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Veröffentlicht am 29.07.2021

Man fühlt Frankreich!

Mittwochs am Meer
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Maurice, der für seine Arbeit lebt, fährt für einen neuen Auftrag einmal die Woche in die Bretagne. Dort begegnet ihm in einem kleinen Hotel eine hübsche Angestellte, für Maurice ist es wie die Liebe auf ...

Maurice, der für seine Arbeit lebt, fährt für einen neuen Auftrag einmal die Woche in die Bretagne. Dort begegnet ihm in einem kleinen Hotel eine hübsche Angestellte, für Maurice ist es wie die Liebe auf den ersten Blick. Und diese Frau schickt ihm kurze Zeit später einen Gedichtband mit einer Nachricht. Die beiden beginnen eine leidenschafliche Affäre und genießen das Leben in vollen Zügen, immer Mittwochs. Doch Dominique ist verheiratet.

Dieser Sommerroman ist in einer sehr bildhaften, leichten und malerischen Sprache geschrieben. Von Anfang an hat mir sehr gefallen wie der Autor das Flair der Bretagne rüber gebracht hat! Anfangs hat sich die Handlung für mich etwas in die Länge gezogen, es war viel von Maurice Arbeit und dem Auftrag die Rede. Dann jedoch wurde es fast märchenhaft und sehr romatisch, als Maurice den Brief und den Gedichteband erhält, stellenweise hat es mich hier etwas an die Liebesromane von Niccolas Barreau erinnert. Ab diesem Moment hat mich das Buch sehr in seinen Bann gezogen. Wirkte die Liebesbeziehung der beiden Protagonisten anfangs noch etwas oberflächlich und zu romantisierend, bekommt das Buch dann nach und nach, durch viele Gespräche der beiden, immer mehr Tiefe! Das Buch ist sehr intensiv geschrieben, man merkt den beiden ihr sexuelles Verlangen in jeder Zeile an, aber auch die Bretagne und das Flair dieses wilden, zerklüfteten Frankreichs wird ganz besonders intensiv eingefangen und dargestellt. Dies beginnt mit der Beschreibung und den Charakterzügen der bretonischen Bevölkerung, geht über Ausflüge zum berühmten Küstenstädchen St. Malo und dem Mont-Saint-Michel und endet mit edlen Weinen und landestypischem Essen, das einem schon bei der Beschreibung das Wasser im Mund zusammen laufen lässt! Ich war als Kind und junge Jugendliche mit meinen Eltern und Geschwistern in der Bretagne zum Urlaub machen und die Erinnerungen an diesen wahnsinnig schönen Küstenabschnitt hatte ich sofort wieder vor Augen! Im Nachwort betont der Autor nochmal die Liebe zur Bretagne und dies ist auch im Buch in jeder Zeile zu spüren!

Die Protagonisten fand ich anfangs noch ziemlich blass gezeichnet, aber durch die Gespräche und das Kennenlernen der beiden, bekommen auch die Personen mehr Tiefe. Die Handlungen und die Gefühle der beiden sind nachvollziehbar geschrieben worden.

Fazit: Anfangs noch stellenweise etwas langatmig und oberflächlich, bekommt das Buch schnell immer mehr Tiefe und Intensität und hat mich dann ganz in seinen Bann gezogen. Besonders gelungen fand ich auch das Bretagne-Flair!

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Interessanter gut recherchierter Roman

Romy und der Weg nach Paris
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Wer kennt Romy Schneider nicht? Zu Weihnachten flimmern jedes Jahr die "Sissi"-Filme über die Leinwand, die Romy berühmt gemacht haben, die aber auch Fluch und Segen zugleich für die junge Frau dargestellt ...

Wer kennt Romy Schneider nicht? Zu Weihnachten flimmern jedes Jahr die "Sissi"-Filme über die Leinwand, die Romy berühmt gemacht haben, die aber auch Fluch und Segen zugleich für die junge Frau dargestellt haben.

Die Romanbiografie beschäftigt sich mit der ersten Lebenshäfte der berühmten Schauspielerin. Nach ihrer Rolle als Sissi fühlte sich Romy in eine Art Korsett gedrängt. Gern wollte sie tiefgründige Charakterrollen spielen, ihr haftete jedoch immer noch die Rolle des schönen, süssen Mädchens an. Bei Dreharbeiten lernt sie schließlich den rebellischen, noch unbekannten Alain Delon kennen und lieben. Gegen den Willen der Eltern folgt sie Alain nach Paris. Doch auch hier hat sie es mit ihrer Karriere nicht einfach und es krieselt dann auch noch in ihrer Liebesbeziehung.

