Wie wir von der Politik systematisch benachteiligt werden – Mechanismen der sozialen Ungleichheit
Ist Deutschland sozial?
Ja.
Wirklich?
Wieso zahlen dann Spitzenverdiener weniger Sozialversicherungsbeiträge?
Warum gibt es höhere Steuern für Einkommen aus Arbeit als für Einkommen aus Kapitalanlagen?
Wieso gibt es einen höheren Mehrwertsteuersatz auf Windeln als auf Blumensträuße?
Warum müssen Besserverdiener weniger für ihre Krankenversicherung bezahlen und bekommen dafür auch noch bessere Leistungen?
Warum erschweren Gesetze, dass arme Familien eine Mietwohnung bekommen?
Warum zahlen Airlines und Kreuzfahrschiffer keine Steuern auf Kraftstoffe?
Wieso ist pendeln mit dem ÖPNV oder Auto so teuer?
Und wieso profitieren wir kaum vom wirtschaftlichen Aufschwung?
Warum ignorieren die Medien viele dieser Themen?
Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt Stefan Daniel Krempl nun in seinem neuen Buch: „Deutschland ist asozial“
Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen. So viele interessante Themen werden hier sachlich und fachlich erläutert. Der Autor beruft sich auf Texte ...
Deutschland ist asozial von Stefan Daniel Krempl.
Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen. So viele interessante Themen werden hier sachlich und fachlich erläutert. Der Autor beruft sich auf Texte usw. anderer AutorInnen und gibt dies auch in einem Quellennachweis im Anhang an.
Zu keiner Zeit versucht der Autor den Leser von seiner Meinung, Einstellung zu überzeugen.
Der Autor nennt Missstände und wie man diese verbessern, beseitigen könnte. Seine Lösungswege haben mir gefallen.
Dieses Buch rüttelt wach. Ich weiß oder ahne , dass in Deutschland vieles schief läuft, aber wenn man dies schwarz auf weiß liest, bekommt man ein mulmiges Gefühl. Manches ist noch drastischer, als ich es mir zu Träumen gewagt habe.
Am Anfang des Buches befindet sich eine Inhaltsangabe. Hier bekommt man schon einmal einen ersten Einblick in die Themen. Jedes Thema hat noch ein paar Unterthemen. Am Liebsten hätte ich alle Themen auf einmal gelesen, da sie mir alle zugesagt haben.
Das Buch bietet eine gute Übersicht darüber was in unserem Land falsch läuft. Es sind Dinge, die man als Durchschnittsmensch nicht mitbekommt aber von denen man in vielen Fällen selbst betroffen ist, wie ...
Das Buch bietet eine gute Übersicht darüber was in unserem Land falsch läuft. Es sind Dinge, die man als Durchschnittsmensch nicht mitbekommt aber von denen man in vielen Fällen selbst betroffen ist, wie z. B. davon, dass Einkommen aus Arbeit stärker mit Steuern und Abgaben belastet ist als Einkünfte aus Kapital. Oder dass wir ein Zweiklassengesundheitssystem haben in welchem meist nur Spitzenverdienern die bessere medizinische Versorgung bekommen und dafür auch noch weniger Krankenkassenbeiträge für ihre private Krankenversicherung bezahlen.
Auch die vielfältige Diskriminierung Menschen niedriger sozialer Klassen bekommt man oft nicht einmal als Betroffener direkt mit.
Das Buch mit dem provokanten Titel „Deutschland ist asozial: Wie wir von der Politik systematisch benachteiligt werden – Mechanismen der sozialen Ungleichheit“ von Stefan Daniel Krempl ist im Mai 2021 ...
Das Buch mit dem provokanten Titel „Deutschland ist asozial: Wie wir von der Politik systematisch benachteiligt werden – Mechanismen der sozialen Ungleichheit“ von Stefan Daniel Krempl ist im Mai 2021 als Taschenbuch erschienen.
Viele sozialpolitischen Themen werden vom Autor sachlich und fachlich erklärt, ohne dabei die LeserInnen irgendwie zu beeinflussen. Nein, das Buch regt eher zum Nachdenken an: Finde ich unser Sozialsystem gerecht? Leben wir überhaupt noch in einem funktionierenden Sozialstaat? Wie kann ich mich selbst gegen Benachteiligung einsetzen? Stefan Daniel Krempl zeigt Missstände auf und nennt auch Lösungsvorschläge.
