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Veröffentlicht am 17.08.2021

Patricia Koelles Romane sind etwas Besonderes, auch dieser hier

Die Träume der Bienen
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Auch im dritten Band von Patricia Koelles Inselgärten-Reihe lernen wir wieder interessante Menschen kennen. Die Autorin hat ein Gespür für besondere Geschichten mit außergewöhnlichen Charakteren. Ihre ...

Auch im dritten Band von Patricia Koelles Inselgärten-Reihe lernen wir wieder interessante Menschen kennen. Die Autorin hat ein Gespür für besondere Geschichten mit außergewöhnlichen Charakteren. Ihre Protagonisten sind Menschen mit speziellen Interessen, die sich in hohem Maße für die Natur und Umwelt einsetzen. Was sie im Verlauf der Geschichte finden, sind wunderbare Oasen, in denen nicht nur die Menschen, sondern auch Tiere Geborgenheit und Sicherheit finden, und auch Pflanzen aller Art haben ihren Platz in diesen besonderen Gärten, die entstehen bzw. wieder neu erweckt werden.
Wie schon die vorherigen Bände, so ist auch dieser Roman eher ruhig, was die Handlung betrifft. Es ist kein Spannungsroman zum Mitfiebern, sondern hier kann man sich quasi in die Geschichte fallen lassen und wird von den bunten Kissen in Lexis Garten weich aufgefangen. Ich habe mich wieder sehr wohlgefühlt an den beschriebenen Handlungsorten und mit den faszinierenden Personen, die einem im Roman begegnen. Es ist eine Geschichte zum Eintauchen und Entspannen, und auch wenn einiges vorhersehbar ist und sich manches einfach zu perfekt fügt, so hatte ich viel Freude am Roman. Was mir besonders gut gefällt, ist das viele Wissen über Pflanzen und Tiere, das die Autorin in allen ihren Romanen bereitwillig mit uns teilt. Da geht es um Tierarten, von denen ich noch nie etwas gehört habe und die durch besondere Lebensgewohnheiten herausstechen, so zum Beispiel die Schneckenhausbiene, die hier ausführlich beschrieben wird. Es gibt so vieles, was ich durch Patricia Koelles Romane schon kennengelernt habe, und während des Lesens gab es immer wieder Momente, in denen ich parallel bei Google nach besonderen Begriffen geforscht habe, zum Beispiel wusste ich bisher nicht, was eine Benjeshecke ist. Am Ende habe ich das Buch sehr zufrieden und ein ganz klein wenig klüger zugeklappt. Auf diese Weise mein botanisches Wissen zu erweitern, macht mir viel Freude. Wie auch die anderen Bände, kann man diesen Roman für sich lesen. Die Protagonisten der früheren Bücher kommen zwar zum Teil auch hier wieder in die Geschichte, werden aber eher am Rande erwähnt. Wenn man sich aber erst einmal auf die Reihe eingelassen hat, wird man sie alle lesen wollen.

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Sehr gelungene Fortsetzung

Mörderisches Mallorca – Toni Morales und der Lohn der Habgier
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Im ersten Band habe ich Toni und seine Frau Mel kennengelernt. Im vorliegenden, zweiten Band war es wie ein Wiedersehen mit guten Bekannten, denn das Paar war mir von Anfang an sympathisch. Auch Tonis ...

