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Veröffentlicht am 02.09.2021

Alberts geheimes Leben

Das geheime Leben des Albert Entwistle
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Der Autor Matt Cain hat mit diesem Buch eine berührende Geschichte über den zunächst in sich zurückgezogenen Albert verfasst. Die Handlung wird im Klappentext schon in großen Teilen vorweg genommen, es ...

Der Autor Matt Cain hat mit diesem Buch eine berührende Geschichte über den zunächst in sich zurückgezogenen Albert verfasst. Die Handlung wird im Klappentext schon in großen Teilen vorweg genommen, es geht aber eher um die Entwicklung und dabei erlernten Lebensweisheiten, die dieses Buch ausmachen. Große Wendungen oder Spannungsbögen habe ich hier nicht finden können - aber auch nicht erwartet.
In diesem Buch kommen wichtige Themen zur Sprache, die Bearbeitung bleibt für mich persönlich aber zu oberflächlich, zudem geht Alberts Entwicklung ohne nennenswerte Rückschläge oder Hindernisse voran, was in meinen Augen nicht realistisch ist. Dadurch bekommt das Buch einen ganz eigenen Wohlfühlcharakter, der das Potential der Thematik aber nicht ganz ausschöpfen kann.
Albert ist ein sehr sympathischer Protagonist, der detailreich dargestellt wird. Alle weiteren Personen des Buches bleiben weniger ausführlich charaktersiert. Damit habe ich mich ihnen weniger nah gefühlt. Alberts Wende vom zurückgezogenen Eigenbrötler bis hin zum kontaktfreudigen und offenen Menschen ging erstaunlich schnell - zu schnell in meinen Augen. Für mich war das nicht realistisch, sondern mit einer großen Portion Friede-Freude-Eierkuchen-Glanz überzogen.
Die Rückblenden in Alberts Jugend haben mir gut gefallen, sie haben eine gewisse Spannung in die Handlung gebracht und einen ganz anderen Zeitgeist aufleben lassen.
Ich habe das Buch gern gelesen und Albert auch gern auf seiner Suche begleitet. Durch den fehlenden Tiefgang war es eher eine seichte Lektüre zum Wohl- und Mitfühlen. Auch wenn dieses Buch einfühlsam und zart sein möchte, gingen mir Persönlichkeitsentwicklungen und Relexionen zu schnell und unpersönlich.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Auszeit

Auszeit
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Anhand des Klappentextes habe ich mich, selbst beinahe zur "Generation um die Dreißig" zugehörig, dem Inhalt des Buches seltsam nah gefühlt. Nachdem ich das Buch gelesen habe, bin ich zu Henriette, der ...

Anhand des Klappentextes habe ich mich, selbst beinahe zur "Generation um die Dreißig" zugehörig, dem Inhalt des Buches seltsam nah gefühlt. Nachdem ich das Buch gelesen habe, bin ich zu Henriette, der Protagonistin, distanzierter denn je. Mit seinen 176 Seiten ist das Buch eher schmal und lässt sich gut innerhalb weniger Stunden auslesen. Der Schreibstil liest sich angenehm. Die Sprache ist klar und auf den Punkt, ausschweifende Umschreibungen findet man hier nicht.

Ich habe eine weniger egozentrische Protagonistin erwartet und mehr gesamtgesellschaftliche Bezüge. Stattdessen werde ich als Leserin in den Gedankenstrudel von Henriette geworfen, der sich ausschließlich um sie selbst dreht. Sie schafft es nicht, ihre Gedanken von sich selbst zu lösen und scheint somit sehr unreflektiert und ziellos. Diese Auszeit ist auch seltsam rastlos - was sicher als eine Analogie zu eben jener Generation gewertet werden kann. Die vielen angerissenen Themen, die allesamt oberflächlich bleiben, haben mich jedoch eher irritiert als zufrieden zurückgelassen, auch die eigentliche Hauptthematik des verlorenen Kindes wird nur angerissen. Henriette wird deutlich von einer inneren Unruhe und Rastlosigkeit getrieben, welche sich auch in der Handlung des Buches zeigt. Sie ist keine Protagonistin, mit der ich mich identifizieren konnte. Auch Freundin Paula ist zu einem extremen Gegenpol dazu charakterisiert, so dass auch sie unwirklich scheint.
Die Handlung tröpfelt dann vor sich hin, nimmt zum Ende hin Fahrt auf und endet überraschend. Ich habe das Buch schon vor einigen Tagen beendet und mehr als eine difusse Verwirrung ist nicht zurückgeblieben. Schade, denn die Thematik bietet viel Raum für Tiefgang.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Raumfahrer

Raumfahrer
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Nachdem ich bereits "Mit der Faust in die Welt schlagen" von Autor Lukas Rietzschel gelesen habe und mir dieses Buch vor allem wegen der gestochen scharfen und pointierten Sprache in Erinnerung geblieben ...

