Cover-Bild Die Kandidatin
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 06.05.2021
  • ISBN: 9783455010640
Constantin Schreiber

Die Kandidatin

Ein Land am Abgrund. Eine Gesellschaft zwischen Hoffnung und Hass. Und eine muslimische Frau auf dem Weg zur Macht.

Deutschland in ungefähr dreißig Jahren, kurz vor der nächsten Bundestagswahl. Die aussichtsreichste Kandidatin für den Posten an der Regierungsspitze ist Sabah Hussein. Feministin, Muslimin, Einwandererin, Mitglied der Ökologischen Partei. Aber nicht alle wollen sie gewinnen sehen und arbeiten mit allen Mitteln daran, Sabah Husseins Wahl zu vereiteln, während die Gesellschaft immer weiter auseinander bricht. 

Der Bestsellerautor, Grimme-Preisträger und Tagesschau- Sprecher Constantin Schreiber legt nach seinen erfolgreichen Sachbüchern mit Die Kandidatin einen rasanten und dramatischen Roman vor, nach dessen Lektüre man anders in die Zukunft schaut.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2021

2050, Deutschland - - "Wollt ihr die totale Diversity" - - Utopie oder Dystopie?

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+ + 2050, Deutschland - eine polarisierende Kandidatin hat beste Chancen aufs Kanzleramt - Sabah Hussein ist Feministin Muslimin Einwandererin + +

Bei diesem Buch ist mir das ausgesprochen gelungene Cover ...

+ + 2050, Deutschland - eine polarisierende Kandidatin hat beste Chancen aufs Kanzleramt - Sabah Hussein ist Feministin Muslimin Einwandererin + +

Bei diesem Buch ist mir das ausgesprochen gelungene Cover sofort ins Auge gestochen. Erst durch den Klappentext hab ich erfahren, dass es sich um einen gesellschaftskritischen Roman handelt, der vom bekannten Nachrichtensprecher Constantin Schreiber geschrieben wurde. Seine vorherigen Bücher "Inside Islam" oder "Kinder des Koran" kenne ich nur aus den Medien.

In diesem Buch zeichnet der Autor ein Bild der Bundesrepublik in ca. 30 Jahren. Scheinbar gibt es keine andere Themen mehr als Diversität in allen Bereichen. Vielfaltsmerkmale werden in den Personalausweisen eingetragen und ein Algorithmus "Peinliche Analyse" überprüft die Aktivitäten in den sozialen Medien. Dessen Ergebnisse fließen in die Einstellungspolitik von Firmen und Behörden ein.

Die Hauptfigur Sabah Hussein ist im Libanon geboren, mit ihren Eltern von dort geflüchtet und kommt aus einfachen Verhältnissen. Sie ist eine Profiteurin der Vielfältigkeitspolitik und ist ohne besondere Qualifikation, sondern nur durch ihre Andersartigkeit, in gehobene Posten gekommen und steht jetzt als Spitzenkandidatin der Ökologischen Partei im Wahlkampf. Der Autor hat sie sehr zwiespältig gezeichnet, sie ist getrieben von Ehrgeiz und hat politisch, außer dem Ruf nach mehr Vielfalt, kaum was zu bieten.

Dieses Buch lebt nicht von einer komplexen Handlung sondern von den Bildern und Situationen, die es beschreibt. Kann und will man sich vorstellen, dass Erotikmessen in Kirchen stattfinden, jeder geschlechtsneutrale Kaftans trägt, gesetzlich Krankenversicherte Einwegspritzen und Verbandsmaterial ins Krankenhaus mitbringen müssen oder es eine strenge Vielfaltmerkmal-Quotenregelung gibt.

Ich finde dieses Buch hervorragend und hoffe, dass es viele Leser findet und zur Diskussion anregt. Vieles scheint überzogen, aber wenn man die aktuellen Tendenzen betrachtet, wäre das alles eine logische Fortführung.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Das kaputte System Deutschland

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„Nur aggressives Niederringen des weißen Patriachats bringt uns weiter.“ [116]
Der Roman „Die Kandidatin“ von Constantin Schreiber wirft einen Blick in die nicht allzu ferne Zukunft der Bundesrepublik. ...

