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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2021

Unterhaltsame Gesundheitstipps

Ich hätte da was für Sie
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„Ich hätte das was für Sie“ – diesen Spruch kenne ich noch aus einer alten TV-Werbung. Dort holte ein netter Tankwart hilfreiche Tabletten aus der Tasche.

Kleine Wehwehchen hat fast jeder und ebenso weiß ...

„Ich hätte das was für Sie“ – diesen Spruch kenne ich noch aus einer alten TV-Werbung. Dort holte ein netter Tankwart hilfreiche Tabletten aus der Tasche.

Kleine Wehwehchen hat fast jeder und ebenso weiß er, dass er bei Ärzten oft nur mit Tabletten oder dem lapidaren Hinweis auf „Verschleißerscheinungen“ oder „alterstypisch“ verabschiedet wird. Genau das war der Grund, warum ich neugierig auf das Buch der Visite-Moderatorin Vera Cordes war.

Es ist ein kleines Büchlein, übersichtlich im Layout mit vielen kleinen, den Text auflockernden Zeichnungen und farblich abgesetzten Kurztipps, Zitaten und Zusammenfassungen. Frau Cordes greift auf Erfahrungen der Naturheilkunde, der Bewegungslehre und Ernährung zurück. Dazu bettet sie die Fallgeschichten in kleine Anekdoten ein, das macht das Blättern und Lesen durchaus auch vergnüglich.

Einiges Neues habe ich auch erfahren, einige Tipps aus der ayurvedischen Kräuterlehre werde ich beherzigen, die entsprechenden Gewürzmischungen bereits besorgt. Viele Tipps überraschen in ihrer Einfachheit und es ist gut, dass sie aus der Vergessenheit geholt werden und manche scheinen einfach nur verblüffend. Ich denke da zum Beispiel an das Essigwasser. Aber warum nicht, wer hilft, hat Recht.

Mir gefallen die unterhaltsam aufbereiteten Infos und ich werde wohl noch öfters einen Ratschlag von Frau Cordes umsetzen.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Mondrian und das Shakespeare Sonett

Sein oder Totsein
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Robert Mondrian hofft auch nach seiner unfreiwilligen Mithilfe bei der Mordserie „Schneewittchen Morde“ auf ein ruhiges Leben als Buchhändler in der kleinen schwäbischen Stadt Remslingen. Niemand weiß ...

Robert Mondrian hofft auch nach seiner unfreiwilligen Mithilfe bei der Mordserie „Schneewittchen Morde“ auf ein ruhiges Leben als Buchhändler in der kleinen schwäbischen Stadt Remslingen. Niemand weiß dort von seinem Vorleben als Agent bei Deutschlands geheimsten Geheimdienst und das soll auch so bleiben.

Als bei einem Mordopfer ein Schriftstück mit einem Gedicht gefunden wird, bitte Kommissar Neher Mondrian um Mithilfe. Mondrian erkennt sofort ein Shakespeare Sonett dessen Zeilen aber durcheinander gewürfelt sind, eine verschlüsselte Botschaft, wie er sofort erkennt. Gleichzeitig wird beobachtet, wie nachts ein geheimnisvoller Mann um seine Buchhandlung schleicht und Mondrian wohl ausspionieren will.

So muss er sich wieder auf seine alten Stärken besinnen und beginnt zu ermitteln, natürlich mit tatkräftiger Hilfe seines Mitarbeiters Alfons und dessen Freundin.

Ja, Mondrian hat sich in Remslingen eingelebt und sein zweiter Fall kommt noch spritziger daher, als sein Einstand. Dabei lassen sich beide Krimis natürlich unabhängig lesen. Jürgen Seibold hat mit dem Buchhändler einen interessanten Protagonisten geschaffen. Er ist witzig, intelligent und den angenehmen Dingen des Lebens nicht abgeneigt. Wenn Mondrian gefordert wird, reagieren seine Reflexe, schwieriger wird es für ihn nur, seine Fähigkeiten vor der Umwelt geheim zu halten. Besonders Kommissar Neher ahnt, dass sich hinter dem harmlosen Buchhändler wohl mehr verbirgt, als auf den ersten Blick zu sehen ist. Die übrigen Figuren sind ebenfalls sehr liebevoll ausgestaltet. Buchhandelsgehilfe Alfons möchte so gern seine Krimivorliebe auch praktisch anwenden, was mitunter zu filmreifen Szenen führt.

Der Fall ist sehr spannend und die Verortung in einer schwäbischen Kleinstadt hat mir sehr gut gefallen. Da dürfen auch einige kleine Dialektpassagen nicht fehlen. Auch mit dem zweiten seiner Mondrian-Reihe hat mich der erfolgreiche Autor wieder überzeugt.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Die Haushaltsgöttin

Juno Browne und der Tote im Antiquitätenladen
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Juno Browne hat ein kleines Unternehmen auf die Beine gestellt, Putzarbeiten, Hundeausführen und was sonst noch als Dienstleistungen anfällt. So lernt sie den alten Mr. Nickolai kennen, einen eigenbrötlerischen ...

Juno Browne hat ein kleines Unternehmen auf die Beine gestellt, Putzarbeiten, Hundeausführen und was sonst noch als Dienstleistungen anfällt. So lernt sie den alten Mr. Nickolai kennen, einen eigenbrötlerischen Antiquitätenhändler und Trödler, der Hilfe beim Polieren seiner besseren Möbelstücke braucht. Old Nick, wie er genannt wird, ist keine ganz honorige Figur, manche seiner Stücke haben eine obskure Herkunft.

