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Veröffentlicht am 30.08.2021

Unkonventionelle Liebesgeschichte die direkt Lust auf die Fortsetzung macht

April & Storm - Stärker als die Nacht
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Stärker als die Nacht ist der erste Teil einer Reihe um die beiden vom Leben gekennzeichneten Protagonisten April und Storm.
Wer einen typischen Liebesroman erwartet, wird ein wenig enttäuscht sein, aber ...

Stärker als die Nacht ist der erste Teil einer Reihe um die beiden vom Leben gekennzeichneten Protagonisten April und Storm.
Wer einen typischen Liebesroman erwartet, wird ein wenig enttäuscht sein, aber mir hat er recht gut gefallen. Das Ende lässt alles offen und am liebsten würde ich Teil zwei direkt lesen, aber da muss ich wohl noch ein wenig warten.

April hat eine Krebserkrankung und einen langen Krankenhausaufenthalt hinter sich. Davon, sowie von ihren übereifrigen Eltern , möchte sie Abstand und zieht mit ihrem Freund Jan nach San Francisco. Das Jan schon nach kurzer Zeit andere Pläne hat und sie sitzen lässt, führt dazu, dass sie sich noch mehr zurück zieht. Da sie sich die Miete für die Wohnung nicht alleine leisten kann, sucht sie kurzerhand eine Mitbewohnerin und trifft dabei auf Storm. Anfangs ist sie vehement gegen seinen Einzug, aber nach seiner selbstlosen Rettungsaktion von Sky, dem Nachbarshund den April ab und an betreut, entscheidet sie sich doch dafür es zu versuchen. Aber nicht nur April hadert mit ihrer Vergangenheit, auch Storm hat ein riesiges Päckchen zu tragen.

Das Cover finde ich wahnsinnig schön und auch der Titel ist ziemlich gelungen, was sich erklärt, wenn man das Buch liest

Der Schreibstil ist sehr schön und erzählt die Geschichte sowohl aus April‘s, als auch aus Storm‘s Perspektive. Ich finde diesen Wechsel sehr angenehm, da man so in beide Welten gut eintauchen kann. Lediglich der Wechsel der Erzähler-Perspektive hat mir anfangs etwas zu schaffen gemacht, aber daran gewöhnt man sich mit der Zeit.

Die Ereignisse überschlagen sich teilweise, vor allem im ersten Teil des Buches, sodass es nicht langweilig wird und die Spannung fast permanent dazu führt, dass man unbedingt weiter lesen möchte.

Die Protagonisten mag ich beide sehr gern.
April ist stark, unabhängig und vorlaut, aber auch ängstlich, verletzlich und in sich gekehrt. Das macht sie sehr sympathisch und mir fällt es leicht mich in sie hinein zu versetzen.
Storm wirkt auf den ersten Blick sehr unnahbar. Ein Macho wie er im Buche steht. Aber auch er ist sehr verletzlich, geht aber dennoch offen mit seinen Gefühlen um und das macht ihn absolut liebenswert.

Die Nebencharaktere sind sehr gut ausgearbeitet und vor allem Tante Maggie finde ich absolut spitze. Aber auch Sky und Mrs. W haben es mir angetan.

Ich finde den Roman als Reihenauftakt durchaus gelungen. Es ist noch bisschen Luft nach oben, vor allem bei der charakterlichen Entwicklung der Charaktere, aber es gibt ja noch zwei Folgebände auf die ich schon wahnsinnig gespannt bin.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 26.08.2021

Wie das Leben so spielt

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
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John Green beschreibt in seinem Roman die Geschichte der krebskranken Hazel und des ebenso krebskranken Augustus. Auf sehr rührende Weise entführt er in eine Liebesgeschichte die so schön und traurig zugleich ...

John Green beschreibt in seinem Roman die Geschichte der krebskranken Hazel und des ebenso krebskranken Augustus. Auf sehr rührende Weise entführt er in eine Liebesgeschichte die so schön und traurig zugleich ist.

