Guter Auftakt eines skandinavischen Polit-Thrillers
Das Thriller-Debüt von Gustaf Skördeman hat mich zunächst von der Optik und dem Klappentext stark angesprochen.
Ich mag skandinavische Thriller und die Stimmung, die in diesen vermittelt wird. Der gelbe ...
Das Thriller-Debüt von Gustaf Skördeman hat mich zunächst von der Optik und dem Klappentext stark angesprochen.
Ich mag skandinavische Thriller und die Stimmung, die in diesen vermittelt wird. Der gelbe Buchschnitt und das tolle Cover haben mich einfach magisch angezogen. Daher durfte der Thriller bei mir in diesem Sommer einziehen.
Jedoch war es beim Lesen dann eher Liebe auf den zweiten Blick.
Der Schreibstil des Autors ist an sich gut und das Buch ließ sich flüssig lesen.
Jedoch muss ich gestehen, dass ich nicht ein besonderer Fan von Politik Thrillern und des kalten Krieges bin. Daher musste ich mich an einigen Stellen im Buch doch etwas durchkämpfen und stärker konzentrieren, um gewisse Zusammenhänge herstellen zu können.
Der Autor schafft es jedoch trotz allem den Leser gut abzuholen und die Thematik des Kalten Krieges und die damit zusammenhängenden Spionage Netzwerke darzustellen.
Der Plot wird zu einem großen Teil aus Sicht der Hauptprotagonistin Sara Nowak erzählt, eine Kommissarin, die gemeinsam mit einem Kollegen gegen die Prostitution in Schweden ankämpft.
Sara Nowak hat einen großen Teil ihrer Kindheit bei der Familie Broman verbracht und ist entsprechend erschüttert über den Mord an Stellan Broman, den ganz Schweden noch als netten "Onkel Stellan" kennt.
Sara unterstützt daher auf eigene Faust die Ermittlungen und übertritt dabei häufig die Grenzen der Legalität.
Anfangs hat mir Sara als starker Frauencharakter sehr gefallen, im Laufe des Romans hatte ich jedoch das Gefühl, dass sie sich in einer Sinn- oder Midlife Krise befindet. Sie ist verunsichert hinsichtlich ihrer Kindheit, ihrer aktuellen Ehe und dem, was sie will. Hinzu kommt ein Aggressionsproblem.
Gustaf Skördeman hat es jedoch im Laufe des Thrillers geschafft, dass ich irgendwann wieder Verständnis für die Protagonistin aufbringen konnte, da allmählich immer mehr Details über ihre Kindheit und ihre Mutter bekannt wurden.
Mit Agneta Broman hat der Autor zusätzlich eine zweite starke Persönlichkeit erschaffen, die ohne Rücksicht auf ihr Alter als Spionin noch einmal tätig wird.
Trotz der politischen Themen und auch der starken Charakterzeichnungen wurde ein guter Spannungsbogen geschaffen, der sich gerade im letzten Drittel des Plots zeigt. Da war ich nicht mehr in der Lage das Buch aus der Hand zu legen und wurde dafür noch mit einigen Story Twists belohnt, die ich persönlich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte.
Daher hat das Thriller- Debüt von mir am Ende doch noch 5 von 5 Sternen erhalten.
Da es sich hierbei um den Auftakt einer Trilogie handeln soll, warte ich nun gespannt auf den zweiten Band des Buches.