eine unkonventionelle Familiengeschichte
Der Panzer des HummersDer Klappentext und das farbenfrohe Cover von "Der Panzer des Hummers" hatten mich sofort angesprochen. Der Titel lässt viel Interpretationsspielraum, wird aber im Verlauf der Geschichte gut aufgegriffen. ...
Der Klappentext und das farbenfrohe Cover von "Der Panzer des Hummers" hatten mich sofort angesprochen. Der Titel lässt viel Interpretationsspielraum, wird aber im Verlauf der Geschichte gut aufgegriffen. Thematisch wurde das Buch als Familiengeschichte eingeordnet, welches sich mit dem Auseinanderleben und Zusammenfinden beschäftigt. Das Buch hat mich allerdings unschlüssig zurückgelassen, ob es wirklich um Familie ging.
Zum Inhalt: die Geschwister Ea, Niels und Sidsel haben sich nach dem Tod der Eltern auseinanderlebt. Alle drei führen sehr unkonventionelle Leben- Ea, die versucht sich eine Familie und einen Platz im Leben zu schaffen, Sidsel, die als alleinerziehende Mutter versucht Kind und Karriere unter einen Hut zu bekommen und Niels, der sich an nichts und niemanden binden will. Dieses Buch erzählt, wie Geschwister jeder für sich, ihr Leben gestalten.
Das Buch ist aus den wechselnden Perspektiven diverser Personen geschrieben, die jede für sich genommen schöne und interessante Geschichten ergeben, aus denen sich allerdings für mich kein Gesamtbild zusammenfügen lässt. Die Handlungsstränge laufen parallel aber treffen sich größtenteils nicht. Die auf den Klappentext angedeutete Konfrontation und Klärung der Beziehung der Geschwister bleibt in meinen Augen aus.
Geht es gemäß Klappentext doch eigentlich um die Geschichte der drei Geschwister, so nehmen andere Personen auffallend viel Platz in der Geschichte ein, sodass Bee für mich, obwohl nicht zu Familie gehörend, einer der Hauptcharaktere war. Auch die kurzen Episoden aus dem Himmel, fallen für mich etwas aus dem Kontext und steuern nicht so recht etwas zur Haupthandlung bei. Gäbe es diese Episoden nicht, würden sie nicht fehlen.
Insgesamt hat sich das Buch leicht und angenehm lesen lassen und ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt. Dadurch, dass alle Personen recht unkonventionell leben, war die Geschichte interessant und lebendig. Für mich standen vor allem die Themen Elternschaft/Familienkonzepte im Fokus, allerdings eher rational als emotional betrachtet.
Alles in allem hat mir die Tiefe und der Rote Faden in der Geschichte gefehlt, ich hatte das Gefühl, mal kurz hinter die Kulissen spicken zu dürfen, aber nur einen kurzen Auszug zu sehen.