Im ersten Band habe ich Toni und seine Frau Mel kennengelernt. Im vorliegenden, zweiten Band war es wie ein Wiedersehen mit guten Bekannten, denn das Paar war mir von Anfang an sympathisch. Auch Tonis Schwiegermutter ist wieder mit von der Partie, und ich muss sagen, sie ist mein Lieblingscharakter. Vor allem die Dialoge zwischen ihr und Toni sind amüsant und lockern die Handlung immer etwas auf.
Eigentlich will Toni Nachforschungen über den ungeklärten Mord an seinem Halbbruder anstellen. Aber wieder kommt ihm ein Fall dazwischen, denn so ruhig wie erhofft ist es nicht auf Mallorca. Diesmal wird bei Renovierungsarbeiten die Leiche einer Frau gefunden, die in einem Hotel eingemauert war. Wie die Autorin im Nachwort erklärt, ist diese Geschichte an einen wahren Fall angelehnt. Der Zustand der Leiche weist darauf hin, dass dieses Verbrechen lange zurück liegt, und selbst wenn der Mörder gefunden würde, könnte man ihn für die Tat nicht mehr belangen. Aber dann passiert in der Gegenwart etwas, das nicht nur Tonis Schwiegermutter an die Nieren geht, sondern allen, die mit der Sache in Berührung kommen. Auch ich war beim Lesen regelrecht geschockt. Ich möchte hier gar nicht zu viel verraten, denn das muss man einfach selbst lesen. So sehr sich Toni auf einen Segeltörn mit seiner Frau freut, es kommt ständig etwas dazwischen, denn das eine Verbrechen ist noch nicht geklärt, geschieht bereits ein weiteres, und Toni befürchtet, dass die Taten in gewisser Weise zusammenhängen. Wie und wieso, das verrate ich hier nicht. Es ist auf jeden Fall wieder sehr spannend, noch dazu kriselt es in Tonis Team an allen Ecken und Enden, und er muss Entscheidungen treffen, die ihm nicht leicht fallen. Mel hat Ärger mit ihrer Zulassung als Anwältin auf der Insel, und auch das beschäftigt Toni sehr.
Neben diesem vielschichtigen, spannenden Kriminalfall berichtet die Autorin auch einiges über Gesetzeslücken und Missstände auf Mallorca, und ich habe wieder dazu gelernt, beispielsweise dass auch Mord verjähren kann.
Wunderbare Schilderungen der Schönheit Mallorcas und Einblicke in das knappe Privatleben der Protagonisten runden diesen Krimi wieder sehr gut ab. Der Fall ist abgeschlossen, wobei sowohl Toni als auch Mel nicht wirklich glücklich mit der Lösung sind, aber so ist eben das Gesetz, und die Justiz kann ja nicht mit zweierlei Maß messen.
Wie Elena Bellmar im Nachwort verrät, ist die Spur für den dritten Band bereits gelegt, und ich bin schon sehr gespannt darauf.
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen vagen Andeutungen ebenfalls neugierig auf diese schöne Krimireihe machen. Man kann jeden Band für sich lesen, wobei es auf jeden Fall mehr Spaß macht, die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Fritz und Emma

Fritz und Emma
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Es sind immer außergewöhnliche Geschichten über besondere Menschen, die Barbara Leciejewski in ihren Romanen erzählt. Auch diesmal hat mich der Charme ihrer Protagonisten wieder völlig eingefangen. Emma ...

Es sind immer außergewöhnliche Geschichten über besondere Menschen, die Barbara Leciejewski in ihren Romanen erzählt. Auch diesmal hat mich der Charme ihrer Protagonisten wieder völlig eingefangen. Emma und Fritz sind nicht nur im gleichen Jahr, sondern am gleichen Tag geboren. Schon die Situation während der Geburt ist zum Schmunzeln, denn dazu muss man wissen, dass die beiden Familien an den entgegengesetzten Enden des Dorfes wohnen. Da hätte sich die Hebamme sicher gerne zweigeteilt. Fritz und Emma sind schon als Kinder Freunde, und später werden sie ein Liebespaar. Auch nach dem Krieg, als Fritz wieder nach Hause kommt, sind die beiden glücklich und wollen heiraten. Fritz leidet jedoch unter den Folgen des Krieges, und die Alpträume lassen ihn nicht los. Aus einem schwerwiegenden Grund, der im Buch erst nach und nach zutage tritt, entzweit sich das junge Paar. Die darauf folgende Situation ist kaum vorstellbar: Zwei Menschen leben im gleichen Dorf, haben zum Teil gemeinsame Freunde, und doch sprechen sie fast siebzig Jahre lang kein Wort miteinander.
Marie, die Frau des Pfarrers, tut sich schwer, in dem kleinen Dorf Oberkirchbach heimisch zu werden. Sie fühlt sich schlichtweg unterfordert, denn sie kann ihrem Beruf nicht nachgehen, und im Ort hat sie kaum menschliche Kontakte. Nur ihrem Mann zuliebe ist sie mit ihm nach Oberkirchbach gezogen, und sie spürt, dass er hier als Dorfpfarrer glücklich ist. Die unterschiedlichen Bedürfnisse werden für das junge Paar zu einem schier unlösbaren Problem.
Als Marie Fritz und Emma kennenlernt und ein wenig über die seltsame Situation erfährt, die zwischen ihnen herrscht, wird sie neugierig auf die Schicksale, die sich dahinter verbergen. Nur allzu gerne möchte sie die beiden wieder zusammenbringen, und außerdem steht ein Ortsjubiläum an. Wäre da nicht die 750-Jahrfeier die beste Gelegenheit, die beiden alten Menschen zu versöhnen und zugleich das Dorf aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken? Es ist eine enorme Herausforderung, der sich Marie stellt.
Man erfährt den Fortgang der Geschichte auf zwei Zeitebenen. Die Rahmenhandlung mit Marie und ihrem Mann Jacob spielt in der Gegenwart. Dazwischen gibt es immer wieder Rückblicke, und so nach und nach stellt sich heraus, was damals geschehen ist und wie es zu der schwierigen Situation zwischen Fritz und Emma kam. Es sind tragische Ereignisse, über die man liest und die zu Herzen gehen. Marie begleitet man auf ihrer Spurensuche und wünscht sich, dass sie etwas an der verfahrenen Situation ändern könnte. Aber kann es ihr gelingen, hier etwas Positives zu bewirken?

