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Veröffentlicht am 10.12.2021

Weihnachten kann kommen

Geld oder Lebkuchen
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Eckdaten:
Geld oder Lebkuchen: Fast ein Krimi von Dora Heldt, gesprochen von Katja Danowski, erschienen im Jumbo Verlag (Audio),GoyaLit am 20. Oktober 2021.

In der Vorweihnachtszeit höre ich gerne nebenbei ...

Eckdaten:
Geld oder Lebkuchen: Fast ein Krimi von Dora Heldt, gesprochen von Katja Danowski, erschienen im Jumbo Verlag (Audio),GoyaLit am 20. Oktober 2021.

In der Vorweihnachtszeit höre ich gerne nebenbei gute Audiobooks. „Geld oder Lebkuchen“ konnte mich mit einem interessanten Klappentext anlocken. Eigentlich bevorzuge ich männliche Sprecher, hier konnte mich Katja Danowski mit ihrem Vortrag jedoch begeistern, da sie die Senioren & Situationen gekonnt zum Leben erweckt. Hörspaß garantiert!
Worum geht’s?
Weihnachten steht vor der Tür. Die Adventszeit auf der Insel Sylt kann Ernst Mannsen jedoch nicht vom Hocker reißen – keine Touristen, Leere und Langeweile trüben das Inselglück. Schmuddelwetter ahoi! Während Ernst sich langweilt, freut sich seine Gattin Gudrun auf den Besuch der Familie, sie freut sich darauf, Haus & Hof festlich zu dekorieren und zu schmücken und über den Weihnachtsmarkt zu schlendern. Da erfährt Ernst, dass die Spenden für bedürftige Kinder vom raffgierigen Bankfilialleiter geraubt worden sind! Ernst beschließt, den norddeutschen Robin Hood zu mimen. Das Geld für die Weihnachtsgeschenke will schließlich besorgt sein, ein paar Freunde sind sofort dabei, vor allem Helga ist sofort Feuer und Flamme, die schlaue Bankangestellte Martina hat immer ein As im Ärmel, doch der ganz große Wurf wird das Ganze nicht, da der Coup anders als geplant verläuft…
„Fast ein Krimi“ – der Name ist Programm, ein richtiger Thriller ist die Erzählung nicht, aber es ist eine story mit Herz und Humor. Ideal, um lauschenderweise ein paar schöne Stunden zu verbringen, das Hörbuch ist die ideale Hintergrundbeschallung beim Weihnachtsgeschenke – Verpacken…

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Veröffentlicht am 06.12.2021

anstrengend

Sommersprossen – Nur zusammen ergeben wir Sinn
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Allegra hält sich selbst für eine praktisch veranlagte junge Frau, die stets vom Pragmatismus geleitet wird. Bis zu ihrer Internatszeit wuchs sie bei ihrem Vater, einem Musikdozenten, auf Valentia Island ...

Allegra hält sich selbst für eine praktisch veranlagte junge Frau, die stets vom Pragmatismus geleitet wird. Bis zu ihrer Internatszeit wuchs sie bei ihrem Vater, einem Musikdozenten, auf Valentia Island in Irland auf. Die Internatszeit war kräftezehrend für sie, daher verband sie ihre „Sommersprossen“ mit einem Stift zu Sternbildern. „Freckles“ wurde der Spitzname des Mädchens. Allegras Berufswunsch erfüllte sich nicht, da ihre Bewerbung bei der Polizei abgelehnt wurde, also ging sie als Hilfspolizistin nach Dublin. Im ruhenden Verkehr verteilt sie Strafzettel, bis sie die Bekanntschaft eines Parkrowdys macht, der ihr sagt, dass im Leben 5 Menschen prägend seien. Allegra, die als Untermieterin in einer Villa von Yuppies über einem Fitnessraum wohnt, macht sich aufgrund dieser Theorie endlich auf die Suche nach Carmencita Casanova, ihrer leiblichen Mutter…

Ich hatte mich sehr auf die Lektüre von „Sommersprossen“ gefreut. Cecilia Ahern steht für gute Unterhaltung mit Anspruch. Doch leider konnte mich dieser Roman nicht richtig überzeugen. Das pacing gefiel mir nicht, der plot ist schwerfällig, die Figuren sind sehr eigen, es gibt einen deprimierend – melancholischen Unterton und es dauert, bis die Handlung richtig in Fahrt kommt. Natürlich handelt es sich nicht um hirnlose Chicklit, schreiben kann die Autorin definitiv, aber die Geschichte erweist sich als sperrig, ich hatte im Vorfeld einfach mehr erwartet. Schon immer gab es Gerüchte um Allegras Vater, und da er als älterer Herr einer Kirchenmitarbeiterin das Knie tätschelt, verliert er endgültig seinen Job und wohl auch den Halt. Bei einem Osterbesuch muss Allegra feststellen, dass ihr Erzeuger geistig deutlich abgebaut hat, ihre beste Freundin ist schwanger von Freckles‘ Exfreund, und ein Kumpel hört nicht auf, sie anzubaggern, obwohl sie mehr als einmal ablehnt. Es ist anstrengend, das zu lesen. Ich war dennoch neugierig auf die Geschichte, doch der Verlauf ist schlicht zäh. Schade, Potential ist definitiv vorhanden!

