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Veröffentlicht am 27.07.2021

Das Finale

Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten
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Der Thunderhead, eine künstliche Intelligenz, war zunächst Diener und Beschützer der Menschheit. Man konnte ihn alles fragen, seine Antworten waren präzise und weise. Aber er verstummt, nachdem alle Menschen ...

Der Thunderhead, eine künstliche Intelligenz, war zunächst Diener und Beschützer der Menschheit. Man konnte ihn alles fragen, seine Antworten waren präzise und weise. Aber er verstummt, nachdem alle Menschen zu Widerlingen herabgestuft worden waren. Bisher war Leben unendlich, Wiederbelebung normal, nur Skythe konnten gegen die Überbevölkerung nachlesen, also töten. Nachdem Skythe Goddard die Macht an sich gerissen hatte, missbraucht er sie.
Greyson Tolliver kann als einziger mit dem Thunderhead sprechen, Widerlinge ( wird man, wenn man nicht regelkonform lebt) nicht. Findet sich auf der gesunkenen Insel Endura eine Lösung der Probleme?
Eine abenteuerliche Dystopie voller Dramatik. Neal Shusterman schreibt packend, seine Protagonisten machen viel durch. Verschiedene Blickwinkel erhöhen die Spannung. Nicht immer leicht zu lesen, bietet der Abschluss dieser Trilogie interessante Einblicke in eine Welt, in der ich nicht leben möchte. Das Buch ist unterhaltsam, kann aber Kürzungen vertragen.
Aus dem Amerikanischen von K. Lutze, P. Kurbasik und A. Helweg. Erschienen bei FISCHER E-Books

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Mord in Kentucky

Unbarmherziges Land
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Mick Hardin, knallhart. Er ist bei seinem Großvater im Wald aufgewachsen, war 14 Jahre in der Armee, leitete strafrechtliche Ermittlungen beim Militär, ist spezialisiert auf Mordfälle. Er ist mehr so der ...

Mick Hardin, knallhart. Er ist bei seinem Großvater im Wald aufgewachsen, war 14 Jahre in der Armee, leitete strafrechtliche Ermittlungen beim Militär, ist spezialisiert auf Mordfälle. Er ist mehr so der Typ einsamer Wolf, familiäre Enttäuschungen trugen dazu bei. In Kentucky bist du ohne familiäre Bindungen nichts. Man steht füreinander ein. Mick kann sich auf seine einheimischen Vorfahren berufen, das öffnet ihm Türen. Besonders, als er seine Schwester Linda, hier Sheriff, unterstützt. Ein weiblicher Cop ist einigen Machomännern ein Dorn im Auge. Ein Mordfall soll ihre Karriere beenden. Nicht mit Mick!
Chris Offutt hat einen packenden Abenteuer- und Kriminalroman geschrieben, der einen harten und raubeinigen, aber selbstlosen und für Gerechtigkeit eintretenden Mann in den Mittelpunkt stellt. Unterhaltsam, gut zu lesen.
Ein Kentucky-Krimi aus dem amerikanischen Englisch von Anke Caroline Burger, Tropen Verlag.

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Veröffentlicht am 23.07.2021

Jazz, Liebe und Drogen in den 60-ern

Fräulein Zeisig und der amerikanische Freund
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Eine Welt in Sepia-Farben: 60-er Jahre in Deutschland, München. Amerikanische Truppen sind hier stationiert, Rassismus ist ein Problem, die Gleichberechtigung der Frauen ist im Entstehen. Langsam. Sehr ...

