Thrillerdebüt mit Potential nach oben
AusweglosMit dem Thriller „Ausweglos“ präsentiert uns der Autor Henri Faber sein Debüt in diesem Genre … und es wird spannend. Zwei Türen – kein Ausweg. Einer der Protagonisten namens Noah wacht neben der Leiche ...
Mit dem Thriller „Ausweglos“ präsentiert uns der Autor Henri Faber sein Debüt in diesem Genre … und es wird spannend. Zwei Türen – kein Ausweg. Einer der Protagonisten namens Noah wacht neben der Leiche seiner Nachbarin auf. Er kann sich nur daran erinnern, dass er von einem Angreifer auf dem Dachboden angegriffen worden ist und dieser in seine Wohnung einbrechen wollte, um zur seiner Frau zu gelangen. Doch Noah führte den Angreifer in die Nachbarswohnung, da er einen Zweitschlüssel hat. Ein Ermittlerteam wird in den Fall einbezogen und Kommissar Blom ist fest entschlossen, dass es Parallelen zu einem Serienmörder gibt. Aber je tiefer sie in den Fall eintauchen, desto verstrickter ist dieser. Was ist Wahrheit, was ist Lüge? Wer ist Opfer, wer ist Täter?
Das erste was mir an diesem Buch aufgefallen ist, ist der Schreibstil. Der Autor bedient sich kurzen Sätzen sowie kurzen Kapiteln. Da ich ein großer Fan davon bin, hat mir dies gefallen, da ich der Meinung bin, dass durch einen Schreibstil wie diesen, ein rasantes Erzähltempo entsteht. Folglich kommt man sehr gut das Buch durch.
Um mich in der Geschichte einzufinden, habe ich schon den ganzen ersten Teil gebraucht. Ich musste erst eine Übersicht über die Figuren sowie Handlungsorte sowie Zeiten erlangen. Doch dann irgendwann als ich mich gefangen habe, lies sich das Buch gut. Das Wechseln der Erzählperspektiven zwischen Noah, Noahs Frau namens Linda, Kommissar Elias sowie einer weiteren unbekannten Person hat mir gut gefallen, da man die Handlung aus der Perspektive der jeweiligen Figur wahrnehmen kann. Zudem sagt jede Figur was Anderes aus, sodass man als Leser beim Lesen selbst entscheiden kann, welcher Figur man glaubt. Dies war sehr positiv an diesem Buch.
Spannungstechnisch hat mir das Buch mittelmäßig gefallen. Ich fand, dass das Buch so ab der 320 Seite erst an Spannung gewonnen hat, da ab diesem Zeitpunkt erst Wendungen aufgetreten sind, die mich wirklich beeindruckt haben. Alles davor ähnelt meiner Ansicht nach einem normalen Kriminalroman und keinem Thriller, sodass man als Leser*in sich ein bisschen gedulden muss. Es lohnt sich auf jeden Fall dranzubleiben, da der Autor mit dem Finale viel zu bieten hat. Zu guter Letzt kann ich zu den Figuren sagen, dass diese von ihrer Darstellung her, gut aber nicht sehr gut entwickelt worden sind. Hier ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.
Fazit: Mit „Ausweglos“ liefert der Autor ein solides Thrillerdebüt. Meiner Meinung nach muss man sich als Leser ein bisschen gedulden bis im Buch Fahrt aufkommt. Positiv zu bewerten wäre das Erzähltempo durch kurze Sätze und Kapitel, die Erzählperspektive sowie das Finale. Der Spannungsaufbau sowie die Charakterentwicklung sind teils noch ausbaufähig aber trotzdem gut. Deswegen vergebe ich 3,5 Sterne, Tendenz nach oben.