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Veröffentlicht am 17.08.2021

Eine Mutter wird Geschäftsfrau – und das im 19. Jahrhundert!

Die Teehändlerin
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Dem vorliegenden Roman liegt die Familiengeschichte eines noch heute existierenden Tee-Fachhandels zu Grunde. Allerdings ist der Roman weniger der Ware "Tee" als vielmehr der Entstehung dieses ehemaligen ...

Dem vorliegenden Roman liegt die Familiengeschichte eines noch heute existierenden Tee-Fachhandels zu Grunde. Allerdings ist der Roman weniger der Ware "Tee" als vielmehr der Entstehung dieses ehemaligen Kolonialwarengeschäfts hin zum Fachgeschäft und der damit verbundenen persönlichen Entwicklung der Gründerfamilie gewidmet. Diese bestand Mitte des 19. Jahrhunderts aus Tobias und Friederike Ronnefeldt und ihren zunächst 4 Kindern.
Lag die Verantwortung für das Geschäft auch überwiegend bzw. ausschließlich in den Händen des Ehemannes, so nutzte seine Ehefrau es immer wieder gerne, im Bedarfsfall unterstützend im Ladengeschäft auszuhelfen. Wusste sie doch ihre 4 Kinder in diesen Fällen gut versorgt. Dass sie damit der zur damaligen Zeit vorherrschenden Rolle einer Frau, ihren Haushalt hervorragend zu führen, sich der Kindererziehung zu widmen und tunlichst aus den Geschäften des Ehemannes herauszuhalten, auf keinen Fall entsprach, wird ihr durchaus bewusst gewesen sein. Und doch lässt bleibt sie sich selbst treu und übernimmt während einer längeren Abwesenheit ihres Ehemannes die gesamte Geschäftsführung – und dies überaus erfolgreich. Umso schwieriger ihre Position nach der Rückkehr des Ehemannes und seiner Erwartungshaltung, diese Stellung wieder aufgeben zu müssen bzw. die Absicht, diese Aufgabe weiter wahrnehmen zu wollen– genügend Konfliktstoff für die kommenden Jahre.
Ein wunderbarer historischer Roman, der zu überzeugen weiß und der mich sehr schnell in seinen Bann gezogen hat. Auch, weil es sich um reale Personen handelt, deren Geschichte mit schriftstellerischer Freiheit nachgezeichnet wird, wobei ich die Einbindung in die zur damaligen Zeit vorherrschenden Klischees als überaus gelungen bezeichnen würde. Gerade in der Person von Friederike wird das ganze Dilemma von Frauen, die aus den vorgegebenen Regeln und Verhaltensweisen ausbrechen möchten, und dies nicht zum Eigennutz, sondern – in der vorliegenden Geschichte - zum Wohl und Wachsen eines Handelsgeschäfts, überaus deutlich, verständlich und nachvollziehbar dargelegt.
Ein wunderbarer Roman, dem hoffentlich schon bald eine Fortsetzung folgen wird.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Die Provence hat auch dunkle Seiten

Verhängnisvolles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 7)
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Verbindet man auf den ersten Blick mit Lavandou den Duft der Provence, Sommer, Sonne, Urlaub und die französische Lebensleichtigkeit, so wird man durch die Romane von Remy Eyssen sehr schnell mit Verbrechen, ...

Verbindet man auf den ersten Blick mit Lavandou den Duft der Provence, Sommer, Sonne, Urlaub und die französische Lebensleichtigkeit, so wird man durch die Romane von Remy Eyssen sehr schnell mit Verbrechen, die selten ohne eine Leiche bleiben, mit einer zum Teil äußerst brutalen Welt konfrontiert.
So auch im vorliegenden siebten Fall, den das kompetente Ermittlerduo bestehend aus dem Rechtsmediziner Leon Ritter und Capitaine Isabelle Morell, beide neben ihrer dienstlichen Verbindung auch außerhalb des Dienstes ein Paar, wieder lösen wird.
Allerdings ein Fall, der auch beim Lesen Betroffenheit auslöst, gilt es doch zunächst nur den Mord an einem kleinen Jungen aufzuklären. Auch wenn erste Ermittlungsergebnisse recht schnell zu einem katholischen Internat und es folgen weitere Todesfälle, allerdings von Erwachsenen.
Wie gewohnt, wechseln sich auch in diesem Roman die Erzählperspektiven ab, da auch die späteren Opfer hin und wieder zu Wort kommen und aus ihrer Sicht Wichtiges für den weiteren Fortgang der Geschichte beitragen
Und – ein weiteres Markenzeichen der Lavandou-Krimis: das Privatleben und die Beziehung der beiden Hauptprotagonisten entwickelt sich – wie im realen Leben – weiter und erfährt in diesem Roman einen besonders wichtigen Aspekt: Lilou, Tochter von Isabelle und Adoptivtochter von Leon, ist zum ersten mal unsterblich verliebt. Und da Liebe oftmals blind macht, ist für ausreichend Zündstoff gesorgt, da Lilous Freund von Leon und Isabelle alles andere als "passend" angesehen wird.
Ein seitenstarker Roman mit mehr als 500 Seiten, der sich allerdings sehr gut lesen lässt. Dies vor allem auf den angenehmen und flüssigen Schreibstil aber auch die verschiedenen Erzählstränge und auch die lesetechnischen Ausflüge in die ganz private Welt von Leon und Isabelle nebst pubertierender und verliebter Tochter. Auch ohne Vorkenntnisse der sechs Vorgängerbände gelingt der Einstieg sehr gut und man folgt sehr gerne der Klärung eines abscheulichen Verbrechens.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Biblische Geschichten – neu erzählt und mit Berücksichtigung aktueller Entwicklungen, Erkenntnisse und Ergebnisse

