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Veröffentlicht am 21.07.2021

Turbulente Familienzusammenführung auf Mallorca

Erben wollen sie alle
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Schon nach den ersten Zeilen des Buches hat mich der Schreibstil der Autorin mit einer gesunden Portion Humor und Sarkasmus begeistert. Die Handlung ist wie aus dem Leben gegriffen, die Protagonisten sind ...

Schon nach den ersten Zeilen des Buches hat mich der Schreibstil der Autorin mit einer gesunden Portion Humor und Sarkasmus begeistert. Die Handlung ist wie aus dem Leben gegriffen, die Protagonisten sind Personen wie Du und Ich mit all ihren Problemen und Allüren. Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, ganz getreu dem Motto „ich rede, wie mir der Schnabel gewachsen ist“.
Kurz vor ihrem 75. Geburtstag sitzt Bianca auf Ihrer Finca auf Mallorca und fragt sich, ob das jetzt alles, was das Leben ihr zu bieten hat. Schön das Geld zusammenhalten, damit die Kinder ausreichend erben. Doch die lassen sich schon ewig nicht mehr blicken, außer ihre geliebte Enkelin Luisa. Die hat immer zu ihr gehalten. Nach der Trennung und dem kurz darauf erfolgten Unfalltot ihres Mannes haben sich die Kinder Anja und Steffen nicht mehr blicken lassen. Zu vieles blieb unausgesprochen, man hat sich immer mehr voneinander entfernt. Zur Einsamkeit liegt Bianca noch eine große Last auf der Seele, von der niemand weiß. Ich konnte Bianca nur zustimmen, warum soll sie nicht mit ihrem neuen Freund Wolfi auf Weltreise gehen und das Geld verprassen.
Erstaunlich, welche Hektik und Sorge plötzlich bei den Kindern Anja sowie Steffen und dessen Frau Yvonne entsteht. Völlig entrüstet über diese Gedanken reisen sie allesamt nach Mallorca und laufen ganz schön auf.
Es beginnt eine turbulente Annäherung der Familienmitglieder und geliebten Menschen mit Humor, Missverständnissen, spannenden Momenten und jeder Menge Herz.

Fazit:
Dieses Buch hat mich voll und ganz überzeugt. Zeigt es doch die alltäglichen Probleme einer Familie mit vielen Generationen. Geld ist nicht immer alles, Glück, Zufriedenheit und Gesundheit sind das A und O. Ernste Themen wie „Demenz“ und „gleichgeschlechtliche Liebe“ wurden wunderbar in die Geschichte eingebunden. Die humorvollen und erfrischenden Dialoge haben die Seiten nur so verfliegen lassen. Eine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Trubel im deutschen Wald

Der Wald ruft
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Ich bin ja nicht so der Fan von Hörbüchern, aber dieses hier war echt der Brüller. Nicht nur einmal habe ich laut lachend im Auto gesessen, zum Glück waren die Scheiben zu. Die beiden Erdmännchenbrüder ...

Ich bin ja nicht so der Fan von Hörbüchern, aber dieses hier war echt der Brüller. Nicht nur einmal habe ich laut lachend im Auto gesessen, zum Glück waren die Scheiben zu. Die beiden Erdmännchenbrüder Rufus und Ray sind mir schon gut aus Band 1 und 2 der Serie bekannt und ich war gespannt von dieser Geschichte ohne die üblichen Kriminalfälle. Diese Geschichte ist Humor pur, allerdings angepasst an die Probleme der aktuellen Zeit, was der dem ganzen mehr Tiefgang verleiht. So muss der Erdmännchen-Clan aus der heilen Welt des Zoos flüchten und sucht nach einer waghalsigen und gefährlichen „Bootsfahrt“ durch die Kanalisation Zuflucht im Wald. Hier gelten sie als Migranten und sind nicht jedem Bewohner willkommen. Ray freundet sich mit zwei Waschbären an und eröffnet in einer Höhle hinter dem Wasserfall den Tanzschuppen schlechthin. Mit Musik und Lichtorgel (Autobatterie sei Dank) wird das „Acapulco“ der neue Szenetreff. Der jüngere Nachwuchs stellt aus einem Gemisch mit Stechapfel eine halluzinogene Droge her und verteilt diese großzügig unter den Gästen. Rufus verliebt sich in die Häsin Grete, die ja eigentlich mit Emil, einem Wildkaninchen liiert ist. Dies bringt bei einigen Waldbewohnern das Fass zum Überlaufen, allen voran Keiler Herrmann mit seinen Kumpanen die den Erdmännchen den Krieg erklären. Doch wer wird sich am Ende behaupten können …