Ich lese sehr gern Romanbiografien, um auf diesem Weg bekannte Frauen besser kennen zu lernen. Auch in diesem Buch habe ich wieder einige neue Informationen zu Romy erhalten. Der Roman ist gut recherchiert worden und lebendig geschrieben, der Schreibstil sehr gut zu lesen und bildhaft. Ich konnte mich gut in die Charaktere hineinversetzen, war nah bei der Person Romy. Sehr authentisch wird beschrieben wie Romy sich in die Rolle der Sissi gedrängt fühlte und immer wieder versucht hat dieser zu entfliehen. Auch das schwierige Verhältnis und die Bevormundung ihrer Eltern wird intensiv beschrieben.

Fazit: Wer die (private) Person Romy besser kennen lernen möchte, der sollte hier zugreifen!

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Ein tolles Jugendbuch, vorallem auch für Jungs

Die Schlotterbeck-Chroniken
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Der Vampir-Teenager Julius lebt mit seiner Mutter in Immernacht, dort spielt er mit seiner Grave-Station, schaut sich auf Monstagram um und erhält Kratz-App Nachrichten. Da der Vampir allerdings ...

Der Vampir-Teenager Julius lebt mit seiner Mutter in Immernacht, dort spielt er mit seiner Grave-Station, schaut sich auf Monstagram um und erhält Kratz-App Nachrichten. Da der Vampir allerdings nur einen Fangzahn hat, lachen die anderen über ihn und eigentlich hat Julius nur seine Fledermaus "Flap" als richtigen Freund. Das soll sich nun ändern, denn der Direktor der Schule hat für Julius den Auftrag durch das ganze Land zu reisen und drei Freunde für die große Monster-Party zu finden...

Zuallerst ist mir an diesem Buch das tolle Cover aufgefallen, das mich in seinen Bann gezogen hat. Auch die Rückseite des Hardcovers ist wunderbar Illustriert. Vor jedem neuen Kapitel findet sich eine kleine, schwarz-weisse Zeichnung, allerdings ist diese immer dieselbe. Ins Buch habe ich ohne Probleme reingefunden. Die Sprache ist schon sehr jugendlich, das Buch richtet sich ja aber auch an diese Zielgruppe. Besonders gut gefallen hat mir, dass dieses Buch auch mal speziell für Jungs im Teenager-Alter geeignet ist, denn es gibt im gesamten Buch viele männliche Charaktere und auch Themen wie Computerspiele und Roboter sprechen vorallem, aber natürlich nicht nur, männliche Leser an!

Die Welt von Immernacht gleicht in vielem der der Menschen, nur die Begriffe sind andere wie "Monstagram" statt Instagram, dies macht Immernacht natürlich authentischer, macht es für Jugendliche aber gleichzeitig einfach in dieser Welt zurechtzukommen, da diese nicht zu fantasielastig ist. Die Handlung an sich fand ich in großen Teilen sehr gelungen, es geht sehr actionreich und humorvoll zu, viele aussergewöhnliche Abenteuer erwarten Julius und seine Fledermaus. Nur das letzte Drittel der Geschichte hat sich dann für mich etwas gezogen, da fand ich die Ideen in der ersten Hälfte noch ausgefallener.

Julius als Protagonist fand ich ok, aber er war mir etwas zu blass und auch zu gewöhnlich, vielleicht lag dies daran, dass sich die Teenager so besser mit ihm identifizieren sollen. Da hatten viele der Nebencharaktere wie Donatus oder die Furia-Hexe Cassandra für mich als erwachsene Leserin viel nettere und ausgefallenere Charakterzüge, die sie flippiger und spaßiger wirken ließen und Pepp in die Geschichte reingebracht haben!

Fazit: Ein gelungener Auftakt der Jugendbuchreihe. Toll finde ich vor allem, dass es endlich mal ein Buch ist das auch Jungs gut lesen können! Mir persönlich war die Sprache manchmal zu flapsig und zu jugendlich, aber für die Zielgruppe ist das natürlich genau richtig. Vorallem die erste Hälfte des Buches wartet mit guten Ideen auf, die sich in der zweiten Hälfte leider etwas verlieren. Nichtdestotrotz empfehle ich das Buch gern weiter, vorallem an Jugendliche Leser!

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Veröffentlicht am 23.07.2021

Brisantes Thema, das einen nachdenklich stimmt!

Weiter Himmel
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Dies ist bereits der fünfte Teil einer Reihe um Privatdetektiv Jackson Brodie. Ich kenne die vorherigen Bände bisher nicht, hatte aber keine Probleme ins Buch reinzukommen und der Handlung zu folgen. Dieser ...

