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Veröffentlicht am 14.05.2017

Authentisch ist anders...

Rot wie das Vergessen
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Nach fast zwei Tagen finden die Polizisten Callie in ihrer alten Wohnung. Die Wände dicht an dicht beschrieben mit einem roten Filzstift. Callie selbst erinnert sich nicht daran, was in den letzten Tagen ...

Nach fast zwei Tagen finden die Polizisten Callie in ihrer alten Wohnung. Die Wände dicht an dicht beschrieben mit einem roten Filzstift. Callie selbst erinnert sich nicht daran, was in den letzten Tagen geschehen ist… den Tagen, in denen ihr Vater und Hannah Rynes spurlos verschwanden… den Tagen, in denen Callie jeden Zentimeter ihrer alten Wohnung beschrieb… mit den immer wiederkehrenden Worten: Ich habe ihn umgebracht…

So zweigeteilt wie nach diesem Buch war ich wirklich noch nie!
Kurz vor der Hälfte habe ich mir den Kopf zerbrochen, ob ich das Buch abbrechen soll… Dabei hat mir das ganze Buch eigentlich sehr gut gefallen…

Callie ist zu Beginn des Buches eine völlig verstörte Jugendliche. Sie steht unter Vormundschaft des Jugendamtes und lebt deshalb nun bei einer Pflegefamilie, den Hatchens.
In ihrem Leben hat sie nur noch zwei Anlaufpunkte, auf die sie sich verlassen kann: Ihre Pflegeschwester Lindsey und ihren besten Freund Elijah aus dem Heim. Andere Menschen lässt sie nur selten an sich heran, was unter anderem an dem Schreibzwang liegt, der sie seitdem verschwinden ihres Vaters verfolgt. Doch die Satzfetzen scheinen keinen Sinn zu ergeben…
Hinzu kommt Callies Angst, dass sie ihren Vater ermordet hat oder vielleicht sogar Hannah etwas angetan hat. Zudem fühlt sie sich ständig beobachtet, als würde ihr Vater sie immer im Blick haben.

Lindsey ist die typische verwöhnte Göre aus gutem Hause, die nicht wirklich zu schätzen weiß, was ihre Eltern ihr alles ermöglichen. Sie kifft, raucht, hat Sex und beschafft sich auf nicht ganz legalem Wege die Antibabypille. Trotzdem ist sie zu Beginn des Buches da für Callie, wie sonst niemand...

Elijah lässt sich nur mal blicken, wenn er lustig ist. Meist hat man beim Lesen das Gefühl, dass er nur das tut, was ihm in den Kram passt. Vielleicht liebt er Callie, vielleicht nicht. Seine Pflegeeltern halten ihn jedenfalls an einer viel kürzeren Leine, als die Hatchens Callie halten. Jeden Dienstag treffen sich Elijah und Callie über dem Café Landstreicher in Callies alter Wohnung. Manchmal sitzt Callie aber auch den halben oder sogar den ganzen Abend alleine dort…

Sasha Dawns Schreibstil spiegelt perfekt Callies inneres Kämpfen wieder. Beim Lesen entwickelte sich ein Lesefluss mit reißenden Fluten, die meinen Kopf unter Wasser zogen und erst mehrere Seiten weiter wieder freigaben. Die Seiten flogen dahin und ehe ich mich versah, hatte ich 100 Seiten weniger vor mir.
Die Geschichte ist überaus authentisch und großartig durchdacht. Sasha Dawn hat einen Plot erschaffen, den man so, wohl sonst nur in einem erwachsenen Thriller finden würde. Da ich hier aber ein Jugendbuch in den Händen hielt, fand ich es teilweise doch sehr strittig, ob die Umgangsweise richtig gewählt war.

Womit wir auch zu meinem großen Problem mit diesem Buch kommen:

Lest euch diesen dick gedruckten Abschnitt bitte in Ruhe durch und entscheidet, dann ob ihr weiterlesen möchtet, denn nach diesem dick gedruckten Abschnitt wird es nicht ganz Spoiler frei weitergehen.

