Cover-Bild Knochenblumen welken nicht
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Urban
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 01.07.2021
  • ISBN: 9783426527160
Eleanor Bardilac

Knochenblumen welken nicht

Roman | Gewinnerin des SERAPH für das Beste Debüt

Preisgekrönte Fantasy rund um dunkle Magie, unheimliche Ritualmorde und eine junge Frau, die ihren Weg finden muss:
»Knochenblumen welken nicht« ist ein orgineller und sympathischer Fantasyroman in einem Setting, das an Wien um 1900 erinnert.

In der prächtigen Stadt Vhindona ist man stolz auf geschickte Erfinder und reiche Händler – allem, was mit Magie zu tun hat, steht man dagegen misstrauisch gegenüber. Deshalb versucht Aurelia seit Jahren, ihre magische Begabung geheim zu halten. Doch als die junge Frau Zeugin eines Mordes wird, kommt dabei auch ihr Geheimnis ans Licht, und Aurelia wird dem mächtigen Nekromanten Marius Cinna als Schülerin zugeteilt.
Als die wissbegierige junge Frau herausfindet, was wirklich hinter einer unheimlichen Serie von Ritualmorden steckt, und welche Rolle Marius dabei spielt, muss sie sich entscheiden: für ihren neuen Meister oder für ihre Heimatstadt.

Das erfrischend andersartige Fantasy-Debüt von SERAPH-Gewinnerin Eleanor Bardilac begeistert mit vielschichtigen Charakteren, einer packenden Story und einer detailreichen Götterwelt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2021

Dunkle Magie, unheimliche Ritualmorde und eine junge Frau, die ihren Weg finden muss

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Knochenblumen welken nicht ist eine sehr besondere Geschichte. Es beginnt bereits mit dem Schreibstil. Anfangs habe ich zugegebenermaßen ein paar Seiten zum Reinkommen benötigt, der Stil wirkte sehr altertümlich ...

Knochenblumen welken nicht ist eine sehr besondere Geschichte. Es beginnt bereits mit dem Schreibstil. Anfangs habe ich zugegebenermaßen ein paar Seiten zum Reinkommen benötigt, der Stil wirkte sehr altertümlich und komplex. Aber danach habe ich es kaum noch bemerkt.
Die Geschichte ist sehr geradlinig, neben dem besonderen Schreibstil schnörkellos, ruhig und fokussiert sich auf die Charakterentwicklungen. Ich möchte ehrlich sein. Ich hatte ganz andere Erwartungen. Erwartet habe ich eine düstere, actiongeladene Handlung, die mich kaum Luft holen lässt. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob die Geschichte genau richtig war oder zu ruhig. Ich mag Aurelia und Marius sehr gerne. Zwei Persönlichkeiten, die nicht unterschiedlicher hätten sein können, sich trotzdem gefunden haben. Nicht auf romantische Weise, denn eine Liebesgeschichte gibt es nicht, aber der Fokus lag auch auf Aurelias Entwicklungen. An sich mochte ich die Geschichte, ganz besonders die Charaktere, aber wirklich zufrieden mit der Auflösung bin ich nicht. Es war zu...einfach. Ich hätte gerne noch mehr über Marius und sein Heimatland erfahren bzw. auch generell mehr über die Politik und die Auswirkungen der Unterdrückung und Diskriminierung.
An diesem Punkt möchte ich gerne noch einmal einhaken. Ich mag es, dass die Autorin so ungeschönt an die Geschichte herangeht. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, gut und böse, sondern noch so viele Schattierungen dazwischen. Sie glorifiziert nicht den Krieg oder Mord, sondern stellt auch die Schattenseiten, die Gräuel heraus, ohne sich irgendwie aufzudrängen. Sie geht locker mit LGBTQ+ Elementen und Transsexualität um sowie mit anderen Themen bei denen bestimmten Leuten bestimmt die Haare im Nacken stehen würden. Ich fand es nur eines - sehr erfrischend und interessant einen neuen Blick, eine neue Perspektive, geboten bekommen zu haben. Genau dafür bin ich der Autorin sehr dankbar und hoffe sehr, dass es evtl. noch einen zweiten Band geben wird. Viele Fragen sind noch offen und ich hoffe, dass sie noch geklärt werden. Ein bisschen mehr Action könnte die Geschichte noch vertragen, aber die Protagonisten, die Nebencharaktere, die Ideen und der Schreibstil waren großartig. Ich vergebe 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.04.2022

