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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2017

Mittelmäßige Kost

Gefährliche Empfehlungen
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Dies ist der mittlerweile fünfte Fall für den Koch Xavier Kieffer. Der Luxemburger ist mit der Firmenchefin des renomierten Gastro-Führers „Guide Gabin“ zusammen und somit natürlich bei der Einweihung ...

Dies ist der mittlerweile fünfte Fall für den Koch Xavier Kieffer. Der Luxemburger ist mit der Firmenchefin des renomierten Gastro-Führers „Guide Gabin“ zusammen und somit natürlich bei der Einweihung des neuen Hauptgebäudes anwesend. Es kommt zu einem Zwischenfall bei dem eine alte Ausgabe des Guide verschwindet. Die Ausgabe, die kurz vor dem Krieg erschienen ist, scheint ein Geheimnis zu bergen und Kieffer möchte wissen, was der Guide verbirgt. Dabei gerät er schnell selbst zwischen die Fronten und muss sich ein Versteckspiel mit seinen Gegnern liefern.


Leider hat mich das Buch nicht überzeugt, obwohl ich die Geschichte zunächst spannend fand. Beeindruckend ist zudem, dass es tatsächlich viele historische Parallelen zum Guide Michelin gibt, der auch im zweiten Weltkrieg genutzt wurde. So erfährt man viel geschichtlichen Hintergrund zum Sterne-Führer.


Die Hetzjagd, in die Kieffer gerät ist auch nicht schlecht gemacht, allerdings sind mir hier zu viele Ungereimtheiten. Alles in allem ist die Krimigeschichte für mich (obwohl der Ansatz stimmig ist) absolut unrealistisch und konstruiert. Die Auflösung der Täter hat mich mehr als enttäuscht, obwohl man das meiste geahnt hat.


Kieffer selbst gibt sich gewohnt traditionell. Während er die Jagd grundsätzlich ablehnt, weil sie zu blutig ist, verzehrt er bei fast jeder Mahlzeit (wobei er täglich in ein anderes Restaurant geht) Stopfleber.


Für mich leider nur ein mittelmäßiger Krimi, der einige Schwachstellen hat.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Krieg in Osten Ard

Das Herz der verlorenen Dinge
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Ich muss zugeben, dass dies mein erstes Buch von Tad Williams war. Ich hatte daher vielleicht falsche Erwartungen und wurde deshalb enttäuscht. Für Leser, die sich in Osten Ard schon fast heimisch fühlen, ...

Ich muss zugeben, dass dies mein erstes Buch von Tad Williams war. Ich hatte daher vielleicht falsche Erwartungen und wurde deshalb enttäuscht. Für Leser, die sich in Osten Ard schon fast heimisch fühlen, ist diese Rezension also vermutlich nicht nachvollziehbar. Für Neueinsteiger gibt es zwar am Ende des Buches einen erklärenden Text über die nicht-menschlichen Stämme, insbesondere den der Nornen, mit denen die Menschen eine erbitterte Feindschaft teilen, der hat mir den Einstieg aber nur wenig erleichtert.


„Das Herz der verlorenen Dinge“ schließt direkt an den Zyklus der Schwerter an: Nachdem die Menschen viele Nornen im Krieg getötet haben, fliegen die Verbliebenen nach Norden und verstecken sich dort vor ihren Angreifern. Dort finden sie zunächst Zuflucht in der Wirrwurzelfeste und schmieden einen Plan, um ihre Hauptstadt vor menschlichen Angriffen zu schützen.


Tad Williams erzählt die Geschichte der Belagerung dabei wechselweise aus Perspektive der Menschen und der Nornen. Bei den Menschen stehen Porto und Endri, zwei Kämpfer aus einfachen Verhältnissen im Mittelpunkt. Sie ziehen mit einem Trupp Krieger in den Kampf, der von einer Sithi begleitet wird. Warum sie die Gruppe begleitet und welche Absichten sie verfolgt, ist zunächst nicht klar und auch die Menschen vertrauen ihr nicht vollständig.