Nachdem ich bereits "Mit der Faust in die Welt schlagen" von Autor Lukas Rietzschel gelesen habe und mir dieses Buch vor allem wegen der gestochen scharfen und pointierten Sprache in Erinnerung geblieben ist, war ich sehr gespannt auf dieses Buch. "Raumfahrer" handelt von einer Generation, die unumgänglich von der DDR geprägt wurde.
Die Sprache, ist wie erwartet sehr stark, trotz der Knappheit kann sie sich einer gewissen Melancholie nicht entziehen. Das hat mir gut gefallen und macht einen ganz besonderen Reiz aus.
Inhaltlich habe ich von diesem Buch jedoch mehr erwartet. Die Handlung springt immer wieder zwischen verschiedenen Protagonisten und Zeitpunkten, eine klare Struktur war nicht erkennbar. Wechsel wurden auch nicht durch kurze Hinweise zu Kapitelbeginn kenntlich gemacht. Ich habe stets etwa eine Seite gebraucht um mich neu zu orintieren und den Inhalt einer Person und Zeitschiene zuzuordnen. Dieser Umstand hat mir das Lesen massiv erschwert, so dass ich zwischenzeitlich keine Lust zum Weiterlesen hatte.
Die Story ist insgesamt spannend und für mich, als ähnliche Generation wie Protagonist Jan auch bedeutend aktuell. Emotional packen konnte mich die Handlung jedoch nicht - wahrscheinlich liegt das an den vielen Sprüngen und meiner damit einhergehenden Grundverwirrung.

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Partem

Partem. Wie die Liebe so kalt
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"Partem. Wie die Liebe so kalt" ist der Auftakt einer Fantasy-Dilogie der Autorin Stefanie Neeb, das Buch ist zugleich ihr Jugenbuch-Debüt.
Der Klappentext verspricht eine mitreißende Geschichte mit interessanten ...

"Partem. Wie die Liebe so kalt" ist der Auftakt einer Fantasy-Dilogie der Autorin Stefanie Neeb, das Buch ist zugleich ihr Jugenbuch-Debüt.
Der Klappentext verspricht eine mitreißende Geschichte mit interessanten Charakteren. Ich hatte anhand des Klappentextes und der Leseprobe hohe Erwartungen an das Buch - welche leider nicht erfüllt wurden.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und passt sehr gut zum Genre, er hat sich gut lesen lassen. Die Geschichte wird aus vier unterschiedlichen Charakter-Perspektiven (Xenia, Jael, Felix und Chrystal) erzählt, dies ist jeweils zu Kapitelbeginn vermerkt - diese Hinweise waren für mich auch elementar wichtig, denn sprachlich oder vom Ausdruck haben sich die vier Charaktere nicht unterschieden, da hätte ich mir ein wenig mehr Individualität gewünscht. Durch die vielen unterschiedlichen Perspektiven gibt sich für mich als Leserin die Möglichkeit einige Szenen durch verschiedene Blickwinkel zu betrachten, was mir sehr gut gefallen hat und enorm dabei hilft die komplexe Organisation des Partem und seinen Machenschaften zu verstehen - wirklich verstanden habe ich es dennoch nicht.
Mein großer Kritikpunkt an dem Buch ist die fehlende Aufklärung rund um die Welt, in der wir uns in diesem Buch befinden. Schnell wird klar, dass sie sich nicht so sehr von der Realität unterscheidet - wären da nicht Menschen, die anderen die Liebe nehmen können oder Menschen, die andere Menschen durch Berührung "hören" können und einiges mehr... Von Anfang an hatte ich viele Fragen zu diesen Fähigkeiten und auch zum Partem allgemein - Was ist die Mission? Wo kommt er her? Zu welchem Zweck wurden die WGs gegründet? etc. ... Keine meiner Fragen wurde geklärt.
Nach 480 Seiten so gut wie nichts über die Welt zu wissen, in der das Buch spielt, ist eine besondere Leistung - leider keine besonders gute.
Mit den Charakteren verhält es sich leider ähnlich, denn sie haben allesamt viel Potential, werden nur leider oberflächlich beschrieben, so dass gerade bei Chrystal und Jael (also diejenigen, die in direkter Verbindung zum Partem stehen) vieles offen bleibt. Es gibt haufenweise Andeutungen über die Vergangenheit oder die aktuellen Beweggründe, jedoch keinerlei Vertiefung dessen. Das kann ich im Rahmen des Spannungsaufbaus nachvollziehen, macht es mir jedoch enorm schwer eine Verbindung zu den Charakteren herzustellen.
Die Intention ist wahrscheinlich den Partem und alles damit zusammenhängende als sehr undurchsichtig und ominös erscheinen zu lassen. Leider ging das auf Kosten des Spannungsaufbaues und der Plot-Entwicklung.
Ich hatte mir wirklich eine aussagekräftigere Geschichte erhofft. Ich werde den folgenden Teil dennoch lesen in der Hoffnung, dass er mehr Licht ins Dunkel bringt. Denn trotz der Schwächen will ich dennoch wissen, wie es weiter geht und habe die große Hoffnung, dass meine offenen Fragen beantwortet werden.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Unterwasserflimmern