…düster, finster und doch leider nicht ganz überzeugt…

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Das Cover hat mich sofort eingefangen, es sticht hervor und ist wunderschön gestaltet. Der Klapptext rundet dies ab und macht sehr neugierig auf die Geschichte dahinter.

Schnell ist man in den Werk vertieft, ...

Das Cover hat mich sofort eingefangen, es sticht hervor und ist wunderschön gestaltet. Der Klapptext rundet dies ab und macht sehr neugierig auf die Geschichte dahinter.

Schnell ist man in den Werk vertieft, steckt mit Aurelia, ihrer Magie und ihrer Entwicklung drin, wird teil dessen, da die Magie hier als eine Krankheit angesehen wird.
An ihrer Seite ist Marius, ein Griesgram schlechthin, doch im Bezug auf Aurelia ist er beschützend, gewürzt mit seinem Humor.

Die Handlung nimmt zuerst recht mit, soll spannend und nervenaufreibend werden, doch leider kommen die Ritualmorde nicht so in den Fokus, ihre Aufklärung verliert sich und wird mehr der Magie und Aurelia zu teil.
Dessen Beschreibung einen ins düstere Setting zieht, jedoch nicht ganz überzeugt, da ich in den Verwicklungen mehr erwartet hätte.

Lest selbst, werdet teil der Gefahr der Magie, den Schrecken wenn man diese besitzt als auch den finsteren Verwicklungen. Vielleicht gefällt euch die Handlung mehr als sie mir zugetan hat.

Ein Werk was Potential hatte, jedoch nicht im Schreibstil geglänzt und in der Entwicklung leider an Tiefe sowie Spannung im Verlauf gefehlt hat. Was mir sehr zugesagt hat, was der Aufbau der magischen Welt, den Hintergründen als auch den Gepflogenheiten und Sitten.

Ich bleibe daher recht gut unterhalten, von der fantasievollen, brutalen Welt begeistert und beflügelt von den Persönlichkeiten zurück.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an den Verlag.
Trotz der Bereitstellung hat dies in keiner Weise meine ehrliche Meinung zum Buch beeinträchtigt.

Knochenblumenwelkennich

EleanorBardilac

Knaur

KnaurFantasy
#Rezension


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Veröffentlicht am 22.07.2021

Grandioses Magiesystem und Worldbuilding, aber das Ende ist eher so... meh...

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Vielen lieben Dank an Knaur Fantasy für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ich liebe den Knaur-Verlag alleine schon ...

Vielen lieben Dank an Knaur Fantasy für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ich liebe den Knaur-Verlag alleine schon wegen der Cover, jedes einzelne ist einfach jedes Mal ein Hingucker, so auch dieses. Man sieht einen Schädel, aus dem Blumen wachsen – also quasi „Knochenblumen“. Das und auch der Titel passen wirklich gut zum Inhalt, was man beim Lesen bemerkt. Ich kann dazu eigentlich auch gar nicht viel mehr schreiben.

Meine Meinung:
Inhaltlich macht es mir „Knochenblumen welken nicht“ leider nicht ganz so leicht. Bevor ich das Buch begonnen hatte und selbst noch beim Lesen hätte ich allerdings nicht gedacht, dass ich das anschließend über das Buch sagen würde.