Bei der Erzählung rund um die belagerten Nornen stehen ein höher Baumeister und sein Lehrling im Mittelpunkt. Sie versuchen ihr Volk zu retten und müssen dabei ihre eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund stellen. Dabei wird auch das "Herz der verlorenen Dinge" eine Rolle spielen.


Meine Bewertung fällt eher mittelmäßig aus, denn dies ist für mich leider nur ein „Zwischenspiel“. Die Ereignisse der vorigen Bücher werden kaum aufgegriffen und machten mir den Einstieg schwierig. Auch gab es für mich keine Personen, zu denen ich einen starke Bindung aufbauen konnte – was mit Sicherheit auch Absicht war, um sich nicht auf eine Seite zu schlagen.

Letztendlich ist in dem Buch eher wenig passiert, das Ende bereitet auf den nächsten Teil vor anstatt das Buch abzuschließen.


Für Fans sicherlich ein Muss, allen anderen würde ich raten mit einem anderen Buch von Tad Williams einzusteigen.

Veröffentlicht am 08.03.2017

Fremde Welten und die Jagd auf den großen Weißen

Creature. Gefahr aus der Tiefe
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Der junge Ismael lebt auf der Erde, die sich in der Zukunft, in der das Buch spielt stark verändert hat. Die Meere sind ausgetrocknet und es gibt nur sehr wenig Trinkwasser. Am Himmel ist so viel Dunst ...

Der junge Ismael lebt auf der Erde, die sich in der Zukunft, in der das Buch spielt stark verändert hat. Die Meere sind ausgetrocknet und es gibt nur sehr wenig Trinkwasser. Am Himmel ist so viel Dunst und Staub, dass man weder Sterne noch Mond sehen kann. Statt normalem Essen müssen sich die hart arbeitenden Menschen von einer Art künstlicher Paste ernähren. Dem allen will Ismael entfliehen und hofft, auf einem anderen Planeten genug Geld zu verdienen, um auch seine Adoptiveltern von der Erde holen zu können. Kurz vor dem Abflug gibt ein guter Freund seiner Eltern ihm seltsame Hinweise...

Er wird nach Cretacea geschickt und muss auf dem Schiff Pequod seine Arbeit verrichten. Dort trifft er andere Jugendliche und natürlich den Steuermann Starbuck und später auch den Kapitän Ahab. Ahab ist besessen von der Jagd auf einen großen weißen Terrafin. Damit bringt er seine Crew in Lebensgefahr.


Natürlich ist dieses Buch an „Moby Dick“ angelehnt. Jedoch frage ich mich, wer aus der Zielgruppe (schließlich soll es ein Jugendbuch sein) das Original überhaupt gelesen hat. Grundsätzlich ist Rhues Idee aber sehr spannend, er verlegt die Handlung in die Zukunft, ferne Planeten und fast schon mystische Kreaturen bestimmen das Leben auf dem Schiff. Der Autor wirft im Verlauf des Buches viele Fragen auf und bringt Ideen ein, die gut in das Buch passen.

Leider hat sich bei mir keine durchgehende Spannung aufgebaut. Über längere Strecken fand ich es eher langatmig und besonders die Szenen auf dem Schiff waren für mich einfach nicht gut genug beschrieben.


Vielleicht waren meine Erwartungen auch zu hoch, schließlich ist der Autor sehr bekannt. Vor allem, weil auch hier ein kritisches Thema (Umweltverschmutzung) im Buch vorkommen sollte. Für mich wirkte es aber eher wie ein Abenteuerroman, bei dem die Jugendlichen von einer ausweglosen Situation in die nächste schlittern. Die Umwelt kommt für mich nur sehr am Rande vor, fast als müsse der Autor ganz am Ende des Buches noch schnell einen moralischen Fingerzeig einbauen.


Alles in allem ein Buch voller guter Ideen, die aber zu wenig ausgereizt wurden. Flüssig und gut geschrieben, trotzdem mit ein paar Längen.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Ich hatte mehr erwartet...

Samariter
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Die Geschichte beginnt spannend: Faith fährt mitten in der Nacht durch die einsamen Landstraßen zwischen den Zuckerrohrfeldern nach Hause. Es regnet stark, sie weiß nicht genau, wo sie ist und sie hat ...

