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Veröffentlicht am 28.07.2021

Ein grausames Spiel

Das Spiel – Es geht um Dein Leben
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Eine Frau wird beim Joggen grausam ermordet, nachdem die Täter ihr Mal gefunden haben. Die siebzehnjährige Mavie hat sich aus ihrem Elternhaus geschlichen, um die Geburtstagsparty ihres Freundes Silas ...

Eine Frau wird beim Joggen grausam ermordet, nachdem die Täter ihr Mal gefunden haben. Die siebzehnjährige Mavie hat sich aus ihrem Elternhaus geschlichen, um die Geburtstagsparty ihres Freundes Silas zu besuchen. Doch als sie dort ein Skorpion-Tattoo bei sich entdeckt, das im Dunkeln leuchtet, ist sie schockiert. Die Europol-Sonderermittlerin Inga Björk hat bei ihren Ermittlungen gerade die Partnerin verloren. Daher soll Christian Brand vom Einsatzkommando Cobra auf sie aufpassen. Brand ist ärgerlich, dass er nicht erfährt, worum es geht und Björk schweigt sich aus.
Dieser Thriller ist leicht und flüssig zu lesen. Die Perspektiven und Handlungsorte wechseln ständig, so dass es ziemlich rasant zugeht. Die Spannung ist von Anfang an hoch. Es ist allerdings ein sehr blutiges und grausames Spiel, dass sich sein Schöpfer hier ausgedacht hat.
Um was für eine perfide Geschichte es geht erfahren wir durch den Journalisten Krakauer, der einmal ein großes Ding enthüllen will und dafür ein gewagtes Spiel treibt. Ich hoffte, dass sein Plan gelingen wird. Brand und Björk können kein Team werden, da Björk total verschlossen ist. Aber in Brand steckt mehr als ein skrupelloser und draufgängerischer Polizist eines Einsatzkommandos und so zieht er seine eigenen Schlüsse.
Die ganze Zeit über hatte ich besonders Angst um Mavie. Sie hatte es bisher schon sehr schwer, denn ihre Eltern sind keine angenehmen Menschen. Silas will ihr helfen, aber Mavie will sich ihm nicht wirklich anvertrauen. Von den anderen Personen war mir keiner sympathisch, denn sie waren alle auf die ein oder andere Art zu schräg.
So nach und nach setzt sich ein Gesamtbild zusammen und am Ende kommt es zu einem dramatischen Finale.
Es ist ein rasanter, spannender und grausamer Thriller.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

So nah und doch so fremd

So wie du mich kennst
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Kann man einen anderen Menschen jemals kennen?
Karla glaubte sich immer sehr innig mit ihrer Schwester Marie verbunden. Doch nun ist Marie bei einem Unfall gestorben und als Karla in New York Maries Wohnung ...

Kann man einen anderen Menschen jemals kennen?
Karla glaubte sich immer sehr innig mit ihrer Schwester Marie verbunden. Doch nun ist Marie bei einem Unfall gestorben und als Karla in New York Maries Wohnung auflösen will, macht sie Entdeckungen, die sie zweifeln lassen, wie gut sie Marie wirklich kannte. Je mehr sich Karla mit den Fotodateien ihrer Schwester beschäftigt, umso mehr stellt sie fest, dass Marie ganz anders war, als Karla sie gesehen hat. Sie erkennt aber auch, dass Marie das Leben gelebt hat, dass sich Karla tief in ihrem Innern wünscht.
Der Schreibstil der Autorin Anika Landsteiner liest sich schön flüssig. Erzählt wird aus beiden Perspektiven.
Die beiden Frauen waren nicht unsympathisch, aber ich kam beiden nicht wirklich nahe. Karla und Marie lebten nicht nur auf unterschiedlichen Kontinenten, sie lebten auch sehr verschiedene Leben. Nur war Karla immer davon ausgegangen, dass sie alles über ihre Schwester wusste, was augenscheinlich nicht so ist. Je mehr sie versucht, in das Leben ihrer Schwester einzudringen, umso mehr verliert sie sich. Ihre Trauer wird nicht kleiner dadurch.
Vielleicht muss man den Anderen bewusster wahrnehmen und nachfragen und tolerieren, dass er vielleicht anders ist als man es möchte. Vielleicht muss man aber auch einfach akzeptieren, dass jeder Mensch auch seine geheimen Seiten hat, die er für sich behält.
Ein interessanter und emotionaler Roman, der zum Nachdenken anregt, da einige wichtige Themen aufgegriffen wurden.

