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Veröffentlicht am 20.07.2021

Kulinarische Mörderjagd

Mord au Vin (Claire Molinet ermittelt 1)
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Bei einem Spaziergang an der berühmten Wanderdüne "Dune du Pilat" stößt die Privatdetektivin und Foodbloggerin Claire Molinet auf die Überreste einer mumifizierten Leiche. Der hinzugerufene Commandant ...

Bei einem Spaziergang an der berühmten Wanderdüne "Dune du Pilat" stößt die Privatdetektivin und Foodbloggerin Claire Molinet auf die Überreste einer mumifizierten Leiche. Der hinzugerufene Commandant Raoul Chenier reagiert zunächst etwas reserviert auf erste Hinweise und Beobachtungen, die Claire in der Zwischenzeit machen konnte. Die Wege der Beiden trennen sich zunächst und Claire beginnt mit den Ermittlungen zu einem neuen Auftrag. Eine Studentin wird vermisst und die vermögenden Eltern machen sich große Sorgen. Die Spur führt in die Weingüter der Region, wo sie auch wieder auf den Commandant trifft. Die Begegnung verläuft schon deutlich harmonischer und bei Claire drängt sich der Gedanke auf, dass der Fall der vermissten Studentin durchaus im Zusammenhang mit der Toten aus der Düne stehen könnte...

Mit "Mord au vin" hat die Autorin Sandine Albert, welches ein Pseudonym der deutschen Autorin Sandra Aslund ist, einen aus meiner Sicht spannenden Regionalkrimi veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell an die südliche Atlantik-Küste Frankreichs entführt hat. Der Spannungsbogen wird mit dem Leichenfund direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Es gibt durchaus den einen oder anderen Verdächtigen, was dem Leser immer wieder die Möglichkeit gibt, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft und Tathinter-gründe anzustellen, um dann im Finale wahrscheinlich doch noch wieder von der gut nachvollziehbaren Auflösung überrascht zu werden. Hervorragend hat mir der Rahmen der Handlung gefallen, Sandine Albert gelingt es den Charme der Region einzufangen und ihn mit vielen interessanten Informationen zum Weinanbau und der ortsansässigen Küche zu garnieren.

Insgesamt ist "Mord au vin" ein aus meiner Sicht gelungener Regionalkrimi, dem eine gute Balance zwischen Spannung und wohldosiertem Lokalkolorit gelingt und als Auftaktband Lust auf weitere Fälle für die charmante Hauptprotagonistin macht. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Erschütternder Roman

Girl A
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Alex ist erst 15 Jahre alt, aber sie hat bereits eine unfassbare Leidensgeschichte hinter sich. Ihr gelingt die Flucht aus dem Elternhaus, in dem sie mit ihren Geschwistern den Horror der absoluten Vernachlässigung ...

Alex ist erst 15 Jahre alt, aber sie hat bereits eine unfassbare Leidensgeschichte hinter sich. Ihr gelingt die Flucht aus dem Elternhaus, in dem sie mit ihren Geschwistern den Horror der absoluten Vernachlässigung erleben musste. Im Anschluss verdrängt sie all diese Erinnerungen, wird aber nach dem dem Tod der Mutter erneut mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.
Die Autorin Abigail Dean hat mit "Girl A" einen aufwühlenden Debüt-Roman mit viel Nachhall geschrieben. Sie thematisiert eine gesellschaftliche Problematik mit viel Authentizität, die dem Leser eine Gänsehaut beschert. Man mag sich nicht vorstellen, dass sich solche Familiendramen wirklich in der Realität abspielen. Abigail Dean erzählt die Geschichte in einem berührenden und flüssig zu lesenden Schreibstil, der sich unter Verzicht von Klischees seriös mit dem Thema beschäftigt.
"Girl A" ist ein bemerkenswerter Roman, der mich lange nachdenklich zurückgelassen hat. Das aus meiner Sicht sehr ansprechende Cover passt hervorragend zur beängstgenden Geschichte. Ein tolles Buch, welches ich an nicht zu Zartbesaitete sehr gerne weiterempfehle. Ich bewerte "Girl A" mit fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Toller Kriminalroman

Letzte Ehre
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Die siebzehnjährige Finja Madsen ist nach einer Party spurlos verschwunden. Oberkommissarin Fariza Nasri nimmt die Ermittlungen auf und recherchiert zunächst im engsten Umfeld der Verschwundenen. Dabei ...

Die siebzehnjährige Finja Madsen ist nach einer Party spurlos verschwunden. Oberkommissarin Fariza Nasri nimmt die Ermittlungen auf und recherchiert zunächst im engsten Umfeld der Verschwundenen. Dabei spricht sie auch mit Stephan Barig, dem Freund der Mutter von Finja. Ihr inneres Gefühl sagt ihr, dass er lügt, aber hat sie es hier mit dem Täter zu tun. Fariza stürzt sich immer tiefer in den Fall und stößt dabei an Grenzen, die zu einem Horrortrip werden...

Die Bücher vom Autor Friedrich Ani sind für mich etwas Besonderes. Gerade mit seinem wortgewaltigen und auf den Punkt gebrachten Schreibstil hebt er sich von der Masse des Genres gelungen ab. So auch in diesem Roman, der meine hohe Erwartungshaltung mehr als nur erfüllen konnte. Mit seinem Erzähltalent taucht der Leser in eine düstere und grausame Welt ein, die beim Lesen schockiert und für langen Nachhall sorgt. Es entstand für mich ein Sog, den ich mich kaum entziehen konnte. Spannend bis zur letzten Seite flog ich durch die Seiten und empfand den Roman als eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr.