Es gibt viele Kinder und Jugendliche, die selbst schon einmal Opfer von körperlicher, sexueller oder seelischer Gewalt wurden. Wenn ihr selbst zu einem dieser Opfer gehört, bitte ich euch inständig, dieses Buch nicht zu lesen, da es eine stark triggernde Wirkung haben könnte! Oder euch zumindest darüber im Klaren zu sein, was ihr da lesen werdet.
Da ich es anders nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann, werde ich nun im folgenden Abschnitt darauf eingehen, warum ich mit „Rot wie das Vergessen“ ein großes Problem hatte, und nach dem Lesen dachte, ich hätte es lieber abbrechen sollen, als ich noch nicht in der Sogwirkung drin war. Der nachfolgende Text wird allerdings auch eine der wichtigsten Wendungen des Buches vorwegnehmen.


*** Spoiler-Zone ***

Callies Vater Palmer Prescott ist Vorsteher einer großen Kirchengemeinde. Seine Mitglieder beten ihn an, verehren ihn und das schlimmste, sie vertrauen ihm. Dass er mehrere Frauen seelisch, körperlich und sexuell missbraucht, sieht niemand.
Doch wir als Leser werden durch Callies Erinnerungen mitten in dieses Geschehen hineingeworfen. Bekommen mit wie Palmer Frauen vergewaltigt, brutal schlägt und beinahe erwürgt. Teilweise ist die Umgangsweise von Sasha Dawn dabei nicht sehr sanft. Durch Callies Flashbacks werden wir urplötzlich mitten in eine für uns eindeutige Situation geworfen. Später stellen wir dann aber fest, dass diese gar nicht so stattgefunden hat. Callie selbst ist aber zu Beginn davon überzeugt und somit sind wir es als Leser auch.
Die Beschreibung von einigen Szenen könnte in so manchem Leser Erinnerungen wecken, die mit dem Buch an sich gar nichts zu tun haben. Dies passiert durch die sehr fordernde Geschichte. Als Leser muss man sich auf dieses Buch voll und ganz einlassen, da einem sonst wichtige Details beim Lesen entgehen. Dies führt aber dazu, dass man oft zu spät merkt, was da gerade in einem selbst vorgeht. Callie befindet sich durchgehend in der Opferrolle! Sie schafft es nicht einmal sich selbst gegen ihren Vater zu wehren! Sie kann niemandem helfen, am allerwenigsten sich selbst!
Ich sage ja, sehr authentisch…

Veröffentlicht am 08.04.2017

Schöner Unterhaltung für Zwischendurch

Death
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Death ist der neue Renner bei den Jugendlichen. Eine atemberaubende Woche liegt vor jedem, der die Droge nimmt. Der einzige Haken den achten Tag erlebt man nicht mehr.
Als Jimmy Earle, ein berühmter Sänger, ...

Death ist der neue Renner bei den Jugendlichen. Eine atemberaubende Woche liegt vor jedem, der die Droge nimmt. Der einzige Haken den achten Tag erlebt man nicht mehr.
Als Jimmy Earle, ein berühmter Sänger, die Droge nimmt und stirbt, nutzen die Zeloten den Trubel um eine Revolution ins Leben zu rufen.
Adam und Lizzie verstricken sich in die Geschehnisse der Nacht. Dann stirbt plötzlich Adams perfekter Bruder Jess. Adam streitet sich mit Lizzie, und dann hat plötzlich überhaupt nichts mehr einen Sinn. Adam wagt den Schritt und schluckt Death.
Doch schon bald wird er zusammen mit Lizzie in die Drogengeschäfte hineingezogen, was das absolvieren seiner grandiosen Woche schwer, wenn nicht so gar unmöglich macht.

Melvin Burgess hat einen Dystopienthriller erschaffen, der vermutlich viele Jugendliche ansprechen wird. Die Geschichte an sich ist interessant gestaltet und der Schreibstil macht es dem Leser sehr leicht sich in die Geschichte hineinzufühlen.
Schön fand ich die kleinen Totenköpfe unten auf jeder Seite.

Mein Problem bei diesem Buch war einfach, dass ich von tausend Seiten gehört habe, wie toll "Death" ist. Ich hatte einfach ziemlich hohe Erwartungen daher an das Buch, nur leider sind die überhaupt nicht erfüllt worden. Ich verstehe diesen Hype darum nicht, da es für mich leider einfach kein Buch war.
Für mich war es einfach nur eine schöne Unterhaltung für Zwischendurch.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Schön, aber ein bisschen wenig Pferd

Im Galopp durch den Sommer
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Endlich jemand der weiß, was eine Kardätsche ist! Danke! :D
Ich weiß gar nicht, wie oft ich Pferdebücher gelesen habe, in denen das Putzzeug entweder gar nicht oder falsch bezeichnet wurde...

