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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2021

Satire, mögliche Realität oder doch nur reine Fiktion?

Die Morgenröte – Sie nehmen dir dein Leben
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„Die Morgenröte – Sie nehmen dir dein Leben“ ist auf jeden Fall am Nerv der Zeit und da es auch um die Bundestagswahl im September geht, durchaus aktuell. Dennoch hat der Autor Noah Richter in seiner Erzählung ...

„Die Morgenröte – Sie nehmen dir dein Leben“ ist auf jeden Fall am Nerv der Zeit und da es auch um die Bundestagswahl im September geht, durchaus aktuell. Dennoch hat der Autor Noah Richter in seiner Erzählung stellenweise etwas übertrieben. Für meinen Geschmack waren die Protagonist*innen zu überspitzt und stereotyp dargestellt, um authentisch wirken zu können. Nicht alle Figuren wirken darüber hinaus frei erfunden, manche Charaktere erscheinen sogar wie die Karikaturen bekannter Persönlichkeiten. Die eigentliche Geschichte bzw. die zugrunde liegenden Gedanken fand ich dennoch interessant. Die Vergangenheit zeigt, dass eine solche gesellschaftliche Veränderung wie die Morgenröte, durchaus entstehen kann. Die dessen zugrunde liegenden Prozesse fand ich im Buch wirklich toll dargestellt. Auch der Schreibstil gefiel mir und las sich schnell und angenehm. Für einen Roman artet mir die Geschichte aber, vor allem am Ende, in zu viele Gewaltexzesse und kollektiven Irrsinn aus. Um wiederum nur als Satire gelesen werden zu können, fehlt doch noch etwas Witz. So bleibt die Geschichte zwischen mehreren Genres hängen und konnte mich letztendlich nicht restlos begeistern.

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Eine Reise zu den letzten ihrer Art

Der Schneeleopard
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Für das Buch „Der Schneeleopard“ des Autoren Sylvain Tesson, habe ich mich entschieden, weil ich gerne mehr über das Leben dieser beeindruckenden Tiere erfahren wollte. Letztendlich steht aber nicht nur ...

Für das Buch „Der Schneeleopard“ des Autoren Sylvain Tesson, habe ich mich entschieden, weil ich gerne mehr über das Leben dieser beeindruckenden Tiere erfahren wollte. Letztendlich steht aber nicht nur der Schneeleopard, sondern die gesamte tibetische Flora und Fauna im Mittelpunkt der Erzählung. Sämtlich Naturbeschreibungen sind äußerst feinsinnig und machen Freude beim lesen. Ein wenig hat es sich so angefühlt, als würde man als Leser*in selbst an dieser beschwerlichen Reise nach Tibet teilnehmen. Warum kann ich dann dennoch nur drei Sterne vergeben? Leider machen die wunderschönen Naturbeschreibungen, nur einen Teil des Inhalts aus. Immer wieder philosophiert der Autor außerdem über die Menschheit und ihr Verhalten und übt reichlich Gesellschaftskritik. Sein äußerst zynischer Blick, nervte mich dabei zunehmend und passte auch nicht immer zum Rest der Handlung. Ein weiteres Problem war für mich der umständliche Schreibstil. Dieser liest sich mühselig und wirkte gewollt hochtrabend auf mich. So habe ich für die nur knapp 200 Seiten viel mehr Lesezeit als üblich benötigt. Dennoch gab es immer wieder auch sprachliche Highlights zu entdecken, weswegen ich bis zum Ende durchgehalten habe. Mein Fazit: Nur etwas für Freunde von anspruchsvoller Literatur.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Anders als erwartet

Enriettas Vermächtnis
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Der Roman „Enriettas Vermächtnis“ der Autorin Sylvia Madsack, lockte mich durch seinen wirklich interessanten Klappentext und versprach eine tiefgründige Familiengeschichte. Im Gesamten blieb die Handlung ...