Ich lebe selbst in Österreich, doch viele dieser Missstände sind auch Teil unseres Sozialstaates. Das Buch habe ich regelrecht verschlungen. Auch wenn ich mir immer und immer wieder die Frage gestellt habe, warum die Sozialdemokratie in unserer beiden Länder so wenig WählerInnen gewinnen kann, denn gerade nach der Pandemie in Zeiten von einer Rekordarbeitslosigkeit wären sozialdemokratische Ideen wohl unsere Rettung.
In diesem Sachbuch beschäftigt sich der Autor Stefan Daniel Krempl mit dem Thema der sozialen Ungleichheut in Deutschland, zeigt auf, mit welchen Mechanismen wir es dabei zu tun haben und welche Absichten, ...
In diesem Sachbuch beschäftigt sich der Autor Stefan Daniel Krempl mit dem Thema der sozialen Ungleichheut in Deutschland, zeigt auf, mit welchen Mechanismen wir es dabei zu tun haben und welche Absichten, aber auch Gefahren sich dahinter verbergen.
Obwohl der Autor für sein Buch einen ziemlich reißerischen und provokanten Titel gewählt hat, ist die eigentliche Auseinandersetzung mit dem Thema dann doch angenehm ruhig und setzt nicht vordergründig auf billige Effekte. In den 10 Kapiteln des Buches werden die unterschiedlichen Aspekte des Grundthemas zu einzelnen Teilkomplexen zusammengefasst und behandelt. Anstatt uns Leser dabei mit Zahlen zu erschlagen, arbeitet der Autor eher mit anschaulichen Beispielen, die die Problematik und seine Folgen nachvollziehbar beschreiben. Die dabei verwendeten Quellen sind gut gekennzeichnet und im Anhang dann ausführlich benannt. Da viele Dinge hier wegen der Fülle an Themen nur kurz angerissen werden können, bieten diese Quellen eine gute Gelegenheit, sich mit dem einen oder anderen Detail noch etwas vertiefter auseinanderzusetzen. Viele der behandelten Problemfelder waren mir zwar schon vor der Lektüre des Buches grundsätzlich bekannt. In der komprimierten Art und eingebettet in den Gesamtkomplex, entfalten sie aber noch einmal eine ganz andere Wirkung und sorgen so dafür, dass man das Ganze diesmal aus einem etwas anderen Blickwinkel betrachtet.
Der Autor beschränkt sich hier auch nicht nur auf Kritik und Anklagen, am Ende liefert er darüber hinaus auch noch einen interessanten Ansatz, wie man die Problematik lösen oder zumindest entschärfen könnte.
Beim Lesen merkt man zwar jederzeit, mit welcher persönlichen Meinung der Autor dem Thema gegenübersteht, dennoch ist er um eine ausgewogene Betrachtung bemüht, die alle Aspekte berücksichtigt. Und auch wenn ich nicht jeder Aussage oder These im Buch vorbehaltlos zustimmen kann, liefert es unter dem Strich doch einen guten Ansatz, sich mit den Ursachen für die soziale Ungleichheit in Deutschland auseinanderzusetzen und bietet darüber hinaus einen guten Überblick über die vielfältigen Aspekte des ziemlich komplexen Themas. Vielleicht mangelt es dabei an der einen oder anderen Stelle so ein wenig an Tiefe, trotzdem bietet das Buch jede Menge Stoff zum Nachdenken und Diskutieren.
Und wenn ich mir zu Beginn des Buches noch die Frage gestellt habe, ob Deutschland wirklich asozial ist, muss ich dies am Ende eindeutig mit ja beantworten.
Klappentext:
Ist Deutschland sozial?
Ja.
Wirklich?
Wieso zahlen dann Spitzenverdiener weniger Sozialversicherungsbeiträge?
Warum gibt es höhere Steuern für Einkommen aus Arbeit als für Einkommen aus Kapitalanlagen?
Wieso ...
Klappentext:
Ist Deutschland sozial?
Ja.
Wirklich?
Wieso zahlen dann Spitzenverdiener weniger Sozialversicherungsbeiträge?
Warum gibt es höhere Steuern für Einkommen aus Arbeit als für Einkommen aus Kapitalanlagen?
Wieso gibt es einen höheren Mehrwertsteuersatz auf Windeln als auf Blumensträuße?
Warum müssen Besserverdiener weniger für ihre Krankenversicherung bezahlen und bekommen dafür auch noch bessere Leistungen?
Warum erschweren Gesetze, dass arme Familien eine Mietwohnung bekommen?
Warum zahlen Airlines und Kreuzfahrschiffer keine Steuern auf Kraftstoffe?