Trotzdem ...

Endlich jemand der weiß, was eine Kardätsche ist! Danke! :D
Ich weiß gar nicht, wie oft ich Pferdebücher gelesen habe, in denen das Putzzeug entweder gar nicht oder falsch bezeichnet wurde...

Trotzdem muss ich leider sagen, so schön die Geschichte auch ist und so wohl ich mich zwischen den Seiten auch gefühlt habe, irgendwie hatte ich mehr erwartet.

Janas Gefühlschaos der neuen Situation betreffend konnte ich sehr gut nachvollziehen und schien auch überhaupt nicht überzogen und auch ihre Gefühle für die Ponys und Pferde waren mehr als nachvollziehbar...
Dennoch geht es hier darum, dass Jana Pferdewirtin werden will. Und dieser Aspekt kam mir zu kurz... Ich hatte auf eine Geschichte gehofft, die erzählt und nebenbei Theorie mit einbaut. Hier ist allerdings nur erzählt worden. Verschiedene Dinge wurden kurz angerissen, doch dann nicht weiter ausgeführt.
Stangentraining, Longenarbeit... Diese Szenen finden statt, doch was genau Jana tut, wird hierbei nicht erläutert und auch nicht wozu es dient. So etwas hätte ich mir gewünscht.

So wird vorausgesetzt, dass die Leser sich schon sehr mit Pferden und dem Ein- und Zureiten auskennen, wo ich mir in der Altersgruppe der Leser nicht ganz sicher bin.
Dennoch bin ich froh, dass zumindest die Begriffe hier alle richtig benutzt wurden! Nur einige Dinge hätte ich mir eben ausführlicher gewünscht.

Dagegen hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Tatsache, dass Jana Vegetarierin ist, mehr Gewicht bekam, als die Ausbildung zum Pferdewirt. So rückte für mich das eigentliche Thema der Ausbildung leider oft in den Hintergrund.

Auch muss ich sagen, hat mich das Buch oft sehr melancholisch gestimmt, denn den Großteil der Geschichte ist Jana traurig oder unsicher oder braucht einfach eine Umarmung...
Zum Glück haben die anderen, fröhlichen Passagen dies wieder etwas ausgeglichen.
Wenn einige davon auch ziemlich klischeehaft waren... (Prinz in goldener Rüstung rettet traurige Jungfer...)

Ich sag ja eigentlich nie was zum Ende von Büchern, aber: Gott ist dass süß... seufz

Veröffentlicht am 08.04.2017

Altersempfehlung beachten

Zehn Gründe, die todsicher fürs Leben sprechen
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Owen hat das Leben satt. Nach seinem dritten Suizidversuch, liefert seine Mutter ihn in der Psychiatrie ab. Dort lernt er Jin-Ae kennen, die ebenfalls aufgrund eines Suizidversuchs dort ist. Im Internet ...

