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Veröffentlicht am 01.12.2021

sehr weitschweifige Erzählweise

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Das Buch führt den Leser nach Hamburg ins Jahr 1910. Hier lernt man 3 junge Menschen kennen, die alle mit ihrem Leben unzufrieden bzw. davon enttäuscht sind. Eine davon ist Anne Fitzpatrick, die nach 12 ...

Das Buch führt den Leser nach Hamburg ins Jahr 1910. Hier lernt man 3 junge Menschen kennen, die alle mit ihrem Leben unzufrieden bzw. davon enttäuscht sind. Eine davon ist Anne Fitzpatrick, die nach 12 Jahren in England als ausgebildete Medizinerin in ihre alte Heimat zurückkehrt. Sie hat einen Traum: sie will benachteiligten Frauen helfen, ihre Not lindern und ihnen einen Zufluchtsort zu geben. Die zweite ist Helene Engelbert, die unter der Strenge ihres Vaters leidet und die nicht Mann, Kinder und Herd als ihr Lebensziel sieht. Der Dritte im Bunde ist Berthold Rheydt, Kommissar, der gerne mehr Verantwortung im Dienst übernehmen würde, vielleicht auch nur, weil er so hofft sein Trauma zu vergessen.
Alle drei lernen sich kennen, als Helene zur Einweihung von Annes neuem Frauenhaus eine Frauenleiche im Wasser entdeckt. Darum ranken sich alle weiteren Ereignisse. Dabei lässt sich das Buch recht flüssig lesen. Es ist in meinen Augen aber ein zu ausufernder Erzählstil, der bei mir zu Lasten der Spannung ging. Die konnte ich bei mir nicht feststellen. Es lag der Autorin sicher mehr daran, die damaligen (fehlenden) Rechte der Frauen zum Ausdruck zu bringen. Mit der Figur der Anne Fitzpatrick ist es ihr jedenfalls gelungen uns eine starke und vor Schwierigkeiten nicht zurückschreckende Frau näher zu bringen. Von mir gibt’s 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

zu weitschweifig, dadurch geht Spannung verloren

Die letzte Schuld
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1946: Am Nordrand von München wird die Leiche einer Frau gefunden. Ihr Ernährungszustand lässt darauf schließen, dass es sich weder um eine ehemalige Strafgefangene noch um eine Vertriebene handelt. Kommissar-Anwärter ...

1946: Am Nordrand von München wird die Leiche einer Frau gefunden. Ihr Ernährungszustand lässt darauf schließen, dass es sich weder um eine ehemalige Strafgefangene noch um eine Vertriebene handelt. Kommissar-Anwärter Emil Graf nimmt unter der Anleitung von Captain Joe Simon die Ermittlungen auf. Am Tatort trifft Emil eine alte Bekannte – Billa Löwenfeld, die als Fotojournalistin im Auftrag der Amerikaner in Sachen Aufarbeitung der Nazizeit recherchiert. Billa gelingt es, die Tote zu identifizieren und gemeinsam mit Emil beginnen sie weiter zu ermitteln…
Die Kurzbeschreibung des Buchs hatte mich neugierig gemacht. Es ist schon eine mir bisher nicht so im Detail bekannte Zeit, die dem Roman zugrunde liegt. Die Autorin beschreibt in diesem Roman sehr genau, wie die Fragebögen im Zusammenhang mit der Entnazifizierung auf Widerwillen in der Bevölkerung gestoßen sind, als Strafe der Siegermächte angesehen wurden. In dem Zusammenhang blühte der Handel mit „Persilscheinen“. Aber gerade wegen dieser Detailverliebtheit hat sich bei mir keine echte Spannung aufgebaut. Die blieb auf der Strecke. Auch Billas neue Entdeckungen im Zusammenhang mit Hitlers Haus der Kunst, konnte das nicht verbessern. Schade. Darum kann ich auch nur 3 Lese-Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

sehr langatmig

Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe
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Paula ist die älteste Tochter der jüdischen Familie Oppenheimer. Die Familie hat nicht viel, aber sie haben sich und pflegen ein herzliches Miteinander. Besonders mit ihrem Bruder Franz fühlt sich Paula ...

Paula ist die älteste Tochter der jüdischen Familie Oppenheimer. Die Familie hat nicht viel, aber sie haben sich und pflegen ein herzliches Miteinander. Besonders mit ihrem Bruder Franz fühlt sich Paula als Seelenverwandte. Über ihn lernt sie auch ihren späteren Ehemann, Richard Dehmel, kennen. Einem Mann, der gerne im Mittelpunkt steht, für den seine Dichtkunst an erster Stelle kommt. Kann unter diesen Voraussetzungen die Liebe und eine glückliche Ehe bestehen bleiben? Und wenn ja, zu welchem Preis?
Die Autorin zeigt in diesem Buch Paulas Entwicklung von Jugendlicher, die sich dem Klavierspiel verschrieben hat hin zur Dichterin. Dabei ist ihr Tante Guste, die Schwester ihrer Mutter, die selbst keine Kinder hat und keine finanziellen Sorgen kennt, eine große Unterstützerin. Leider verliert sich die Autorin bei den ausufernden Beschreibungen von Paulas Ängsten, so dass die Geschichte auf mich sehr zähflüssig wirkte. Nur mühsam kommen neue Entwicklungen in Paulas Leben. So hat es mir entschieden an Spannung gefehlt. Auch die vielen eingefügten Briefwechsel, die alle, sicher der damaligen Zeit und dem Intellekt des Schreibers entsprechend waren, sehr wortgewaltig, aber doch kryptisch erschienen, haben das Lesen nicht leichter gemacht.
Insgesamt gebe ich daher nur als 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

