Cover-Bild Eine Frau bei 1000°
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 12.06.2021
  • ISBN: 9783608505108
Hallgrímur Helgason

Eine Frau bei 1000°

Roman. Aus den Memoiren der Herbjörg María Björnsson
Karl-Ludwig Wetzig (Übersetzer)

Drei Söhne von neun Männern, das ist genug.
In ihrer Garage surft die
80-jährige Herbjörg durchs Internet und begleicht letzte Rechnungen, während der
Ofen für ihre Einäscherung heißläuft. Hallgrímur Helgasons neuer Roman ist ein
Parforceritt durch die Geschichte des 20.Jahrhunderts: anrührend und voll
isländischer Skurrilität.

»Ich lebe hier allein in einer Garage, zusammen mit einem Laptop und einer
alten Handgranate. Es ist wahnsinnig gemütlich.«

»Ich möchte einen Termin für eine Einäscherung buchen.«
»Einen Termin
buchen?«
»Genau.«
»Aha. Ja ... wie war noch mal der Name?«
»Herbjörg
María Björnsson.«
»Hallo? Ich kann den Namen in der Liste nicht finden. Haben
Sie den Antrag auf Einäscherung schon eingereicht?«
»Nein, nein. Ich möchte
einen Termin für mich buchen. Für mich selbst.«
»Naja, wir bearbeiten ihn
nicht, bevor ... na, Sie wissen schon ... also bevor, äh ..., bevor die Leute
tot sind, okay?«
»Gut. Wenn es so weit ist, werde ich tot sein. Darauf können
Sie sich verlassen. Also, wenn’s eng wird, komme ich einfach vorbei, und ihr
schiebt mich lebend in den Ofen.«

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei KimVi in einem Regal.
  • KimVi hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2021

Konnte mich leider nicht überzeugen

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Die 80-jährige Herbjörg Maria Björnsson ist aus dem Altersheim getürmt und verbringt die letzten Tage ihres Lebens in einer Garage. Lange wird es wohl nicht mehr dauern, denn Herbjörg ist vom Krebs zerfressen. ...

Die 80-jährige Herbjörg Maria Björnsson ist aus dem Altersheim getürmt und verbringt die letzten Tage ihres Lebens in einer Garage. Lange wird es wohl nicht mehr dauern, denn Herbjörg ist vom Krebs zerfressen. Sie wird vom Pflegedienst betreut und vertreibt sich ihre verbliebene Zeit im Internet. Dabei verdreht sie mit gefakten Profilen Männern den Kopf oder spioniert ihrer Familie hinterher. Außerdem bucht sie schon einmal den Termin für ihre eigene Einäscherung. Dann beginnt sie, in Gesellschaft einer alten Handgranate, ihr Leben Revue passieren zu lassen...

Herbjörg Maria Björnssons Geschichte wird in der Ich-Form erzählt. Dabei stellt man sich allerdings keinen Moment vor, am Bett einer alten, netten Dame zu sitzen und ihren Erinnerungen zu lauschen. Denn Herbjörg stellt von Anfang an klar, dass die keine nette alte Dame ist. Zu erzählen hat sie allerdings viel, denn Herbjörg hat einiges erlebt. Der Zweite Weltkrieg hat ihr Leben entscheidend geprägt. Und so springt sie bei ihrer Erzählung durch Zeiten und Länder. Manchmal kann man ihr nur schwer folgen, denn einen roten Faden, der durch die Handlung führt, sucht man leider vergeblich. Sie spricht, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Dabei hat man manchmal das Gefühl, dass ein Mann diese Geschichte erzählt, denn Herbjörgs Ausdrucksweise ist oft derb und wenig damenhaft. 

Gerade die Aussicht, dass eine grantige alte Frau, die mit einer Handgranate in einer Garage lebt und sogar den Termin ihrer eigenen Einäscherung selbst vereinbart, unverblümt aus dem Nähkästchen des Lebens plaudert und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt, hat mich an diesem Buch gereizt. Denn ich habe vor einigen Jahren "Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen" von Hallgrimur Helgason gelesen und war von dem tiefschwarzen Humor, mit dem der Profikiller Toxic durch die Geschichte führt, begeistert. Das, zumindest in ähnlicher Form, hatte ich mir von Herbjörgs Schilderungen auch erhofft.

Meine Erwartungen wurden allerdings nur bedingt erfüllt, denn leider wurde ich mit der Hauptprotagonistin überhaupt nicht warm. Deshalb habe ich ihre Erzählung auch eher distanziert betrachtet. Der Schreibstil konnte mich bei diesem Buch leider auch nicht überzeugen. Die Geschichte wirkte auf mich viel zu sprunghaft und ausschweifend erzählt, um mich fesseln zu können. Obwohl Herbjörg wirklich viel erlebt hat, habe ich schon bald das Interesse verloren. Ich habe zwar bis zum Schluss durchgehalten, da ich immer die Hoffnung hatte, dass mich dieses Buch noch "packt", doch diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt. 

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