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Veröffentlicht am 11.04.2017

Emotional

Die wirkliche Wahrheit
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Mark sollte eigentlich ein ganz normales Leben führen, denn er hat den besten Hundefreund der Welt Beau und auch seine beste Freundin Jessi steht ihm immer zur Seite. Er liebt es zu fotografieren, zu dichten ...

Mark sollte eigentlich ein ganz normales Leben führen, denn er hat den besten Hundefreund der Welt Beau und auch seine beste Freundin Jessi steht ihm immer zur Seite. Er liebt es zu fotografieren, zu dichten und er liebt Berge. Doch Mark hat Krebs und ist schwer krank. Und so packt Mark alles zusammen und zieht zusammen mit Beau in die weite Welt, um den Gipfel von Mount Rainie zu erklimmen.

Eigentlich versuche ich Romanen, die sich mit dem Tod von Kindern oder auch mit einer schweren Krankheit auseinandersetzten, tunlichst aus dem Weg zu gehen. Wenn die Romane gut sind, reißen sie mich runter und trüben meine Stimmung und wenn die Geschichten zu den eher schlechteren zählen, sind sie oft einfach nicht authentisch. „Die wirkliche Wahrheit“ hebt sich deutlich von den restlichen Romanen ab und besitzt eine ganz eigene schon fast poetische Atmosphäre.
Allein die Kapitel Aufteilung hat mir wahnsinnig gefallen, denn die Kapitelüberschriften zeigen an, wie viel Meilen es noch zu Marks Ziel sind. Abwechselnd wird Marks Weg geschildert und wie es Jessi geht, die daheim geblieben ist und hinter Marks Vorhaben gekommen ist. So erhält man die Einsicht in Marks Gefühlswelt, warum er so handelt und was ihn bewegt aber auch die Sicht der anderen die Trauer und die Angst erhalten Raum und werden beleuchtet.
In nur wenigen Seiten gelingt es dem Autor so viel Inhalt, Wahrheit, wichtige Botschaften und auch Liebe zu verpacken. Der Roman zeigt, was Krebs mit einem machen kann, dass man aufgeben will und das Leid irgendwann nicht mehr ertragen kann. Der Roman zeigt jedoch auch eine gewisse Lebensfreude und der Weg oft das Ziel ist. Für mich war die Geschichte voller Emotionen, denn der Roman zeigt auf, wie sich die betroffenen Kinder aber auch die Eltern fühlen und was sie bewegt. Der Fokus des Romans liegt dabei auf dem, was schlussendlich wichtig ist: Liebe, Freundschaft, Vertrauen und Hoffnung.

Mit hat vor allem die Beziehung zwischen Mark und seinem absolut grandiosen Hundefreund Beau gefallen, denn der Autor fängt diese perfekt ein. Beide können sich blind vertrauen und bilden eine Einheit, lassen sich nie im Stich und zählen aufeinander. Aber auch die Freundschaft zwischen Mark und Jessie wirkt absolut echt. Sie ist mit sich im Zwiespalt, ob die den Erwachsenen nun die Wahrheit verraten soll oder doch zu ihrem besten Freund halten soll. Jessie versucht Mark zu verstehen und seine Wünsche zu respektieren.

Alles in allem konnte mich „Die wirkliche Wahrheit“ überzeugen. Auch, wenn Mark sich egoistisch verhalten kann, kann ich ihn absolut verstehen, denn manchmal kann man einfach nicht mehr. Ein atmosphärischer Roman voller Wahrheiten.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 08.04.2017

Tolle Idee

Die maskierte Stadt
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Irene Winter und ihr Assistent Kai haben einen neuen Fall von der unsichtbaren Bibliothek zugewiesen bekommen und so befinden sich die beiden auf einer zwielichtigen Auktion, um ein wichtiges und äußert ...