habe nicht den richtigen Zugang zum Buch gefunden

Dreieinhalb Stunden
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Es ist der er 13. August 1961. Entgegen Walter Ulbrichts Aussage, wird eine Mauer durch Berlin gezogen und die Grenzen zu Westdeutschland gesichert. Zu diesem Zeitpunkt sitzen Personen im Interzonenzug ...

Es ist der er 13. August 1961. Entgegen Walter Ulbrichts Aussage, wird eine Mauer durch Berlin gezogen und die Grenzen zu Westdeutschland gesichert. Zu diesem Zeitpunkt sitzen Personen im Interzonenzug D-151 von München nach Ostberlin. Der Leser lernt gleich zu Anfang viele unterschiedliche Personen, die diese Reise antreten wollen, kennen. Immer wieder wechselt der Autor zwischen den einzelnen Personen. Das hat mich am Anfang recht stark gefordert. Dabei ist es gerade die Unterschiedlichkeit der Menschen, die ein breites Spektrum der Entscheidungsfindung >bleiben oder gehen< beleuchten. Da gibt es Marlies, die bereits beim Besteigen des Zuges vom geplanten Mauerbau durch ihren Vater, der Major bei der Ostberliner Volkspolizei ist und sie darüber informiert hat, und die trotzdem ihrem Ehemann nichts davon verrät.
Oder die vier Mitglieder einer Ost-Band, die ihren ersten Auftritt im Westen hatten und sich nun auf der Rückreise befinden. Oder auch Edith, die Lokführerin, die den D-151 ab der Grenze übernehmen soll.
Als das Gerücht des Mauerbaus sich dann auch im Interzonenzug herumspricht, bricht für jeden Fahrgast (s)ein eigenes Gefühlschaos aus.
Aber irgendwie habe ich mich mit den Personen und ihren Gedanken nicht anfreunden können. Es war mir, vielleicht gerade wegen der ständigen Personenwechsel, nicht möglich mich in deren Gedanken- und Gefühlwelt eindenken. Dabei bin ich ein Mensch, der mit der Mauer groß geworden ist und zum Zeitpunkt des Mauerfalls selbst vor ähnlicher Entscheidung gestanden habe. Von mir gibt’s daher auch nur 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

hatte mir mehr versprochen

Der Sucher
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Cal quittiert nach 25 Jahren seinen Dienst. Damit kehrt er nicht nur der Chicagoer Polizei den Rücken zu, sondern auch Amerika. Er hat sich ein stark renovierungsbedürftiges, jahrelang leerstehendes. altes ...

Cal quittiert nach 25 Jahren seinen Dienst. Damit kehrt er nicht nur der Chicagoer Polizei den Rücken zu, sondern auch Amerika. Er hat sich ein stark renovierungsbedürftiges, jahrelang leerstehendes. altes Haus mit 4 Hektar Land in Irland gekauft. Abschalten von seinem harten Polizeijob, das ist sein Ziel. Doch immer wieder fühlt er sich bei seinen Arbeiten im und am Haus beobachtet….
Anfangs fand ich die bildhaften Naturbeschreibungen, des dörflichen Lebens in Irland sehr interessant. Kam doch sehr gut zum Ausdruck, wie karg dort die Landschaft zum Teil ist und wie „anders“ (im Vergleich zu Amerika) die neuen Nachbarn so sind. Auffällig und zum Teil auch nervig fand ich das Verhalten von Cals unmittelbarem Nachbarn, Mart. Auf jeden Fall hat der das Talent mit vielen Worten, noch mehr Andeutungen nichts zu sagen und dabei unwahrscheinlich dreist und aufdringlich zu sein. Den mochte ich gar nicht. Trotz der Weite und der damit verbundenen Einsamkeit fühlt sich Cal bei seinen Arbeiten am und im Haus beobachtet. Sind das noch Nachwirkungen aus seinem Polizeijob? Nein, irgendwann gelingt es ihm, Trey, einen ärmlich gekleideten Jungen zu erwischen. Obwohl Trey nur widerwillig Fragen beantwortet, lässt sich Cal auf ihn ein und lässt von ihm bei den Renovierungsarbeiten helfen. Anfangs ahnt Cal nicht, was diese Verbindung und das Einlassen mit dem Jungen nach sich zieht.
Ich empfand diese ganze Geschichte sehr langatmig, weil immer wieder sehr weitschweifig auf die Landschaften, die Moore und die Berge eingegangen wird. Das nahm mir die Spannung und ging irgendwann auch zu Lasten meines Interesses am Buch. Daher gebe ich auch nur 3 Lese-Sterne und sehe von einer Lese-Empfehlung ab.

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