Viel Potenzial, aber leider enttäuschend
Das Cover ist wunderschön. Es wirkt zwar sehr kühl, trotzdem spricht es mich total an. Mir gefallen die neuen Cover sehr gut. Bei „A Different Blue“ handelt es sich um die Neuauflage von ,,Für immer Blau“.
Der ...
Das Cover ist wunderschön. Es wirkt zwar sehr kühl, trotzdem spricht es mich total an. Mir gefallen die neuen Cover sehr gut. Bei „A Different Blue“ handelt es sich um die Neuauflage von ,,Für immer Blau“.
Der Einstieg gefiel mir eigentlich recht gut. Blue weiß nicht so recht wer sie eigentlich ist. Sie wurde ausgesetzt und will natürlich wissen woher sie eigentlich kommt. Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, dachte ich eigentlich es handelt sich um eine Lehrer-Schülerinnen-Romanze, aber dem ist nicht so. Eigentlich finde ich es ganz positiv, dass sich die Beziehung zwischen Blue und ihrem ehemaligen Lehrer Darcy erst nach ihrem Abschluss entwickelt. Trotzdem hatte ich andere Erwartungen. Ich versuchte dennoch gespannt weiterzulesen, auch wenn ich eine ganz andere Geschichte erwartet habe.
Der Handlungsverlauf war für mich überraschend, da ich mit einigen Dingen nicht gerechnet hatte. Ein Plottwist störte mich aber massiv und auch der Rest der Handlung plätscherte eher vor sich hin, als wirklich spannend zu sein. Blues Gefühle und Ängste waren durchaus nachvollziehbar. Ihre Vergangenheit ist alles andere als leicht, dennoch wirkt sie stellenweise extrem naiv und nervig. Auch wurden einige Sachen aufgegriffen, aber dann nie wieder angesprochen bspw. die Sache mit Manny. Das Buch beinhaltet einige Zeitsprünge, die aber die Handlung nicht interessanter, sondern noch bruchstückhafter wirken lassen. Die ganze Beziehung zu Wilson war nicht so wirklich greifbar und konnte mein Herz auch nicht erwärmen. Vieles wirkte zu konstruiert und unglaubwürdig. Mir fehlte die Verbindung zu den Figuren. Leider blieben dadurch die Emotionen aus. So kühl wie das Cover wirkt, ist auch die Geschichte. Die Autorin hatte durchaus interessante Ideen, jedoch wirkt die Umsetzung sehr gewollt und gekünstelt.
Der Schreibstil ist mal wieder typisch Amy Harmon. Sie hat einen ganz spezielle Art und Weise wie sie die Wörter lebendig werden lässt. Mich stört nicht mal unbedingt, dass dem Buch die Romantik fehlt, sondern eher die Glaubwürdigkeit. Das Buch beinhaltet mehrere Geschichten, wodurch es überladen wirkt. Ich fand die ursprüngliche Idee, dass Blue wissen möchte woher sie kommt und sich daraufhin eine Geschichte rund um die Selbstfindung ergibt, sehr gut. Leider aber wurden Plotelemente eingefügt, die es nicht gebraucht hätte.
Gut gefallen hat mir die Wilson Familie, die sehr herzlich war. Die Nebenfiguren waren ok, wenn auch zum Teil etwas nervig. Die ganzen Verstrickungen untereinander wirkten leider auch sehr unglaubwürdig…
Dennoch hatte das Buch auch sehr schöne Stellen zu bieten und überraschend war der Handlungsverlauf alle mal. Auch wenn ich im Nachhinein eher enttäuscht von der Geschichte bin, so habe ich das Buch dennoch schnell gelesen.
Fazit: „A different blue“ ist keine Lehrer-Schüler-Beziehung wie es der Klappentext vielleicht suggeriert. Im Gegenteil es geht eher um Blue und ihre Selbstfindung. Die Geschichte hat viel Potenzial und Raum für Entwicklung, leider konnte sie mich dennoch nicht so richtig überzeugen. Vieles wirkte zu forciert und gezwungen. Die Gefühle zwischen Blue und ihrem ehemaligen Lehrer konnte ich nicht fühlen und vieles plätschert nur so vor sich hin oder wird dann nie wieder angesprochen. Ich bin leider enttäuscht, auch wenn ich den Schreibstil mal wieder klasse finde. Amy Harmon hat auf jeden Fall besseres in petto. Trotzdem vergebe ich 3 von 5 Sternen, da es auch schöne Stellen im Buch gab. Für zwischendurch ist die Geschichte ok, der Handlungsverlauf war für mich auf jeden Fall unerwartet.