Der Roman „Enriettas Vermächtnis“ der Autorin Sylvia Madsack, lockte mich durch seinen wirklich interessanten Klappentext und versprach eine tiefgründige Familiengeschichte. Im Gesamten blieb die Handlung leider stark hinter meinen Erwartungen zurück. Es gab weniger Geheimnisse und unerwartet Wendungen als ich Anfangs vermutet habe. So entwickelt sich das zunächst höchst spannende Szenario, schnell zu einer platten Liebesgeschichte. Viele der Handlungen der Protagonist*innen konnte ich dabei leider überhaupt nicht nachvollziehen. So wirkte die Geschichte oft melodramatisch und unrealistisch auf mich und erinnerte daher fast schon an eine Soap Opra. Auch wenn mir die Charaktere alle eher fern blieben, ließ sich der Schreibstil dennoch gut lesen und machte das Buch so zu einer kurzweiligen Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Literarische Reise nach Japan, auf den Spuren der Hofdame Sei Shōnagon

Dinge, die das Herz höher schlagen lassen
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In ihrem Buch „Dinge, die das Herz höher schlagen lassen“ lässt uns die Autorin Mia Kankimäki an einer sehr persönlichen Reise teilnehmen. Lange Zeit war die Autorin bereits von Sei Shōnagon und deren ...

In ihrem Buch „Dinge, die das Herz höher schlagen lassen“ lässt uns die Autorin Mia Kankimäki an einer sehr persönlichen Reise teilnehmen. Lange Zeit war die Autorin bereits von Sei Shōnagon und deren Kopfkissenbuch begeistert, als sie 2010 all ihren Mut zusammen nahm, ihre Arbeit sowie ihr gesamtes Leben in Norwegen zurückließ und nach Kyōto in Japan reiste. Dort wollte sie auf den Spuren ihrer Seelenschwester Sei wandeln und dabei genau dieses Buch schreiben. Und so erzählt sie in einer Art Tagebuch von ihren Erfahrungen, Erlebnissen und Gedanken. Leider muss ich sagen, dass das Buch mit seinen über 500 Seiten, stellenweise ziemlich langatmig war und mich so nicht immer fesseln konnte. Die geschichtlichen Einblicke in die Zeit der Kaiserhöfe und auch so manches Reiseerlebnis lasen sich aber durchaus interessant. Dazwischen gab es für mich allerdings auch immer wieder recht langatmige und dadurch langweilige Passagen. So musste ich mich aufs Ende hin regelrecht zwingen, weiter zu lesen. Trotzdem enthält das Buch auch immer wieder großartige Stellen, welche mich sehr ansprachen. „Dinge, die das Herz höher schlagen lassen“, ist geeignet für alle geschichtlich und literarisch interessierten Leser*innen. Wer eine leichte Lektüre bzw. eine unterhaltsame Geschichte sucht, wird hier eher enttäuscht werden. Durch die teilweise sehr besondere Textform und so manchen inhaltlichen Höhepunkt, vergebe ich dennoch 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Ein sehr persönlicher Ratgeber

Die Happiness-Lüge
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Die Autorin Anna Maas beschäftigt sich in ihrem ersten Buch „Die Happinesslüge – Wenn positives Denken toxisch wird“ mit dem großen Thema Toxic Positivity. Damit stellt sich sich gegen eine ungesunden ...

Die Autorin Anna Maas beschäftigt sich in ihrem ersten Buch „Die Happinesslüge – Wenn positives Denken toxisch wird“ mit dem großen Thema Toxic Positivity. Damit stellt sich sich gegen eine ungesunden Zwang zum Glücklichsein und plädiert für mehr Ehrlichkeit im Umgang mit (eigenen) Gefühlen. Die einzelnen Kapitel sind dabei in Lebens- und Themenbereichen untergliedert, wirken aber oft mehr wie ein Tagebuch, da die Autorin viel Biografisches einfließen lässt. Dadurch und auch durch eine lockere Anrede, liest sich der Schreibstil leicht und angenehm. Gestartet bin ich mit relativ wenig Vorwissen zu diesem zunehmend bekannter werdenden Phänomen. Am Ende des Buches fühle ich mich nun auf jeden Fall informierter, auch wenn ich nicht allen Argumentationen zustimmen konnte. Stellenweise war für mich der Fokus zu sehr auf negativen Erlebnissen (der Autorin). Besonders interessant waren hingegen für mich die Interviews mit unterschiedlichen Expertinnen, welche dem Inhalt eine fundiertere Grundlage geben konnten. Auch wenn es sich nicht um ein reines Sachbuch handelt, konnte ich doch den einen oder anderen Anstoß für mich mitnehmen und kann das Buch allen psychologisch interessierten Leser*innen empfehlen.

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