Nach einigen Monaten, der alte Grantler ist Juno irgendwie ans Herz gewachsen, findet sie ihn erschlagen in seiner Wohnung. Sie erinnert sich an zwei dubiose Gestalten, die ihn kürzlich bedrängten und über ihr Erscheinen nicht glücklich waren. Als sie der Polizei einen entsprechenden Hinweis gibt, gerät sie selbst in Gefahr. Doch Juno ist unerschrocken, die Materie macht ihr Spaß und so beginnt sie sich in Antiquitäten-Kreisen umzuhören und auf eigene Faust zu ermitteln.

Das ist ein gelungener Cosy-Crime, bei dem alle Zutaten passen. Eine schöne englische Landschaft, eine junge, hübsche und unerschrockene Ermittlerin wider Willen und ein interessantes Thema. Denn es ist ja bekannt, dass kaum in einer Branche so viel gelogen und betrogen wird, wie auf dem Kunst- und Antiquitätenmarkt.

Die Autorin hat einen unterhaltsamen Stil, schreibt frisch und originell. So ist ihr Krimi wirklich eine amüsante und lockere Unterhaltung. Die Spannung kommt ebenfalls nicht zu kurz, denn Juno gerät bei ihren Unternehmungen mitunter in brisante Situationen, die sie nur mit Hilfe ihrer Freunde meistern kann.

Die Nebenfiguren sind mit Liebe zum Detail ausgedacht. Morris und Ricky, ein älteres Paar aus der Theaterszene, sind immer für ein Schmunzeln gut. Verbena, eine der unangenehmeren Kundinnen, ist die typische englische Society-Lady und viele mehr. Das gibt der Geschichte viel Farbe und Flair.

Juno hat Potential für weitere Fälle.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Tod beim Feuerwerk

Tod an der Alster
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Kommissarin Svea Kopetzki wird mit einem Mordfall konfrontiert, der sie in die Welt der Hamburger Schickeria führt. Die Schönheitschirurgin Helena Pahde wurde ermordet. Es ist die Nacht des Alster Feuerwerks ...

Kommissarin Svea Kopetzki wird mit einem Mordfall konfrontiert, der sie in die Welt der Hamburger Schickeria führt. Die Schönheitschirurgin Helena Pahde wurde ermordet. Es ist die Nacht des Alster Feuerwerks und viele Schaulustige tummeln sich mit ihren Handys auf der Straße. Es gibt also viele Bilder und Zeugen der letzten Lebensminuten von Helena, aber keine Aussage, keine Aufnahme ist so richtig brauchbar.

Auch die Vielzahl der Spuren verwirren Svea und ihr Team eher. Es stellt sich heraus, dass Helena viele Feinde hatte. Es gibt unzufriedene Patienten, abgelegte Liebhaber und einen gehörnten Ehemann. Doch alle Verdächtige warten mit einem Alibi auf. Während sich Svea in ihren Fall verbeißt, bemerkt sie auch atmosphärische Störungen im Team.

Ein klassischer Krimi, der viel Wert auf realistische Polizeiarbeit legt und damit die Handlung spannend vorantreibt. Dazu kommen kleine Einschübe aus der Sicht des Täters und der Leser hat damit das Gefühl, dass er immer schon ein wenig mehr weiß, als die Beamten.

Die Autorin gestaltet ihre Figuren gut. Ihre Ermittlerin ist eine gestandene Frau mit Ecken und Kanten und viel Lebenserfahrung. Im Umfeld in der teuren Schönheitsklinik gibt witzige Szenen und bei manchem Patienten hat man fast einen entsprechenden C-Promi vor Augen.

Das ist der zweite Band um Kommissarin Svea, den man auch sehr gut separat lesen kann. Auch dieses Buch hat mich wieder überzeugt.

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Veröffentlicht am 18.07.2021

Ruhe- und Sehnsuchtsort

Mein Helgoland
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Wenn die Schriftstellerin und Übersetzerin Isabella Bogdan Ruhe und gleichzeitig Inspiration sucht, ist Helgoland ihr Sehnsuchts- und Fluchtort geworden. Sie widmet dieser Insel eine kleine Hommage und ...

Wenn die Schriftstellerin und Übersetzerin Isabella Bogdan Ruhe und gleichzeitig Inspiration sucht, ist Helgoland ihr Sehnsuchts- und Fluchtort geworden. Sie widmet dieser Insel eine kleine Hommage und erzählt von ihrer Geschichte, ihrer Menschen und natürlich auch über den berühmtesten Sohn der Insel.

Immer wieder kommt James Krüss zu Wort. Sie tritt in einen Dialog mit ihm, zitiert aus den „Urgroßvater“-Büchern, in denen es um das Erzählen und das Schreiben geht.

Als Leser kann ich an ihrem Schreibprozess teilnehmen, erfahre viel über Ideen, leere Blätter und fehlende Inspiration. Aber ein windumtoster Spaziergang im Oberland bläst nicht nur den Kopf frei, er macht Platz für neue Gedanken. Sie trifft Helgoländer und Touristen, manche Begegnungen haben urkomisches Potential, andere sind ernster und erzählen von Problemen der Inselbewohner.

Es ist nur eine kurze Geschichte über Isabella Bogdans besondere Beziehung zu Helgoland, aber sie lässt mich auf der Insel verweilen. Ich lese über Ornithologen und begeisterte Birdwatcher, über Tierschützer und Touristen und die Neugierde auf die Insel wächst.

Ein liebenswerter und sehr persönlicher Blick auf Helgoland.

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