Hazel ist 16 Jahre alt und unheilbar an Krebs erkrankt. Sie hat sich damit arrangiert und kämpft eigentlich nur noch um ihre Eltern nicht allein zu lassen. In einer Selbsthilfegruppe lernt sie Augustus kennen. Er ist in Remission und ein lebenslustiger Mensch. Hazel fühlt sich von Augustus angezogen, wehrt sich aber auch dagegen, da sie weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie sterben wird. Sie möchte einfach nicht noch eine weitere Person damit belasten, aber Augustus bleibt hartnäckig. Am Ende kommt alles anders als gedacht und man stimmt dem Titel des Buches zu. Das Schicksal ist ein mieser Verräter...

Der Schreibstil ist sehr angenehm, nichts desto trotz muss man das Buch ab und zu beiseite legen, da einfach die Tränen laufen und es sich so schlecht lesen lässt.
Die Protagonsiten Hazel und Augustus machen es einem einfach sie zu mögen. Hazel ist zwar sehr krank, aber mit sich im Reinen. Es ist anfangs schwer zubakzeptoeren, aber ich denke, wenn man schon so lange krank ist, kommt man irgendwann an den Punkt, wo man das unausweichliche akzeptiert und nicht mehr mit aller Kraft dagegen ankämpft. Augustus hat Lebenswillen und das Motto sich nur noch mit den schönen Dingen auseinander zu setzen. Er verliebt sich in Hazel trotz ihrer schlechten Prognosen. Hazel lässt sich von seinem Optimismus ein wenig anstecken und erlebt sehr schöne Monate, was man ihr vollends gönnt.

Das Ende ist überraschend und sehr traurig, es macht aber auch Mut, da es drauf setzt, dass alles weiter geht und dies finde ich als Botschaft sehr wichtig.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
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Veröffentlicht am 19.08.2021

Berührender Weg zurück ins Leben

Solange es Liebe gibt
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In „Solange es Liebe gibt“ wird eindringlich beschrieben, wie schwer der Weg zurück in ein normales Leben sich gestaltet, wenn man einen schweren Verlust und Schicksalsschlag erlitten hat. Es erzählt von ...

In „Solange es Liebe gibt“ wird eindringlich beschrieben, wie schwer der Weg zurück in ein normales Leben sich gestaltet, wenn man einen schweren Verlust und Schicksalsschlag erlitten hat. Es erzählt von Schmerz, Trauer, absolutem Rückzug, aber auch von Freundschaft, Rückhalt, Unterstützung und davon, wie wichtig es manchmal ist Hilfe und andere Menschen in seinem Leben zu zu lassen.
Hanni Münzer schafft es den Leser auf eine wunderbare Reise durch die Tiefen der Seele zurück ins Licht mitzunehmen.

Julie hat eine schwere Kindheit hinter sich. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter fühlt sie sich ungeliebt und überflüssig in ihrem Elternhaus. Der Vater arbeitet immerzu und ihre Großmutter hat nicht viel für sie übrig, ist herrisch und macht ihr das Leben schwer. Es ist nicht sehr überraschend, dass sie nach ihrem Schulabschluss das Weite sucht und ins entfernte Berlin zieht um Psychologie zu studieren.
Kurz nach ihrem Umzug trifft sie ihren Mann Jannik und verliebt sich Hals über Kopf. Er ist ihr Anker und schenkt ihr die Zwillinge Sofia und Ben. Sie ziehen in ein schönes Haus und leben ein idyllisches Leben bis ein schwerer Unfall alles verändert und Julie allein zurück bleibt. Als auch noch ihr Vater stirbt, steht sie vor dem Problem, dass alle erwarten, dass sie das Familienunternehmen übernimmt.

Auch Karla, Julies Großmutter, hatte es als Kind nicht leicht. Ebenfalls durch den frühen Tod der Mutter gekennzeichnet hat sie es mit einem Vater, zwei Brüdern ins einer Tante zu tun, die sie allenfalls zu Hause dulden. Noch dazu verliebt sie sich in Friedrich, den Kaffeeerben, der allerdings Pläne mit einer anderen hat.

Die Geschichte wird in zwei Erzählsträngen wiedergegeben, sodass man sowohl in Julies, als auch in Karlas Welt entführt wird.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und es fällt leicht sich in sie hinein zu versetzen.

Julie ist eine junge Frau und man merkt in ihrer Beziehung mit Jannik und den Kindern, dass sie darin völlig aufgeht und glücklich ist. Nach dem plötzlichen Tod, fällt sie in ein tiefes Loch und zieht sich komplett aus dem Leben zurück. Es ist so verständlich. Man möchte sie am liebsten in dem Arm nehmen und an sich drücken. Ihr Weg wird so rührend beschrieben. Man leidet mit ihr und möchte ihr gern Schmerz abnehmen.

