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Veröffentlicht am 26.07.2021

Nicht mein liebstes Colleen-Hoover-Buch, aber trotzdem gut!

All das Ungesagte zwischen uns
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Die Geschichte:
Morgan ist am Boden zerstört. Bei einem tragischen Unfall verliert sie gleich zwei der Menschen, die ihr am wichtigsten auf der Welt sind. Gleichzeitig deckt sie ein schreckliches Geheimnis ...

Die Geschichte:


Morgan ist am Boden zerstört. Bei einem tragischen Unfall verliert sie gleich zwei der Menschen, die ihr am wichtigsten auf der Welt sind. Gleichzeitig deckt sie ein schreckliches Geheimnis auf, das ihre Welt aus den Angeln hebt. Wie soll sie nur damit umgehen? Zu allem Überfluss entfernt sich ihre Tochter Clara immer weiter von ihr. Gerade jetzt in ihrer Trauer wissen die beiden irgendwie nicht, wie sie miteinander reden sollen. Denn auch für Clara ist nun alles anders. Da ihre Mum nicht mit ihr redet, fängt sie an, ihr zu misstrauen und sich gegen sie aufzulehnen. Auf einmal steht ziemlich viel zwischen Mutter und Tochter und es bleibt die Frage, ob sie einander je wieder vertrauen können.

Meine Meinung:


Auf dieses Buch von Colleen Hoover war ich wirklich gespannt, da ich auch einige negative Stimmen dazu gehört hatte. Aber als Colleen-Hoover-Fan musste ich das Buch natürlich lesen und: Ich bereue nichts. Ich kann mich all den negativen Stimmen nicht anschließen.
Trotzdem muss ich sagen, dass dieses Buch anders ist als andere Bücher von der Autorin. Das liegt unter anderem daran, dass die Protagonistinnen diesmal Mutter und Tochter sind; eine noch recht junge Mutter und eine Teenie-Tochter. Dadurch war es für mich als Leserin, die sich alterstechnisch genau dazwischen befindet, schwierig mich mit den beiden zu identifizieren. Überhaupt fiel es mir anfangs schwer, mich in sie hineinzuversetzen. Bis zum Ende sind mir Clara und Morgan ein bisschen fremd geblieben, weswegen ich auch emotional nicht ganz so sehr mitgefiebert habe.
Normalerweise bedeuten Colleen-Hoover-Bücher für mich immer: Taschentücher raus! Auch diese Geschichte ist sehr emotional, geht ans Herz und berührt und doch hat sie mich nicht ganz so sehr mitgenommen, wie viele andere Geschichten vorher. Das ein oder andere Tränchen habe ich natürlich trotzdem verdrückt.
Der Konflikt zwischen Mutter und Tochter ist so echt und voller Verzweiflung. Die Spannung, die zwischen den beiden besteht, ist kaum auszuhalten und hat mich dazu gebracht, das Buch immer weiterzulesen. Was gut war, denn die Handlung an sich ist nicht sonderlich spannend oder spektakulär. Tatsächlich ist einiges vorhersehbar und wenig überraschend. Aber das macht es nicht schlechter. Ich würde sagen, es geht nicht um das Was, sondern um das Wie. Wie gehen Clara und Morgan mit ihren Beziehungen um? Wie gehen sie mit ihrer Trauer um? Und vor allem: Wie gehen sie miteinander um? Das hat Colleen Hoover wirklich grandios umgesetzt.
An dieser Stelle muss ich auch noch den deutschen Titel loben: „All das Ungesagte zwischen uns“ fand ich anfangs super sperrig und ich habe mich gewundert, was das soll. Aber jetzt muss ich sagen: Der Titel passt einfach perfekt zur Geschichte!
Alles in allem hat mir dieses Buch wirklich gut gefallen. Es wird nicht mein neues Lieblingsbuch von Colleen Hoover (was ungewöhnlich ist, denn normalerweise ist ihr aktuellstes immer mein liebstes), aber ich war positiv davon überrascht, nachdem ich – auch von Fans der Autorin – eher Negatives gehört hatte. Die Gefühle und Probleme, die in der Geschichte geschildert werden, sind wirklich unglaublich realistisch und tiefgründig- Die Emotionen kamen allerdings nicht vollends bei mir als Leserin an.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Altmodische Hexen in einer modernen Welt

Magic Tales (Band 1) - Verhext um Mitternacht
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Die Geschichte:
Tristan möchte mit Magie am liebsten nichts mehr am Hut haben. Seit sein Vater ihr zum Opfer gefallen ist und seit feststeht, dass er selbst nicht magisch begabt ist, zählt Tristan die ...