Fazit:
Was für ein unterhaltsames Hörvergnügen. Christoph Maria Herbst schafft es jedem der Charaktere seine ganz eigene Note zu geben. Bei den Stimmen von Jens Spanner, Keiler Herrmann, den schwulen Pinguinen und vielen mehr habe ich mich köstlich amüsiert. Ein absolutes Hörvergnügen.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Liebe, Spannung und der Duft von Flieder

Die Hofgärtnerin − Frühlingsträume
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Von Anfang an war ich begeistert von dem Auftakt dieser neuen Trilogie. Die Autorin Rena Rosenthal – welche bisher bereits einige Bücher als Self Publisherin veröffentlich hat - hat mit ihrem ersten Verlagswerk ...

Von Anfang an war ich begeistert von dem Auftakt dieser neuen Trilogie. Die Autorin Rena Rosenthal – welche bisher bereits einige Bücher als Self Publisherin veröffentlich hat - hat mit ihrem ersten Verlagswerk die Stange direkt ziemlich hoch gesetzt. Alle Achtung! Nach dem ersten Drittel des Buches war ich hoch erfreut zu erfahren, dass die Geschichte weitergeht.
Marleene, Tochter einer einfachen Arbeiterfamilie hat schon so einige Schicksalsschläge hinter sich. Vater früh gestorben, die Mutter schwer krank. Von ihrem Vater – der seinerzeit als Gärtner in der Hofgärtnerei tätig war – hat sie die Liebe zu Pflanzen und Züchtungen geerbt. Doch für Frauen war eine Lehre zu dieser Zeit undenkbar. Von ihrem minimalen Lohn als Zimmermädchen geht alles für die Unterkunft ihrer Mutter sowie die Miete einer kleinen Kammer, welche sie sich mit ihrer Cousine Frieda teilt, drauf. Als sie von einem Hotelgast bedrängt wird und sich dafür noch entschuldigen muss, nimmt sie ihr Schicksal kurzum selbst in die Hand.
Als 15-jähriger Bursche „Marten“ startet sie ihre Lehre in der ansässigen Hofgärtnerei. Ein schweres Unterfangen für so einen schmächtigen Jungen. Natürlich ist es gar nicht so leicht sich plötzlich zu verstellen. Doch Dank Marleenes großen Portion Mut und Stärke sowie den Tipps von Frieda – welche eine außerordentliche Beobachtungsgabe für Männer hat – klappt es hervorragend. Sogar den Schritt zurecht zu rücken und zu fluchen beherrscht „Marten“ nahezu perfekt.
Schwierig wird alles, als die Söhne des Hofgärtners in ihr Leben treten. Der charmante Konstantin – eigentlich ein Schürzenjäger – scheint plötzlich ganz zahm zu werden. Und der immer etwas abwesende Julius, der von Veränderungen in der Pflanzenwelt und der Kultivierung neuer Züchtungen träumt findet in „Marten“ auf diesem Gebiet einen Seelenverwandten.
Doch es läuft nicht alles nur positiv. Rosalie, die hochnäsige und verzogene Tochter des Hofgärtners spinnt so einige Intrigen. Und auch andere Personen sind nicht das was sie scheinen. Die unterschiedlichsten Charaktere habe ich lieben und hassen gelernt. Manche haben mich sehr überrascht, viele jedoch auch enttäuscht. Dies sowie Missverständnisse und Beschuldigungen haben das Buch hindurch die Spannung hochgehalten. Gemischt mit einem gewissen Maß an Humor, ist dies eine rundum gelungene und unterhaltsame Geschichte.
Am Ende gibt es ein positives Erlebnis für die Romantiker unter uns, aber auch jede Menge Fragen die offen bleiben und mich geradezu sehnsüchtig auf die Fortsetzung warten lassen. Für mich war das Buch mein Highlight für diesen Monat. Deshalb von mir 5 Sterne.