Irene Winter und ihr Assistent Kai haben einen neuen Fall von der unsichtbaren Bibliothek zugewiesen bekommen und so befinden sich die beiden auf einer zwielichtigen Auktion, um ein wichtiges und äußert seltenes Buch zu ersteigern. Nach der Auktion trennen sich Irene und Kai und es passiert das Undenkbare: Kai wird entführt. Irene macht sich auf, um eine Spur zu Kai zu finden und um ihn zu befreien. Ihre Suche führt sie in ein dunkles Venedig voller Chaos…

Das Abenteuer rund um Irene, Kai und Vale geht weiter und ich habe mich erneut in die faszinieren Welt der unsichtbaren Bibliothek entführen lassen. Der Kampf zwischen Elfen und Drachen, Chaos gegen Ordnung spitzt sich in diesem Band deutlich zu. Der Roman lässt sich weiterhin nur sehr schwer in ein bestimmtes Genre einordnen, da die unsichtbare Bibliothek eine perfekte Kombination aus phantastischen Elementen, Parallelwelten und auch Kriminalgeschichte ist. Die Welt erhält durch diese Mischung etwas ganz Eigenes und ist voller kreativen Ideen und interessanten Details. Ich hatte von der ersten bis zur letzten Seite einfach nie das Gefühl, dass die Autorin dem Schema F folgt. Es war nie genau klar, wie beispielsweise gefährliche Situationen ausgehen, wer hinter allem steck und vor allem warum.
Irenes Suche nach Kai ist absolut rasant und scheint zu nächst ausweglos, doch Irene ist durchaus kreativ und bereit alles zu Opfern, um ihren Freund Kai aus den Fängen des Gegners zu retten. Irenes kreativen Ideen und ihr Humor bringen einen einfach zum schmunzelten und auch zum mitfiebern.
In diesem Band spielt dabei die unsichtbare Bibliothek eine eher untergeordnete Rolle, da die Rettung von Kai kein Auftrag der Bibliothek ist und es viel mehr um die Elfen und Drachen geht. Aufgrund dessen lernt man die beiden Völker, ihre Politik, ihre Eigenschaften und ihre Art zu leben wesentlich besser kennen. Ich konnte so den Hass zwischen den beiden Wesen so deutlich besser verstehen und nachvollziehen.

Genevieve Cogmans Schreibstil ist detailreich und rasant zugleich. So gelingt es ihr perfekt das viktorianische London oder auch Venedig zu beschreiben, sodass ich mir die verschiedenen Parallelwelten perfekt vorstellen kann. Zugleich baut sie eine konstante Spannung auf und oft passieren die Ereignisse Schlag auf Schlag.

Insgesamt ist „Die maskierte Stadt“ eine absolut rasante und gelungene Fortsetzung. Der Autorin gelingt es eine ganz eigene und grandiose Atmosphäre aufzubauen.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 07.04.2017

Tolle Fortsetzung

Red Rising - Im Haus der Feinde
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Darrow hat der Obersicht den Kampf angesagt und will die Herrschaft der Goldenen endgültig brechen. Dafür schließt Darrow sich dem Widerstand an und wird dafür selbst zu einem Goldenen. Er befindet sich ...

Darrow hat der Obersicht den Kampf angesagt und will die Herrschaft der Goldenen endgültig brechen. Dafür schließt Darrow sich dem Widerstand an und wird dafür selbst zu einem Goldenen. Er befindet sich mitten unter seinen Freunden und versucht das System von inneren heraus zu zerstören. Doch Darrow findet unter den Goldenen nicht nur Feinde, sondern auch Freunde und sogar Liebe. Dennoch wartet der Verrat überall…

Der erste Teil der Trilogie konnte mich absolut überzeugen und so war ich umso mehr gespannt, ob es dem Autor gelingt das hohe Level zu halten. Und wie Pierce Brown das Level halten kann! Der zweite Band war eine Achterbahn der Gefühle für mich und hat mich schon nach wenigen Seiten wieder mitgerissen.
In diesem Band nehmen vor allem die SiFi Elemente deutlich zu. Denn Weltenschlachten und das Reisen durch das Universum sind in diesem Band ein zentrales Thema und auch die Raumschiffe werden des Öfteren beschrieben. Dabei wird die Gewalt weder verherrlicht noch heruntergespielt. Pierce Brown schildert die Gewalt und den Tod viel mehr absolut authentisch und im richtigen Maße brutal, rücksichtslos und emotional.
Die Reise von Darrow und seinen Kumpanen ist voller Gefahr, Tod und Gewalt. Aber auch die politischen Intrigen enthalten weiter hin ihren Raum. So verrutscht Darrow mittlerweile einen Bürgerkrieg entstehen zu lassen. Und dabei funktionieren seine Pläne mal mehr oder weniger gut. Doch auch die Pläne seiner Gegner laufen nicht immer reibungslos ab, sodass ich mir nie wirklich sicher war, wer gerade die Oberhand hat und wer nicht. Durch die vielen Intrigen und Auseinandersetzung habe ich noch wesentlich mehr Informationen über das politische System oder die Machtverteilung erhalten. Die Ereignisse häufen sich oft und dies ist absolut positiv gemeint. Ich war so unter Spannung, dass ich einfach immer weiterlesen muss, um zu erfahren, wie es weitergeht und wie sich die Situationen entwickeln.

