Zu jedem Jahr eine Erinnerung und ein Glas Marillenmarmelade
Elisabetta Shapiro ist Jüdin und lebt in ihrem alten Familienhaus in Wien. Ihre Familie wurde in den 40er Jahren deportiert. Elisabetta hatte Glück und entkam. Da das Haus für Elisabetta allein zu groß ...
Elisabetta Shapiro ist Jüdin und lebt in ihrem alten Familienhaus in Wien. Ihre Familie wurde in den 40er Jahren deportiert. Elisabetta hatte Glück und entkam. Da das Haus für Elisabetta allein zu groß ist hat sie wechselnde Untermieter. Die sogenannte „Russin“ ist ausgezogen, dafür wohnt nun die „Deutsche“, eine Tänzerin am Wiener Staatsballett, im oberen Teil des Hauses. Während des Romans schwelgt Elisabetta in Erinnerungen und genießt dabei ihre selbstgemachte Marillenmarmelade. Jedes Jahr kocht sie Marmeladen aus den Marillen, die an dem Baum vor dem Haus wachsen. Um der Einsamkeit zu entgehen redet Elisabetta in Gedanken – manchmal auch in echt – mit ihren Schwestern Judith und Rahel.
„Das Marillenmädchen“ ist ein Roman über die Liebe und Freiheit. Er ist geprägt von Elisabettas und Polas Erinnerungen an die Vergangenheit. Leider ist es für den Leser sehr verwirrend wo er sich gerade auf der Zeitleiste befindet. Erzählt Elisabetta gerade von der Gegenwart oder befindet sie sich gedanklich in der Vergangenheit? Sehr verwirrend ist auch, dass nicht nur Elisabettas verstorbene Schwester Rahel heißt, sondern auch ihre Enkeltochter. Dieser Roman wirkt sehr philosophisch oder gar poetisch. Mir hat eine feste Handlung gefehlt. Nachdem man das Buch gelesen hat versteht man zwar einige Dinge und Zusammenhänge, die man während dem Lesen nicht verstanden hat. Allerdings muss man sehr viel zwischen den Zeilen lesen. Ich muss gestehen, wäre es ein dickeres Buch gewesen, hätte ich es wahrscheinlich abgebrochen.
Aufgrund der großen Verwirrung, die bei mir während dem Lesen aufkam kann ich diesem Roman nur gute drei von fünf Sternen geben.