Lass das Land erzählen
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Der in Deutschland lebende jüdische Reiseleiter Assaf Zeevi, stellt sein Heimatland auf eine ungemein interessante Weise vor und folgt dabei den Spuren seines Volkes, deren Herkunft und Werdegang in der ...

Der in Deutschland lebende jüdische Reiseleiter Assaf Zeevi, stellt sein Heimatland auf eine ungemein interessante Weise vor und folgt dabei den Spuren seines Volkes, deren Herkunft und Werdegang in der Bibel festgehalten sind.

Beginnend im Alten Testament und den Erzvätern Abraham, Isaak und Jakob findet auch die jahrzehntelange Wanderung des Volkes Israel mit Mose eine umfassende Betrachtung. Dies gilt ebenso für den bekanntesten biblischen König und seine Zeit: König David.

Das Neue Testament ist ausschließlich dem Leben und Wirken Jesu gewidmet und verhältnismäßig kurz im Vergleich zum vorhergehenden Bereich. Dabei wird die Kreuzigungsgeschichte in Form einer taggenauen Beschreibung der letzten Woche Jesu auf Erden beschrieben und man erhält Einblicke in den Ablauf der einzelnen Tage, die in dieser Form das Leiden und Sterben Jesu auf eine ganz besondere und eindringliche Art deutlich machen.

Das Buch hält, was es in einer Unterschrift beschreibt: "Eine Reise durch das biblische Israel". Über viele Seiten fühlte ich mich erinnert an meine Kinderbibel, in der viele biblische Geschichten kindgemäß erzählt wurden. Und so auch in diesem Buch: Assaf Zeevi gelingt es mit einem sehr ansprechenden Schreibstil fesselnd und überaus interessant zu erzählen. Darüber hinaus mit einem hoch interessanten Hintergrundwissen zu Land, Leuten und Alltagssituationen damals und heute zu einem deutlicheren und besseren Verständnis der überlieferten biblischen Geschichten beizutragen. Dazu trägt auch die teilweise Verknüpfung mit der heutigen Zeit bei. Wenn zum Beispiel die Kosten für das Grab von Sarah auf der Grundlage der biblischen Angaben nun in Euro umgerechnet werden.

Aufgelockert das Ganze durch Bilder und kleine Landkarten, die ich mir persönlich jedoch etwas anders vorgestellt hatte. Bilder ohne Unterschrift und deren Bedeutung sich aus dem vorhergehenden Sätzen ergeben oder nur grobe Skizzen von Orten und Gegenden, die ich mir deutlich detaillierter erhofft hatte. Beides gerade dann, wenn man Israel nicht persönlich kennt.

Besonders erwähnenswert die Hervorhebung der Erläuterung einzelner Begriffe wie z.B. "Gebetsriemen, Haussegen und Quasten" durch eine farbliche Untermalung, etwa im Farbton von Sand. Dadurch wird der geschriebene Text deutlich aufgelockert und die Bedeutung des so markierten Textes bereits auf den ersten Blick deutlich dargestellt.

Auch wenn ich das Land Israel nie persönlich kennenlernen werde, so hat mir dieser "Reisebericht der etwas anderen Art" das mir aus der Bibel bekannte Israel und auch das Israel, wie ich es jetzt durch Presse und Funk kenne, nähergebracht. Vor allem sind mir die biblischen Geschichten wieder neu ins Gedächtnis gerufen worden und das Interesse geweckt worden, mich wieder einmal neu damit zu beschäftigen. Mit dem nun neu erworbenen Hintergrundwissen eröffnen sich vielleicht ganz neue Blickwinkel.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Mut zum Ende, Zeit für einen Neubeginn

Liebe auch an Regentagen
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Ein Roman, der sich mit dem Ende einer langjährigen Beziehung von zwei Menschen auseinandersetzt: Lauren, die an ihrem 24. Hochzeitstag endlich den Mut aufbringe, das Ende ihrer Ehe mit dem beruflich überaus ...