Fazit:
Dieses Buch hat alles was mir gefällt. Eine wunderbare Mischung aus Spannung, Liebe und einem Touch Humor. Sehr schön dargestellt wurde die Stellung der Frau gegen Ende des 19. Jahrhunderts und der Schwierigkeit Fuß zu fassen in Berufen, die allein Männern vorbehalten waren. Erfreut war ich, dass hier die Protagonistin aus einfachen Verhältnissen kam. Oft wurde das Thema der Emanzipation der Frauen aus höhergestellten Familien in Büchern dargelegt. Die Autorin hat Fiktion mit tatsächlichen Gegebenheiten vermischt und zu einer runden Geschichte verarbeitet.
Vielen Dank liebe Rena Rosenthal sowie den Penguin Verlag für die Möglichkeit, an der unterhaltsamen und aufschlussreichen Leserunde teilnehmen zu dürfen. Das Bonuskapitel, welches ich bereits lesen durfte, hat meine Ungeduld ein klein wenig besänftigt um die Wartezeit bis Band 2 im nächsten Frühjahr auszuhalten

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Spannendes und atmosphärisches Geheimnis

Die Verlorenen
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Das Buch ist schon einmal optisch ein richtiger Hingucker mit dem wunderbaren Schutzumschlag, welcher eine Frau mit Baby umringt von einem Pflanzengewirr zeigt. Die kleine Marke mit der Zahl „627“ hat ...

Das Buch ist schon einmal optisch ein richtiger Hingucker mit dem wunderbaren Schutzumschlag, welcher eine Frau mit Baby umringt von einem Pflanzengewirr zeigt. Die kleine Marke mit der Zahl „627“ hat eine ganz besondere Bedeutung in der Geschichte.
Die junge Krabbenverkäuferin Elisabeth „Bess“ Bright – durch eine kurze Liaison mit einem Kaufmann schwanger geworden – muss ihr neugeborenes Baby Clara in einem Findelhaus abgeben, damit dessen Überleben gesichert ist. Nach 6 Jahren hat sie endlich ein wenig Geld gespart, um ihr Kind abzuholen um mit diesem ein gemeinsames Leben beginnen zu können. Was sie vor Ort erfahren muss verschlägt ihr die Sprache. Ihr Kind wurde bereits einen Tag nachdem sie es dort abgegeben hatte von „ihr“ abgeholt! Wer hat ihren Namen benutzt? Eine spannende und berührende Suche nach ihrem Kind beginnt, bei der Bess Unterstützung durch die Kleiderverkäuferin Kaleiza und deren Familie sowie dem Fackelträger Lyle bekommt.
Im krassen Gegensatz hierzu steht die Geschichte von Alexandra, einer Witwe aus der Oberschicht, welche allen Luxus hat den man sich wünscht erfährt. Durch ein Erlebnis in ihrer Kindheit ist sie schwer traumatisiert und psychisch angeschlagen und lebt mit ihrer Tochter Charlotte in völliger Isolation von der Außenwelt. Einzig den Besuch des Gottesdienstes am Sonntag gestattet sie sich und ihrem Kind, welches mit Strenge und ohne jedwede Liebe aufwächst. Durch die Einstellung des Kindermädchens Eliza gerät die kleine sichere Welt von Alexandra aus den Fugen.
Ich möchte diese spannende und besondere Geschichte allen empfehlen, die mich von Anfang an mitgerissen hat. Welches Geheimnis der beiden Frauen gibt es herauszufinden? Von mir eine absolute Leseempfehlung.

