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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2021

brutal ehrlich

Betreff: Falls ich sterbe
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Eines Morgens findet Carolina ihren Lebensgefährten tot im Bett auf. Schonungslos, fast schon brutal ehrlich, erzählt sie von der Zeit ihres Kennenlernens, ihres Zusammenlebens, ihrer Elternphase. Aksels ...

Eines Morgens findet Carolina ihren Lebensgefährten tot im Bett auf. Schonungslos, fast schon brutal ehrlich, erzählt sie von der Zeit ihres Kennenlernens, ihres Zusammenlebens, ihrer Elternphase. Aksels Tod bildet die Zäsur in Carolinas Lebenslauf, doch das Buch erzählt auch noch von ihren ersten Jahren als Witwe.
Die Protagonistin ist mit ihren Vorstellungen und deren Durchsetzung sehr dominant. Aksel Wünsche werden konsequent missachtet. Besonders tragisch empfinde ich, wie sie ihn in die Vaterschaft hinein zwingt. Dabei ist Aksel ein sehr feinfühliger Mensch, der hinter die Dinge schaut, der sich die Konsequenzen seines Handelns bis weit in die Zukunft ausmalen kann. Man muss ihn einfach gern haben. Trotz allem geht er bis an seine Grenzen, um seine Familienpflichten zu erfüllen, was er letztendlich mit dem Tod bezahlt.
Es ist fast schon mehr als gerecht, dass Carolina nach der schlimmsten Trauerzeit an einen Mann gerät, den sie nicht manipulieren kann. Jetzt ist sie es, die in einer toxischen Beziehung verharren muss, sich wie ein Tier in der Falle fühlt.
Das Lesen dieses Romans fand ich sehr deprimierend. Natürlich beinhaltet die Thematik Sterben grundsätzlich Nachdenklichkeit und Trauer, doch Carolinas Ichbezogenheit wirkt einfach nur abstoßend statt Mitgefühl erzeugend.
Obwohl es faszinierend ist, wie die Autorin ihre Charakterzüge bis ins Tiefste auslotet, denke ich, dass dieser Roman nicht für alle Leser geeignet ist.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

War es wirklich ein Unfall?

Todeswall
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Ein schönes Cover (das leider nichts mit dem Inhalt zu tun hat, ebenso wie der Titel) verleitet zum Lesen dieses Ostseekrimis.
Emma Klar, und ihre Freunde Christoph und Jörg, ihres Zeichens Privatermittler, ...

Ein schönes Cover (das leider nichts mit dem Inhalt zu tun hat, ebenso wie der Titel) verleitet zum Lesen dieses Ostseekrimis.
Emma Klar, und ihre Freunde Christoph und Jörg, ihres Zeichens Privatermittler, helfen der Polizei auf unkonventionelle Weise bei dem rätselhaften Unfalltod einer Abiturientin. Anna Bohn ist als bieder und brav bekannt. Da passt es nicht zusammen, dass sie im Drogenrausch vom Balkon gestürzt ist. Jahre zuvor hatte schon ihre Mutter einen merkwürdigen Unfalltod.
Was bei den Ermittlungen heraus kommt, ist schwer zu begreifen und noch schwerer zu beweisen.
Das ist eine sehr spannende Story, die hier von Katharina Peters geschrieben worden ist und sehr gut von Katja Liebing vorgelesen wird.
Zwischendurch wird es leider immer mal wieder etwas langatmig und trocken, doch insgesamt ist die Autorin wie immer ein Garant für einen guten Krimi.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Mörder-App

Die Karte
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Der Titel "Die Karte" bezieht sich auf eine Handyapp, die Jogger benutzen, um ihr Laufpensum, ihre Routen und ihre Trainingserfolge zu dokumentieren und mit einer laufbegeisterten Community zu teilen. ...