Wieso ist pendeln mit dem ÖPNV oder Auto so teuer?
Und wieso profitieren wir kaum vom wirtschaftlichen Aufschwung?
Warum ignorieren die Medien viele dieser Themen?
Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt Stefan Daniel Krempl nun in seinem neuen Buch: „Deutschland ist asozial“
Autor:
Stefan Daniel Krempl ist Soziologe, Psychologe, International Business- und Human Resources Manager. Er fühlt sich weder einer Partei oder Organisation noch einer politischen Richtung zugehörig. Der Autor will aufklären und zeigt durch überprüfbare Fakten wie Menschen der mittleren und unteren Schichten nicht nur vergessen sondern massiv ausgenutzt werden.
Bewertung:
Das Cover und der Titel sagen alles aus, mehr braucht es nicht. Das Papier ist furchtbar und riecht auch so. Die Symbole und Erläuterungen finde ich super. Bei den Texten sind die aber manchmal nicht genau zuordbar, weil dafür manchmal keine Absätze gemacht werden. Das finde ich aber nicht schlimm, sie sind ja nicht völlig fehl am Platz. Toll finde ich das Inhaltsverzeichnis und es gibt eine Mini-Einführung in das Buch.
Ich habe Links zu meinen Beiträgen, meiner Meinung zu den Kapiteln reingesetzt, das wird hier sonst viel zu lang. Wer wirklich Interesse hat, zu wissen, was hier eigentlich los ist, der kann sich das gerne anschauen.
Mit den Deutschen Systemen bin ich vertraut und da ich eine reflektierende Frau bin und immer über meinen Tellerrand gucke, weiß ich auch, was hier eigentlich los ist! Leider gehöre ich zu der Minderheit, die allermeisten wissen es nicht, obwohl es so offensichtlich ist. Sie wollen oder können es nicht sehen. Und sobald du Deutschland kritisierst, gehen die Mauern runter und/oder du wirst als Meckerzicke bezeichnet. Kritisieren ist hier gar nicht erwünscht/gewollt, das fängt schon mit kleinen Sachen wie Leserunden an. Ich merke zunehmend - auch dank des anonymen Internets - wie Kritiker jeglicher Art auf die Abschussliste kommen und fertig gemacht werden. Einfach, weil andere andere Meinungen nicht gefallen und ihre Machtgelüste richtig ausleben wollen. Für diese sind Diskussionen längst zu Schlammschlachten geworden, wo es nicht um die Sache geht, sondern ums Draufhauen. Meinungsfreiheit wird immer schwieriger in Deutschland, und ich weiß noch, wie wir genau diese Diskussion hatten als ich 16 Jahre alt war, in der Schule. Das war 2006! Es ist nicht erst seit ein paar Jahren so zugespitzt, es läuft einfach immer weiter so ... Dass damit die Demokratie an Wirksamkeit verliert, sollte jedem bei Verstand klar sein.
Und noch drastischer wird es, wenn man ausländischer Abstammung ist, wie ich. Kritik an Deutschland? Das steht mir nicht zu, als Ausländer! Genau, ich bin Ausländerin, wie wir alle in irgendeinem Land. Ich bin hier geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe zwei Ausbildungen vollzogen und gearbeitet - wie meine Geschwister. Und meine Mutter lebt hier schon mehr als ihr halbes Leben, ist schon als junger Teenager von Portugal nach Deutschland hin und her getingelt. Und trotzdem dürfen wir nicht die Politiker wählen, wen wir für Deutschland am verträglichsten und fähigsten halten. Wir werden aus den Wahlen ausgeschlossen. Bloß weil wir keinen deutschen Ausweis besitzen. dabei haben wir hier unsere Leben aufgebaut und ich beherrsche die deutsche Sprache besser als viele der deutschen Landsmänner selbst. Was sehr beschämend ist, ein Armutszeugnis. Aber alles, was hier in Deutschland zählt, sind Papiere. Hast du nichts, bist du nichts. Hast du die falschen, bist du falsch.
Es wird sehr deutlich, wie asozial das Land agiert. Sehr sachlich, der Schreibstil. Das muss auch so sein, finde ich. Auch der Ärger des Autors ist dennoch für mich rauszulesen, wenn auch nur leicht. Es soll ja in erste Linie aufklären, das Buch. Allerding ist die Sprache nicht immer für Laien verständlich. Da ich bereits das Meiste schon wusste, war es für mich nicht schwer, die Texte zu verstehen. Hin und wieder hatte ich dennoch Schwierigkeiten. Der Autor hat sich bemüht, alles verständlich zu erklären, was nicht immer gelungen ist. Für Menschen, die das erste Mal von all dem lesen (überhaupt erfahren) ist es sicher nicht immer einfach, dem zu folgen, was hier steht.