Die Geschichte:


Tristan möchte mit Magie am liebsten nichts mehr am Hut haben. Seit sein Vater ihr zum Opfer gefallen ist und seit feststeht, dass er selbst nicht magisch begabt ist, zählt Tristan die Tage bis er all das hinter sich lassen kann. Nicht nur die Magie, sondern auch seine schreckliche Stiefmutter und seine beiden Stiefbrüder, die ihm das Leben schwer machen.
Auch Ela zählt die Tage, allerdings aus einem weit weniger schönen Anlass. Bald steht die Walpurgisnacht an, der Zeitpunkt, an dem der Schutzwall, der die Welt der Hexen vor den Menschen verbirgt, erneuert werden soll. Eine dunkle Prophezeiung überschattet die anstehende Nacht und Elas Leben. Nur als sie Tristan kennen lernt, scheint ihr auf einmal alles leichter zu fallen. Schade ist bloß, dass er keine Magie beherrscht und ihr somit nicht helfen können wird.

Meine Meinung:


Hexen und Märchen – das passt ohnehin gut zusammen, doch Magic Tales macht aus dieser Kombination etwas ganz Besonderes. Es geht nämlich nicht nur um Hexen und Magie, sondern auch um ein männliches Aschenputtel, das die Cinderella-Story neu erzählt. Die Magie und wie sie funktioniert, fand ich sehr gut beschrieben und hat dazu angeregt, gleich mal ausprobieren zu wollen, ob man vielleicht auch eine Sigille kriegen würde, wenn man das Ritual durchführt. Außerdem hat mir gefallen, dass Tristan, alias das männliche Aschenputtel, in den Genuss eines Balls und der Bedrohung der Entdeckung um Mitternacht kommt, obwohl die Geschichte hauptsächlich in der modernen Welt spielt. Hexen sind halt altmodisch, obwohl sie im modernen Zeitalter leben. Ich fand das jedenfalls richtig gut gemacht und die Geschichte wirkte insgesamt sehr rund und ausgewogen.
Darüber hinaus ist die Handlung super spannend und nimmt schnell an Fahrt auf. Mich hat sie total gepackt, sodass ich das Buch nicht wirklich aus der Hand legen wollte. Was mich anfangs etwas gestört hat, ist dass die Liebesgeschichte ebenso schnell an Fahrt aufnimmt und es dementsprechend schon früh zu einem Kuss kommt. Rückblickend betrachtet, ist es aber okay, da es im weiteren Handlungsverlauf erklärt wird und auch durchaus logisch ist. Apropos Logik… leider gibt es auch einen kleinen Logikfehler in der Geschichte, der zwar nicht zwingend die Handlung beeinflusst, aber doch so bedeutend ist, dass er mir negativ aufgefallen ist.
Aber zurück zum positiven: Am Ende gibt es einen großen Showdown und obwohl ein Punkt ziemlich offensichtlich war, haben mich doch auch einige Entwicklungen überraschen können.
Der Schreibstil ist wie immer bei Stefanie Hasse sehr mitreißend und gut zu lesen. Ich mochte, dass es Perspektivwechsel zwischen Ela und Tristan gab.
Die Geschichte zwischen Ela und ihrem Aschenputtel ist in sich zwar abgeschlossen; doch gibt es einen übergeordneten Handlungsstrang, der sehr neugierig auf die Fortsetzung macht. Ich für meinen Teil bin jedenfalls sehr gespannt, wie es weitergeht.
Alles in allem hat mir die Geschichte ziemlich gut gefallen, konnte mich mitreißen und gut unterhalten. Stefanie Hasse-Leser*innen möchte ich sie auf jeden Fall empfehlen, denn meiner Meinung nach, ist es die bisher beste Fantasy-Geschichte von ihr.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Brutal, spannend, stark!

Die Göttinnen von Otera (Band 1) - Golden wie Blut
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Die Geschichte:
Beim Ritual der Reinheit werden alle jungen Frauen in die Gesellschaft eingeführt. Wenn ihr Blut rot ist, sind sie rein und dürfen heiraten. Wenn nicht, wartet auf sie der Tod oder Schlimmeres. ...