Owen hat das Leben satt. Nach seinem dritten Suizidversuch, liefert seine Mutter ihn in der Psychiatrie ab. Dort lernt er Jin-Ae kennen, die ebenfalls aufgrund eines Suizidversuchs dort ist. Im Internet treffen die beiden auf zwei weitere Jugendliche, die sterben möchten: Frank und Audrey.
So begeben sich die vier Jugendlichen auf eine Promi-Selbstmord-Tour mit dem Ziel Death-Valley und ihrem gemeinschaftlichem Selbstmord.
Doch irgendwo zwischen Seattle und San Francisco beginnen sie sich alle zu fragen, ob Sterben wirklich der richtige Weg ist, oder ob es nicht doch etwas gibt wofür es sich zu leben lohnt und wenn es nur das Baden in einem Fluss bei Regen ist.
Albert Borris beschreibt ein sehr schwieriges Thema der Gesellschaft. Vor Selbstmord werden die Augen am liebsten immer ganz verschlossen, da niemand weiß wie man damit umzugehen hat. Er beschreibt die Gedanken und Gefühle der Kids mit Leichtigkeit und Witz, jedoch ohne dabei den Ernst des Themas zu vergessen. Es geht zwar offensichtlich um den bevorstehenden Selbstmord den die Kids in einem Pakt festgelegt haben, doch beim Lesen merkt der Leser immer wieder, dass es eigentlich viel mehr darum geht, dass die Kids selbst sich verändern. Dass sie beginnen wieder zu fühlen. Sie merken, dass sie sich nicht verletzen müssen, ob durch spitze Fingernägel oder dadurch sich blutig zu beißen.
Obwohl das Thema so schwer ist, zieht es einen nicht hinunter, dafür sorgt der gut eingeflochtene Humor, der tief zwischen den Zeilen steckt.
"Zehn Gründe die todsicher fürs Leben sprechen" ist zwar als Jugendbuch gedacht, doch ist es durchaus auch eine Lektüre für Erwachsene. Das Buch weckt Verständnis und zeigt, wo man eigentlich hinsehen müsste und wie man es verhindern könnte, dass es bei Jugendlichen soweit kommt, dass sie sterben möchten. Denn man hat zwar immer eine Wahl, doch sieht man diese nicht immer gleich von alleine, dabei braucht man oft Hilfe. Dieses Buch zeigt die Facetten der Einsamkeit auf und wie man aus der Depression mit der Hilfe von Freunden wieder herauskommen kann, auch wenn es eigentlich um nichts anderes geht als um den eigenen Tod.
Als Kinder und Jugendbuch würde ich es auf jeden Fall erst ab 14 Jahren empfehlen, da es sonst denke ich etwas schwer verständlich sein könnte. Und unter Umständen zu dummen Ideen hinreißen könnte.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Leider nicht auf dem Niveau von Band 1

Witch Hunter - Herz aus Dunkelheit
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Ich hatte mich so sehr auf den zweiten Band gefreut und dann sowas...

Ich konnte einfach keinen Zugang zu diesem Buch finden...
Zwischendurch war ich sogar einmal versucht das Buch abzubrechen, weil mir ...

Ich hatte mich so sehr auf den zweiten Band gefreut und dann sowas...

Ich konnte einfach keinen Zugang zu diesem Buch finden...
Zwischendurch war ich sogar einmal versucht das Buch abzubrechen, weil mir Elizabeth einfach ziemlich auf den Geist ging...
Ich meine, sie trauert immer noch jemandem hinterher, der sie einfach nur sch*** behandelt hat... Und dann ist sie einfach nach wie vor unfähig... Das war ja schon im ersten Band schlimm, wurde dann ja zum Glück besser. Aber im zweiten Band scheint es einen Rückfall gegeben zu haben.
Gut, man mag es damit entschuldigen, dass Elizabeth ja ihr Stigma nicht mehr hat.

Und dann fehlte mir auch leider irgendwie die Spannung während des Lesens... Nicht, dass es nicht ein paar spannende Stellen gab, aber diese Spannung wurde so schnell wieder aufgelöst, dass man sie als Leser gar nicht wirklich genießen und manchmal sogar gar nicht wirklich wahrnehmen konnte.

Auch wenn die zweite Hälfte des Buches wirklich besser wurde und die Geschichte sich etwas interessanter entwickelte, konnte der zweite Band absolut nicht mit dem ersten mithalten...

Was mich sehr enttäuscht hat... Die Geschichte lieferte so viel Potential...

Aber ehrlich... eine Widerstandsgruppe aus Studenten "Orden der Rose" zu nennen... Sry aber darüber konnte ich nur lachen... wenn die dann auch noch ähnliche Dinge tun wie "die weiße Rose" im Nationalsozialismus muss man sich zwangsläufig fragen, ob die Autorin keine Ideen hatte...

Diese Meinung tut mir selbst etwas weh, aber ich kann leider nur sagen, dass man den zweiten Band zwar gut lesen kann, aber er die Erwartungen, die der erste Band in einem geweckt hat, absolut nicht erfüllen konnte. Dies bedeutet aber nicht, dass der zweite Band komplett schlecht ist.

Einige Charaktere und Geschehnisse trumpfen mit Witz und Charme auf und erinnern so an den ersten Band.
Auch der Schreibstil ist so schön und angenehm wie wir es gewohnt sind. Und die Idee für die Geschichte an sich ist auch nach wie vor wirklich klasse!
Nur bei einigen kleinen Dingen, denkt man sich hier eben, oh man, was soll das denn?...

Also wenn ihr Band 1 gelesen habt, dann lest ruhig Band 2, aber geht nicht mit zu hohen Erwartungen an das Buch heran.