Fazit:
Die Autorin schildert durch ihre bildgewaltige und atmosphärische Darstellung in authentischer Weise die Lebenssituation des niederen Volkes mit all seiner Armut und Entbehrung. Wie verzweifelt muss man sein, um sein geliebtes eigenes Fleisch und Blut in ein Findelhaus bringen zu müssen. Auch das Schicksal von Alexandra, welche zwar in einem goldenen Käfig lebt aber dennoch kein Leben hat wurde behutsam mit all dem Schrecken der Kindheitserlebnisse und dessen Folgen dem Leser vermittelt. Das Ende fand ich für alle Beteiligten sehr gut nachvollziehbar gewählt. Zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass es das erwähnte Findelhaus „Foundling House“ in London wirklich gab.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Peggys Liebesliste "Zuerst die Liebe, danach die Umstände"

Die Roseninsel
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Schon nach den ersten Zeilen zog mich auch dieses Buch der Autorin in seinen Bann. „Zuerst die Liebe, danach die Umstände …“ ein Zitat aus Peggys Liebesliste gefällt mir besonders gut. Der gefühlvolle ...

Schon nach den ersten Zeilen zog mich auch dieses Buch der Autorin in seinen Bann. „Zuerst die Liebe, danach die Umstände …“ ein Zitat aus Peggys Liebesliste gefällt mir besonders gut. Der gefühlvolle und bildhafte Schreibstil trifft einen direkt ins Herz. Ich habe mich sofort in Peggy und Hannes verliebt, deren besondere Liebe auch in schweren Zeiten zu Tränen rührt. Ihre Tochter Emma ist eine liebenswerte und starke Person, die bis zuletzt versucht hat, den Buchladen ihrer Eltern fortzuführen. Leider war er finanziell nicht mehr tragbar. Auf den Spuren ihrer Mutter in England begegnet sie der betuchten Ava und deren Hund Jimmy. Die beiden Frauen sind trotz des Altersunterschiedes sofort ein Herz und eine Seele. So ist es kein Wunder, dass Emma den Auftrag erhält die Bibliothek des Sommerhauses „Rosewood Manor“ in Cornwall aufzufrischen.
Dort begegnet sie Ava´s Sohn Ethan, nach einem kühlen Start entdecken die beiden eine innige Liebe zueinander, doch diese ist getrübt. Gibt es eine Zukunft für die beiden?
Außer den Hauptprotagonisten habe ich einige andere Charaktere kennen und lieben gelernt. Sally, deren Picknickkörbe einfach eine Wucht sind. Jasper, bei dem ich sehr gerne auch einmal eine Fahrstunde im Linksverkehr nehmen würde. Die kleine kesse Bee, deren Wissendurst nicht zu stillen ist. Dann natürlich Clemmie von Clemmie´s Fish Bar, ein Cornisches Original sozusagen und allen voran natürlich Jimmy der Mischlingshund. Wie oft bin ich in Gedanken am Stand und an den Klippen spazieren gegangen.
Absolute Leseempfehlung – 5 Sterne.

Fazit:
Die Romane von Gabriele Diechler stehen für ganz große Gefühle, sie erzeugen Wärme im Herzen und ein Glücksgefühl. Sie lebt und liebt ihre Geschichten – „Bücher sind Nahrung für die Seele – Lieben eben“ – und dies bringt sie mit jeder Silbe zum Ausdruck. Ihre Leserunden sind etwas Besonderes, solch eine Präsenz und Hingabe ist mir bisher bei keinem/keiner Autor/Autorin begegnet. Hab Dank für dieses tolle Erlebnis Gabriele. Sollte ich bald wieder nach Cornwall reisen dürfen, werde ich mich auf die Spuren der Roseninsel und St. Ives begeben.

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