Die Geschichte:


Beim Ritual der Reinheit werden alle jungen Frauen in die Gesellschaft eingeführt. Wenn ihr Blut rot ist, sind sie rein und dürfen heiraten. Wenn nicht, wartet auf sie der Tod oder Schlimmeres. Dekas Ritual steht kurz bevor und da sie schon immer die Außenseiterin in ihrem Dorf ist, hofft und betet sie einfach nur, dass ihr Blut rot ist. Doch nein, in ihren Adern fließt goldenes Blut und ihr wird klar, dass sie nie dazugehören wird. Sie ist eine Alaki, ein Dämon und damit unsterblich. Allerdings kann sie Schmerz empfinden und gequält werden, wie sie schnell feststellen muss. Aber dann kommt eine Abgesandte des Kaisers und macht ihr ein Angebot: Wenn sie der Armee des Kaisers beitritt, wird sie frei sein und kann nach ihrem Dienst wieder in die Gesellschaft zurückkehren. Deka lässt sich also zur Kriegerin ausbilden und entdeckt dabei, dass sie als Frau viel mehr Macht hat als ihr ihr Leben lang vorgespielt wurde.

Meine Meinung:


Auf dieses Buch war ich vor allem wegen des Covers neugierig. Es hat mich direkt an „Children of Blood and Bone“ erinnert und ich würde sagen, dass die beiden Bücher durchaus miteinander zu vergleichen sind. In beiden geht es um rassistische Diskriminierungen einzelner Gruppen, die in einer fantastischen Welt leben. Ich finde es wichtig, sich mit Rassismus und auch den eigenen Vorurteilen auseinanderzusetzen und ein Fantasyroman ist dafür wirklich super geeignet. Denn man lernt etwas dazu und hat gleichzeitig Spaß an der Geschichte. Deswegen finde ich solche Themen auch in Jugendbüchern super wichtig!
In „Die Göttinnen von Otera“ werden neben Rassismus auch andere wichtige Themen angesprochen. Deka muss sich mit allem auseinandersetzen, macht dabei eine große Entwicklung durch und ist eine starke Kämpfernatur. Diese Entwicklung hat mir wirklich sehr gut gefallen. Sie wird zu einer starken jungen Frau, die sich so akzeptiert wie sie ist. Trotzdem wurden mir einige der Themen zu holzhammerartig thematisiert. Ja, es gab wichtige Messages, aber vielleicht hätten diese etwas versteckt sein können. So wie es umgesetzt war, kam mir manches zu plakativ vor.
Die Handlung an sich ist super spannend und ich konnte das Buch teilweise kaum aus der Hand legen. Es gibt auch eine sehr interessante Entdeckung, die ich so nicht erwartet hätte. Das Ende ist tatsächlich so aufgebaut, dass es gar keinen zweiten und dritten Teil braucht, (die aber angekündigt sind). Ich finde, dass man die Geschichte gut als Einzelband lesen kann.
Was ich etwas heftig fand, war die Gewalt, die Teil der Geschichte wird. Einige Dinge werden sehr explizit beschrieben, es wird viel geblutet, gekämpft und gestorben. Wem so etwas also schnell zu viel ist, der sollte hier vielleicht lieber die Finger von lassen.
Es gibt eine kleine Liebesgeschichte, die es für meinen Geschmack gar nicht gebraucht hätte. An einigen Stellen wirkt sie sogar eher fehl am Platze. Insgesamt ist die Lovestory aber nicht so präsent in der Handlung, weswegen sie auch nicht groß stört.
Was mich leider ein bisschen gestört hat, ist der etwas holprige Schreibstil. Ich weiß nicht, ob es vielleicht an der Übersetzung liegt, jedenfalls bin ich über den ein oder anderen Satzbau gestolpert. Trotzdem lässt sich das Buch schnell und leicht lesen.
Insgesamt kann ich „Die Göttinnen von Otera“ durchaus empfehlen. Es handelt sich um einen spannenden Fantasyroman, der vor allem „Children of Blood and Bone“-Leser*innen und denjenigen, die auf viel Blut und Brutalität in Geschichten stehen, gefallen dürfte.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Typisch Jennifer L. Armentrout und Lux-Liebe!