„Nur aggressives Niederringen des weißen Patriachats bringt uns weiter.“ [116]
Der Roman „Die Kandidatin“ von Constantin Schreiber wirft einen Blick in die nicht allzu ferne Zukunft der Bundesrepublik. Einiges davon hat mich an „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq erinnert. Doch bei dem Roman von Schreiber gibt es nur ein Dafür und ein Dagegen. Eine Gesellschaft zwischen Hoffnung und Hass. Entweder man steht zur Protagonistin Sabah Hussein, oder man verachtet sie. Im normalen Leben würde es viele Facetten in jeglicher Hinsicht geben. Bewusst wird hier alles extrem auf die Spitze getrieben, ob dies nun die Themen Diversität, Auslandsbeziehungen zu China oder im Allgemeinen die politische Zukunft eines Landes ist.
„Wir reproduzieren die patriarchale Aussage, indem wir sie singen. Es wäre viel besser, wenn wir singen: I will follow Him/Her/Them. Follow Him/Her/Them wherever He/She/They may go.“ [85 f.]
Der Roman lässt sich wunderbar lesen, behandelt er doch auf wunderbare Weise die aktuellen politischen Themen. Man kann selbst bestens philosophieren, wie sich die Zukunft darstellen wird.
Zuckmayers Plädoyer für kulturelle Vielfalt findet sich auch hier wieder, allerdings ebenfalls sehr überspitzt.
„Sie mochte schon immer James Bond, aber sie findet es prima, dass 007 jetzt eine diverse Agentin ist, eine schwarze, lesbische Frau mit Behinderung.“ [94]
Sehr treffend finde ich folgendes Zitat, zeigt es doch gut, dass Deutschland, bzw. die Kandidatin, mit ihren Zielen lediglich auf ihr Land beschränkt ist. Im internationalen Vergleich ist das Ganze wie ein Alleingang zu sehen. Und wen führt dies weiter?
„Womit wird sie den Mächtigen in der Welt gegenübertreten? Ihre Waffen sind auf der internationalen Bühne stumpf.“ [161]
Wohin geht die Reise? Ein sehr pointierter Blick auf die politische Zukunft.

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Eine dystopische Utopie

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Dieses Buch nimmt einem die Illusion an dem Guten in der Politik. Irgendwie schlummert tief in mir noch immer die naive Hoffnung, dass unsere Politiker uns in Würde vertreten und nur das Beste für uns, ...

Dieses Buch nimmt einem die Illusion an dem Guten in der Politik. Irgendwie schlummert tief in mir noch immer die naive Hoffnung, dass unsere Politiker uns in Würde vertreten und nur das Beste für uns, die gesamte Gesellschaft, im Auge behalten. Natürlich mit Abwägen, mit gewissen Konflikten, aber in der Summe vom Diskurs zu einem Zielzustand der viele Interessen im Blick hat.
Und dann kam dieser Roman „Die Kandidatin“ vom neusten Tagesschausprecher und Experte über den Nahen Osten Constantin Schreiber. Der Roman spielt in der zukünftigen politischen Landschaft in 30 Jahren, also ca. 2050. Deutschland ist den Weg des Wandels angetreten und nun steht eine muslimische Frau kurz vor der Kanzlerschaft. Der Roman ist reine Fiktion, aber so treffend und gut ausdekliniert, dass man es für bare Münze halten könnte. Mit voller Absicht enthält er einen Dynamit-Cocktail an Annahmen der Veränderung, den viele heute sicher absurd und zum Teil beängstigend fänden. Muslimische Quoten in Gesetzen verankert, die Rechten wieder auf dem Vormarsch. Dieser Roman ist eine Fortführung der Spaltung der Gesellschaft, eine Entwicklung die wir heute schon beobachten können. Es führt zur Radikalisierung auf allen Ebenen, zu intoleranten Toleranten und wenig offene Begegnungen. Und inmitten von diesem Szenario begleiten wir die Protagonistin Sabah Hussein, die sich als Feministin sogleich als Muslima und Karrieristin präsentiert. Gänzlich unsympathisch aus meiner Sicht, aber rund ausgestaltet und faszinierend angetrieben von ihrem Ziel den mächtigsten Posten des Landes zu erreichen: Sie will Bundeskanzlerin werden.
Das gelungene an dem Roman ist das augenöffnende Element wie schon heute nur um die Gunst der Wähler gebuhlt wird um selbst den Machtanspruch zu sichern, nur das es nicht mehr um die kleinen Themen geht wie Steuern rauf oder runter sondern um wesentliche Elemente der Demokratie wie Trennung von Religion und Staat. Politiker getrieben von Machtgelüsten egal welcher Colour, aber definitiv nicht mehr der Sache verschrieben, sondern einzig sich selbst.
Das Erscheinungs-Timing ist natürlich grandios gewählt, so kurz vor der Bundestagswahl 2021. Und mit knapp 200 Seiten eine gute Ergänzung zum tagespolitischen Geschehen.
Fazit: Mich hat der Roman fasziniert und vor allem schwirrt er mit weiterhin im Kopf herum, auch wenn die Lektüre bereits einige Tage zurückliegt. Er regt zur Diskussion und zur Auseinandersetzung außerhalb der eigenen Bubble ein. Lesen, diskutieren, einbringen!