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Veröffentlicht am 18.07.2021

Lebensvorstellungen und Realitäten

Wildtriebe
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Wenn man in eine bäuerliche Familie hineingeboren wird, dann muss man früh Verantwortung übernehmen und es wird erwartet, dass der Hof in der Familie bleibt. Auch für Lisbeth Bethches gibt es nichts Wichtigeres ...

Wenn man in eine bäuerliche Familie hineingeboren wird, dann muss man früh Verantwortung übernehmen und es wird erwartet, dass der Hof in der Familie bleibt. Auch für Lisbeth Bethches gibt es nichts Wichtigeres als den Hof und dass er weiter im Besitz der Familie bleibt. Als ihr Sohn Konrad heiratet, erwartet sie ganz selbstverständlich von Marlies, dass diese die bäuerlichen Pflichten auf dem Hof übernimmt. Doch Marlies hat andere Vorstellungen von ihrem Leben und so kommt es zwischen diesen Frauen zu Konflikten, die aber still ausgetragen werden. Auch Enkelin Joanna möchte später ihren eigenen Weg gehen. Nach der Schule bricht sie auf nach Namibia.
Die Autorin Ute Mank erzählt feinfühlig und atmosphärisch von dem Leben auf dem Land, von Erwartungen und Verpflichtungen und von unterschiedlichen Lebensentwürfen. Erzählt wird aus der Sicht von Lisbeth und Marlies.
Früher war es – nicht nur auf Bauernhöfen – üblich, dass mehrere Familien unter einem Dach zusammenlebten. Das ging nie ohne Konflikte ab, aber man profitierte voneinander. Die Älteren hatten das Sagen und die anderen hatten sich zu fügen. Es wurde nicht hinterfragt, ob man vielleicht sein leben anders gestalten wollte.
Dieser Generationenkonflikt tritt auch in diesem Roman zutage. Lisbeth, Marlies und Joanna haben ihre eigenen Vorstellungen. Dazu kommen noch die gesellschaftlichen Konventionen. Gesprochen wird über diese Unvereinbarkeiten nicht. Es gibt also nicht den großen Streit, sondern die vielen stillen Kriege. Das eigene Leiden wird mit sich alleine ausgemacht. Joanna steht zwischen ihrer Mutter und der Großmutter und ist gleichzeitig das einzig verbindende Element.
Es gibt zwar Männer auf dem Hof, doch diese treten kaum in Erscheinung, denn es sind die Frauen, um die es hier geht. In Marlies konnte ich mich am besten hineinversetzen, da sie aus meiner Generation ist. Es wäre schön gewesen, wenn ihr Konrad den Rücken gestärkt hätte. Er bemerkt wohl nicht, was unterschwellig vorgeht oder will es gar nicht wissen.
Mir hat dieser tiefgründige Roman gefallen, der authentisch vom Leben auf dem Land und von unterschiedlichen Lebensentwürfen erzählt.

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Eine Liebe in Tokio

Der kleine Teeladen in Tokio
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Die Bloggerin und Fotografin Fiona hat ein Stipendium erhalten, damit sie sich in Tokio weiterbilden kann. Als I-Tüpfelchen gibt es nachher noch eine Ausstellung ihrer Bilder in einer angesehenen Londoner ...

