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Veröffentlicht am 26.12.2021

Naja

Schwedische Familienbande
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Pfarrer Samuel Williams tritt seine Stelle im verschlafenen Nest Klockarvik an, doch noch bevor er auch nur einen Fuß in seine neue Wirkstätte setzen kann, findet er einen Toten. Augenscheinlich ermordet. ...

Pfarrer Samuel Williams tritt seine Stelle im verschlafenen Nest Klockarvik an, doch noch bevor er auch nur einen Fuß in seine neue Wirkstätte setzen kann, findet er einen Toten. Augenscheinlich ermordet. Schnell wird das beschauliche Dorfleben auf den Kopf gestellt, denn die Ermittlungen laufen alles andere als rund.
Cedervalls Reihenauftakt spielt in der Weihnachtszeit, das vorweihnachtliche Gefühl mit viel Schnee, Weihnachtsdeko und Schwedenpferdchen kommt auch sehr gut beim Leser an. Trotzdem bin ich mit der Geschichte nicht richtig warm geworden, und das lag vor allem an der Hauptfigur. Was fand ich Samuel unsympathisch. Nicht nur nervig wegen seiner Schwärmerei für die fesche Kommissarin, leicht snobistisch von Natur aus, gebärdet er sich in seiner Art viel älter als er tatsächlich sein soll. Nichts passte da für mich zusammen, und so werde ich weitere Bände mit ihm sicherlich nicht lesen wollen. Die Dorfbewohner sind mir deutlich sympathischer gewesen, glänzen jetzt nicht mit Originalität, aber wirken zumindest authentisch und in sich rund. Die Ermittlungen rund um den Mord geraten z.T. etwas dümmlich, sind insgesamt aber schon schlüssig geraten. Großartig Spannung kommt nicht auf, aber man möchte schon die Zusammenhänge wissen. Die Autorin erfindet mit dieser Reihe sicherlich das Rad nicht neu und ich muss auch leider sagen, dass mich weder Cast noch Stil wirklich packen konnten. Insgesamt ein solider Krimi, der anderen seiner Art aber nicht das Wasser reichen kann.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Wir haben uns auseinandergelebt

Die Rückkehr der Zwerge 1
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Der alte Glanz der Zwergenhochkultur hat sich in den letzten hundert Zyklen etwas abgenutzt. Aber die Erinnerungen daran sich noch lebendig, ob man jetzt angeschwemmte Funde früherer Zeiten aus dem Fluss ...

Der alte Glanz der Zwergenhochkultur hat sich in den letzten hundert Zyklen etwas abgenutzt. Aber die Erinnerungen daran sich noch lebendig, ob man jetzt angeschwemmte Funde früherer Zeiten aus dem Fluss fischt, oder wie Edelsteinschnitzer Goimron in alten Aufzeichnungen wühlt. Eines Tages gelangt ihm eine ganz besondere Schrift in die Hände: Tungdil Goldhands Tagebuch. Ein unvergleichlicher Fund, der Goimrons Leben schnell völlig auf den Kopf stellt.
Was habe ich sie vermisst! Die Gemmenschnitzer, Axtschwinger, die Dritten, die Vierten, ja sogar die Schweineschnauzen… Letztere nur ein bisschen. Aber die Zwerge und ich scheinen uns auseinandergelebt zu haben. Zwar brachten sie mich ab und an zum Schmunzeln (wo ich früher eher hellauf gelacht habe), doch ihre Abenteuer haben mich diesmal ziemlich kalt gelassen. Dabei ist ihr Held Goimron zunächst erst mal erfrischend unheldenhaft, in seinem Job als Gemmenschnitzer eher untalentiert, dafür umso interessierter an allem, was an den alten Glanz von Vraccas‘ Volk erinnert. Seine Weggefährten sind recht unterschiedlich gestaltet, nicht alle Figuren (egal ob Freund oder Feind) lernt man aber so gut kennen wie man vielleicht wollte. Der Erzählstil ist dafür wie gewohnt sehr bunt und fantasievoll, schon nach kurzer Zeit ist man im Geborgenen Land angekommen. Das hat mich auch über weite Strecken bei der Stange gehalten, denn die Handlung ist dann leider doch manchmal eher zäh, gerade die Hauptschauplätze fand ich nicht ganz so interessant. Auch Ende/Cliffhanger waren eher unbefriedigend, da die Lösung mir ein wenig aus dem Zwergenhelm gezaubert schien. Der nächste Teil erscheint schon in wenigen Monaten, ich bin gerade aber ehrlich unentschlossen, ob ich dem (gar nicht so) kleinen Volk noch mal eine Chance geben will, da der Funke aus der Esse diesmal nicht überspringen wollte. Vielleicht hatte ich zu hohe Erwartungen, aber für mich kann dieser Teil nicht an die vorherigen Teile der Zwergenreihe anknüpfen, auch wenn viele altbekannte Elemente wieder vorgekommen sind.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Starker Start, danach nur noch mittelmäßig