Der Beginn ist nämlich wirklich sehr vielversprechend. Es setzt dort ein, als Aurelia festgenommen wird, weil sie bei einer Leiche gefunden wird. Man wird direkt in die Handlung geworfen und da bereits mit dem Magiesystem konfrontiert.
Auch wenn man zu diesem Zeitpunkt noch nicht allzu viel versteht, weil es sehr kompliziert ist, merkt man doch sofort, dass sich die Autorin hier wahnsinnig viele Gedanken gemacht hat.
Zusammen mit Aurelia lernt man über die Handlung hinweg immer mehr dazu und kann nach und nach die Puzzleteile zusammensetzen. Das Magiesystem ist nicht nur äußerst originell und vielfältig, sondern vor allem auch toll aufgebaut und verständlich erklärt, sodass es sich einem – trotz seiner Komplexität – gut erschließt. Das schafft nicht jeder Autorin!

Ähnlich ist es auch mit dem Worldbuilding. Anfangs weiß man noch nicht, wie Vhindona bzw. Radbod aufgebaut und politisch sowie gesellschaftlich strukturiert sind. Im Laufe der Handlung kommt dabei aber immer mehr ans Licht und man lernt Schritt für Schritt dazu.
Dadurch, dass man als Leserin so langsam an diese neue Welt und ihre Regeln herangeführt wird, nimmt sie Gestalt an und man kann sie sehr leicht greifen.
Positiv aufgefallen ist mir, dass man alles gemeinsam mit Aurelia entdeckt – sie weiß anfangs auch so gut wie nichts über die Magie und die Stadt, aber während der Geschehnisse sammelt sie Erfahrungen.

Das hilft einem dann wiederum dabei, sich in Aurelia hineinzuversetzen, da man im Grunde genauso schlau ist wie sie und sich daher gut vorstellen kann, wie es ihr ergehen muss. Aber auch unabhängig davon habe ich sie gleich in mein Herz geschlossen. Die Erwachsenen in ihrem Leben haben es ihr bisher nicht leichtgemacht, aber das hält sie nicht davon ab, raffinierte Fragen zu stellen und zu lernen. Sie hat mich immer wieder aufs Neue mit ihrem Scharfsinn und ihrem Selbstbewusstsein überrascht.

„Kompromisse, die die eigene Integrität und die Würde aller vernunftbegabten Wesen untergraben, sind keine Kompromisse, die es wert sind, eingegangen zu werden.“ (S. 237)

Auch Marius hatte auf Anhieb bei mir einen Stein im Brett. Zum einen wegen seiner Beziehung zu Aurelia, die wirklich unglaublich niedlich und einfach nur wholesome ist. Es ist herrlich, wie er nach außen hin den Griesgram gibt, aber man doch merkt, wie sie ihm immer wichtiger wird und wie er sie beschützen möchte. Vor allem anfangs habe ich mich auch angesichts seines sehr trockenen Humors gut amüsiert.

„Ich möchte nur, dass es dir bewusst ist. Und wenn das Leben mich eines gelehrt hat, dann ist es die Gewissheit, dass auf Regen immer Sonnenschein folgt. Das sagt man hier so, nicht? Und wir alle benötigen in unseren schlimmsten Tagen helfende Hände.“ Er zögerte erneut. „Was ich damit sagen möchte, ist, dass du dich jederzeit an mich wenden kannst. Es spielt keine Rolle, zu welchem Thema. Ich kann auch nicht behaupten, dass ich dann in allen Fällen sonderlich hilfreich sein werde, aber es … es liegt die schlimmste Gefahr meiner Erfahrung nach darin, sich allein zu fühlen.“ (S. 94)

Dies nimmt jedoch im Laufe der Handlung leider stark ab. Natürlich macht es Sinn, dass die Stimmung ernster wird, je gefährlicher die Situation ist, aber den Humor, der mir zu Beginn so viel Spaß gemacht hat, findet man irgendwann fast gar nicht mehr, und das hat mich dann doch etwas enttäuscht.