Unterwasserflimmern
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"Unterwasserflimmern" ist das Debüt der Autorin und eines, das sich sehen lassen kann.
Der eindringliche Schreibstil fällt schon auf den ersten Seiten auf. Er ist klar und schnörkellos, dabei auch sehr ...

"Unterwasserflimmern" ist das Debüt der Autorin und eines, das sich sehen lassen kann.
Der eindringliche Schreibstil fällt schon auf den ersten Seiten auf. Er ist klar und schnörkellos, dabei auch sehr direkt, zuweilen schon vulgär. Und zeitgleich ist die Sprache sehr bildstark und wie aus dem Leben gegriffen. Ich fand den Schreibstil herrlich modern, direkt und auf den Punkt. Das hat mir gut gefallen und meiner Meinung nach hat die Sprache auch gut zum Inhalt des Buches gepasst.
Die Handlung wird aus Perspektive einer Protagonistin geschildert, deren Name man als LeserIn nicht erfährt, das hat mich jedoch nicht gestört, ich konnte mich zunächst dennoch gut in sie hineinversetzen. Je mehr ich sie kennen gelernt habe, desto mehr habe ich mich jedoch von ihr distanziert, was vorrangig an ihren Handlungen und Einstellungen lag, die sich im Laufe der Story zeigten. Die Protagonistin ist Anfang 30, lebt ein Leben, von dem sie sich ziemlich sicher ist, es nicht so wirklich zu wollen, ohne dabei sagen zu können, was eine bessere Alternative wäre. Als Leser begleitet man sie auf einer Reise, die eher eine Flucht zu sein scheint. Es passiert einiges und dann doch wieder nichts - ich hatte den Eindruck, als würde sich die Protagonistin im Kreis drehen, verzweifelt einen Ausweg suchen um dann doch die nächste Runde zu starten - ich habe mir mehr sichtbare Entwicklung gewünscht und habe sie nicht finden können.
Das Tempo des Buches ist zunächst sehr zügig. Es passiert sehr viel auf einmal und in rascher Abfolge zueinander, dann flacht das Tempo abrupt ab - ein gelungener Tempowechsel, der den Inhalt der Story unterstützt.

Ich finde die Thematik des Buches trifft einen aktuellen Zeitgeist, so richtig zufrieden bin ich aber schlussendlich nicht, ohne genau den Finger drauf legen zu können, was mich stört. Es mag an der scheinbar fehlenden Entwicklung der Protagonistin liegen, an dem offenen Ende, was unbestreitbar passig ist aber dennoch zu viel offen lässt... Dieses Buch ist trotz der sehr direkten Sprache ein sehr subtiles, auf das man sich einlassen muss, um die Feinheiten zu bemerken.

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