Redemption. Nachtsturm (Revenge 3)
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Das Spin-Off zur Lux-Reihe – Band 3:
Seit Evie ihre Fähigkeiten entdeckt hat, ist sie unsicher. Ist sie einfach nur eine super Vernichtungswaffe? Kann sie zur Gefahr für sich und ihre Freunde werden? Am ...

Das Spin-Off zur Lux-Reihe – Band 3:


Seit Evie ihre Fähigkeiten entdeckt hat, ist sie unsicher. Ist sie einfach nur eine super Vernichtungswaffe? Kann sie zur Gefahr für sich und ihre Freunde werden? Am liebsten würde sie sich nur verstecken, doch sie muss lernen ihre Fähigkeiten zu kontrollieren, sonst wird alles nur noch schlimmer. Gemeinsam mit Luc erkundet sie die Ausmaße ihrer Fähigkeiten und lernt sich selbst völlig neu kennen. Ist sie überhaupt noch dieselbe? Ist sie jetzt eher Nadia als Evie? Oder ist das am Ende vielleicht sogar egal, solange sie sie selbst ist? Doch ihre persönlichen Probleme sind nichts im Vergleich zu dem, was gerade ihre Welt bedroht. Also muss Evie sich zusammenreißen und gemeinsam mit ihren Freunden für das Gute kämpfen.

Meine Meinung:


Endlich das lang ersehnte Finale – dachte ich jedenfalls… Das Buch wurde damals als der letzte Teil der Reihe angekündigt. Doch offenbar hatte Jennifer L. Armentrout noch mehr zu erzählen (ich werde mich nicht beschweren:) und deswegen wird es noch mindestens einen weiteren Band geben. Das war mir aber beim Lesen des Buches nicht bewusst. Ich bin davon ausgegangen, dass es der letzte Band sei und war demnach sehr überrascht vom Ende. Aber fangen wir vorne an:
Ich bin super in die Geschichte reingekommen, obwohl es fast ein Jahr her ist, dass ich den Vorgänger-Band gelesen habe. Evie und Luc machen es einem leicht, denn die beiden (vor allem Luc) sind einfach unvergesslich. Außerdem wird in dem anfänglichen Gespräch vieles nochmal aufgegriffen und thematisiert, sodass man als Leser*in sofort auf dem neusten Stand ist.
Der weitere Handlungsverlauf ist für mich schwierig zu beurteilen. Denn, wie gesagt, bin ich davon ausgegangen, dass es das Finale der Reihe ist und dafür hat sich die Geschichte recht langsam entwickelt. Der Mittelteil kam mir etwas gestreckt vor und drehte sich für meinen Geschmack immer zu sehr um immer wieder die gleichen Themen. Als es zum Ende hin richtig spannend wurde, habe ich mich gefragt, wie es zum Abschluss der Reihe kommen sollte. Kam es dann nicht, stattdessen endet das Buch mit einem fiesen Cliffhanger! Ich frage mich also, ob mir die Handlung nur deswegen so langezogen vorkam, weil ich etwas anderes erwartet hatte, glaube aber, dass das Buch auch mit ein paar weniger Seiten ausgekommen wäre, um ein paar sich immer wiederholende Gespräche zu vermeiden.
Davon mal abgesehen hat mir das Buch aber super gefallen. Nicht so gut wie sein Vorgänger, aber immer noch sehr gut, schließlich ist es ein Buch von Jennifer L. Armentrout! Der Schreibstil der Autorin ist einfach super: witzig, locker und toll zu lesen. Vor allem den Dialogen der Figuren zu folgen, macht immer wieder sehr viel Spaß.
Darüber hinaus liebe ich die Revenge-Reihe dafür, dass sie uns den altbekannten Charakteren aus der Lux-Reihe begegnen lässt. Es ist wie ein Wiedersehen mit alten Freunden und ich bin wirklich froh, dass es noch nicht zu Ende und ein weiterer Band in Planung ist!

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Ein spannendes Finale und ein gelungener Abschluss!

Beta Hearts
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Das Finale der Neon-Birds-Trilogie:
Der Kampf gegen die künstliche Intelligenz Kami hat seinen Höhepunkt erreicht. Viele Menschen wurden bereits vernichtet und sowohl auf Seiten des Militärs als auch auf ...