Auf ähnliche Weise nimmt dann auch der Spannungsbogen ab. Während man anfangs und auch im Mittelteil noch Feuer und Flamme für die Handlung ist und kaum das Finale abwarten kann, ist dann, wenn man diesen Punkt erreicht, die Luft raus. Man wartet die ganze Zeit auf ein großes Etwas, das einen völlig aus den Socken haut, aber dieses große Etwas bleibt aus. Natürlich gibt es zum Ende hin einen Showdown, aber der konnte mich nicht so überraschen und mitreißen, wie ich es mir erhofft hatte. Ich hatte trotzdem immer noch das Gefühl, dass da eigentlich noch irgendetwas Großes kommen müsste, aber dem war nicht so.
Wäre „Knochenblumen welken nicht“ ein Reihenauftakt, würde ich hier jetzt schreiben, dass das hoffentlich im Folgeband kommt, allerdings handelt es sich bei dem Buch um ein Einzelband. So, wie es endet, ist es also überhaupt nicht zufriedenstellend, und man geht mit einer eher gemäßigten Begeisterung aus der Geschichte heraus.
Angesichts des großen Potenzials, das sich zu Beginn abzeichnete, ist das natürlich sehr schade.


Fazit:
Vor allem das Magiesystem und das Worldbuilding sind grandios, mehr brauche ich dazu gar nicht sagen. In dieser Hinsicht werden High Fantasy-Fans auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen, ich lese nicht oft Bücher mit einer so komplexen Welt, der man aber trotzdem noch gut folgen kann, und die einfach Sinn ergibt. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass Leser
innen, die eher Low oder Urban Fantasy gewöhnt sind, vielleicht Probleme haben werden, der Handlung zu folgen.
Auch die Protagonisten, insbesondere Marius mit seinem trockenen Humor sind sehr sympathisch und es fällt einem leicht, mit ihnen mitzufiebern.
Einzig das Ende hat mich enttäuscht. Das hohe Niveau, das „Knochenblumen welken nicht“ zu Beginn und im Mittelteil aufweist, kann im letzten Part des Buches nicht gehalten werden. Vor allem die Auflösung zum Schluss fühlt sich nicht wie der große Knall an, auf den man die ganze Zeit wartet, sondern eher so, als würde man langsam die Luft aus einem Ballon entweichen lassen. Im Vergleich zum Rest des Buches ist es nicht zufriedenstellend, eher underwhelming, weshalb ich trotz meiner anfänglichen Begeisterung leider nur 3,5/5 Lesehasen vergeben kann.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Stetige Steigerung

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Knochenblumen welken nicht entführt den Leser in eine düstere Fantasywelt voll mit magischen Wesen, verschiedenen Kräften und ganz viel Potenzial. Zu Beginn war ich ziemlich fasziniert von dem beschriebenen ...

Knochenblumen welken nicht entführt den Leser in eine düstere Fantasywelt voll mit magischen Wesen, verschiedenen Kräften und ganz viel Potenzial. Zu Beginn war ich ziemlich fasziniert von dem beschriebenen Setting und dem wirklich ungewöhnlichen Schreibstil, der dem ganzen Buch eine besondere Note gegeben hat.


Das große Manko an der Geschichte ist und bleibt für mich aber die Handlung. Denn die kommt leider so gar nicht in Fahrt und braucht viel zu lange, um Spannung aufzubauen. Hauptfigur Aurelia ist eine junge Magierin, die jahrelang von ihren Eltern versteckt wurde, und deshalb keine Kontrolle über ihre Kräfte hat. Als die Ordnungshüter der Stadt dies mitbekommen, wird sie von ihrer Familie getrennt und in das magische Viertel der Stadt einquartiert, um dort von einem erfahrenen Lehrer unterrichtet zu werden. Das ungefähr passiert auf den ersten zweihundert Seiten des Buches. Zweihundert Seiten, die mir wirklich sehr lang erschienen sind, obwohl ich, wie bereits erwähnt, Fan des Schreibstils bin. Mein Problem an der Startphase des Buches ist auch, dass ich nicht wirklich einen Sinn darin gesehen habe. Die Handlung war wie gesagt in diesem Teil des Buches überschaubar, dafür wurde zumindest in Ansätzen die magische Welt erläutert, was mir erstmal gut gefallen hat. Tatsächlich wurde mir aber zu wenig erklärt, man erfährt weder besonders viele Details über die anderen magischen Wesen, noch über Aurelia und ihre Kräfte. Vielmehr werden ab und an Andeutungen gemacht, die später nicht weiter ausgeführt wurden.