Dies ist bereits der fünfte Teil einer Reihe um Privatdetektiv Jackson Brodie. Ich kenne die vorherigen Bände bisher nicht, hatte aber keine Probleme ins Buch reinzukommen und der Handlung zu folgen. Dieser Band ist auch ohne Vorwissen gut lesbar!

Das Buch handelt von Tommy, Andy und Steve, die vordergründig ein normales Leben führen. Als symphatische Nachbarn, Ehemänner und Familienväter würde man nie auf die Idee kommen, dass gerade diese drei ein Nebengeschäft der grausamen Art haben...

Brodie ermittelt zur Zeit eigentlich an einem harmlosen Fall, der ihn allerdings auf die Spur dieser drei Männer führt. Und die beiden Polizistinnen Reggie Chase und Ronnie Dibicki rollen "Cold Cases" neu auf. Nach und nach finden sich diese verschiedenen Handlungsstränge zusammen...

Dies ist ein Buch über ein brisantes Thema, das mich zum nachdenken gebracht hat. Was kann hinter so einer heilen Fassade alles stecken? Welche Grausamkeiten führen zum Glück mancher Leute? Eindrücklich, fesselnd und erschreckend wird in diesem Buch darüber berichtet. Die verschiedenen Personen werden hier ausführlich "auseinandergenommen" und beleutet, dies fand ich spannend zu lesen! Dieser Handlungsstrang hat mich interessiert und er war spannend zu verfolgen. Nicht so gut gefallen haben mir hingegen das private Leben von Brodie, das auch einen Stellenwert im Buch einnimmt.

Der Schreibstil ist einfach und sehr gut lesbar, manches wurde aber auch zu ausführlich und ausschweifend erzählt, da hätte man etwas kürzen können, um die Handlung zu straffen und ihr mehr Spannung zu geben.

Die Charaktere haben mir hingegen alle gut gefallen. Brodie ist mir schnell symphatisch gewesen, ebenso wie die beiden jungen Polizistinnen. Gerade die beiden jungen Frauen hatten eine besondere, etwas tollpatschige aber sehr liebenswürdige Art an sich.

Fazit: Der Fall an sich war wirklich spannend und hat zum nachdenken angeregt, teils gab es aber auch langatmige Handlungsstränge, die man hätte straffen können. Insgesamt hat mir dieser Teil aber gut gefallen und ich werde nach weiteren Bänden rund um Brodie Ausschau halten. Gerne empfehle ich das Buch weiter an Krimifans.

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Veröffentlicht am 23.07.2021

Sehr philosophisch

Eine Geschichte von Sturm und Stille
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Der Junge Mano befindet sich auf einem Flüchtlingsschiff mit vielen Hoffnungen und Träumen auf eine bessere Zukunft im Gepäck. Das kaputte Schiff füllt sich schon mit Wasser, als Mano ein rettendes Boot ...

Der Junge Mano befindet sich auf einem Flüchtlingsschiff mit vielen Hoffnungen und Träumen auf eine bessere Zukunft im Gepäck. Das kaputte Schiff füllt sich schon mit Wasser, als Mano ein rettendes Boot am Horizont ausmacht. Dabei fällt er allerdings von Bord und der tiefe Ozean verschlingt ihn. Treibend in der Tiefe sieht er einen Fisch auf sich zuschwimmen und fängt an mit ihm zu sprechen. Diese Gespräche werden sehr philosophisch und tiefgründig!

Trotz der geringen Seitenzahl von etwas mehr als 100 Seiten steckt im Buch eine gewaltige sprachliche Aussagekraft in jedem einzelnen Satz. Ich hatte mir eigentlich mehr eine Geschichte über die Flucht eines Jungen und die schwierige Reise auf dem Meer erwartet, ein großer Teil dreht sich allerdings um allgemeine Lebensfragen-und Weisheiten. In Rückblicken wird immer wieder kurz von Manos Familie erzählt, auch der Krieg und das Leid werden am Rande erwähnt. Es geht aber vielmehr um philosophische Fragen des Lebens, des Seins und dem Leben bzw. den Umgang mit dem Tod.

Ich persönlich konnte das Buch trotz der wenigen Seiten nicht an einem Stück lesen, denn nach wenigen Seiten ist der Kopf erst einmal voll gewesen und ich musste in Ruhe über das Geschriebene nachdenken. Auch der Schreibstil ist nicht einfach zu lesen, da viele Methaphern zwischen den Zeilen stecken.

Wer an tiefgründigen Fragen und deren Erörterung Freude findet, für den ist das Buch auf jeden Fall zu empfehlen! Ich hätte mir noch mehr Input im Bereich Flucht, Leben im Kriegsgebiet und allgemein mehr Infos zu Mano und seiner Familie gewünscht. Dies blieb im Buch für mich leider zu blass.

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