Jannik spielt nicht lange eine Rolle, wird aber im Laufe des Buches sehr oft beschrieben. Er ist ein sehr fürsorglicher Mann und Vater. Man kann ihn einfach nur lieben.

Karla ist eine Sache für sich. Mit ihr bin ich nicht warm geworden, was sich im Laufe des Buches nur verhärtet hat. Man leidet zwar auch mit ihr als Kind, aber eine schlechte Kindheit ist nun mal kein Freifahrtsschein später auch nicht nett zu sein.

Edith und Richard sind einfach super und für Julie eine große Stütze und gute Freunde, auch wenn sie das anfangs gar nicht will und zu schätzen weiß.

Dann wäre da noch Jason, ein Berliner Polizist, der sich Julies annimmt, als diese an ihrem absoluten Tiefpunkt ist. Er hat so ein warmes Wesen, das man auch ihn einfach nur gern haben kann.

Der kleine Nikki, seine Oma Josefine und Charou, ein liebenswerter Hund, schaffen es recht schnell in Julies Herz und das wundert mich gar nicht. Vor allem Josefine ist mein absoluter Liebling der Geschichte. Bissl durchgeknallt, flippig, esoterisch angehaucht, ist sie genau mein Geschmack.

Und dann wäre da noch Karla. Sie ist nicht besonders nett und bitte und danke kommen ihr nur sehr selten über die Lippen. Sie kommandiert jeden herum und hat es nicht in mein Herz geschafft.

Der Schreibstil ist zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man einmal drin ist, liest es sich flüssig und angenehm.
Vor allem im letzten Drittel steigt die Spannungskurve rapide an und es geht Schlag auf Schlag mit den Ereignissen und Auflösungen. Hier geht es mir dann fast schon ein bisschen schnell und das Ende kommt dann doch recht rasch.

Hanni Münzer ist ein wunderbarer Roman vollgepackt mit Gefühlen gelungen. Es werden auch sehr ernste Themen, neben der Trauerbewältigung angesprochen.

Eine eindeutige Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 12.08.2021

Erfrischend durcheinander

Dich hab ich nicht kommen sehen
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Mari haben die letzten Jahre gezeichnet. Ihr stressiger Job, höchste Ansprüche an sich selbst und ein immer währender Konkurrenzkampf mit den Kollegen haben sie an ihre körperlichen Grenzen gebracht. Eine ...

Mari haben die letzten Jahre gezeichnet. Ihr stressiger Job, höchste Ansprüche an sich selbst und ein immer währender Konkurrenzkampf mit den Kollegen haben sie an ihre körperlichen Grenzen gebracht. Eine Fehlgeburt gibt ihr den Rest und sie wirft quasi über Nacht alles über den Haufen und wagt einen Neuanfang in Berlin. Einer Stadt in der sie niemand kennt, in einer großen Kanzlei, als kleiner Fisch.
Bei der Wohnungsbesichtigung trifft sie auf Tom, der sie sogleich in sein Herz schließt. Schneller als gedacht findet sie Anschluss und vielleicht auch ein bisschen mehr.

Der Schreibstil von Nina Resinek ist auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig. Das Buch ist aus der Erzählerperspektive geschrieben, was mir den Einstieg anfangs erschwert hat. Hat man sich aber erst einmal daran gewöhnt, liest es sich super leicht und flüssig. Toll finde ich, dass Maris verworrene Gedanken genauso mit geschrieben werden, was mich das ein oder andere Mal hat schmunzeln lassen und mich in dem Gefühl bestärkt hat, dass ich nicht die einzige bin, in deren Kopf es manchmal echt chaotisch zu geht.
Es handelt sich nicht um einen herkömmlichen Liebesroman, sondern eher um eine Komödie. wenn man sich darauf einlässt, ist es einfach nur herrlich amüsant.
Die Charaktere sind teilweise sehr überspitzt dargestellt und erfüllen viele Klischees, aber ich denke das ist genau so gewollt. Es macht auch den Reiz der Geschichte aus. Ich konnte sehr oft herzhaft lachen.