Die Bloggerin und Fotografin Fiona hat ein Stipendium erhalten, damit sie sich in Tokio weiterbilden kann. Als I-Tüpfelchen gibt es nachher noch eine Ausstellung ihrer Bilder in einer angesehenen Londoner Galerie. Doch in Tokio trifft sie fast der Schlag, denn statt Professor Kobashi, der verhindert ist, soll sich Gabriel Burnett als Tutor um Fiona kümmern. Das erinnert Fiona an eine peinliche Situation in der Vergangenheit, doch Gabe scheint sich daran nicht zu erinnern. Er zeigt aber auch wenig Interesse daran, seine Tutor-Aufgaben wahrzunehmen. Doch Fiona ist bei einer Familie untergekommen, die Fiona sehr freundlich aufnimmt und ihr die japanische Kultur näherbringt.
Julia Caplin hat einen wundervollen leichten Schreibstil. Ich habe mich sehr wohl gefühlt in Japan, denn sie beschreibt die Handlungsorte sehr atmosphärisch. In Japan stößt modernes hektisches Leben immer wieder auf Tradition.
Die Charaktere sind einfach toll dargestellt. Fiona ist mit viel Enthusiasmus nach Tokio aufgebrochen, auch wenn ihre nervende Mutter das gar nicht gut fand. Aber sie hatte auch erwartet, dass ihr Tutor sie unterstützt. Doch Gabe hat keine Lust und zeigt das deutlich. Er ist ein begabter Fotograf, der sich aber auf seinem Weg etwas verirrt hat. Das lässt er dann an anderen aus. Obwohl Fiona auf den ersten Blick ziemlich unsicher wirkt, gibt sie Gabe kontra. Die viele Reibereien zwischen den Beiden waren unterhaltsam. Dass es dann immer mehr auf ein Happyend zusteuert, war ja vorhersehbar. Fionas Gastgeber haben mir gut gefallen, sie sorgen dafür, dass sich Fiona wohlfühlen kann und viel über Japan lernt. Das gibt Fiona die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln, so dass sie am Ende der Reise selbstbewusst ist.
Ich bin eigentlich nicht so der Fan von Liebesgeschichten, aber ich reise sehr gerne und diese buchmäßige Reise nach Tokio war einfach toll.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Interessantes Setting

Die Zahlen der Toten
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Im kleinen Ort Painters Mill in Ohio wird eine junge Frau auf einem schneebedeckten Feld tot aufgefunden. Man hat sie missbraucht und ihr eine römische Zahl in den Bauch geritzt. Diese Umstände lassen ...

Im kleinen Ort Painters Mill in Ohio wird eine junge Frau auf einem schneebedeckten Feld tot aufgefunden. Man hat sie missbraucht und ihr eine römische Zahl in den Bauch geritzt. Diese Umstände lassen vermuten, dass der „Schlächter“ nach sechszehn Jahren sein Unwesen wieder treibt. Doch die neue Polizeichefin Kate Burkholder weiß es besser. Sie hat den Täter als Jugendliche in Notwehr erschossen. Ihre Familie hat das damals vertuscht. Umso wichtiger ist es, dass sie den Täter nun schnellstens dingfest macht. Doch als weitere Morde geschehen, schalten sich andere Behörden ein. Besonders Agent John Tomasetti vom BCI bereitet Kate Sorgen, denn wenn rauskommt, was damals geschehen ist, dann ist ihr Job als Polizeichefin in Gefahr.
Dies ist der erste Band aus der Kate Burkholder-Reihe. Der Schreibstil von Linda Castillo sagt mir sehr zu. Sie schafft es, den Leser von Anfang an zu packen.
Kate Burkholder hat früher einmal zu den Amishen gehört, doch dann ihre Familie verlassen und sich ein Leben außerhalb der Gemeinde aufgebaut. Doch nun gibt es in ihrem Job immer wieder Berührungspunkte zu den Amishen, was ein Vorteil ist, da sich Kate natürlich gut in diese Menschen hineinversetzen kann. Aber ihre Vorgeschichte gibt ihr das Gefühl, dass sie nirgendwo richtig dazu gehört. Dieser Fall ist sehr persönlich für sie, denn nicht nur die Erinnerungen kommen zurück, sondern er ist auch eine Gefahr für ihren Job. John Tomasetti hat Furchtbares erlebt und ist neben der Spur und eigentlich noch nicht so weit, ihn auf einen Fall loszulassen. Obwohl er sich gerade nicht von seiner besten Seite zeigt, finde ich ihn dennoch sympathisch.
Der Mörder geht sehr brutal vor und man muss solche Details schon gut wegstecken können. Aber es ist eine vielschichtige und sehr spannende Geschichte, die mit gut gefallen hat.

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