Das ganze Buch durchzieht dieselben Fragen immer wieder: Wieso wird das nicht verboten? Oder wieso wird das nicht gemacht? Und auch generell: Wieso nimmt man den Reichen nicht etwas ab? Ich nehme die Fragen auch gar nicht ernst, sondern als Fangfrage. Es ist so simpel und offensichtlich: Weil der Staat mitverdient und sonst nicht mehr mitverdienen würde. Lobbyismus, Geldtransfer an Politiker und Parteien. Muss ich da mehr schreiben?
Es gibt zahlreiche Ideen, auch außerhalb des Buches - viele Länder machen es uns vor -, aber die Politiker wollen genau da bleiben, wo sie sind. Und ihre Anhänger ebenfalls. Und Deutschland tut sich generell sehr schwer, etwas neues auszuprobieren. Hier gilt die Devise "Lieber das alte System, das nicht funktioniert, als etwas neues, das funktioniert". Das zieht sich durch alle Bereiche. Es wird bloß Jahrzehnte lang über etwas diskutiert, getan wird aber nichts. Alle unsere sozial gesellschaftlichen Probleme sind seit Jahrzehnten bekannt und diskutiert worden, zum Teil bis jetzt noch. Anderes wird erst gar nicht in Diskussionen aufgenommen. es ist eine Hinhalte-Technik: Der Gesellschaft zeigen, wir reden darüber ... Brot und Spiele. damit die Leute beschäftigt und abgelenkt sind.
Die Quellen sind leider nicht chronologisch, sodass ich immer etwas suchen musste, um näheres zu erfahren. Irgendwann habe ich es dann ganz gelassen, die Quellen zu lesen. War mir zu anstrengend.
Fazit:
Deutschland macht krank - sei es das Sozialsystem, Wirtschaftssystem oder Gesellschaftssystem. Und solange wir immer nur dieselben Parteien und Politiker wählen und wir uns selbst nicht ändern, wird nichts besser werden!
Für mich gab es hier nicht viel neues, ich weiß schon ziemlich lange, was hier vor sich geht in diesem Land. Segen und Fluch zugleich. Denn wählen darf ich ja nicht, meine Tätigkeit beschränkt sich auf mich. Ich finde ein paar Themen vom Autor zu stigmatisierend und falsch bzw. fehlerhaft dargestellt. Vor allem sehr auffällig bei dem Thema "Migration". Dort liegt auch meine größte Kritik. Hier und da gab es für mich neues zu lesen, aber überrascht hat mich nichts. Das tut es schon lange nicht mehr. Geht auch gar nicht, was soll mich da noch überraschen? Für mich ist jedes neu erfahrene ein "Ach ja, wieder ein Beispiel".
Insgesamt hatte ich das Buch nach zweimal lesen, also an zwei Tagen durch, aber ich brauchte immer wieder Pausen davon. Zum einem wegen des Themas, zum anderen wegen des Wetters. Das Buch hat meine Wut, die bereits in mir war, nochmal aufflammen lassen. Es ist eben wie ein Messer in der offenen Wunde. Daher war es für mich auch anstrengend, zu lesen, Notizen zu machen und mich an der Leserunde zu beteiligen. Ich habe mich über die Diskussion, dass es überhaupt mal eine gibt, indem Deutschland kritisiert werden darf, sehr gefreut! Es gibt leider sehr wenige Bücher in der Art. Empfehlen kann ich hier den Autor Thomas Wieczorek. Sein Buch "Abgewirtschaftet" habe ich vor vielen Jahren (2013) gelesen, und siehe da, es sind dieselben Themen, die heute noch problematisch sind. Oh Wunder ...
Dieses "Ich sehe, ich höre, ich sage nichts" ist genau das, was die Politik möchte.
Ach, wir können so viele Missstände aufführen, das würde eine Enzyklopädie-Reihe der Missstände in Deutschland werden. Für jeden Bereich lassen sich eigene Bände schreiben.
Lieber Verlag, lieber Autor, vielen Dank für diese Leserunde! Solche Runden braucht es viel öfter!!! Das Buch ist direkt an meine Lese-Freundin gegangen, die sich auch beworben, aber kein Buch bekommen hat.