Mari als Protagonistin ist absolut durch den Wind. Sowohl ihr Leben, als auch ihre Gedankenwelt sind chaotisch. Sie hat sehr viele Komplexe, nimmt sich selbst nicht so ernst, aber hat ein großes Herz und setzt sich für die Menschen, die ihr nahe stehen ein. Sie ist sehr liebenswert, manchmal aber auch etwas anstrengend.

Leo ist ein typischer Vertreter eines Mannes. Er hält sehr viel auf sich, kommandiert andere gern herum, ist aber auf der anderen Seite auch sehr einfühlsam und verständnisvoll.

Mein absoluter Liebling ist Tom. Er ist schrullig, redet genau so, wie es ihm gerade durch den Kopf geht und es scheint ihn nicht die Bohne zu interessieren, was andere von ihm denken und ob sie überhaupt an seinen Gedanken Teil haben wollen.

Das Buch ist wirklich ganz anders, als ich erwartet habe, aber sehr empfehlenswert, wenn man mal einen Liebesroman abseits von Drama lesen will.
Trotz der Tatsache, dass vieles überspitzt dargestellt wird, enthält es auch wichtige Lektionen. Das Leben ist nun mal nicht immer strahlend. Das was wir uns vornehmen, geht nicht immer auf und manchmal hat das Schicksal einfach was anderes mit uns vor.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Wunderschöne Geschichte in schwierigen Zeiten

From Lockdown to Love
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Runa ist ein Paradebeispiel eines Social Justice Warriors. Sie hält sich an alle Regeln, trägt brav Maske und ist sich auch nicht zu Schade, dies anderen Menschen direkt ins Gesicht zu sagen und für die ...

Runa ist ein Paradebeispiel eines Social Justice Warriors. Sie hält sich an alle Regeln, trägt brav Maske und ist sich auch nicht zu Schade, dies anderen Menschen direkt ins Gesicht zu sagen und für die Umsetzung der Regeln, einzustehen. Ihre gesamte Familie ist eher übersensibel wenn es um Abstand, Desinfektion und Maske tragen geht. Sie hinterfragt dieses Verhalten auch nicht, bis sie auf Talvi, einen scheinbaren Covidioten ,trifft, der ihre Welt gehörig durcheinander wirbelt.

Die beiden Hauptcharaktere Runa und Talvi sind vom Beginn an sympathisch.
Runa ist vollkommen überzeugt davon, dass ihr Weg der einzig richtige ist und lässt dies Talvi auch direkt spüren. Sie nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und gehört eher zu den Menschen, die versuchen dir ihre Ansichten aufzudrängen. Nichtsdestotrotz ist sie sehr liebenswert, herzlich und man muss sie einfach gern haben.
Talvi ist ein sehr offener Mensch. Er lässt sich nicht gern von anderen etwas vorschreiben und hat seine ganz eigenen Ansichten, wie er mit Dingen umgehen kann. Er ist sehr gebildet, auch über den Tellerrand hinaus, was Runa oft zur Verzweiflung bringt.
Die Nebencharaktere sind auch sehr gut gelungen, da ihr Verhalten auch das der Protagonisten, besser erklärt. So sind zum Beispiel die Angehörigen von Runas Familie sehr ängstlich und übertreiben es an der ein oder anderen Stelle mit den Regeln und Maßmahmen.
Ich liebe Talvis Mum und Runas Dad. Die beiden gehen sehr entspannt, jedoch nicht nachlässig, mit dem Thema um und sind herzerwärmende Menschen.

Der Schreibstil ist sehr locker und es lässt sich gut an einem Stück lesen. Ich liebe die Metaphern, welche zur Anwendung kommen, bspw. den wütenden Igel. Auch die Spannung wird fast durchgehend aufrecht erhalten, sodass man es am liebsten gar nicht weglegen möchte und immer wissen will, wie es weiter geht.

Die Geschichte um Runa und Talvi lässt einem mit vielen Fragen zurück. Je nachdem, wie man selbst zu Corona, Regeln und Lockdown eingestellt ist, bestärkt sie einen oder führt eventuell auch dazu Dinge zu hinterfragen.
Das Buch ist ein gelungener NewAdult-Roman, der auch auf wichtige Themen der heutigen Zeit eingeht und sich nicht scheut Probleme, welche im Zuge der Pandemie entstanden sind oder sich verstärkt haben, aufzugreifen.

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