Das Finale der Neon-Birds-Trilogie:


Der Kampf gegen die künstliche Intelligenz Kami hat seinen Höhepunkt erreicht. Viele Menschen wurden bereits vernichtet und sowohl auf Seiten des Militärs als auch auf Seiten von Kami und den Mojas hat es Verluste gegeben. Das Militär sammelt sich für den letzten großen Schlag. Die Freunde Okijen, Andra, Luke, Flover und Byth sind mittendrin. Nachdem Okijen im letzten Kampf schwer verwundet wurde, liegt nun alle Hoffnung auf Byth. Sie ist die Einzige, die Kami besiegen kann. Andra ist sich nach wie vor nicht sicher, ob ein Kampf gegen die künstliche Intelligenz der richtige Weg ist. Verzweifelt sucht sie nach einer anderen Lösung, doch das Militär schenkt ihren Überlegungen ohnehin kein Gehör. Alles scheint auf den letzten unausweichlichen Kampf hinauszulaufen, doch dann überschlagen sich die Ereignisse und die Freunde finden etwas heraus, das den Verlauf des Krieges verändern könnte.

Meine Meinung:


Das Finale hat mich ziemlich umgehauen! Nachdem in Band 2 die Handlung noch so ein bisschen vor sich hin plätscherte, nimmt sie im 3. Teil richtig Fahrt auf. Es geschieht viel Spannendes und irgendwo ist immer was los. Das habe ich am ersten Band schon sehr gemocht, denn durch das hohe Erzähltempo wird man regelrecht in die Geschichte reingesogen und ehe man´s sich versieht, ist es auch schon vorbei.
Die Auflösung und das Ende haben mir ziemlich gut gefallen. Es ging zwar ab einem gewissen Punkt ziemlich schnell, aber ich finde es hat alles einen gelungenen Abschluss gefunden. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass es so realistisch geblieben ist. Hört sich für eine Sci-Fi-Geschichte jetzt zwar merkwürdig an, aber so würde ich es beschreiben. Statt eines übertriebenen Happy Ends, indem sich alle in den Armen liegen und alles mit Besiegen des Gegners wieder in Ordnung ist, würde ich hier von einem realistischen Happy End sprechen. Die Welt erholt sich langsam und auch die Charaktere müssen erstmal ihren Platz in der neuen Welt finden. Das war mal erfrischend anders.
Auch die restliche Handlung konnte mich überzeugen. Ich habe bisher immer sehr für die Neon-Birds-Welt geschwärmt. In diesem Teil werden die Schattenseiten und Abgründe der Welt von den Protagonisten und den Lesern entdeckt. Das war sehr spannend und auch gut umgesetzt. Denn wir Leser erhalten Einblicke in geheime Militärakten, die unter Verschluss stehen, weil sie belastendes Material für die Regierungsoberhäupter enthalten. So deckt man gemeinsam mit den Figuren nach und nach die Hintergründe auf und das war sehr fesselnd.
Die Charaktere sind mir übrigens alle sehr ans Herz gewachsen. Gerade beim letzten Teil einer Reihe fällt mir immer auf, wie lieb ich sie gewonnen habe, weil das Buch dann zu Ende ist und die Figuren nicht mehr da sind. Wenn ich das Gefühl habe, am Ende einer Reihe Abschied von den Figuren nehmen zu müssen, ist das ein Zeichen dafür, dass sie besonders lebhaft und authentisch beschrieben wurden. Und das gilt auf jeden Fall auch für Marie Graßhoffs Protagonisten. Bei den ganzen futuristischen und fantastischen Elementen der Geschichte sind sie nämlich ganz normale Menschen geblieben, die sich verlieben, Beziehungsprobleme haben und Fragen über das Leben stellen. Das ist für Fantasy-/ Science-Fiction-Romane gar nicht so üblich, wie ich finde. Daher hat mir diese Darstellung besonders gut gefallen.
Der letzte Teil der Neon-Birds-Reihe ist auf jeden Fall ein gelungener Abschluss. Die gesamte Reihe hat mir ganz gut gefallen, wobei ich Teil 1 und 3 lieber mochte als den mittleren Band. Es gibt viele Dinge, die mir wirklich super gut gefallen haben, wie zum Beispiel die Charaktere oder die entworfene Welt. So im Gesamtrückblick muss ich aber sagen, dass mir irgendetwas gefehlt hat. Ich kann es nicht benennen, aber der letzte Kick war irgendwie nicht da. Trotzdem kann ich euch die Reihe nur empfehlen!

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