Total fesselndes Buch!
Revolution der TräumeBand 1 der Reihe von Andreas Izquierdo kannte ich zwar nicht, doch da die Rede davon war, das Buch sei auch ohne Vorwissen gut zu lesen, habe ich mich von dem spannenden Klappentext und der Leseprobe überzeugen ...
Band 1 der Reihe von Andreas Izquierdo kannte ich zwar nicht, doch da die Rede davon war, das Buch sei auch ohne Vorwissen gut zu lesen, habe ich mich von dem spannenden Klappentext und der Leseprobe überzeugen lassen und das gesamt Buch gelesen. Zu beginn hatte ich zwar oft das Gefühl, dass mir einiges an Hintergrundwissen fehlt, da es einige Anspielungen auf vergangene Geschehnisse gab, die aber nie weiter erläutert wurden und vor allem, da die Protagonisten Carl, Isi und Arthur sehr abrupt eingeführt wurden und ich das Gefühl hatte, sie eigentlich kennen zu müssen, aber mich nicht daran erinnern zu können. Tatsächlich gingen diese Bedenken aber schnell vorbei, denn einmal in der Handlung angekommen gab es eigentlich kaum mehr Anspielungen auf frühere Zeiten und auch hinsichtlich der Charaktere ging die Strategie des Buches auf, denn ich hatte bald das Gefühl, sie bereits gut zu kennen und war total fasziniert von ihren ausgefeilten Charakterzügen, die sich so stark voneinander unterschieden.
Noch mehr begeistert hat mich aber der ungewöhnliche und absolut einnehmende Schreibstil des Romans, den ich nicht wirklich beschrieben kann, der mich aber total schnell in das Buch hineinzogen hat und dafür gesorgt hat, dass ich es auch ziemlich schnell durchgelesen hatte. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Carl berichtet, schwenkt aber auch in regelmäßigen Abständen auf Isi und Arthur, deren Erlebnisse aus der Er-/Sie-Perspektive berichtet werden.
Über die Zeit nach dem ersten Weltkrieg in Berlin habe ich kurz zuvor erst ein anderes Buch gelesen ("Der Traumpalast" von Peter Prange), durch den etwas anderen Blickwinkel dieser Erzählung haben sich beide Bücher aber richtig gut ergänzt und mich in keiner Weise gelangweilt.
Mich hat fasziniert, wie der Autor es geschafft hat, seine drei Protagonisten so eng mit den politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen Berlins in dieser Zeit zu verknüpfen, so dass man als Leser viele Ereignisse aus nächster Nähe miterlebte. Und wenn nicht, so wurde die Zusammenfassung der Geschehnisse durch richtig tolle Absätze eines quasi allwissenden Beobachters geliefert, die sich perfekt in die restliche Handlung einfügten. Daneben war aber auch genug Platz für die Freundschaft zwischen Arthur, Isi und Carl und deren jeweils eigene Privatleben so dass das Buch für mich eine optimale Mischung darstellt.
Ich bin sehr versucht, im Anschluss an diesen zweiten Band auch noch Band 1 nachzuholen und kann das Buch, in welcher Reihenfolge auch immer, nur jedem ans Herz legen!