Die Geschichte beginnt spannend: Faith fährt mitten in der Nacht durch die einsamen Landstraßen zwischen den Zuckerrohrfeldern nach Hause. Es regnet stark, sie weiß nicht genau, wo sie ist und sie hat einiges getrunken. In einer kleinen Ortschaft beschließt sie, ihren Rausch auszuschlafen und eine Pause zu machen. Sie möchte nicht, dass ihr Mann herausfindet, dass sie mit ihrer kleinen Tochter auf dem Rücksitz betrunken gefahren ist. Als eine junge Frau an ihre Scheibe klopft, entscheidet Faith ihr nicht zu helfen. Während das noch als Angstreaktion gelten mag, ist es vollkommen unverständlich, warum Faith niemanden benachrichtigt als sie sieht das diese Frau verschleppt wird.
Faith weiß, dass sie ihre Ehe zerstören würde, wenn sie etwas sagt, denn sie hat seit längerem ein Alkoholproblem. Aber sie verschließt auch die Augen vor jeglichen Konsequenzen und verliert langsam aber sicher die Kontrolle über ihr Leben.

Obwohl es um zwei skrupellose Serienmörder geht, steht Faith im Mittelpunkt der Geschichte. Sie trifft dabei eine Reihe von falschen Entscheidungen und schafft es irgendwann nichtmehr sie zu korrigieren. Das ist psychologisch interessant und natürlich kann man sich an diversen Stellen fragen, wie man selbst gehandelt hätte. Am liebsten hätte ich aber Faith geschüttelt und ihr gesagt sie solle sich endlich mit ihrer Sucht auseinandersetzten. Das ist für mich das Kernthema gewesen, das über allem liegt. Das ist zwar interessant, hätte aber keine sadistischen, grausamen Serienmörder gebraucht, die reihenweise junge Frauen töten.
Das Ende kam dann doch sehr überraschend, aber vielleicht ist es nur konsequent.

Das beste an diesem Hörbuch war für mich die Stimme von Andrea Sawatzki. Sie spricht die unterschiedlichen Charaktere (vor allem die kleine Tochter von Faith) toll und ich konnte ihr gut zuhören.

Veröffentlicht am 10.12.2016

Leider nicht ganz mein Geschmack

Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker
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Die Autorinnen haben in diesem Buch - wie schon im Vorgänger „Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer“ lustige Schülerantworten gesammelt und stellen sie nun kommentiert vor.


Das Buch ist in ...

Die Autorinnen haben in diesem Buch - wie schon im Vorgänger „Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer“ lustige Schülerantworten gesammelt und stellen sie nun kommentiert vor.


Das Buch ist in Kapitel eingeteilt, was ich anfangs auch sinnvoll fand. Im Laufe des Buches erwies sich das aber an vielen Stellen als willkürlich, teilweise gab es fast Dopplungen, weil Antworten zu verschiedenen Oberkapiteln passen.

Die Kommentare der Autorinnen sind in der Regel Erklärungen, für mich vollkommen überflüssig. Wenn ich die Komik in der Antwort nicht verstehe, wird es durch eine Erklärung nicht besser. Außerdem sollte man davon ausgehen, dass ein lesender Mensch sehr wohl den Unterschied zwischen Polen und Pollen kennt oder weiß, dass Pupertät so nicht geschrieben wird. Neben diesen (zigmal gelesenen) „Klassikern“ gibt es noch viele weitere Schreibfehler und nur wenige wirklich lustige Antworten. Diese sind durchaus vertreten, schaffen es aber kaum, dass Buch zu einem unterhaltsamen Gesamtwerk zu machen.

Neben Schülern kommen auch Lehrer zu Wort, sie schildern lustige Episoden aus dem Berufsalltag. Leider haben mich auch diese kleinen Anekdoten nicht zum Lachen gebracht, hier hätte man besseres finden können.


Alles in allem waren es zu viele Stilblüten, weniger (dafür besser ausgewählte) Dokument, vielleicht aufgelockert durch Fotos oder Scans hätten mir besser gefallen.