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Veröffentlicht am 20.07.2021

interessanter Erstling

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Der Politthriller von Konstantin Schreiber „Die Kandidatin“ spielt ca. 30 Jahre in der Zukunft. Themen, die heute gerade sehr aktuell und brandheiß sind, werden klug in den Plot miteingearbeitet. Gendern, ...

Der Politthriller von Konstantin Schreiber „Die Kandidatin“ spielt ca. 30 Jahre in der Zukunft. Themen, die heute gerade sehr aktuell und brandheiß sind, werden klug in den Plot miteingearbeitet. Gendern, Feminismus, der Islam in Deutschland und der Welt sind in 30 Jahren fest in der Gesellschaft verwurzelt. Die Kandidatin ist eine Muslima und ihre Ziele und wie sie sie versucht durchzusetzen erinnern an heutige Politiker. Die Machtkämpfe, die diversen Seilschaften, die Probleme mit Medien, mit blasierten Gegnern all das könnte auch heute spielen und ist ein Spiegel einer nur allzu nahen und allzu realen Zukunftsperspektive.

Eine interessante Vision, wie die Welt sich entwickeln könnte, wenn wir den jetzt eingeschlagenen Wegen folgen. Ein bemerkenswerter Erstling, dessen eher sachlicher Stil mir gefallen hat.

Veröffentlicht am 21.06.2021

Eine Muslima als Bundeskanzlerin in einer düsteren Zukunftsvision

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Sabah Hussein ist Muslima, Feministin und Spitzenkandidatin der Ökologischen Partei mit besten Aussichten, die kommende Bundestagswahl zu gewinnen. Was macht das mit Deutschland? Ein zukünftiges Deutschland, ...

Sabah Hussein ist Muslima, Feministin und Spitzenkandidatin der Ökologischen Partei mit besten Aussichten, die kommende Bundestagswahl zu gewinnen. Was macht das mit Deutschland? Ein zukünftiges Deutschland, dass sich dramatisch vom heutigen unterscheidet, denn Diversität wird so grotesk groß geschrieben, dass man sich nur wünschen kann, dass es so nicht kommt. Denn unter dem Druck, möglichst niemanden auszugrenzen, wird nicht nur die gendergerechte Sprache auf die Spitze getrieben, sondern auch Minderheiten so grotesk übertrieben bevorzugt, dass man fast keine Chance mehr auf Teilhabe hat, wenn man nicht selbst irgendeiner Minderheit angehört. Dazu wird dann passenderweise statt der Nationalhymne eine Diversitätshymne alternativ gespielt. Doch es gibt auch mächtige Gegenbewegungen und Deutschland steht bei der Wahl an einem Scheideweg: Gibt es eine konservative Zukunft, oder eine multi-kulti-Zukunft bei der um jeden Preis jeder mitgenommen werden soll in eine ökologische Zukunft bei der Frauen als Zeichen der religiösen Freiheit den Hijab tragen.

Meine Meinung: Die Idee von der muslimischen Spitzenkandidatin ist zunächst faszinierend, doch wird die ultra-gendergerechte Zukunft irgendwann dann doch erst erschreckend und dann ermüdend. Denn SO wünscht man sich die Zukunft für Deutschland auf keinen Fall. Für den Lesespaß vergebe ich im Fazit sehr gerne vier von fünf Sternen.

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