Mir hat es viel Freude gemacht, den Roman zu lesen. Was die Autorin schildert, ist einerseits wie aus dem realen Alltag eines kleinen Örtchens gegriffen, mit allen Problemen, die sich für die Dorfbewohner ergeben. Manches kann in diesem Fall verändert werden, und wenn dies geschieht, wirkt es fast zu leicht, aber das kann ich der Autorin nachsehen, denn ihre ganz und gar nicht alltägliche Schilderung hat mich ungemein gefesselt. Bei der Darstellung ihrer Charaktere entwickelt Barbara Leciejewski, wie man es von ihr gewohnt ist, großes Feingefühl. Sie lässt die Dorfgemeinschaft und alle ihre Mitglieder in einem ganz eigenen Licht erstrahlen und zeigt ungeahnte Möglichkeiten auf, die sich hier bieten. Am Ende habe ich das Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge zugeklappt, denn einerseits war ich zufrieden mit dem Ausgang des Romans, andererseits ist mir der Abschied von dem fiktiven Ort Oberkirchbach und seinen liebenswerten Einwohnern richtig schwer gefallen, so wohl habe ich mich in der Geschichte gefühlt, und so intensiv habe ich alles im Geiste miterlebt.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Sehr übersichtlicher kleiner Ratgeber

Die 100 besten Eco Hacks
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Das 170 Seiten starke Büchlein hat ein normales Taschenbuchformat. Die hundert enthaltenen Eco-Hacks sind übersichtlich nach verschiedenen Themen gegliedert. Die Kategorien sind klimaschonend essen, weniger ...

Das 170 Seiten starke Büchlein hat ein normales Taschenbuchformat. Die hundert enthaltenen Eco-Hacks sind übersichtlich nach verschiedenen Themen gegliedert. Die Kategorien sind klimaschonend essen, weniger Müll produzieren, umweltfreundlich reisen, Ökostrom, und zuletzt geht es um achtsames Konsumieren. Das Büchlein ist gut verständlich geschrieben und spricht wohl jeden an. Da ich mich schon länger mit dem Thema befasse, schon mehrere Bücher zum Thema gelesen habe und darauf bedacht bin, meinen ökologischen Fußabdruck zu verbessern, waren mir viele der genannten Tipps bereits bekannt. Aber auch ich habe aus diesem kleinen Buch noch neue Informationen schöpfen können und in einigen Punkten dazu gelernt. Einige Dinge, die auf den ersten Blick umweltfreundlich wirken, entpuppen sich schnell als gar nicht so sinnvoll, denn der Schein trügt, beispielsweise erklärt die Autorin dies an Bambus-Kaffeebechern.
Auch über die richtige und sinnvolle Mülltrennung wird ausgiebig gesprochen, und ich denke, hier ist durchaus noch Informationsbedarf.
Für Einsteiger in die Materie hat dieses kleine, nützliche Buch jede Menge zu bieten. Nachdem ich es nun einmal komplett gelesen habe, wird es nun griffbereit im Regal geparkt, damit ich es immer zur Hand habe, wenn ich mal etwas nachschlagen möchte. Ich kann dieses kleine, übersichtliche Büchlein wirklich jedem empfehlen

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Auch der sechste Band war wieder toll

Christine Bernard. Tödliche Intelligenz
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Dies ist bereits der sechste Fall für die sympathische Kommissarin Christine Bernard. Der Tod eines Arbeiters, verursacht durch einen Industrieroboter, führt sie zu einem Betrieb, wo technische Kunststoff-Bauteile ...