Manchmal wusste ich wirklich nicht, ob ich die Figuren jetzt Hassen oder doch Lieben soll. Jede Figur Besitz eine ganz eigene Rolle im großen Ganzen. Sie passen sich den Situationen an und verändern sich durch das Erlebte. Oft hätten sie, ehe sie dies alles durchlebt haben, anders verhalten und sich auch anders entschieden, dies macht die Figuren jedoch wesentlich authentischer und verleiht allen eine gewisse Mehrdimensionalität.

Insgesamt ist der zweite Band eine rasante Fortsetzung, die dem ersten Teil in nichts nachsteht. Die Geschichte ist voller überraschenden Wendungen und hat mich das ein oder andere Mal atemlos zurückgelassen. Die gut ausgearbeiteten Figuren und der packende Schreibstil rundet den Roman zu einem grandiosen Abenteuer ab.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 07.04.2017

Grandios

Red Rising
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Darrows Welt ist hart und unerbittlich. Die Roten müssen für den Wohlstand der anderen in den Minen des Mars schuften. Die Roten führen ein Leben voller Armut und Anstrengung. Doch eines Tages passiert ...

Darrows Welt ist hart und unerbittlich. Die Roten müssen für den Wohlstand der anderen in den Minen des Mars schuften. Die Roten führen ein Leben voller Armut und Anstrengung. Doch eines Tages passiert etwas in Darrows Leben, was ihn für immer verändern wird. Darrow sagt den Goldenen, die Obersicht seiner Welt, den Kampf an und schleust sich in ihr sagenumwobenes Institut ein…


Ich habe vor einigen Jahren den Einstieg in das Science-Fiction Genre in Angriff genommen und bin kläglich gescheitert und war daher umso gespannter auf Red Rising, da der Roman eine Mischung aus SiFi und Dystopie sein soll. Ich kann schon vorne weg sagen, dass mich der Roman positiv überrascht hat und mich dazu ermuntern dem Genre noch mal eine Chance zu geben. Red Rising thematisiert den Kampf gegen die Unterdrückung und die Frage, wie weit man gehen darf, um nicht wie die gehassten Feinde zu werden. Dabei geht es im ersten Teil um keinen großen und offenen Kampf zwischen Rebellen und Unterdrücker. Die Rebellen versuchen zunächst die Goldenen von innen heraus zu zerstören.
Farben stehen für die unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft, dabei sind die Berufe zur Einteilung zentral. Die Bergarbeiter, die auf dem Mars arbeiten, sind die Roten und gehören zur untersten Schicht der Gesellschaft. Die Roten müssen Tag für Tag in den Mienen arbeiten und riskieren viel zu oft dabei ihr Leben. Sie besitzen kein Komfort und auch keine Anerkennung. Die Unterteilung in Farben hat mir sehr gut gefallen, da ich dadurch das komplexe System super gut verstehen und merken konnte, da die Farben einprägsamer sind als neu erdachte Wörter. Nach und nach erkundet man zusammen mit Darrow das Universum und die Regeln. Denn zunächst wird Darrows Alltag geschildert und was er alles leisten muss. Nachdem sich Darrow bei den Goldenen eingeschlichen hat, erfährt man auch immer mehr über die Regeln der Oberklasse. Insgesamt erhält man so die Möglichkeit sich mit der Welt und den Regeln nach und nach auseinanderzusetzen, sodass man nicht mit neuen Informationen überschüttet wird.