Die Verlorenen
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Vor 10 Jahren verschwand Jonahs Sohn spurlos, vor 10 Jahren hat Jonah zuletzt mit seinem besten Freund Gavin gesprochen. Doch eines Nachts braucht dieser Hilfe, und so eilt Jonah zum Treffpunkt am Londoner ...

Vor 10 Jahren verschwand Jonahs Sohn spurlos, vor 10 Jahren hat Jonah zuletzt mit seinem besten Freund Gavin gesprochen. Doch eines Nachts braucht dieser Hilfe, und so eilt Jonah zum Treffpunkt am Londoner Slaughter Quay. Doch dort findet er Gavin nur noch leblos vor; zusammen mit weiteren Leichen. Noch bevor Jonah sich genauer umsehen kann, wird er selbst zur Zielscheibe.

„Die Verlorenen“ ist der Auftaktband zu einer neuen Serie. Da mir die Hunterreihe vom selben Autor sehr gut gefallen hat, war ich hier natürlich mehr als gespannt. Ich mag Becketts Schreibstil, auch weiß er ganz genau wie sich eine düstere und dichte Atmosphäre aufbauen lässt. Das ist einer der ganz großen Pluspunkte dieses Buches. Auch Tempo und Spannungsbogen stimmen, ich fand die Handlung zu jedem Zeitpunkt sehr mitreißend. Inhaltlich hapert es aber ein bisschen, da ist man vom Autor doch Besseres gewohnt. Ein Beispiel: Jonah ist Polizist bei einer Eliteeinheit. Auch wenn er sicherlich in diesem Fall von den persönlichen Verwicklungen und Verletzungen beeinträchtigt wird, zeigt er doch erstaunlich wenig solides Basiswissen. Jeder Krimileser hätte z.T. Spuren besser gesichert, Schlüsse früher gezogen… ich konnte ihn als Ermittler nicht wirklich ernst nehmen. Das ist schade, denn Potential wäre definitiv da gewesen. Auch die Zusammenarbeit mit Kollegen vermisse ich, gerade weil er eben alleine oft so gar nicht weiterkommt. Das fand ich bis zum Schluss recht unlogisch. Überhaupt fällt ab und an die Logik hintenüber, die eine oder andere Wendung wirkt konstruiert. Der Plot an sich war wirklich vielversprechend, aber die Umsetzung und Jonahs Part im Besonderen wirken etwas unglücklich. So detailverliebt der Autor Szenen bauen kann, so hätte er auch seine Charaktere gestalten müssen, Hintergründe stärker ausarbeiten. So bleibt vieles nur an der Oberfläche, Zusammenhänge bleiben offen und so manche Frage unnötig ungeklärt. Ich fand den Thriller nicht ganz schlecht, aber Beckett hat ungewohnt viel Luft nach oben gelassen. Schade.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Kunst und Blut

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Nach Jahren beim FBI wechselt Tom Bachmann zurück zum BKA. Gleich sein erster Fall verlangt dem genialen Profiler alles ab: ein brutaler Killer ermordet junge Frauen, um ihre Leichen anschließend kunstvoll ...