Dies ist bereits der sechste Fall für die sympathische Kommissarin Christine Bernard. Der Tod eines Arbeiters, verursacht durch einen Industrieroboter, führt sie zu einem Betrieb, wo technische Kunststoff-Bauteile für die Automobilindustrie gefertigt werden. Schnell stellt sich heraus, dass die Maschine eventuell manipuliert wurde, und damit kommt auch die Frage auf, war es ein tragischer Unfall oder Mord? Es beginnt für Kommissarin Bernard und ihr Team eine lange, verwirrende Suche nach der Wahrheit.
Die Schauplätze dieses neuen Krimis sind so beeindruckend wie trostlos, denn hinter der mächtigen Maschinerie stehen viele, zum Teil tragische Einzelschicksale. Für Christine Bernard und ihr Team gilt es nun, herauszufinden, wer den Roboter darauf programmiert haben könnte, einen Menschen zu töten. Die Nachforschungen entwickeln sich spannend, führen aber zwischendurch schon mal in eine Sackgasse. Auch gibt es weitere Vorkommnisse, die so manche Erkenntnis wieder über den Haufen werfen.
Christine Bernard und ihr Team hatten auch diesmal wieder meine volle Sympathie, denn es gelingt ihnen die perfekte Balance zwischen knallharter Ermittlung und menschlichem Mitgefühl, denn was sie sehr häufig bei ihren Verhören spüren, sind die Existenzängste der Mitarbeiter.
Kleine Ausflüge ins Privatleben der Protagonistin lockern die Handlung zwischendurch auf, was ich als sehr erholsam empfand, denn was man in der und über die betroffene Firma erfährt, ist schon starker Tobak. Die Beschreibungen von Opfern und Tatort wirkten für mein Empfinden brutaler und detaillierter als in den vorherigen Bänden. Es ist aber auch möglich, dass mich die Geschichte einfach zu einem Zeitpunkt erwischt hat, wo ich sensibler reagiert habe als sonst. Letztendlich hat die drastische Darstellung absolut zum Setting des Romans gepasst. Der Autor hat auch hier wieder brisante und leider nur allzu realistische Themen verarbeitet und regt, neben der fesselnden Krimihandlung, auch stark zum Nachdenken an, denn hier geht es um extrem schlechte Arbeitsbedingungen, vor allem für Mitarbeiter, die sich nicht wirklich wehren oder durchsetzen können, aus ganz unterschiedlichen Gründen, wobei einer beispielsweise ist, dass die Arbeiter der deutschen Sprache nicht so mächtig sind, um sich wirklich behaupten zu können. Mit diesem Thema der billigen Arbeitskräfte, die bei schlechter Bezahlung zu teilweise unmenschlichen Bedingungen schuften müssen, hat der Autor einen Nerv unserer Zeit getroffen.
Ein weiterer kritischer Punkt, der hier zur Sprache kommt, ist der Einsatz von Robotern, denn eine künstliche Intelligenz arbeitet letztendlich nur so gut wie ihr Programmierer. Ich finde es bedenklich, wenn man einer Maschine zu viel Handlungsspielraum lässt, denn es ist nur ein Austausch, wo vorher menschliches Versagen im Spiel war, wird dieses gegen technisches Versagen ausgetauscht. Gewonnen ist dabei nichts, lediglich der Profit der Firmen steigert sich, wenn das monatliche Zahlen von Löhnen minimiert wird. Für diese Geschichte hat Michael E. Vieten wieder sehr intensiv recherchiert und die realen Probleme so geschickt in die fiktive Handlung eingebaut und verknüpft, dass alles stimmig und glaubwürdig wirkt. Auch ihren neuen Fall hat Christine Bernard wieder mit Verstand und viel Einfühlungsvermögen gelöst.

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