eine gute alte Freundin ihres Vaters Josef Hack vermisst wird. Unentschuldigte Unpünktlichkeit ist für die aus Murnau stammende Künstlerin Hanna völlig ungewöhnlich und alle sind sehr besorgt! Kurz darauf ist klar, die Dame wurde im Murnauer Moos tot aufgefunden. Die Umstände sind etwas merkwürdig und Theres und Josef haben so ihre Zweifel an der Unglückstheorie....

„Die blaue Reiterin“ ist der zweite Kriminalroman in dem die Oberammergauer Metzger und Jägerin Theres Hack ihr Faible für Gerechtigkeit zum Einsatz bringen kann!
Autorin Monika Pfundmeier entwickelt eine interessante und aufregende Geschichte um die Künstlerin Hanna, die als Mädchen in enger Verbindung mit der berühmten Murnauer Künstlerin Gabriele Münter und ihrer Kunst stand. Nach und nach erfahren wir mehr von Hanna und den schwierigen Familienverhältnissen in denen sie aufwachsen musste! Geprägt von den liberalen Ansichten von Gabriele und ihrer Großmutter musste sich die junge Weise in die Obhut ihres Nazi-Onkels begeben, der mit seiner Menschenverachtung und seinen rassistischen Ansichten, die Familie tyrannisiert und prägt. Immer wieder werden einschneidende Rückblicke in Hannas traumatische Vergangenheit eingeblendet.
Es folgt ein gelungenes Rätselraten um Hannas Geschichte und Stück für Stück enthüllt sich das Geheimnis. Die Autorin versteht es geschickt den Leser zu faszinieren, dieses Mal ganz ohne blutrünstige Mordserie, nur durch intensive Auseinandersetzung mit einer tragischen Familiengeschichte. Absolut fesselnd!

Mein Fazit:
Ein großartiger Kriminalroman und eine bemerkenswerte Fortsetzung dieser Serie, diesmal mit einem ersteren Thema und etwas weniger Humor als bei Band eins. Mehr eine Geschichte die zum Nachdenken einlädt, über die Nachkriegszeit, Vorurteile und die Rolle der Frauen in Vergangenheit und Gegenwart. Besonders gelungen finde ich im Buch den eingebauten Bezug zu der Künstlerkolonie „Die blauen Reiter“, eine grandiose Idee!

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Unglaublich amüsante Pfälzer Lokalkrimi-Serie:)

Rieslingmord
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Ex-Polizist Carlos Herb ist auf der Flucht, vor der Mafia und vor seinen ehemaligen Kollegen. Es zieht ihn nach Elwenfels in der Pfalz einen kleinen verwunschenen Ort mitten im Wald. Doch dort ist auch ...

Ex-Polizist Carlos Herb ist auf der Flucht, vor der Mafia und vor seinen ehemaligen Kollegen. Es zieht ihn nach Elwenfels in der Pfalz einen kleinen verwunschenen Ort mitten im Wald. Doch dort ist auch eine Gruppe spiritueller Auswanderer gestrandet, auf der Suche nach Erleuchtung. Carlos erkennt seine Elwenfelser kaum wieder, diese erscheinen ihm wie umprogrammiert, Yogi-Tee statt Riesling-Schorle, Yoga und Mediation für alle, geht das mit rechten Dingen zu? Doch dann fliegt einer der bunten Vögel von der Steilwand vor Herbs Füße! Unfall, Selbstmord oder hat da jemand nachgeholfen, Carlos ermittelt...!

„Riesling-Mord“ ist schon der dritte Elwenfels-Krimi in Serie, aus der Feder des Pfälzer-Ehepaares Britta und Christian Habekost. Wie gut, dass ich diese amüsante Regional-Krimiserie im Rahmen einer Leserunde entdeckt habe:) ich liebe ja schräge Krimis und dieser ist genau mein Ding!
Dabei komme ich einmal in eine mir ganz unbekannte Gegend, mit einem köstlichen Dialekt, der es in sich hat;). Dazu kommt natürlich reichlich Lokalkolorit, abstruse Szenen und eine ordentliche Portion Humor, einfach herrlich. Es ist zwar gar kein Problem die Vorgängerbände nicht zu kennen, jedoch bin ich jetzt nach der Lektüre mega gespannt auf die Vorgeschichte, also ab auf meine “Wanna have” Liste!
Durch seinen kreativen Schreibstil, verbunden mit einer gelungenen Geschichte, ist dieser Krimi ganz cosy und witzig, natürlich gepaart mit eindringlich spannenden Momenten. Das liebevoll konstruierte kleine Pfälzer Dorf Elwenfels mit seinen charakteristischen Einwohnern erinnerte mich entfernt auch ein wenig an sein gallisches Pendant;)
Mein Fazit: Sehr unterhaltsamer Lokalkrimi, der Neugierde weckt auf die Pfalz und ihre Leut, auf Riesling-Schorle in Dubbegläser, Heiterkeit und andere lokale Spezialitäten! Zuallererst aber auch mehr Geschichten aus Elwenfels:). Duweeschwieschmaän;)

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