Emotionale Schatzsuche mit Taris
Zepter aus LichtEin toller Auftakt in eine komplexe Urban-Fantasy-Welt. Man erkennt Schreibstil und Aufbau von Marah Woolf schnell wieder. Der Leser wird langsam und mit Spannung in die neue Welt eingeführt, bis die Geschichte ...
Ein toller Auftakt in eine komplexe Urban-Fantasy-Welt. Man erkennt Schreibstil und Aufbau von Marah Woolf schnell wieder. Der Leser wird langsam und mit Spannung in die neue Welt eingeführt, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Komplizierte Namen haben es mir etwas schwer gemacht (selber Schuld, hinten im Buch ist ein Namensverzeichnis, aber ich hatte Angst, mich zu spoilern).
Marah lässt hier griechische, norwegische und ägyptische Mythologie verschmelzen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was das für eine Recherchearbeit war, zumal diese Autorin in gerade mal einem Jahr 4 dicke Fantasy-Bücher veröffentlicht hat, die alle mit Cover, Story und Protas überzeugen…Respekt!
Nachdem ich die Hierarchien und Strukturen durchschaut habe, bin ich über die Seiten geflogen. Verbindungen zu Bibelgeschichten sind so raffiniert ausgelegt und in die Geschichte eingeflochten, dass ich kurz überlegt habe, ob die Autorin vielleicht ein paar Götter im Freundeskreis hat, die ihr die Welt erklärt habe… beunruhigend plausibel.
Danke auch für die Protagonistin Taris. Eine hoch intelligente, neugierige, raffinierte, emanzipierte, loyale Frau, die sich nicht mal von einem Dämon was sagen lässt. Freundschaftsanfrage ist raus.
Azrael und sein Freundeskreis sind vor allem durch ihre Geheimnisse interessant. Horus ist auf jeden Fall der Kindskopf der Truppe und damit mein Favorit. Nur die Frisuren sind nicht mein Ding. Bei dem Wort „Man-Bun“ kann ich nichts gegen leichte Gesichtsentgleisung tun. Aber über Geschmack lässt sich streiten.
Das Ende hat sich ein wenig gezogen, aber nach einem kleinen Cliffhanger bin ich gespannt, ob Marah Woolf wieder einmal bei den Folgebänden noch eine ordentliche Schippe drauflegt.