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Veröffentlicht am 26.08.2021

Wachstumschmerz

Der Panzer des Hummers
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Dieses Buch handelt von einer dänischen Familie, die man eigentlich nicht mehr als solche bezeichnen kann. Wir erleben einen kurzen Einblick (ca.4-5 Tage) in das Leben der einzelnen Familienmitglieder. ...

Dieses Buch handelt von einer dänischen Familie, die man eigentlich nicht mehr als solche bezeichnen kann. Wir erleben einen kurzen Einblick (ca.4-5 Tage) in das Leben der einzelnen Familienmitglieder. Die Eltern sind bereits gestorben, und die drei Geschwister leben jeder für sich ein eigenes Leben.
Wäre dieser Roman ein Musikstück, so wäre es sicher in Moll komponiert. Die Stimmung ist traurig und bedrückend. Man nimmt als Leser viel von der winterlichen, skandinavischen Schwere war. Zwischen den Geschwistern spürt man keine besondere emotionale Verbindung, keine Liebe oder Fürsorge. Jeder versucht für sich mit seinem Leben klar zu kommen. Alles wirkt mühsam und schwerfällig.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin kann mit ihren Worten Bilder entstehen lassen, die mich emotional angesprochen haben. Denn auch Schwermut und Traurigkeit beim Leser zu erzeugen ist durchaus beeindruckend. Zwischendurch, an völlig unerwarteten Stellen, verfiel die Autorin in eine eher vulgäre Ausdrucksweise. Dies hat mich dann ziemlich überrascht und irgendwie auch verwirrt. Wer ließt um Freude und Wärme in sein Leben zu bringen, den wird dieses Buch wahrscheinlich nicht ansprechen. Wer eine bildhaften Sprache liebt und Geschichten als Anregung für eigene Gedanken schätzt, sollte es mit dem Buch versuchen. Ich konnte viele Charaktere nicht so richtig greifen und verstehen. Für mich ist einfach zu viel nicht gesagt worden und die Stimmung des Buches hat mich irgendwie deprimiert.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Das Tippfräulein

Die Damen vom Pariser Platz
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„Die Damen vom Pariser Platz“ von Joan Weng, gelesen von Christina Puciata.
Berlin in den goldenen 20er Jahren. Die junge Gretchen hält es in ihrem Ort nicht mehr aus und beschließt ihrer Cousine nach ...

„Die Damen vom Pariser Platz“ von Joan Weng, gelesen von Christina Puciata.
Berlin in den goldenen 20er Jahren. Die junge Gretchen hält es in ihrem Ort nicht mehr aus und beschließt ihrer Cousine nach Berlin zu folgen. Doch hier geht sie im Großstadtgetümmel fast unter. Viel zu naiv und schüchtern beginnt sie eine Stelle als Tippfräulein bei der Showgröße Isis. Zwischen ganz viel Tamtam und mehr Schein als Sein geht Gretchen ihren Weg und zeigt, dass mehr in ihr steckt als den Frauen in den 20er Jahren zugetraut wurde.
Anfangs fand ich Gretchen schrecklich naiv und leicht beeinflussbar. Doch ihr Charakter entwickelt sich. Und es macht Spaß diese Entwicklung mit ihr zu erleben. Die Story passt in die unbeständige Zeit der 20er Jahre. Die Sprecherin Christina Puciata hat eine wirklich angenehme Stimme, der man gerne zuhört. Ich empfand Gretchen jedoch etwas „zu niedlich“ dargestellt.
Eine schöne Geschichte, die einen in die 20er Jahre entführt.

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Düstere USA

Unbarmherziges Land
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Rein nüchtern betrachtet, handelt es sich um einen klassischen Krimi: Jemand wird ermordet und jemand anderer versucht herauszufinden wer es war. So weit so gut. Dieses Kriterium wurde hier erfüllt. Jedoch ...