Nach Jahren beim FBI wechselt Tom Bachmann zurück zum BKA. Gleich sein erster Fall verlangt dem genialen Profiler alles ab: ein brutaler Killer ermordet junge Frauen, um ihre Leichen anschließend kunstvoll zu arrangieren. Der Künstler scheint gerade zur Hochform aufzulaufen, tauchen die Kunstwerke doch in immer kürzeren Abständen auf. Für Bachmann beginnt ein Spiel gegen die Zeit.

Tom Bachmann ist eine etwas schwierige Figur, angeblich ist er ein genialer Profiler, ein „Seelenleser“; so richtig kam seine Begabung aber bei mir nicht an. Er zieht Schlussfolgerungen aus dem Hut, ist oft schlauer als seine Kollegen, ohne dass man als Leser recht nachvollziehen kann, wie er zu seinen Erkenntnissen kommt; mich hat das nicht überzeugt. Auch seine unnahbare Art mochte ich nicht wirklich, die ständige Joggerei wurde mehr als einmal zu viel erwähnt. Tom und ich hatten wohl einfach keinen guten Start ; ) Bei mir drängte sich zudem immer wieder ein Vergleich zu Chris Carters Hunterreihe auf: die geschilderte Brutalität, die Schlaflosigkeit des Ermittlers, seine etwas distanzierte Art etc. Das muss nichts Schlechtes sein, trotzdem waren mir die Ähnlichkeiten zu groß, um richtig begeistert zu sein. Meyer kann schreiben, ich mochte seinen Stil. Kurze, temporeiche Kapitel passen zur Geschichte, gerade die Perspektive des Mörders sowie Ausflüge in Toms Kindheit fand ich gut ausgearbeitet. Das Ende kam mir wiederum zu abrupt, auch konnte es mich wie so einige andere Aspekte dieses Thrillers nicht restlos überzeugen. Insgesamt fand ich Bachmanns ersten Auftritt nicht schlecht, aber für die nächsten Bände würde ich mir doch eine Steigerung wünschen.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Netter Streifzug durch Paris

Und dann war es Liebe
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Aus Versehen landet Hannah im falschen Zugabteil; mit unangenehmen Folgen, denn statt in Amsterdam pünktlich zur Hochzeit ihrer Quasi-Schwägerin einzutreffen, steht sie nun in Paris. Sie ist nicht die ...

Aus Versehen landet Hannah im falschen Zugabteil; mit unangenehmen Folgen, denn statt in Amsterdam pünktlich zur Hochzeit ihrer Quasi-Schwägerin einzutreffen, steht sie nun in Paris. Sie ist nicht die Einzige, der dieses Malheur passiert ist, denn auch Musiker Léo steht nun verloren am Bahnhof. Anstatt nun die Wartezeit auf dem tristen Bahngleis abzusitzen, nimmt Léo sie mit auf einen Kurztrip durch die Stadt der Lichter.

Ich bin eigentlich kein Leser von Liebesromanen und nur eher zufällig an dieses Buch geraten; im Endeffekt war ich recht positiv überrascht, auch wenn mich die Geschichte nicht 100%ig überzeugen konnte. Hannah ist eine sympathische Hauptfigur, auch wenn sie mir ab und an gewollt chaotisch daherkam. Ihr fehlt es zudem an Selbstbewusstsein und ihre duckmäuserische Art ist auch etwas gewöhnungsbedürftig. Zum Glück gibt es Léo als Gegenpart, der zwar zunächst unnahbar und verschlossen wirkt, das Herz aber am rechten Fleck hat. Mir ist schon klar, dass diese Charakterkonstellation typisch für das Genre ist, wahrscheinlich auch genau weil Leser*innen es so mögen, ich fand es leider eher stereotyp und nicht ganz so gelungen. Sehr gut gefallen hat mir dagegen der Kurztrip durch Paris an sich. Die beiden streifen alle großen, aber auch kleine und gut versteckte Highlights der Stadt; als Leser ist man voll dabei, die Autorin hat einen tollen Stil, der einen sofort mitnimmt in die Stadt an der Seine. Überhaupt ist der Erzählstil sehr locker und angenehm, die Dialoge sind witzig und lebendig. „Und dann war es Liebe“ ist ein schöner Roman für Fans des Genres, aber auch für genrefremde Leser, die ein bisschen leichten Urlaubsflair mögen.

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