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Ungenutztes Potential

Nordlichtträume am Fjord
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Julie Larsen kannte ich vor der Lektüre als New-Adult-Autorin Nora Welling. Der Roman „Alles, was Du für mich bist“ gefiel mir ausgesprochen gut. Der zweite Teil einer Reihe war ein absoluter „Volltreffer“, ...

Julie Larsen kannte ich vor der Lektüre als New-Adult-Autorin Nora Welling. Der Roman „Alles, was Du für mich bist“ gefiel mir ausgesprochen gut. Der zweite Teil einer Reihe war ein absoluter „Volltreffer“, da die Figuren fein ausgearbeitet waren, ferner war die Handlung voller Spannung und es gab eine große Portion Tiefgang. Diversität ist für die Autorin kein leeres Schlagwort, und auch in „Nordlichtträume am Fjord“ integriert sie Menschen mit Stärken, Schwächen und Handicaps spielend in die Geschichte – ein großes Plus! In der Vorweihnachtszeit wollte ich gerne einen Roman mit winterlichem setting lesen, daher fiel meine Wahl auf „Nordlichtträume am Fjord“. Norwegen als Handlungsort ist einfach top.
Worum geht’s?
Annabell aus Deutschland möchte als Aushilfe auf einem Hof in Elvasund anheuern, da sie gefeuert wurde & Single ist. Doch bei ihrer Ankunft im Dorf ist die Eigentümerin Berit überrascht – wer hat inseriert? Trotzdem stellt die Dame mit „Peggy Bundy“ – Frisur die Hamburgerin ein. Annabell soll eine alte Spinnerei, die zum Hof gehört, herrichten & als Marketingfachfrau ein Tourismuskonzept entwickeln. Der schüchterne Schäfer Bjarne hat ein Auge auf die Hanseatin geworfen, und auch Annabell fühlt sich zum wortkargen Rotschopf hingezogen, aber sie muss noch eine wichtige Entscheidung treffen…

Der Beginn des Romans gefiel mir sehr. Die Figuren haben sehr viel Potential, die Handlung ist spannend. Den Mittelteil fand ich jedoch eher langweilig, ich bin mit Annabell nicht richtig warm geworden und trotz dramatischer Ereignisse (in der Vergangenheit) gewinnen die Protagonisten für meinen Geschmack nicht genügend Profil, dabei kann die Autorin es besser. Pfiffige Sätze wie „Er bevorzugte einen Platz im Hintergrund, doch von dort nahm er umso mehr wahr“ treffen auf Aussagen wie „Rote Haare waren zurzeit beliebt bei der Damenwelt, […]“.Ich habe keine großen Erwartungen, wenn ich einen Unterhaltungsroman zum Entspannen lesen will, „Nordlichtträume am Fjord“ war mir dennoch zu seicht und stilistisch zu simpel. Außerdem kannte ich das Erzählkonzept „Eine Deutsche mit schwieriger Kindheit findet im Ausland eine Ersatzfamilie & die Liebe“ schon aus der „Everything for you“-Reihe. Das Finale der story war okay, ich hatte jedoch nach der Lektüre das Gefühl, einen Roman gelesen zu haben, der nicht mit vollem Einsatz bzw. „mit angezogener Handbremse“ geschrieben wurde.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

melancholische Chick-Lit

Du hast mir gerade noch gefehlt
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„Ich vermisse Dich.“
Das Cover von „Du hast mir gerade noch gefehlt“ versprüht durch die Farbgebung und die Motive auf dem Umschlag definitiv Retro-Charme. Ich hatte mich beim Blick auf’s Buch ...

„Ich vermisse Dich.“
Das Cover von „Du hast mir gerade noch gefehlt“ versprüht durch die Farbgebung und die Motive auf dem Umschlag definitiv Retro-Charme. Ich hatte mich beim Blick auf’s Buch auf heitere Chick-Lit gefreut. Mhairi McFarlane steht eigentlich für gute Unterhaltung. Die deutsche Übersetzung „Du hast mir gerade noch gefehlt“ erinnert an Screwball-Komödien-Titel, der englische Originaltitel „Last Night“ klingt ernst & mysteriös.