Der ungewöhnliche aber schöne Schreibstil hat es mir in Kombination mit der öfter wechselnden Perspektive schwer gemacht, mich den Charakteren wirklich anzunähern und eine Verbindung zu ihnen aufzubauen. Ich habe weder einen Lieblingscharakter, noch gibt es eine Figur, die ich besonders negativ in Erinnerung habe. Vielmehr sind sie mir recht gleichgültig, was meines Erachtens nicht das Ziel gewesen sein kann. Der Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich recht distanziert den Charakteren über war, Emotionen wurden nie wirklich übermittelt, sodass ich die Protagonisten oft nicht richtig einschätzen konnte. Gleichzeitig wird sich eher auf die Handlung konzentriert, sodass viel Interpretationsspielraum entstanden ist. Sehr positiv in Erinnerung geblieben, sind mir die Dialoge zwischen Aurelia und ihrem Lehrmeister sowie diversen Nebencharakteren. Dabei konnte man einen tollen Humor erleben, den ich mir viel öfter gewünscht hätte.


Zum Ende des Buches, als die Geschichte sich endlich dem Wesentlichen zuwendet, gab es für mich eine rasante Steigerung und ich wollte die Lektüre nicht mehr aus der Hand legen. Die Story hat einige neue Facetten offenbart, die mich zwar nicht hundert Prozent überrascht, aber dennoch dafür gesorgt haben, dass ich einen weitern Band dieses Buches lesen wollen würde. Wir erfahren viele Hintergründe der magischen Welt und man kann die Epik erahnen, die in der ganzen Geschichte steckt. Meiner Einschätzung nach, hätte man etwas früher in diesen großartigen Teil der Geschichte überleiten können.


Was das Buch auch besonders gemacht hat, waren vielfältige gesellschaftskritische Ansätze, die auf dezente Art und Weise in die Geschichte eingeflossen sind und so ganz natürlich wirkten und zum Nachdenken anregten.


Nach dem offenen Ende verspüre ich wirklich das Bedürfnis weiterzulesen, besonders weil ich das Gefühl habe, alles und nichts über das Buch zu wissen. Man hat einen groben Überblick und doch gleichzeitig das Gefühl, dass die Autorin einiges vor dem Leser verborgen hat, was ein weiteres Buch grandios machen würde!

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Veröffentlicht am 01.07.2021

"Normalität ist immer nur eine Sache der Perspektive"

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Aurelia lebte bisher versteckt und mit Medikamenten ruhiggestellt, um ihre magische Begabung zu unterdrücken, mehr oder weniger eingesperrt und isoliert. Als sie sich in die Bibliothek schleicht, um sich ...

Aurelia lebte bisher versteckt und mit Medikamenten ruhiggestellt, um ihre magische Begabung zu unterdrücken, mehr oder weniger eingesperrt und isoliert. Als sie sich in die Bibliothek schleicht, um sich einige Bücher zu holen, explodiert ihre unterdrückte Magie plötzlich im wahrsten Sinne des Wortes. Unglücklicher Weise passiert dieses Missgeschick an einem Tatort, was Aurelia schnell zur Hauptverdächtigen macht. Nun muss sie ihr Elternhaus verlassen und sieht einer ungewissen Zukunft entgegen.

Der Einstieg in die Geschichte hat mir gut gefallen. Er war originell und machte mich direkt neugierig auf das Buch.