Rein nüchtern betrachtet, handelt es sich um einen klassischen Krimi: Jemand wird ermordet und jemand anderer versucht herauszufinden wer es war. So weit so gut. Dieses Kriterium wurde hier erfüllt. Jedoch ist dies nicht das Hauptthema des Buches (so kam es mir zumindest vor). Es ging viel mehr um die Menschen in Kentucky. Also um ihre Art und Weise zu leben und ihre Einstellung zum Leben. Und da muss ich sagen, trifft der Titel ziemlich genau ins Schwarze: Unbarmherzig. Die Menschen in diesem Buch waren wortkarg, misstrauisch und unnahbar. Irgendwie kalt und verroht. Und einen besonders gebildeten Eindruck machen sie auch nicht, eher ziemlich einfach. Ich hatte die ganze Zeit die typischen Clint Eastwood Filme im Kopf.
Die Hauptfigur des Romans ist Mick. Ein Mann in den Dreißigern. Er ist verheiratet mit Peggy. Doch die sieht er so gut wie nie. Denn er ist beim Militär und in Deutschland stationiert. Seine Schwester Linda ist Sheriff im County und bittet ihn bei einem Mordfall um Hilfe. Nebenbei kann er dann auch gleich seine privaten Angelegenheiten klären. Mick hat mich durch seine Art und Zielstrebigkeit beeindruckt. Und dennoch konnte ich seine Lebensweise und viele seiner Entscheidungen nur schwer nachvollziehen. Das Buch ist gut geschrieben und es zeigt eine Seite der USA, fernab von Show und Glamour. Nur leider kann ich waffenaffinen, rachsüchtigen und verrohten Menschen nicht viel abgewinnen. So konnte mich das Buch nicht überzeugen. Es ist nicht schlecht, aber einfach nicht mein Geschmack.

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Liebe und Ostseeflair

Gut Schwansee - Du bist mein ganzes Leben
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Ein locker, leichter Sommerroman für die schönste Zeit des Jahres. Sina ist Köchin und im Hofcafé von Gut Schwansee angestellt. Nach einer schlimmen Erfahrung versucht sie den Neuanfang. Doch dann tritt ...

Ein locker, leichter Sommerroman für die schönste Zeit des Jahres. Sina ist Köchin und im Hofcafé von Gut Schwansee angestellt. Nach einer schlimmen Erfahrung versucht sie den Neuanfang. Doch dann tritt Hendrik in ihr Leben. Auch er hat sein Päckchen zu tragen. Es beginnt eine Liebesgeschichte mit viel hin und her.
Das Setting (Eckernförde an der Ostsee) hat mir gut gefallen. Auch die Hauptcharaktere fand ich sympathisch. Andere Charaktere haben mich jedoch ziemlich aufgeregt. Leider fand ich manches auch etwas übertrieben und es gab für meinen Geschmack zu viele Zufälle. Dennoch habe ich das Buch nicht ungerne gelesen. Für Zwischendurch hat es sich gut weggelesen. Und es hat mir ein gutes Gefühl gegeben.

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Veröffentlicht am 03.07.2021

Coole Zeitreise

Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens
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Eigentlich hatte Anton Winter ganz andere Pläne, doch eine Malaria und Ruhrerkrankung beenden seinen Aufenthalt in Afrika vorzeitig. Schwer gezeichnet von der Erkranung kehrt er in seine Heimat zurück: ...

Eigentlich hatte Anton Winter ganz andere Pläne, doch eine Malaria und Ruhrerkrankung beenden seinen Aufenthalt in Afrika vorzeitig. Schwer gezeichnet von der Erkranung kehrt er in seine Heimat zurück: In das New York von 1979. Sein Vater, ein berühmter Showmaster (Buddy Winter), erholt sich gerade von einem Nervenzusammenbruch. Um sie herum, lauter Berühmtheiten von Film, Fernsehen und Politik jener Zeit. Und sie sind dann ganz selbstverständlich auf der Dinnerparty der Winters anzutreffen. Da ich alte Filme sehr liebe, sind mir die meisten Showgrößen bekannt. Ein paar musste ich auch googlen. Die völlig natürliche Beschreibung der Stars, so als ganz normale Menschen fand ich großartig. Und doch bleiben sie auch auf wundersame Weise fern.

Die Winters wohnen im Dakota (Wohngebäude). Als der Satz viel, dass es das Haus aus dem Film „Rosmaries Baby“ ist, hatte ich gleich ein Bild im Kopf. Überhaupt schafft es Tom Barbash alles so zu inszenieren, dass ein Film im Kopf abläuft. Ich konnte mir richtig die einzelnen Szenen vorstellen., fast als würde ich ein Drehbuch lesen.
Buddy ist eigentlich kein typischer Vater. Eher ein Freund oder Kumpel. Denn Buddy ist ein extrovertierter Typ, der eng mit dem Showbuisness verbandelt ist.
Neben dem alltäglichen Leben in New York 1979, erfahren wir viel über das Showbuisness und die politischen Umbrüche jener Zeit.

Dies war mein erstes Buch von Tom Barbash. Sein Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es war wirklich alles sehr amerikanisch, so dass man sich tatsächlich in das New Yorker Leben und die Zeit hereingefunden hat. Ein wenig anstrengend fand ich die vielen verschiedenen Charaktere, die haben mich manchmal ein bisschen verwirrt.
Ich liebe Dokumentationen aus meiner Heimatstadt zur Zeit meiner Kindheit und Jugend. Genauso kann ich mir vorstellen, dass New Yorkern und/oder Beatlesfans das Herz höher schlägt beim Lesen diese Buches.

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