Worum geht’s?
Eine Ich – Erzählerin führt durch das Geschehen. Diese Erzählperspektive mag ich sehr!
Im Mittelpunkt der Handlung stehen zunächst vier Freunde. Susie, Eve, Justin und Ed sind seit ihrer Collegezeit eine verschworene Gemeinschaft. Als Eds Freundin Hester ihm einen Heiratsantrag macht, ist Eve sehr unglücklich, da sie schon lange heimlich in Ed verknallt ist. Ein Unfall zerstört die Idylle, und Susies älterer Bruder Finlay taucht auf. Nach anfänglicher Skepsis merkt Eve, dass der spröde Bruder ihrer Freundin unter der harten Schale einen weichen Kern verbirgt; dies findet Eve durchaus attraktiv. Da kommt es zu einer unverhofften Wendung – plötzlich spielt Ed mit dem Gedanken, die anstehende Hochzeit zu canceln, und stürzt die Erzählerin Eve in’s Gefühlschaos…

Während der Lektüre hatte ich das Gefühl, dass es dauerte, bis die Geschichte richtig in Fahrt kam. McFarlane braucht in „Du hast mir gerade noch gefehlt“ sehr lange, um auf den (romantischen) Punkt zu kommen. Als Autorin hätte ich den plot gestrafft, der britische Humor gefiel mir jedoch gut. Ich wollte eine spritzige story zum Träumen & Entspannen lesen, der Roman ist jedoch eine eigentümliche Mischung aus Frauenliteratur und Drama, die nicht immer stimmig ist. Ich verstehe, dass Mhairi eine Lovestory mit Tiefgang präsentieren wollte, ich hatte mich aber (wie bereits erwähnt) auf eine heitere Erzählung gefreut, die traurigen Elemente nahmen für meinen Geschmack zu viel Raum ein. Man muss in der richtigen Stimmung sein, um das Buch zu lesen, witzige (ein wenig hirnlose) Chick-Lit im Stil einer Sophie Kinsella oder Helen Fielding bekommt man als Leser/in hier nicht serviert. Natürlich baut Mhairi McFarlane auch klassische Elemente des Genres ein. Ein love triangle darf selbstverständlich nicht fehlen. Eine routinierte Erzählerin ist die gebürtige Schottin allemal.

Fazit:
„Du hast mir gerade noch gefehlt“ konnte meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllen. Der Roman ist trotzdem nicht schlecht, ich vergebe daher gute drei von insgesamt fünf möglichen Sternen für Mhairi McFarlanes neuestes Werk!

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Veröffentlicht am 15.07.2021

La Goulue

Die Tänzerin vom Moulin Rouge
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Vorab:
Das Cover ist ein absoluter „Hingucker“, in der Buchhandlung möchte man den Roman sofort in die Hand nehmen und in ihm blättern! Die liebevolle Umschlaggestaltung ist eine schöne Einstimmung auf ...


Vorab:
Das Cover ist ein absoluter „Hingucker“, in der Buchhandlung möchte man den Roman sofort in die Hand nehmen und in ihm blättern! Die liebevolle Umschlaggestaltung ist eine schöne Einstimmung auf die Geschichte.
Worum geht’s ?
Romanbiographien sind derzeit populär. Mit „Die Tänzerin vom Moulin Rouge“ widmet sich die Autorin Tanja Steinlechner Louise Weber. Diese avancierte im neunzehnten Jahrhundert zur gefeierten Tänzerin in Paris. Unter dem Spitznamen „La Goulue“ wurde sie zur Personifikation des Cancan. Als Leser/in erfährt man, dass Louise aus einfachsten Verhältnissen stammt. Vor ihrer Karriere kämpfte sie um’s Überleben, als Wäscherin verdiente sie nicht genug, um sich und ihre Mutter zu ernähren. Diese Erfahrung sollte die Diva prägen…

Der Beginn des Romans gefiel mir unheimlich gut, die Exposition ist gelungen. Ein auktorialer Erzähler führt durch das Geschehen, so wird eine gewisse Distanz erzeugt. Figuren werden eingeführt, dramatische Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Der Mittelteil des Romans ist leider etwas zäh, es gibt Längen in der Erzählung & die Spannung nimmt deutlich ab. Das Ende der Geschichte konnte mich jedoch versöhnlich stimmen. Louise Weber war mir vor der Lektüre unbekannt, daher fand ich es interessant, etwas über die berühmte Künstlerin zu erfahren und die Atmosphäre rund um die legendäre „Rote Mühle“ zu erleben. Historische Persönlichkeiten wie Henri de Toulouse – Lautrec treten auf. Stilistisch hatte ich vor der Lektüre jedoch mehr erwartet; als Autorin hätte ich die Erzählung stellenweise gestrafft, als Leserin wünsche ich mir einen Tick mehr Tiefgang. Die Sprache der Figuren klingt in meinen Ohren zu „modern“, die französischen Einsprengsel im Text mochte ich jedoch. Mit der Tatsache, dass Louise nicht immer eine Sympathieträgerin ist, hatte ich kein Problem. Sie wird als schwierige Persönlichkeit porträtiert, nicht immer ist sie die strahlende Heldin. Diese Art der Darstellung halte ich für realistisch.

Fazit:
„Die Tänzerin vom Moulin Rouge“ ist eine Romanbiographie mit kleinen Schwächen. Es handelt sich um ein fiktionales Werk, daher darf man hier keine hundertprozentige historische Genauigkeit oder die Sorgfalt eines Geschichtswissenschaftlers erwarten, da biographische Fiktion primär unterhalten will. Der Roman ist gut geeignet, um Einblick in das Leben von Luise Weber zu geben, da er „zum Weiterlesen“ animiert.

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