Dadurch, dass Aurelias Magie bisher unterdrückt wurde, kann sie diese entsprechend wenig bzw. gar nicht kontrollieren. Aus diesem Grund wird sie Meister Marius Cinner zugeteilt, der sie bei sich aufnehmen und ihr beibringen soll, ihre Magie zu beherrschen.

Marius ist ein sehr spezieller Typ. Ich mochte ihn auf Anhieb. Die Geschichte gewinnt durch ihre außergewöhnlichen und sehr schön ausgearbeiteten Charaktere. Aurelia macht eine beeindruckende Entwicklung durch und hat eine wunderschöne und gefestigte Haltung zum Leben und zu anderen Menschen. Die Dynamik zwischen Aurelia und Marius hat mir gut gefallen. Immer wieder musste ich über die beiden schmunzeln.

In der Gesellschaft, die die Autorin gezeichnet hat, wird die Magie als eine Krankheit betrachtet. Aurelia wünscht sich, gesund zu werden. Mit Marius lernt sie, dass sie eine Gabe hat und dass es an ihr nichts Krankes oder gar Hassenswertes gibt. Ich denke hinter dieser Geschichte versteckt sich eine metaphorische Botschaft an unsere derzeitige Gesellschaft, die aktueller nicht sein könnte. Elegant hat die Autorin auch Menschen, die sich der LGBTIQ* Community zugehörig fühlen, sichtbar gemacht. Was mir auch sehr gefallen hat ist, dass fast durchweg genderneutrale Begriffe verwendet wurden, ohne dass es besonders aufgefallen wäre. Es hat nicht den „Lesefluss gestört“ oder Ähnliches 😉

Die Autorin konnte mich mit ihrem blumigen und malerischen Schreibstil mit viel Liebe zum Detail gleich begeistern. So hat sich das Buch an sich sehr gut gelesen.

Trotzdem hatte ich Schwierigkeiten, am Buch dranzubleiben. Aurelias Ankommen in der neuen Situation und das gegenseitige Kennenlernen dauerte schon sehr lang. Marius und Aurelia schleichen ewig umeinander und tasten sich vorsichtig an. Ich hatte das Gefühl, wir würden lange auf der Stelle treten. Es passiert sehr wenig, dafür wird aber viel erzählt und erklärt. Die Geschichte nahm sich immer wieder selbst den Schwung, weil sie sich in Erklärungen und Ausführungen verlor, die teilweise wenig relevant oder an der Stelle nicht von Nutzen waren. Meinetwegen hätte diese Phase nicht ganz so detailliert ausfallen müssen.

Die Ermittlungen in der Mordserie waren grundsätzlich interessant, kamen aber zu kurz, um wirklich Spannung zu erzeugen. Die Auflösung war dann zwar überraschend, kam aber sehr unaufgeregt und irgendwie viel zu einfach. Der Spannungsbogen war ohnehin schon nicht sehr hoch und dann wurde das Ganze einfach so mit einem Satz mehr oder weniger schon gelöst.

Das wirklich Packende und Aufregende der Geschichte passierte erst auf den letzten 50 Seiten. Da konnte ich dann aber auch richtig mitfiebern.

Das Buch kam mir letztendlich wie einer sehr lange Einleitung zur eigentlichen Geschichte vor, die aber eben erst im zweiten Teil erzählt werden soll. Die vielen und langen Ausführungen und Erklärungen, das Kennenlernen der Figuren und die Einführung in eine sehr ausgeklügelte Welt hat den Großteil dieses Buches ausgemacht. Jetzt stehen Marius und Aurelia erst vor ihrer großen Aufgabe, vor ihrem Abenteuer und genau da endet dieses Buch. Von diesem Abenteuer hätte ich gerne schon im ersten Band viel mehr erfahren, ich hätte mir die Spannung gewünscht, die das Ende dieses Buches im zweiten Teil verspricht. Von diesem Band bin ich nicht ganz überzeugt, glaube aber, dass die Fortsetzung dafür umso aufregender wird.

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