Ein Roman, der sich mit dem Ende einer langjährigen Beziehung von zwei Menschen auseinandersetzt: Lauren, die an ihrem 24. Hochzeitstag endlich den Mut aufbringe, das Ende ihrer Ehe mit dem beruflich überaus erfolgreichen Herzchirurgen aber im Privatleben äußerst kontrollsüchtigen Brad in die Wege zu leiten. Dass Lauren dies so viele Jahre akzeptiert und verdrängt hat, ist ausschließlich auf ihre Liebe zu den gemeinsamen Töchtern zurückzuführen. Doch das Maß ist voll und Lauren emanzipiert sich. Verlässt ihren Ehemann und wagt einen Neuanfang.
Und auch für Beau, der "wieder einmal" von seiner Ehefrau verlassen wurde und sie "nun doch wieder" zu ihm zurückwill, ist das Maß nun voll und er leitet die endgültige Trennung ein.
Beide, Lauren und Beau, die sich in einer vergleichbaren Situation aber mit unterschiedlichen Ausgangssituationen befinden, lernen sich durch die gemeinsame Liebe zum "gärtnern" kennen. Sie sind sich bereits nach kurzer Zeit sympathisch, was durchaus auch darauf zurückzuführen ist, dass sie sich mehr oder weniger in der gleichen Situation befinden.
Eine interessante Romanidee, gleiche und doch unterschiedliche persönliche Lebenswendezeitpunkte miteinander zu verknüpfen. Sowohl die beiden Hauptakteure, Lauren und Beau, wirken in ihrem Denken, mit Ihren Gefühlen, aber auch mit ihren Zweifeln und ihrem Hinterfragen sehr überzeugend, realistisch und authentisch. Man leidet, freut sich aber auch gleichzeitig mit ihnen mit und nimmt mit großer Anteilnahme und Begeisterung an diesem teils schmerzlichen Entwicklungsprozess teil.
Der Roman lässt sich gut lesen, ein flüssiger Schreibstil sorgt für ungetrübten Lesegenuss. Eine interessante und abwechslungsreiche Geschichte und neben den beiden (Noch-)Ehepaaren weitere Charaktere, die mit einem nicht unerheblichen Anteil zu einer abwechslungsreichen und zum Teil auch berührenden Entwicklung beitragen.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Bekannte und neue Rezepte - gesund zubereitet

Medical Cuisine
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Ein sehr interessanter Titel für ein Kochbuch von einem Autorenduo (Ernährungsmediziner und Sternekoch), das sich mit Nahrung, Ernährung, Gesundheit und gesundem Essen auskennt – so mein erster Gedanke, ...

Ein sehr interessanter Titel für ein Kochbuch von einem Autorenduo (Ernährungsmediziner und Sternekoch), das sich mit Nahrung, Ernährung, Gesundheit und gesundem Essen auskennt – so mein erster Gedanke, nachdem ich mir das Buch etwas näher (zumindest das Äußere) angeschaut hatte.
Vom Inhalt hat es mich dann durchaus angesprochen und auch überzeugt. Wenn auch nicht gleich mit konkreten Rezepten gestartet wurde, so erwarteten mich zunächst auf einigen Seiten viel Theorie, die aber überaus interessant gestaltet ist und mir so manche Neuigkeit und auch bisher unbekannte Zusammenhänge aufzeigten.
Anschließend entfaltet sich das übliche Kochbuch mit Rezepten zu Salaten, Suppen, Vorspeisen, Hauptgerichten und Süßspeisen.
Die Rezepte sind allesamt alltagstauglich und laden zum Nachkochen ein. Dabei gibt es zu vielen Rezepten dann auch noch gleich eine Alternative. Beide Rezepte zeichnen sich durch eine überschaubare Zutatenliste aus, die Anleitung ist kurz und verständlich formuliert und von jedem Gericht findet sich eine Fotografie. Zudem wird mit Hilfe von Symbolen die gesundheitlich positive Wirkung eines Rezeptes markiert.
Für mich besonders interessant die fleischlosen Varianten, wobei es sich um sehr kreative und mir bisher zum Teil völlig unbekannte aber hochinteressante Vorschläge handelt, die auch für die Alltagsküche taugen.

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