Pierce Brown hat eine große Vorliebe für dramatische Beschreibungen, sodass ich in brenzligen Situationen richtig hibbelig geworden bin, da ich dank der dramatischen aber auch authentischen Beschreibungen mir alles genau vorstellen konnte und mich die Atmosphäre mitgerissen hat.

Darrow ist für mich einer der sympathischsten Protagonisten seit langem. Durch die Ich Perspektiv erfährt man einfach alles über seine Gefühle und Gedanken, sodass ich seine Entscheidungen oft verstehen konnte. Darrow ist voller Hass und Wut, ist hart und unnachgiebig und zugleich furchtbar verletzlich und er würde alles für seine Familie tun. Aufgrund seiner widersprüchlichen Gefühle macht er Fehler und er ist gewiss nicht perfekt. Dabei wirken seine Fehler jedoch einfach echt und nachvollziehbar und ich habe mich nie gefragt, warum er jetzt so eine blöde Entscheidung trifft.

Alle in allem konnte mich der erste Teil der Trilogie absolut überzeugen, denn bei diesem Roman stimmt einfach alles. Die Welt als auch die Figuren sind grandios und authentisch ausgearbeitet und der dramatische Schreibstil des Autors rundet alles perfekt ab.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 05.04.2017

Märchenhaft

Die silberne Königin
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Das kleine Königreich wird vom Winter beherrscht. Auch, wenn der Winter voller Schönheit ist, besitzt er auch unnachgiebige und tödliche Seiten. Das Land droht vom vielen Schnee erstickt zu werden und ...

Das kleine Königreich wird vom Winter beherrscht. Auch, wenn der Winter voller Schönheit ist, besitzt er auch unnachgiebige und tödliche Seiten. Das Land droht vom vielen Schnee erstickt zu werden und auch die Nahrung wird immer knapper. Doch alles scheint sich zu ändern, als sich Emmas Traum erfüllt und sich in der Chocolaterie von Madame Weltfremd arbeiten darf. Emma lauscht dabei den schönen und aufregenden Geschichten der silbernen Königin. Können die Geschichten Emma einen Weg zeigen, um das Land vor dem bitterkalten Tod zu retten?

Ich muss gestehen, dass ich zunächst vor allem durch das Cover auf den Roman aufmerksam wurde, da ich es einfach wunderschön finde. Es verspricht eine winterliche und märchenhafte Welt, voller Träume und Geschichten. Und tatsächlich hat mich „Die silberne Königin“ in eine wunderschöne und zugleich düstere Märchenwelt entführt.
Wie so oft in Märchen geht es um den Kampf zwischen Gut und Böse und es wird vor allem in schwarz-weiß gedacht, dies passte jedoch einfach zu der märchenhaften Welt, sodass mich dies nicht gestört hat und die Geschichte dadurch eher abgerundet wurde. Der Zauber des Geschichtenerzählens ist ein zentrales Element in der Geschichte und hat mir besonders gut gefallen. Die Autorin schafft es einfach perfekt, die andächtige Atmosphäre und die Faszination der Figuren einzufangen und zu schildern.

Katharina Seck gelingt es die Geschichte mit Farben und Leben zu füllen, sodass ich mich mitten in der schrecklich schönen Winterwelt befunden habe. Sie schildert detailreich, jedoch nicht zu ausschweifend, das Geschehen und erschafft so eine wundervolle Atmosphäre. Insgesamt ist der Plot eher ruhiger gehalten und es finden nur wenig rasante Situationen statt, dies passt jedoch absolut zum Rest des Romans.

Auch die Figuren haben mir allesamt gefallen und vor allem Emma und Madame Weltfremd habe ich in mein Herz geschlossen. Beide lieben das Geschichtenerzählen und haben sich etwas verträumtes bewahrt, auch wenn sie es alles andere als leicht haben.

„Die silberne Königin“ kann nicht nur durch ein wunderschönes Cover überzeugen, sondern auch durch eine märchenhafte und verzauberte Story, voller Magie und einer schrecklich schönen Welt.


(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de