Ich empfehle "Letzte Ehre" daher natürlich sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Wehrlose Opfer

Tiefer Fjord
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Der norwegische Arzt Haavard ist schockiert von dem Tod eines kleinen Jungen. Sein Körper weist deutliche Spuren einer langfristigen Misshandlung auf, und nun kommt jede Hilfe zu spät. Der jähzornige Vater ...

Der norwegische Arzt Haavard ist schockiert von dem Tod eines kleinen Jungen. Sein Körper weist deutliche Spuren einer langfristigen Misshandlung auf, und nun kommt jede Hilfe zu spät. Der jähzornige Vater und wahrscheinliche Urheber der Verletzungen des Jungen wird kurze Zeit später auf dem Krankenhausgelände tot aufgefunden. Er wurde mit drei Schüssen ermordet. Eine Tat, deren Motiv entweder in den pakistanischen Wurzeln des Opfers oder in seinem verabscheuungswürdigen Umgang mit seinem Sohn zu suchen ist. Der Aufschrei in der Öffentlichkeit ist groß und auch Haavards Frau Clara nehmen die Geschehnisse sehr mit, da sie sich gerade für eine Verpflichtung zur Meldung von Kindesmissbrauch in der Regierung stark macht. Es entwickelt sich ein wehementer Kampf um den Schutz der wehrlosten Mitglieder unserer Gesellschaft, den Kindern...

Die norwegische Autorin Ruth Lillegraven hat mit "Tiefer Fjord" ihren ersten Spannungsroman veröffentlicht. Sie wurde bereits mit vielen Literaturpreisen ausgezeichnet, was meine Neugier auf das Buch noch weiter angestachelt hat. Der wirklich hervorragend zu lesende und manchmal schon ein wenig poetisch angehauchte Schreibstil hat mir ausgesprochen gut gefallen. Schnell war ich in der packenden Geschichte um das brisante Thema des Kindesmissbrauchs gefangen. Ruth Lillegraven arbeitet in ihrem Buch mit vielen kurzen Kapiteln, die jeweils aus der Sicht eines der Protagonisten geschildert werden. Die häufigen Perspektivwechsel lassen das Geschehen sehr lebendig und kurzweilig erscheinen und sorgen im Verlauf für einen immer weiter ansteigenden Spannungsbogen. Die Charaktere sind interessant und ausführlich gezeichnet, so dass der Roman eine enorme Tiefe erhält. Er konnte mich bis zum aus meiner Sicht nachhaltig beeindruckenden Finale völlig in den Bann ziehen und begeistern.

Insgesamt ist "Tiefer Fjord" ein aus meiner Sicht mehr als gelungener Auftaktband einer Trilogie um die selbstbewusste und starke Haupt-protagonistin Clara, an deren Person sich aber wahrscheinlich die Geister teilen werden. Ich freue mich bereits jetzt schon auf die Fortsetzung, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen weiter.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Schatten der Vergangenheit

Die Farbe des Vergessens
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Präparatorin Juli Senninger hat bereits ein bewegendes Leben hinter sich. Als sie eines Tages auf dem Seziertisch meint, ihr eigene Tochter vor sich zu haben, wird sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. ...

Präparatorin Juli Senninger hat bereits ein bewegendes Leben hinter sich. Als sie eines Tages auf dem Seziertisch meint, ihr eigene Tochter vor sich zu haben, wird sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Sie wird immer wieder von Bildern der damaligen Geburt traumatisiert. Ihr Kind war damals spurlos verschwunden und Juli stürzte in eine tiefe Depression, die von Drogenkonsum flankiert wurde. Sie hat sich ins Leben zurück gekämpft, aber wenn es sich bei der Toten wirklich um ihre Tochter handelt, muss sie das Rätsel ihres Todes lösen und sich wieder der eigenen Vergangenheit stellen...

Mit "Die Farbe des Vergessens" hat die Autorin Ina Resch einen bewegenden Spannungsroman geschrieben, der mich von Anfang bis Ende fesseln konnte. Sie erzählt die Geschichte in einem emotionalen und sehr gut zu lesenden Schreibstil. In der clever konzipierten Geschichte eröffnet Ina Resch den Spannungsbogen mit der dramatischen Konfrontation der Hauptprotagonistin Juli mit ihrer vermeintlich toten Tochter. Im Fortgang hält sie diesen über die Rückblenden und die bewegenden Ermittlungen bis zum fulminanten Finale auf einem hohen Niveau. Besonders gut gefallen hat mir die sehr gut geschilderte innere Zerrissenheit der Hauptprotagonistin. Eigen Schuldvorwürfe aufgrund ihres Verhaltens nach der Geburt und der dadurch aufkommende Wunsch zur Klärung und Wiedergutmachung verleihen der Geschichte Tiefe und einen ganz besonderen Charme.

Insgesamt ist "Die Farbe des Vergessens" für mich eine mehr als gelungener Thriller, der mit einer packenden und innovativen Konstellation, einer interessant gezeichneten Hauptprotagonistin und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen kann. So hebt sich das Buch positiv aus der Masse des Genres hervor, was mich dazu veranlasst, es gerne weiterzuempfehlen und mit den vollen fünf von fünf Sternen zu bewerten.

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