Der Titel "Die Karte" bezieht sich auf eine Handyapp, die Jogger benutzen, um ihr Laufpensum, ihre Routen und ihre Trainingserfolge zu dokumentieren und mit einer laufbegeisterten Community zu teilen. Der Mörder hingegen nutzt die Karte, um mit eingespeisten Routen die Initialen seiner nächsten Opfer zu markieren, denn er hat es auf Joggerinnen abgesehen. Dieser Mann hat einen Hass auf selbstbewusste Frauen. Er lebt seine Gefühle aus, indem er seine Opfer stranguliert und den Todeskampf mit ihren eigenen Handys aufzeichnet.
Dieser Mörder agiert strukturiert und mitleidlos. Die Ereignisse überschlagen sich und die Spannung ist von Beginn an auf einem hohen Level. Ich bewundere den Einfallsreichtum des Autors, der stellenweise fast schon makaber wirkt, zum Beispiel als ein zugedröhnter, betagter Junkie mit einem abgetrennten Unterschenkel auf dem Fahrrad aufgegriffen wird.
Man muss schon sehr aufpassen, denn es gibt sehr viele, fast schon zu viele Personen mit vielen Querverbindungen. Mitraten ist beinahe unmöglich dadurch, aber trotzdem möchte man das Buch nicht aus der Hand legen.
Der Sprecher Charles Rettinghaus, macht seine Sache gut. Seine Stimme klingt sehr angenehm und er versteht es, die Spannung durch seine Vortragsweise noch zu erhöhen.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Urlaubskrimi

Tod auf Madeira (Ein Madeira-Krimi 1)
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Nachdem die Krimiautorin Laura Flemming vom Seitensprung ihres Mannes erfahren hat, gerät sie in eine emotionale und schriftstellerische Krise. Gerne begleitet sie deshalb ihre Freundin Britta auf eine ...

Nachdem die Krimiautorin Laura Flemming vom Seitensprung ihres Mannes erfahren hat, gerät sie in eine emotionale und schriftstellerische Krise. Gerne begleitet sie deshalb ihre Freundin Britta auf eine Gruppenreise nach Madeira. Frühzeitig stirbt ein Mitglied der Reisegruppe an einem allergischen Schock. Zu ihrer aller Schrecken kristallisiert sich schnell der Tatbestand des vorsätzlichen Mordes heraus. Von Erholung kann ab da nicht mehr die Rede sein, es brechen lang schwelende Animositäten aus und böse Geheimnisse kommen ans Licht. Laura wird durch die Ereignisse auf andere Gedanken gebracht und würde gern mit ihrem kriminalistischen Spürsinn dem ermittelnden Comissário helfen. Beruflich wehrt dieser alles ab, aber privat scheint es zwischen den beiden leise zu knistern.
Die Liebe des Autors zu der Blumeninsel spricht aus jeder Zeile. Der Leser erfährt soviel von Land und Leuten, dass es sicher manchen zu einer Reise dorthin reizt, auch wenn es mich persönlich schnell genervt hat, dass jeder Kaffee "Bica" und jeder Drink "Poncha" tituliert wird.
Die immer schneller werdende Gruppendynamik macht einen Großteil der Spannung aus. Erst auf den letzten Seiten kristallisiert sich der wahre Täter heraus, nachdem sehr viele unterschiedliche Spuren gestreut worden sind. 
Für Leser, die gerne mitraten, ist dies der ideale Krimi, ebenso wie für Menschen, die eine leichte Urlaubslektüre suchen. Deswegen vergebe ich gerne 4 Lesesterne.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Mörderisches Périgord

Trüffelgold
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Dieser wunderbare Urlaubskrimi entführt den Leser ins malerische Périgord. Leider wird die zauberhafte Stimmung durch ein bis zwei Leichen getrübt. Marie Mercier, eine Pariser Kommissarin, verbringt hier ...

Dieser wunderbare Urlaubskrimi entführt den Leser ins malerische Périgord. Leider wird die zauberhafte Stimmung durch ein bis zwei Leichen getrübt. Marie Mercier, eine Pariser Kommissarin, verbringt hier einige Monate Auszeit. Gerne würde sie sich an den Ermittlungen beteiligen, weil sie alle Menschen in diesem kleinen Ort gut kennt, doch Kommissar Leblanc sieht das ganz und gar nicht gern.
Dies ist ein Cosy-Krimi, wie man ihn vornehmlich aus England kennt. Lauter nette Menschen in einer idyllischen Dorfgemeinschaft, in der die Welt noch in Ordnung ist, wenn man von den Morden absieht.
Die Handlung ist eher schlicht gestrickt, und bald schon tauchen beim Leser die ersten Verdachtsmomente auf. Dennoch liest man sich gerne in diese sonnige Welt hinein, die zudem noch voller lukullischer Genüsse ist. Land und Leute, ja die ganze Atmosphäre machen den Charme dieses Buches aus, das sich gerade deswegen als entspannende Urlaubslektüre anbietet. Von dem Gespann Mercier/Leblanc wird man sicher noch mal etwas lesen können.

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