Eine Welt in Sepia-Farben: 60-er Jahre in Deutschland, München. Amerikanische Truppen sind hier stationiert, Rassismus ist ein Problem, die Gleichberechtigung der Frauen ist im Entstehen. Langsam. Sehr langsam.
Kommissarin Elke Zeisig wird in die Siedlung der amerikanischen Soldaten gerufen, ein Baby soll unablässig weinen. Frau Zeisig ist bei der WKP, der weiblichen Kriminalpolizei. Sie ermittelt, wenn Jugendliche, Frauen und Kinder verhört werden und ihr Geschick in Befragungen erforderlich ist.
Kennedy wird erschossen. Im Schock darüber wird die Untersuchung des Babys vertagt. Ein schwerer Fehler.
Interessant ist auch Reporter Ludwig Maria. Sein plötzlich wieder aufgetauchter Freund hat Geheimnisse. Dann wird ein Toter gefunden.
Kerstin Cantz hat ein vielfältiges Bild der damaligen Zeit gezeichnet. Politisches und Persönliches ist anschaulich und vorstellbar beschrieben, der Zeitgeist ist gut eingefangen. Ihre Hauptfigur, die erste Münchener Mordermittlerin, ist nahbar und sympathisch.
Gut zu lesender Krimi mit Lokalkolorit von Droemer-Knaur.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Angst besiegen

Revolution morgen 12 Uhr
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Sean Christophe, 24 Jahre alt, Student der Mathematik und der klassischen Philologie, hat Probleme. Er befindet: „Nachts bin ich viele.“
Sean lebt in ständiger Angst, hat oft anfallartige Schmerzen, schlimme ...

Sean Christophe, 24 Jahre alt, Student der Mathematik und der klassischen Philologie, hat Probleme. Er befindet: „Nachts bin ich viele.“
Sean lebt in ständiger Angst, hat oft anfallartige Schmerzen, schlimme Schmerzen. Es sind Panikatacken, die ihn um sein Leben fürchten lassen. Häufig verspürt der ich-Erzähler Todesangst, ist oft frustriert. Sean kommt in eine psychologische Klinik. Er beobachtet seine Routinen dort genau, beschreibt anschaulich, fängt Stimmungen ein, interagiert mit den Mitpatienten. Ein allabendlicher Anruf auf französisch gibt ihm Rätsel auf. Soll er nach Paris? Die Klinik verlassen? Soll er?
Minu Dietlinde Tizabi lässt den Leser ungefiltert an Seans Gedanken teilhaben. Das ist mitunter spannend, manchmal ermüdend, nicht immer nachvollziehbar, aber offenbar authentisch. Was Sean erlebt, ist unglaublich, phantastisch. Einblicke in eine andere Welt, ausführlich, abenteuerlich, Verständnis weckend. Könnte aber kürzer sein.
Herausgegeben vom Aufbau Verlag.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Schicksale

Menschen im Hotel
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In einem großen, renommierten Berliner Hotel sammeln sich unterschiedlichste Menschen, z.B. der Hilfsbuchhalter Otto Kringelein, der Herr Doktor Otternschlag mit halbem Gesicht, die Grusinskaja, alternde ...

In einem großen, renommierten Berliner Hotel sammeln sich unterschiedlichste Menschen, z.B. der Hilfsbuchhalter Otto Kringelein, der Herr Doktor Otternschlag mit halbem Gesicht, die Grusinskaja, alternde Balletttänzerin, der dubiose Baron Gaigern, Generaldirektor Preysing , die lebenslustige Flämmchen und andere.
Kleine, aber charakteristische Details machen die Figuren unverwechselbar und lassen sie lebendig wirken.
Vicky Baum skizziert Zimmerkellner, Nachtstubenmädchen, Pagen, Chauffeure, zeigt in kurzen Szenen Momentaufnahmen verschiedener Situationen, manchmal lässt sie einen Blick in Privates zu. Und manchmal erzählt sie Lebensgeschichten.
Ihre Sprache ist verspielt, reich an wenig benutzten Formulierungen, mitunter überzogen originell, dem Zeitgeist geschuldet, alles ein wenig kitschig, sentimental. Aber gut zu lesen, um Aufmerksamkeit heischend, Spannung, Tragik, Liebe sind enthalten, unerwartete Wendungen ebenso, leider aber auch weitschweifige und langgezogene Beschreibungen.
Roman aus dem Jahre 1929, herausgegeben von Kiepenheuer & Witsch.

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